Tag 2077 – Corontäne v3 Tag 1.

Eine neue Version von Corontäne, die, die man vermutlich am wenigsten braucht. Heute morgen, eine halbe Stunde nachdem ich Pippi im Kindergarten abgeliefert hatte (in ihrer Draußen-Kohorte, was sie total blöd fand, weil da ihre Freunde nicht sind), rief die Dame vom Kulturhjulet an. Ich wollte sie erst abwürgen, weil ich in einem Meeting saß und dachte, sie riefe an, weil ich zu fragen geplant hatte, ob ich am Orchester teilnehmen kann (ja, geplant hatte. Nicht umgesetzt, aber so schnell habe ich nicht geschaltet). Sie sagte dann aber „hör erstmal an, worum es geht, dann erledigt sich ein Rückruf vermutlich von selbst“. Tja, also, wie soll ich sagen, es ist die gerechte Strafe dafür, dass wir Pippi zu der einzigen noch erlaubten Freizeitaktivität haben gehen lassen. Dort war am Donnerstag ein Kind (eines der drei anderen, die zusammen mit viel Abstand in einem Raum stehen und, zur Zeit, Geige ausprobieren), das heute ein positives Testergebnis bekommen hat.

Das war ein sehr kurzes Meeting für mich und ein sehr kurzer Aufenthalt für Pippi im Kindergarten.

Mittags kam dann der Anruf vom „Smittesporingsteam“. Pippi ist in Quarantäne, aus der sie sich frühestens Freitag (7 volle Tage nach Kontakt, plus einen halben Tag, weil nach 18 Uhr keine Tests mehr gemacht werden) freitesten kann. Uns Familienmitgliedern wird „Wartequarantäne“ empfohlen, die so lange gilt, bis Pippi einen negativen Test gemacht hat (dann sind wir raus) oder Symptome bekommt (dann sind wir in echter Quarantäne). Der Unterschied ist: Quarantäne für Erstkontakte ist gesetzlich verankert, Quarantäne für deren Haushaltsmitglieder aber nicht. Zwingen können sie uns nicht, es gibt keine rechtliche Handhabe („hjemmel“, damit kenne ich mich beruflich aus).

Nun ist es ja aber so, dass wir vernünftige Menschen sind und Herr Rabe und Michel eh nach dem Test heute Nachmittag bis zum Ergebnis in (echter) Quarantäne sind. Wir haben also eine sehr große Bestellung beim Lieferdienst aufgegeben, ich habe kontaktlos Michels Schulsachen abgeholt und jetzt bunkern wir uns ein. Herr Rabe hat beim Testzentrum angerufen und gefragt, ob er seinen Termin an Pippi abtreten könne (denn dann könnte Michel, wenn sein Test auch negativ ist, etwa ab Mittwoch wieder zur Schule), er konnte sie dann aber einfach mitbringen und sie wurden alle drei getestet. Natürlich kratzt es bei mir seither auch hypochondrisch im Hals, aber das kriegen wir auch alles hin, alles wird gut, wooozaaaa. Pippi hat jetzt halt zwei statt einer Woche Osterferien und Michel… mal sehen, eventuell auch.

Bestimmt hat niemand Corona und wenn geht es glimpflich ab.

Jetzt ein Schnaps und Atmen.

5 Gedanken zu “Tag 2077 – Corontäne v3 Tag 1.

  1. Inke schreibt:

    So ein Dreck und alles Gute! Ich drücke die Daumen für negative Testergebnisse und das Setting draußen wirkt dich ganz beruhigend. Ich weiß nicht, ob das hilft, aber immerhin ist die Quarantäne nur halb so lang wie aktuell bei uns und Sie haben einen Garten. Mit Trampolin, oder? Feiern Sie den!

    Wir haben hier gerade überraschend normal im Kopf Eigenisolation mit zwei infizierten Eltern (mein Mann war „richtig“ krank, ich hatte kaum was) und drei Kindern zwischen vier Jahren und vier Monaten überstanden. Das war seit nem Jahr mein Horror, wir wohnen in einer wunderschönen Altbauwohnung mit Gemeinschaftsgarten, der uns nichts gebracht hat, weil wir ihn nicht betreten durften. Regelmäßiges Draußenspielen auf dem Balkon über dem Garten kann dann etwas herausfordernd werden. Ehrlich gesagt hatte ich in meine Sorge nie echtes Kranksein mit einbezogen, nicht, weil ich Coronaleugnerin bin, sondern weil unsere Kontaktfläche so klein ist (Kinder seit drei Monaten zu Hause, ich in Elternzeit, mein Mann jede zweite Woche im Homeoffice, sehr strenge Kontaktbeschränkungen). Es hat aber anscheinend gereicht. Keines der Kinder hat sich bei uns infiziert, trotz Familienbett und vollgestilltem Säugling und englischer Virusvariante.
    Ich hatte fast gehofft, erstmal damit durch zu sein, denn hier gilt bei erwiesenermaßen durchgemachter Infektion, dass man ein halbes Jahr nicht in Quarantäne muss, wenn man Kontakt hatte. Für mich ist das der Grund, die Kinder nicht mal abzugeben, wenn ich darf, denn noch ne Quarantäne dann bitte erst im Eigenheim mit Garten…
    Mich hat total geärgert, dass wir (mit Auto) deutlich besser gestellt waren als
    meine Kusine, mit der ich am Tag vor meiner Erkrankung draußen spazieren war, sie konnte nicht rechtzeitig freigetestet werden (kein eigenes Auto) und musste VIER Tage extra warten, bis das Testmobil zu ihr kam. Sie durfte natürlich nicht mit dem Rad zur Teststation fahren. Letztlich wurde sie also an Tag 17 nach dem Kontakt freigetestet und an 18 entlassen. Alleine in einer Wohnung.
    Kommt einem, wenn man Kinder hat, zwar ganz verlockend vor, aber es war sehr lang.

    Gefällt 1 Person

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