Tag 1358 – Zackizacki.

Heute Dinge erledigt. Zeitdruck macht das, weiß ich ja, kenne ich schon. Die SOP ist an die Kolleg*Innen zur Durchsicht verschickt. Der Report, der Freitag raus soll, enthält nun auch alle meine Notizen. Die Checkliste für nächste Woche ist… naja zu 50% fertig, aber ganz fertig muss sie ja auch nicht sein, ich gehe da ja nicht alleine durch alles. Zu Hause dann endlich die meine Bügelwäsche weggebügelt und einen groben Plan gefasst, was ich nächste Woche anziehen könnte und entsprechend einpacken muss. Jetzt kann morgen die Frau Halbesachen kommen und wenn ich heute Abend noch durch ein bis drei Dokumente durchkomme, muss ich morgen nicht mehr ran und kann Spargel essen Wein trinken. Ach ja, Blumen gegossen habe ich auch, den Rasen gesprengt und die Einkaufslieferung verräumt. Die Brotdosen aus den Kinderrucksäcken geholt. Wenn ich’s nicht besser wüsste, würd ich mich für Superfrau halten, aber ich bin nur ich und ohne den Zeitdruck wäre das meiste davon nicht passiert (bzw. sind ja große Teile davon schon seit Wochen nicht passiert).

Was schön war, war Michel beim Erfinden zuhören weil Pippi beim Fernsehen eingeschlafen ist. Ich hab ein ganz wunderbar kreatives großes Kind. Und ein sehr gesprächiges auch. Und niedliches. Und kluges. Und überhaupt. Auch wenn ich mich ein biiiiisschen drauf freue, vier Nächte am Stück allein in einem Bett zu schlafen, ich werd die alle vermissen.

Tag 1357 – Stillarbeit.

Vielleicht hat es sich bis zur Chefetage* rumgesprochen, dass im 5. Stock dauernd eine Mitarbeiterin den Support anruft um ihren Account entsperren zu lassen**. Vielleicht haben sich auch nur ganz generell genug Leute über das Arbeiten im Großraumbüro beschwert. Vielleicht haben bestimmte Leute auch einfach neulich in der Zeitung gelesen, dass das Umstellen von kleinen, eventuell sogar Einzelbüros aufs Großraumbüro allerorten zu Einbrüchen bei der Produktivität führt***. Man weiß es nicht. Jedenfalls haben sie sich jetzt was ganz großartiges überlegt, damit wir alle voll konzentriert am Morgen**** arbeiten können: Schweigepflicht bis 10:00 Uhr. Auch keine „internen Meetings“, bis 10:00 Uhr. Aber Kernarbeitszeit ab 09:00. Wir dürfen ab Donnerstag im Büro ernsthaft bis 10:00 Uhr nicht sprechen, nicht flüstern und keine Meetings haben. Unsere Kaffeeecke ist in diesem Großraumbüro, die gelegentlichen gemeinsamen Kaffeepausen gegen neun sind damit also auch tot. Und warum? Weil keine Sau es schafft, sich in diesem blödsinnigen Großraumbüro zu konzentrieren. Vielleicht lernen wir einfach Gebärdensprache, aber dann beschweren sich sicher Leute über das Gefuchtel, stört ja auch wenn Leute sich bewegen, oder atmen oder generell leben. Ekelhaft.

Demnächst also Schweigekloster im Werk. Alles für die Konzentration, alles für den Club.

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*keine echte Etage und nein, auch der oberste Chef hat kein Einzelbüro. Er fände ja auch Free Seating voll supidupi, aber ich glaub dann bricht eine Meuterei los.

**nach einiger Nachforschung und unter Zuhilfenahme von Google weiß ich jetzt, dass mein Passwort irgendwie nicht ins Active Directory geschrieben wird. Das wird dann im Hintergrund aber von diversen Programmen erfolglos abgefragt und nach 2 Fehlversuchen bin ich halt raus. Wär jetzt noch schön, wenn mir der Support das glauben würde.

***so wie halt 95% der ohnehin Großraumbüro-skeptischen Belegschaft. Ich finde den Artikel der vor ein paar Wochen rumgeht grad nicht, aber dieser hier ist ähnlich.

****Morgens vor 10 sind ja einige von uns***** eh nicht auf der Höhe der Konzentrationsfähigkeit, aber auch diese Erkenntnis wird gekonnt ignoriert

*****ich (und mit mir die anderen Eulen)

Tag 1355 – Some less drama, baby.

Wochenende. Ausschlafen (für mich), Frühstück, dann fertig machen zum 7. Geburtstag der Klassenkameradin von Michel. Ich hatte angeboten zu helfen und hatte Pippi dabei, die mit dem kleinen Bruder des Geburtstagskinds spielen sollte. Diese zwei Dinge waren ein wenig inkompatibel, aber alle hatten eine gute Zeit, das ist ja das wichtigste. Es war auch wirklich nett, wenn ich auch wieder weiß, weshalb ich nicht (!!!) die ganze Klasse einladen werde.

Abends dann dem (gestern) frisch gesäten Rasen beim Wachsen zugesehen und 15 der drülfzig Aronia-Büsche mit unserem neuen, extra stabilen Spaten ausgegraben. Halleloo. Und die Narzissen (im Sonderangebot für 10 Kronen pro Pott gekauft) hab ich bewundert. Ich freue mich immer wieder über den Garten, das ist alles so schön, hach. Im Sommer müssen dann noch die Löcher im Beet voll gepflanzt werden, aber das wird kein Problem, die Ringelblumen zum Beispiel sind eigentlich schon startklar. Hach, hach, hach!

Radieschenbabies sprießen auch bereits!

Doch, ein schöner Wochenendausklang.

Tag 1354 – Für Kinder unzugänglich aufbewahren.

Als Inspektørin müsste ich ja eigentlich wissen, wie das mit dem „Verantwortungsvollen Verwahren von Arzneimitteln“ geht. Ich weiß das auch und mir war bewusst, dass das bei uns suboptimal ist.

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Pippi steht morgens am Wochenende nun immer allein auf. Nachdem sie daran gescheitert ist, einen von uns wach zu machen, jedenfalls.

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Kurz vor Ostern. Ich komme ins Wohnzimmer. Pippi isst ein Überraschungsei, dass sie sich aus dem Schrank weit oben in der Küche geholt hat, indem sie einen Stuhl an die Arbeitsfläche geschoben hat und dann auf selbige geklettert ist.

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Ich höre etwas das klingt wie die Brotschneidemaschine. Ich stehe dann doch lieber mal auf.

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Pippi sitzt im Bad, um sie rum ein Haufen Pflasterverpackungen. Auf dem Waschtisch noch mehr Pflasterverpackungen, ein paar Hustenbonbon-gratis-Apotheken-tütchen und… Tablettenblister. Der Medizinschrank mit den „angebrochenen“ Dingen auf. Schlaftabletten aus schlechteren Zeiten, Betablockerreste für eventuelle schlechtere Zeiten, Kopfschmerztabletten, Reiseübelkeitstabletten, solche Dinge sind da drin. Sollten drin sein. Ich finde die Schlaftabletten. Der Blister mit den Betablockern ist leer, da fehlen 1,5 Tabletten. Omg. Hat Pippi 75 mg Metoprolol gegessen? Jetzt nicht schimpfen. Nicht schreien. Keine Panik. Alles wird gut. Giftnotruf? Hast du Tabletten gegessen? Die schmecken sauer. Hast du die ausgespuckt? Nein. Welche hast du gegessen, wie sahen die aus? Pippi weint. Guck mich an, Pippi, du kannst sehr krank werden, wenn du Tabletten nimmst, die wir Dir nicht gegeben haben, welche hast du genommen? Waren die so lang? Nein. Waren die rund? Ja. Die waren sauer. Hast du von den langen welche in den Mund genommen? Nein.

Sowas braucht im Übrigen kein Mensch. Ich fand beide 1,5 Tabletten Betablocker dann noch, eine im Ausguss, eine im Müllhaufen. Die kleinen runden, von der sie also maximal eine wirklich geschluckt hat (ich fand halb zerkauten Brei im Waschbecken) war Ibuprofen 200. Aber das hätte sowas von in die Hose gehen können. Ich danke der Pharmaindustrie für Bitterstoffe in Pillen die nicht zum Zerkauen gedacht sind, ich verfluche mich, die dachte, Vitamin-D-Tabletten aus Blistern täglich, what could possibly go wrong? Und noch viel mehr verfluche ich die total verantwortungslose Aufbewahrung unserer Medikamente.

Bitte schließen Sie ihre Medikamente weg.

Und wenn Sie nicht wollen, dass ihr Kind sich komplett mit ewig haltenden Kinderpflastern beklebt, selbige gleich mit.

Aber wenigstens die Medikamente, ja?

Ja.

Tag 1353 – Rechner.

Michels Lehrerin rief heute Mittag auf meinem Handy an. Ich denke dann ja immer direkt an BeinbruchGehirnerschütterungPlatzwunde, aber das war es nicht, auch kein Magen-Darm oder ähnliches Grauen, nein, sie wollte nur sagen, dass Michel bei der Lernstandserhebung sehr gut gewesen wäre, Lesen und Schreiben sei top, hören, welcher Buchstabe wo ist und so weiter, alles prima, auch Leseverständnis sei sehr gut und er mache auch im Unterricht sehr gut und eifrig mit. Auch Rechnen klappt gut, manchmal ist er übermütig und macht dann schnellschnell leider manchmal knapp daneben, aber die Konzepte könne er alle und das ist eigentlich alles, was sie von den Kindern zum jetzigen Zeitpunkt erwarten. Also sie sei sehr zufrieden und da könnten wir ja heute gut zu Burger K*ng gehen. Wie auch immer sie darauf kommt, wir waren noch nie mit den Kindern beim Restaurant Zum Goldenen Bogen oder der Konkurrenz. Doch! Letzte Woche als ich mit Pippi beim Baumarkt war, da hab ich mir im Mc Drive einen Kaffee geholt und wär Eis nicht ausverkauft gewesen, hätte ich auch jeder von uns eins gekauft. Aber Eis war aus oder wie Pippi sagt „Wir haben kein Eis gegessen, nur Mama Kaffee.“ Jedenfalls Michels schulische Leistung ist super, das hab ich ihm auch heute Abend gesagt, dass ich das super gut finde, dass er in der Schule gut mitmacht und ihm das Spaß macht und dass er schon ganz viel ganz gut könne, habe die Lehrerin gesagt. Darüber hinaus wird das mit den Kindern von der Lehrerin nicht besprochen, was ich gut finde, ich glaube fest daran, dass man mit Druck (und nichts anderes ist ja öffentliches Leistungs-Vergleichen) in dem Alter mehr kaputt macht als erreicht.

Michel also top Rechner, im Gegensatz zu meinem Arbeits-Rechner (wow, was für eine Überleitung und auch so gar nicht konstruiert oder so…). Mein Account ist seit dem Passwort-Wechsel vor fast einem Monat kaum benutzbar, ständig werde ich rausgeworfen und der Account gesperrt. Meine kleine Morgenroutine sieht deshalb so aus, dass ich bei der Arbeit ankomme, mir einen Kaffee hole, mich an den Rechner setze, 10 Minuten arbeiten kann und dann den Support anrufe, sie mögen doch bitte meinen Account entsperren. Dann kann ich wieder 1-3 Stunden arbeiten und dann beginnt das lustige Spiel von vorn. Es ist zum Haare ausraufen. Der Kollege hinter mir, der im Sommer in Rente geht, bekam heute meine doch deutliche Irritation mit und sorgte kurzerhand dafür, dass ich einen mistneuen Rechner bekam. Hmm, sagte ich noch, ich glaube eigentlich nicht, dass der Rechner schuld ist, es ist irgendwie der Account in dem der Wurm drin ist, aber Widerstand war zwecklos, ich bekam einen neuen. Immerhin durfte ich meinen alten behalten, „falls es doch nix hilft“ zwinkerte mir die IT-Frau zu. Jetzt habe ich also zwei Rechner – meinen ömmeligen alten und einen super schicken neuen. Und die Account-Probleme habe ich selbstredend auch weiter.

Tag 1352 – Noch viel weniger los.

Arbeit, Arbeit, Kinder holen, Essen machen, essen, Kinder ins Bett bringen, anderen Leuten ihre Steuer erklären und an deren Lethargie verzweifeln, Bett.

Oh, es hat ca. 5 Tropfen geregnet. Genau so viel, dass das Auto seither noch viel dreckiger aussieht als vorher. Aber für die Blumen natürlich gut.

Michel macht tatsächlich seine Hausaufgaben im Sport-Hort. Ich feiere das. Vielleicht kann ich seine zwei besten Schulfreunde auch zum Hortwechsel belabern, dann ist er nicht mehr so traurig, dass er nicht mehr so oft mit denen spielen kann. Ich muss das am Wochenende mal in Angriff nehmen, das Belabern.

Tag 1351 – Nicht viel los.

  • Homeoffice war genau so langweilig wie vermutet
  • Pippis Arzttermin war ok. Es wurde ihr Blut abgenommen, ohne Emla-Pflaster vorher, dementsprechend trägt sie immer noch stolz ihr Pflaster und erzählt jedem und jeder wie doll das weh getan hat
    Elterngespräch im Kindergarten war auch ok. Pippi ist recht weit mit allem und sozial total umgänglich. Voll schön dass sie zu Hause dann die Diktatorin raushängen lässt. Ach ja, meine kleine Maus. Ab Sommer dann in der „Bärenhöhle“, bei den großen Kindern. Zum Abschluss malte Pippi noch lauter Vögel auf die Rückseite des Gesprächsprotokolls. Die Vögel sehen aus wie Kartoffeln in die man rechts und links nen dünnes Stöckchen gesteckt hat, aber MEIN BABY MALT WUNDERHÜBSCHE VÖGEL!!!
    Mit Michel Blumen gegossen
    Babypflanzen umgetopft
    Größere Pflanzen ins Beet und ins Gewächshaus umgesiedelt
    Tomati und Gurki gedüngt und beschnitten. Ich glaube, beide kommen mit der Erde in der sie sind nicht gut klar. Um zu vermeiden, dass sie viel Energie in Früchte stecken, habe ich vorerst alle Blüten und Fruchtansätze entfernt. Gurki ließ außerdem ein paar Blätter, die an den Rändern schon ganz Papier-ig durchscheinend waren. Die eine auf volle Snackgurken-Größe herangewachsene Gurke teilte ich mir mit den Kindern, die war sehr lecker
    Michel Hosen gekauft. Dieses Kind kriegt alles so schnell kaputt. Aber immerhin war Wollunterwäschr auf die Hälfte runtergesetzt, also habe ich zugeschlagen und nächsten Winter haben wir dann schon mal einen guten Grundstock. Außerdem spontan zwei weitere Chinos für mich gekauft, identische, und genau die gleiche habe ich auch schon, aber nun war sie auf 120 Kronen reduziert. Diese Hosen sind super: sehen hinreichend spießig aus um als Business durchzugehen, sind aber so geschnitten, dass sie fast cool aussehen. Darüber hinaus sind sie sehr bequem sowohl zum Sitzen als auch zum drin herum laufen. Jetzt hab ich drei und damit wäre der Signature-Look wohl besiegelt
    Abends Shawarma von Shawarma King, das war lecker aber nun hab ich Sodbrennen. Ich lern’s auch nicht mehr

Tag 1350 – Öfter mal was Neues!

Morgen das erste mal Homeoffice im neuen Job. Ich bin ein bisschen aufgeregt, dabei wird es höchstwahrscheinlich einfach nur arschlangweilig. Ich habe nämlich heute eine Arschkarte gezogen und muss jetzt was machen, das *man* schon seit… ewig! mal hätte machen müssen. Die Arbeit ist mühselig ohne Ende und sterbenslangweilig, aber wie gesagt, *jemand* muss das machen. Da fällt halt die Wahl auf die Neue. Schon klar. Ich embrace die Arschkarte und nutze sie um mein überdurchschnittliches Durchhaltevermögen zu präsentieren. (Hier zähneknirschendes Grinsen vorstellen.)

Homeoffice mache ich, weil Pippi einen Arzttermin und ein Entwicklungsgespräch im Kindergarten hat und wenn ich sie gegen halb zwei abholen muss, lohnt es sich einfach nicht, je eine Stunde pro Weg durch die Gegend zu gurken. Schon mal gar nicht für Arschkarten-Arbeit.

Ansonsten leider nix passiert, was ich Ihnen so erzählen kann.

Samstag soll es regnen.

Tag 1349 – Schwupps, Ferien vorbei.

Das waren, dafür dass wir uns nicht weiter als bis zum Gartencenter aus dem Haus bewegt haben, erstaunlich schöne Ferien. Wir waren sehr produktiv, haben uns trotzdem gut erholt (hauptsächlich durch ausschlafen) und die Kinder haben super wenig ferngesehen. Ich meckere über Sonne, kann mit Hitze nicht gut umgehen, aber ich mag den Sommer, Widersprüche muss man halt auch aushalten können. Den letzten Ferientag haben wir wieder viel im Garten gewühlt und ich weiß jetzt, dass selbst die kleinsten und krepeligsten der Aroniasträucher, die ich wegen ihrer Kleinheit und Krepeligkeit auch echt weghaben will (und da sollen die Stockrosen doch hin! Und auch der Johannisbeer- und Stachelbeerstrauch!), jedenfalls haben die sehr sehr starke Wurzeln. Stärker als der Spaten. Aber bis dahin hab ich in der ganzen Woche nix rumgeschmissen, das ist doch mal was. Am Ende des Tages mussten wir die Kinder einsammeln und dann dringend wieder gesellschaftsfähig machen, also mit einweichen grundreinigen, die Haare mal ordentlich durchbürsten und dann die dreckigen Krallen stutzen. Michel kriegt ab jetzt wieder Sonnencreme mit und den Befehl, sich nochmal einzucremen, wenn sie nachmittags rausgehen. Pippi kriegt auch Sonnencreme mit, aber hauptsächlich, weil sie welche haben will, wenn Michel welche dabei hat. Pippi ist in den letzten Tagen ein bisschen Kinder-braun geworden (und die Haare sind ausgeblichen, sie ist so niedlich, es ist zum Fressen). Michel hat nur Sommersprossen bekommen, der Rest der Haut hat weiter meinen Ferkelrosa-Ton. Armes Kind. Hatte ich erwähnt, dass er von Sonnencreme Pickel kriegt? (Bitte keine Tipps. Wir haben sie alle durch, es gibt einige, von denen er weniger Pickel kriegt als von anderen, aber ganz weg geht’s nicht. Es juckt auch nicht, sieht nur doof aus.)

Morgen dann wieder andere Welt. Was Business-mäßiges anziehen, ins Werk fahren, Meetings, lernen, mehr Meetings, nach Hause. Heute Abend habe ich Pflegelack auf die Fingernägel gemacht, die sehen halt aus, als hätte ich damit eine Woche lang im Garten gewühlt, inklusive drülfzig mal Händewaschen am Tag.

So richtig bereit für Arbeit bin ich noch nicht, ich hätte auch noch ein bisschen mehr Urlaub gebrauchen können.

Tag 1348 – 50 Meter.

Die Kinder haben in unserem Bullerbü-Reihenhausdorf ihren Radius um ein weiteres Haus erweitert. Nämlich das, zu dem es vom Nachbargarten einen Durchgang gibt. Also sie können von unserem Garten durch den Nachbargarten in den Garten von „M.! M., aus meiner Schule!!!“ gehen. Ich kenne M. nicht, habe nur vage Erinnerungen an den Vater von M. und naja. Ich bin dann heute mal mich vorstellen gegangen, wenn absehbar ist, dass die Rabe-schen Rübennasen da bei jeder Gelegenheit auf dem Trampolin hopsen werden, erscheint mir das doch sehr geboten. Damit haben die Kinder nun drei Nachbarshäuser quasi annektiert und gehen ein und aus wie sie wollen (die anderen Kinder bei uns auch, wobei L. von gegenüber immer sehr höflich fragt, ob sie mit hoch gehen darf). Ich finde das ganz super und bin stolz und froh und alles über die selbständigen kleinen Zwerge, aber morgen werden wir dann mal eine neue Regel einführen, nämlich: Mama will immer wissen, wo ihr grade seid. Wenn ihr von Haus A zu Haus B geht, sagt Bescheid. Ich komme mir gebührend helikopterig und albern dabei vor, aber was soll’s. Meine Babies! Pippi ist erst drei!!! Und Michel hat grad mal seinen dritten Milchzahn* verloren! Babies!!! Wahhh! Die können doch nicht einfach hier herumstreunern! (Natürlich doch. Wurzeln, Flügel, Dings. Uff.)

*und er sieht soooo niedlich mit dieser Zahnlücke aus, es ist so so so hach. Wird wohl auch nicht lange währen, denn der neue Zahn schaut schon raus. Wie irre das ist, diese Phase ist so kurz und kommt nie wieder. Verrückt.