Tag 1174 – Letzte Male.

Heute zum letzten Mal die Pille genommen, außerdem zum letzten Mal den Arbeitscomputer geleert. Jetzt muss ich das Ding nur noch elegant loswerden und zwar ohne, dass gewisse Leute denken, sie hätten mit gewissen Praktiken Erfolg, und aber bitte auch ohne dass ich für die nächsten fünf bis zwölf Monate Arbeitssuche das Damoklesschwert „wir haben Ihren letzten Arbeitgeber kontaktiert“ über mir schweben habe.

Das ist nicht zu schaffen und ich habe darüber heute schon sehr viel mehr Tränen vergossen als gut ist oder ich auch nur zugeben möchte.

Leider war auch die Polizei keine Hilfe. Ich bräuchte wohl ne Anwältin, aber die einzige, damit der ich Kontakt hatte, riet auch dazu, ihn halt gewinnen zu lassen.

Und da sind wir wieder an dem Punkt, an dem ich gern wer anders wäre. Jemand, den Unrecht nicht so auf die Palme bringt. Der Niederlagen nachdem die Gegenseite gefoult und geschummelt hat einfach einsteckt. Der den Verrückten einfach gewinnen lassen kann um (vielleicht? hoffentlich?) fortan seine Ruhe zu haben.

Aber ich bin nicht so und es ist scheiße. Ich hab mal (übers Fahrrad fahren) gewitzelt, dass man mir auf meinem Grabstein „Aber sie hatte Vorfahrt!“ meißeln könnte, aber man könnte das auch größer fassen und „Aber sie war im Recht!“ nehmen, ich kann’s halt nicht gut, das Nachgeben. Nicht mal wenn die Gegenseite vermutlich einfach wirklich nicht richtig tickt und dementsprechend diese ganzen Logik- und Rechtsschlussfolgerungen gar nicht gelten.

Gnah. Wo ist der spontane sechswöchige Karibikurlaub mit der Familie wenn man ihn mal braucht?

12 Gedanken zu “Tag 1174 – Letzte Male.

  1. Sunni schreibt:

    Es ist einfach totaler Mist, wenn man weiß, man muss einem, der im Unrecht ist, nachgeben, aber machen Sie es für 1. und besonders Ihre Ruhe und 2.damit der Kerl endlich aus Ihrem Leben verschwindet. Und das ist doch in beiden Fällen ein Gewinn. Los!Weg damit. Und erledigt ist die Sache. (wenn auch sicher innerlich noch nicht so schnell)

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  2. virtuellesgluecksbuero schreibt:

    „Fort mit Schaden“ hätte meine Oma gesagt.
    Ich find sowas Kacke, aber es ist noch schlimmer wenn sich das ganze so lange zieht, bis der Schaden nicht mehr auszubügeln ist.

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  3. Isa schreibt:

    Glaub einem alten Dickkopf: irgendwann wirst du wissen, wozu der ganze Scheixx notwendig war. Es wird lehrreich sein für zukünftige Situationen.

    Das „Nachgeben können“ wird altersentsprechend besser, hätte ich auch nicht gedacht, aber Ende 40 fühlt sich manches, was mich mit Anfang/Mitte 30 noch auf die Barrikaden gebracht hat, anders an.

    Ich persönlich glaube daran, dass jeder das kriegt, was er verdient. Und wenn der Arxxx nicht gleich eins auf die Nuss kriegt, dann später.

    Wie oft haben mir Männer schon gedroht, ich lebte gefährlich oder angekündigt, sie würden mir jetzt mal zeigen, wo der Hammer hängt. Immer in Situationen, in denen sie sich – im Nachhinein erkannt – selbst von mir bedroht fühlten durch mein (Insider) Wissen.

    Nichts davon ist passiert. Nichts.

    Versuche deinem Instinkt zu trauen.

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  4. Solche Leute kommen auch mir gefühlt viel zu oft damit durch, das kann ich total nachfühlen. Was gäbe es denn da noch einzuklagen? Geht es noch immer um fehlendes Gehalt, oder andere Ihnen entstandene Schäden, und was haben die mit dem Rechner zu tun, oder mit zukünftigen Bewerbungen?
    Bei dem Wetter gerade wünsche ich mir allerdings auch die Karibik, und selbst mein sonst so schöner Job geht mir gerade so tierisch auf den Senkel, dass ich den Kollegen schon fast angemeckert habe, obwohl es alles ja nicht seine Schuld ist. Die Zeitumstellung macht mich auch völlig fertig, um ehrlich zu sein. Ich hoffe, das Wochenende kommt bald.

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  5. Frau mit geheimem Namen :-) schreibt:

    Liebe Frau Rabe,
    so wie es hier bisher klang, sind Sie an einen absoluten Psychopathen geraten und Menschen ohne Gewissen gewinnen irgendwie immer, LEIDER…. Die Erfahrung mache ich auch gerade. Aber vielleicht sollten sie einem auch leid tun, denn will man so leben? Ich auf jeden Fall nicht! Ich dachte, die Firma hätte sich eh in Luft aufgelöst, da wird der Kontakt doch dann schwierig? Meine Daumen sind weiterhin gedrückt. Sie wirken so nett und sympathisch, vielleicht nicht doch eine Berufsschule für Laborant*innen übergangsweise?
    Viele liebe Grüße aus Berlin!

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  6. M schreibt:

    Mir fehlt da ganz offensichtlich einiges an Details um diese Misere für mich rechtlich einordnen zu können. Abschließend rechtlich beurteilen kann ich sie sowieso nicht, weil ich nur im hießigen aber nicht im norwegischen Arbeitsrecht bewandert bin. Ich verstehe zB überhaupt nicht, weshalb der fehlende Lohn nicht einklagbar wäre? Weil die Firma nicht liquid ist? Wieso stellt dann nicht schon zB die Sozialversicherung einen Insolvenzantrag?? (Dann Konkurs und Firma weg und niemand mehr da, bei dem sich wer erkundigen könnte, hehe) Gibt es keine rechtliche Handhabe, dass man Ihnen ein positives Arbeitszeugnis unterschreiben muss? Dann entfiele ev auch die Rückfrage des nächsten Arbeitgebers. Hm. Wie gesagt, zu wenige Details. Aber! Gibt es in Norwegen denn keine Interessensvertretung für Arbeitnehmer? Oder zumindest Gewerkschaften, die Rechtsberatung anbieten?

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  7. Katharina schreibt:

    Seien Sie umarmt. So wie ein irrer Chef wohl nicht aus seiner Haut kann, sind wir eben auch einfach nur die, die wir sind. Ich finde dieses starke Gerechtigkeitsempfinden bzw. die Qualen, die es hervorruft, auch ätzend. Aber abgewöhnen will ich es mir und meinen Kindern nie. Ja, wir sind – aus Sicht der Irren – engstirnige Mimis. Aber mit mehr von uns als mehr von euch (das geht an die Irren, nicht an Sie) wäre alles ein wenig geordneter und verlässlicher. So! Manno! (*unreifmitdemFußaufstampf*)

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