Tag 142 – Bielefeld Tag 19 – Jahresend-Mainstream

Nach dem Jahresrückblick von Herrn Paul (und Jenni und Frau Brüllen und und und…) hab ich mich doch dazu entschlossen, auch einen zu machen. Ich Mitläuferin. Als Vorlage hab ich, wie Herr Paul auch, den Fragebogen von Anke Gröner genommen, allerdings einen ohne Sex (Sex? Was war das denn nochmal???)


1. Mehr Kohle oder weniger?

Ca. Gleich viel, naja, seit Juli etwas weniger, wegen der Elternzeit. Allerdings passen wir dann unsere Einzahlungen in die Haushaltskasse entsprechend an, sodass es nicht ganz so weh tut im persönlichen Portemonnaie.

2. Mehr ausgegeben oder weniger?

Mehr. Fitnessstudio, Kinderwagen etc. hauten ziemlich rein. Dafür waren die Urlaube ziemlich günstig.

UPDATE: Mir ist noch eingefallen, dass ich ja auch mein Bafög zurückgezahlt habe im Sommer. Das war natürlich auch ein dicker Batzen Geld. Aber wheeeee! Schuldenfrei!


3. Mehr bewegt oder weniger?

Mehr. Zweimal die Woche Muttisport (wenn nix dazwischen kommt) sage ich nur.


4. Der hirnrissigste Plan?

Puhhhh, da kann ich mich kaum entscheiden. Meine Mutter für drei Wochen bei uns zu haben und mit zwei Kindern schonmal in den Urlaub vorfahren halten sich ziemlich die Waage an Hirnrissigkeit. Und auch (obwohls ja gut ausging) mit 4 Wochen altem Baby einen Statistikkurs anzufangen.


5. Die gefährlichste Unternehmung?

Ähhh… Ich war den Großteil des Jahres schwanger und dann hatte ich ein kleines Baby. Nix Gefahr für Frau Rabe dieses Jahr. Im Nachhinein war es wohl etwas risky, mit Wehen noch so lange zu Hause zu bleiben. Fühlte sich da aber gar nicht danach an und wenns zu Hause gekommen wär, wär das halt so gewesen.


6. Die teuerste Anschaffung?

Der Kinderwagen. Für mich ganz alleine: mein iPhone. Beides hat sich aber gelohnt.

7. Das leckerste Essen?

Lammkeule von unserem norwegischen Wildlamm. Obwohl, der Grünkohl gestern (vom Koch) war auch ziemlich nah dran.

8. Das beeindruckendste Buch?

Hmm… „Papa kann auch stillen“ von Stefanie Lohaus und Tobias Scholz hat mich sehr beeindruckt. Beeindruckend schlecht und eines von drei in meinem Leben abgebrochenen Büchern war Moby Dick. Gähn.


9. Der ergreifendste Film?

Ich war dieses Jahr exakt ein Mal im Kino. Das war der Minions Film. War ok. Aber ergreifend ist anders.


10. Die beste CD? Der beste Download?

Alt-J: This is all yours. Bekam ich zum Geburtstag gleich doppelt und konnte so sogar noch jemand anderem eine Freude machen.


11. Das schönste Konzert?

Ich würde sehr gerne mal wieder auf ein Konzert gehen, ja.


12. Die tollste Ausstellung?

Ausstellungen hingegen sind nicht so ganz mein Fall.


13. Die meiste Zeit verbracht mit …?

Mich erst auf und dann über mein Baby freuen.

14. Die schönste Zeit verbracht mit …?

Meinem Mann und meinen Kindern.


15. Vorherrschendes Gefühl 2015?

Liebe (hoi, jetzt wirds aber kitschig hier. Naja)

16. 2015 zum ersten Mal getan?

Ein Baby selbst geboren und einen Blog gestartet.


17. 2015 nach langer Zeit wieder getan?

Dammmassageöl gekauft. Beckenbodentraining gemacht. Wegen nix geheult.

18. Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten können?

Dass meine frisch gefundene Freundin A. wenige Wochen später nach Oslo gezogen ist. Den Stress mit des Kindes neuem Kindergartenplatz und alle Telefonate drum herum (inklusive dem mit der Polizei). Den Stress mit dem Beitragsservice ARD/ZDF/Deutschlandfunk. (Und das absolute Kackwetter!!!)


19. Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?

Den Mann davon, dass wir mal durchrechnen könnten, ob wir finanziell hinkommen, wenn wir beide nur noch 80% arbeiten. (Den Beitragsservice davon, dass ihre Forderungen nicht nur unverschämt, sondern auch unberechtigt sind.)

20. Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?

Hat wohl inzwischen zwei Michelinmännchenbeine und einen bezaubernden Haarwirbel an der Schläfe.


21. Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?

Siehe 20. und ein Paar Marienkäferohrringe.


22. Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt/ geschrieben hat?

Kann ich mich auch wieder nicht entscheiden. „Die Autoimmunhyperthyreose ist nicht mehr aktiv.“ und „…freuen uns Ihnen mitteilen zu können, dass Ihr Kind Das Kind ab … einen Platz in der Kita „Absoluter Wunschkindergarten“ hat.“ und natürlich „das sieht alles ganz wunderbar aus“ und (in der 36. Woche endlich) „nein, jetzt hat sie den Po oben, das hier unten ist der Kopf, jetzt kann es losgehen.“

23. Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe?

Hui, die (Übungs-?)Wehen sind aber heute zornig.

24. 2015 war mit einem Wort …?

Vielfältig.

Tag 141 – Bielefeld Tag 18 – Grünkohl

Bielefeld ist für mich:

  • der Ort, wo ich aus dem Rückenmark navigiere
  • der Ort, wo ich mich nicht entscheiden kann, welche leckeren Sachen ich zuerst essen will
  • Pömpel und Pölter
  • Grünkohl mit Kassler und Mettenden essen vom allerbesten Restaurant der Welt und es zum Mitnehmen haben dürfen
  • Die Teller in die Küche zurückbringen und der Koch ruft „Ey Leute, R. ist da! Kennt ihr die noch?“
  • Die Chefin sagt zu mir: „Haste gesehen, J. und F. (Ex-Nachbarn) sitzen an der Theke.“
  • Zwanzig Minuten aus einem Restaurant auf die Straße gucken und drei bis siebzehn bekannte Gesichter gehen vorbei
  • Der Ort, wo ich die Nummer des Lieblings-Pizzadienstes auch nach 2 Jahren noch auswendig kann (und die von der Frisörin und die vom Frauenarzt)
  • In ein Café kommen und vom Chef immernoch ignoriert werden, weil der mich vor 12 Jahren mal voll mies per Mail rausgeschmissen hat und ich ihm damals gesagt hab, wie kacke und unreif ich das finde (ich war 18, er war 30, aber ich war so wütend, dass mir die nötigen Eier gewachsen sind)
  • Mich mit der Ex-Kollegin treffen und sofort in alte, gemeinsame Idiome zurückfallen (Schnubbeldibupp? Das Wort hab ich mindestens 2 Jahre nicht benutzt…)
  • Dabei daran denken, dass die Firma ohne uns (sie ist zur Zeit in Elternzeit) irgendwie kaum vorstellbar ist
  • Wissen, wo welche Brötchen am Besten sind (und wer das anders sieht)
  • Bahn und Horten und Treffen anner Uhr

Ach Liebefeld, ich mag dich. 

Tag 140 – Bielefeld Tag 17 – Update

Mit der besten Freundin war es sehr schön. Zuerst waren wir alle vier da, dann verzogen sich Herr Rabe und das Kind zu Oma (die wünscht sich mehr Zeit mit den Kindern, naja, man kann nicht alles, also alle Kinder haben, die voll gestillten zum Beispiel müssen halt machen, was ich mache) und wir machten Mädelsabend. Wir gingen erstmal essen, das Baby schlief kurz in der Trage, wachte aber noch vor Ende des Essens auf und war dann nörgelig. Wir aßen noch ein Joghurteis mit Ahoi-Brause, das machen wir immer, wenn wir da essen, dann machten wir einen langen Spaziergang, damit Nöckel-Baby wieder einschlafen konnte. Wieder bei der besten Freundin angekommen gab es ein Dosenbier vom Feinsten für jede, die wollte (also mich und sie), das Baby wachte auf, sobald ich auf dem Sofa saß und durfte dann an seinen Füßen spielen, wir schnackten und hatten einen ganz schönen Abend. Trotz Nicht-Besäufnis (da muss man bei der besten Freundin immer aufpassen, das artet schnell aus und NIEMAND auf diesem Planeten kann mit ihr mithalten) und Lange-nicht-gesehen. Irgendwann waren Herr Rabe und das Kind dann bei Oma fertig mit Schlafi-Party und Schlupp vom Grünen Stern-gucken und holten mich ab, am Telefon folgender denkwürdiger Dialog:

Ich: „Schläft das Kind?“

Herr Rabe: „Nö.“

Kind: „Doch!!!“

Jetzt liegen wir alle im Bett, das Kind seufzt ab und an vor sich hin („Film gucken…“) und das Baby ist doch noch mal eingeschlafen. Das werde ich jetzt auch tun, nächste Verabredung ist morgen zum Frühstück. 

Tag 140 – Bielefeld Tag 17 – Sozialising

Meine liebe Ex-Kollegin T. war zu einem (mehreren) laaaangen Kaffee da. Das war sehr schön, wir tauschten uns aus über deutsche/norwegische Kindergärten (ich bin nicht sicher, ob ich meine Kinder auch in Deutschland guten Gewissens ab 1 in eine KiTa geben würde) und den neuesten Tratsch aus der (Ex-)Firma aus. Dortselbst ist wohl alles beim Alten, der eine Abteilungsleiter sehr beschäftigt und viel unterwegs, der andere Abteilungsleiter menschenscheuer Choleriker, der Chef jovial-frauenfeindlich, QA nervt. 

Jetzt zur besten Freundin, mit der ist es zur Zeit kompliziert und ich weiß nicht, was der Abend noch so bringen mag, deshalb jetzt schon mal schnell und später vielleicht noch mal, das muss ich mal sehen.

Tag 139 – Bielefeld Tag 16 – Von Pferden und Blumen

Heute war ein sehr schöner und nach dem ganzen Familientrara auch sehr erholsamer Tag. Nach dem Aufstehen und Frühstücken bekamen wir Besuch von meiner Studienfreundin C. samt Mann und Kind (nämlich des Kindes allerbester Superkumpel M.) und Herrn Rabes Schulfreundin S. samt Mann und zwei Kindern: L. und N. L. ist genauso alt wie das Kind, M. wird jetzt bald drei und N. ist 1, kann grade so an der Hand laufen und ordentlich stinkende Windelinhalte produzieren, war aber ansonsten am Vormittagsprogramm noch uninteressiert: Ponyreiten. Meine Schwägerin hat nämlich Shetlandponys. Die Jungs waren total wild drauf, die Pferde zu sehen und zu füttern und zu streicheln und als es dann hieß, wir könnten die sogar reiten und auf einen Ausflug mitnehmen, war natürlich die Freude groß. Das Kind ließ sich am kürzesten bitten und wollte sofort auf das Pony, das erstaunte mich ehrlich gesagt ein bisschen, die letzten Konfrontationen mit echten Pferden liefen nämlich eher so mittelgut, weil das Kind einfach noch Angst hatte. Aber jetzt stimmte wohl das Verhältnis von seiner zu der Körpergöße des Pferdes und es war hellauf begeistert. L. Wollte erst kurz nicht und dann doch auf das zweite Pony und M. traute sich nicht recht, was dann aber ja sogar ganz gut war, so gab es wenigstens keinen Streit. Und dann machten wir einen Spaziergang über Feldwege und an Bauernhöfen entlang, das Baby und N. schliefen in ihren Gefährten, M. wurde von seinem Vater getragen und pflückte zwischendurch eine Blume für das Kind, das Kind und L. ritten und alle hatten eine schöne Zeit. Nach dem Spaziergang verteilte M. Bananen an die Kinder, darauf waren auch die Pferdchen ganz scharf, aber die hatten wir ja am Halfter. Das Kind bat mich, seine Blume kurz zu halten, zu Gunsten des Banane essens. In dem Moment versuchte das eine Pony ziemlich frech nach der Banane zu schnappen, die zog ich weg und hielt ihm gedankenverloren die Blume als Ersatz hin, Zack, Blume weg. Die darauffolgende Krise und große Verzweiflung über die zerstörte Blume ließ sich nur durch das Finden eines Spielzeugtraktors auflösen. (Und die anderen Muttis so: „Schön, dass sie doch irgendwie alle gleich sind.“)

Danach waren wir noch im Tierpark mit C. und A. und M. und danach essen und ich schätze, das Kind und M. werden mal heiraten. Immerhin ist M. das erste andere Kind, das vom Kind aus freien Stücken und auf eigene Initiative hin gedrückt wurde, das muss einfach ein Zeichen sein!

Was ganz anderes: die hoch verehrte Frau Brüllen hat mich in ihrem Jahresrückblick (ich trau es mich kaum zu schreiben) als ihren Lieblingsblog des Jahres auserkoren und seitdem muss ich beim Blick in meine Statistiken immer hysterisch lachen. Falls auch Sie hier neu sind: Willkommen! Fühlen Sie sich ganz wie zu Hause und entschuldigen Sie das Chaos, so sieht es in meinem Kopf eben aus. 

Tag 138 – Weihnachten in Tweets.

Meh. WordPress hat das hier einfach gelöscht. Es war schön und lustig, aber es ganz rekonstruieren schaff ich wohl nicht mehr. Tja, den Rest kann ich wohl vergessen. (Ich weiß noch: Schwiegermutter und Opi haben dauernd Mundharmonika gespielt. Und bei den Schwiegereltern wurde die ätzende Rolf Zuckowski-CD rausgeholt.)

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Tag 137 – Bielefeld Tag 14 – 2. WFT

Puuuhhhh. 

Es ist ja so schön, dass ich noch Großeltern habe. Und ich hab sie auch so lieb. Aber ein Tag Pause für meinen Migränegeschundenen Kopf wäre irgendwie nett gewesen. Jetzt fühle ich mich leer und emotional ausgepumpt und will ins Bett und nur noch schlafen, drei Tage lang. Die Kinder auch, glaube ich*. 

Und wie zur Hölle sollen all diese Geschenke nach Norwegen kommen??? 

(Auch: welchen Teil von „Wir kommen mit dem Flugzeug, Geschenke sollten leicht und klein/gut zu transportieren sein.“ verstehen die Leute denn nicht?)

Morgen gibts einen ausführlichen Weihnachtsbericht, versprochen. Ich weiß, das hab ich vorgestern auch gesagt, aber naja. Diesmal echt: morgen. 

*Das Baby hat gestern 2 h hysterisch herumgebrüllt als ich gerade eingeschlafen war und war durch nichts zu beruhigen. Stillen wollte es nicht, herumgetragen werden wollte es nicht, schlafen konnte es nicht. Wand und bog sich im Arm. Das einzige was halbwegs ging, war nackt auf dem Rücken liegen und mit den Füßen spielen lassen. Das übernahm Herr Rabe, der konnte mein leidendes Gesicht (Migräne und Babygeschrei im Ohr ist keine soooo angenehme Kombi…) nicht mehr sehen. Irgendwann ging es wieder, aber bis dahin war es echt, echt schlimm. Armes kleines Mäuschen! Heute morgen wurde dann vier mal mit viel Gebrumm die Windel gefüllt, danach war gute Laune. 

Tag 135 – Bielefeld Tag 11 – Verpackungswahn

Die letzten Besorgungen gemacht. Ultra voll in der Stadt. Weder weiße Strumpfhose für mich noch fürs Baby bekommen. Baby hat jetzt Einkackungsverbot. Dafür hat das Baby auch Rossmann-Größe-4-Aktiv-Action-Dingens-Superweich-Rundum-Auslaufschutz-Windeln. Danke an Herr Paul für den Tipp, die riechen echt nicht so stark, sind viel weicher und es gibt Probepacks! 

Essen eingekauft, für Oma (also meine Mutter) gleich mit, die wollte das morgen früh machen, da bin ich zu panisch für.

Bei Oma den Rotkohl angesetzt, dann am Möbelschweden Weihnachtsbaum für Oma gekauft (wollte sie auch morgen machen), beim Möbelschweden gegessen weil völlig vergessen für heute was einzukaufen, bei Oma den Baum aufgestellt, nach Hause gefahren. 

Auf demWeg die Fotobücher von den Schwiegereltern abgeholt, wohin sie heute geliefert worden waren. 

Ebenfalls auf dem Weg getankt. Dabei verrückter Weise Preisdifferenzen von 17 Cent von Tankstelle zu Tankstelle und an der selben Tankstelle 15 min später beobachtet. Hoffentlich für den günstigen Preis getankt, Verifizierung steht noch aus. 

Zu Hause Einkäufe verräumt, Fotobücher-Qualitätskontrolle durchgeführt, drölfzig Geschenke verpackt. 

Jetzt ab ins Bett. 

„Einmal werden wir noch wach…“