Tag 1952 – Leichter gesagt als getan.

Ich wollte ja heute einen online-Kurs beginnen, der drei Tage dauert. Tja, Pustekuchen, denn ich habe offenbar irgendwann zwischen Januar 2019 und jetzt mein Passwort für die Lernplattform vergessen. Natürlich lag es auch nicht im Passwort-Manager und natürlich ließ es sich auch nicht mit einem einfachen Klick zurücksetzen. Ich musste da eine Mail schreiben, mit der Bitte, mich zu meinem (unbekannten) local administrator durchzustellen, damit diese*r dann das Passwort zurücksetzen kann oder sonst irgendeine magic macht. Die Mail an die local administrator ging dann um 17:01 raus (und in CC an mich) und die betreffende Kollegin gehört offenbar nicht zu denjenigen, die rund um die Uhr arbeiten (kluge Frau!!!). Vielleicht habe ich ja Glück und es geht dann morgen. Es ist nämlich wirklich nicht leicht, sich drei Tage für sowas frei zu halten.

Statt Kurs habe ich dann heute lauter doofe Sachen gemacht, die ich aus guten Gründen wegprokrastiniert hatte, und am Ende hatte ich echt schlechte Laune.

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Abends war ich mit Michel schwimmen, während Pippi beim Tanzen war. Kinder dürfen ja noch machen, was sie wollen. Unser Bad hat da harte Zugangsbeschränkungen, deshalb ist man mit sehr wenigen Leuten gleichzeitig da, das ist nicht das allerschlimmste. Im Gegensatz zu meinem Tanzkurs fühlt sich das auch nicht nach Himmelfahrtskommando an, weshalb ich den Tanzkurs ja auch abgesagt habe. Michel hat, weil er in der dritten Klasse ist, im Schwimmbad das ganze Jahr über freien Eintritt und, was wichtiger ist, er muss schwimmen lernen. Es macht mich irre, zu wissen, dass Michel einfach absäuft, wenn man ihn kurz alleine lässt. Der ist acht, hat kaum Respekt vor dem Wasser, überschätzt seine Fähigkeiten, kriegt dann aber Panik und fängt an zu zappeln, kurz: es ist nicht einfach. Gleichzeitig kann er nicht treiben, auf dem Rücken gar nicht und auf dem Bauch nur mäßig und da kann er den Kopf aber auch nicht bei heben. Der geht unter wie ne Bleiente. Er ist da genauso verzweifelt wie ich und hat heute wirklich fleißig geübt, aber es will nicht klappen, der Po bleibt nicht oben und der Kopf schon mal gar nicht. Ich habe Schwierigkeiten, ihm das zu erklären, weil ich so ca. schon immer schwimmen konnte und als Kind im Schwimmverein war. Ich hab alles versucht, von Hand unter Michels Bauch halten, über „Fühl mal wie hart mein Bauch ist, wenn ich das mache“ bis zu wissenschaftlichen Erklärungen von Auftrieb, Michel bekommt es nicht hin. Armer Zwerg. Da würde ich auch jetzt in unserem Bett liegen und herumschnarchen.

Ich merke mir das jetzt und judge nie wieder Eltern von Kindern, die nicht schwimmen können.

6 Gedanken zu “Tag 1952 – Leichter gesagt als getan.

  1. faulthiel schreibt:

    Ist das Geheimnis des auf dem Rückentreibens nicht das man ein Hohlkreuz macht und möglichst viel Luft im Körper hat? Also tief einatmen und dann ruhig aber flach atmen und wenig bewegen?

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  2. Irene schreibt:

    Ich habe ausser dem Sprung vom „Böckli“ keine einzige Schwimmprüfung bestanden, mit 13 wurde ich ins Nichtschwimmerleben entlassen von der Lehrerin mit den Worten „für dich allein mache ich keinen Schwimmunterricht mehr, du hast jetzt auch bestanden, fertig“.
    Ich habe allerdings irgendwann rausgefunden, dass man, wenn man den Kopf unter Wasser hat oben treibt. Seither habe ich einen sehr unkonventionellen Schwimmstil, japse kurz nach Luft und pflüge mich dann komplett unter Wasser weiter. Vielleicht ist es einen Versuch wert, Michel mal einfach UNTER Wasser treiben zu lassen (natürlich mit dir als Rettungsanker)?
    „Maulwurfspaddeln“ oder „Hundepaddeln“ darf er ja sicher.

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    • FrauC schreibt:

      Ich konnte auch zuerst unter Wasser schwimmen. Und meine Tochter schwimmt technisch viel schöner, wenn sie sich nicht darauf konzentrieren muss, den Kopf oben zu halten.

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  3. Andrea schreibt:

    Für mich war es als Kind sehr schwierig, Kopf und Po nahe der Wasseroberfläche zu halten. Das Ergebnis war, dass ich mehr oder weniger stehend geschwommen bin, also den Po deutlich tiefer unter Wasser. So habe ich meinen Frei- und Fahrtenschwimmer gemacht. Die bessere Technik kam dann später. Vielleicht könnte Michel das auch helfen?

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  4. Christine schreibt:

    Ich glaube, dass Kinder physiologisch schlechter schwimmen lernen, die nur Haut, Knochen und Muskeln habe. Kaum Auftrieb. Dann ist die andauernde Bewegung der Schlüssel. Sehe kleine speckigen Kinder easy schwimmen und meine Tochter muss richtig hart Arbeiten bei Schwimmen. Die Armbewegung muss nach vorne und unten gehen. Während ich als Erwachsene mit entsprechende Fettdepots sowieso fast von alleine oben treibe…da muss ich die Bewegung nur nach vorne umsetzen.

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