Tag 782 – Alt und cool.

Ist Herr Rabe… s neue Anschaffung.

Das heißt, die ist ja nicht alt, sondern neu aufgelegt und man muss auch nicht mehr in die Kassetten pusten, sondern 21 Spiele sind vorinstalliert. Natürlich ist das totaler Blödsinn, so ein Dings, kostet Geld, steht dann rum und man hängt da vor bis einem die Daumen und Augen wehtun. Aber egal. Es ist echt cool. Ich habe in letzter Zeit selten so herzlich gelacht, wie als Herr Rabe und ich in Donkey Kong herumstolperten. Ich kann die Musik von Mario Kart immer noch mitsingen. Und dass sich das exzessive Zocken vor ca. 20 Jahren mit meinem Bruder mal auszahlen würde, indem ich meinen Mann im Grand Prix, Match Race UND Battle Mode besiege, hätte ich auch eher nicht vermutet. (Was freue ich mich auf ein paar Stunden alleine mit Yoshis Island. Irgendwann, wenn ich mal Zeit zum verplempern habe. Hach, das wird schön.)

Tag 781 – Wie jeder andere.

Im Moment ist eine gewisse Eintönigkeit zu verzeichnen:

  • Aufstehen, meist zu spät
  • Schminken, meist bunt (yeah!)
  • Kinder in die KiTa bringen
  • Arbeit, Arbeit, Arbeit
  • Nach Hause fahren, meist spät
  • Kinder, Küche, Essen, Zähneputzen, Vorlesen
  • Bewerbungen schreiben (oder Ersatztätigkeit zu Ablenkungszwecken)
  • Bloggen
  • Buch
  • Bett

Und so war das heute auch.

Bemerkenswert vielleicht: ich sehe sowas wie ein Licht am Ende der Laborarbeit, ich schreibe sympathisch-authentische Bewerbungen (und muss nicht die ganze Zeit innerlich brechen, weil das alles so ekelhaft verlogen ist), Pippi hat beim Abendessen unglaublich niedlich gesungen, Michel ist auf meinem Schoß eingeschlafen und wird hoffentlich, hoffentlich nicht doch noch richtig krank.

Tag 780 – Hakelig.

Tjajajaja, das hat ja super funktioniert mit dem Video gestern. Hier aus Gründen noch mal ein Link, bei dem auch die letzten zwei Minuten Ton zum Bild passen.

Ansonsten: gucken Sie ruhig mal StarTrek Discovery, das ist wirklich sehr gut. Vielleicht nicht gerade, wenn ein Upload nach YouTube ihren ganzen Traffic frisst, dann hakt es nämlich immer wieder und wenn Sie nicht gerade das Glück haben, mit jemandem in diesen Zwangspausen herumknutschen zu können, müssten Sie am Ende noch Wäsche aufhängen oder so. Aber zurück zum Thema: es ist sehr gut, ich bin ja eh quasi mit einem Fuß* in der Sternenflottenakademie und, hach, Frauen in den beiden (bisher) wichtigsten Rollen, dann auch noch nicht-weiße**, da geht mir das Herz nochmal extra auf. Und das völlig ohne irgendeinen romantischen Bezug. Hachz! Und an „gute“ Klingonen habe ich mich passenderweise ja eigentlich nie ganz gewöhnt, ja, trotz meines quasi jugendlichen Alters bin ich nämlich ganz retro Kirk-Fanin.

In diesem Sinne: 🖖 (hihi, sehen Sie das Vulkaniergruß-Emoji? Das wurde automatisch eingeblendet, als ich „live long and prosper“ eintippte.)

*zumindest weckte dieses T-Shirt von gestern die Assoziation

**Captain Janeway fand ich auch ganz ok, aber die hatte mitunter einen Charme wie… Angela Merkel. There, I said it. Kirk und Picard, danach wurds… hmm. Einfach nicht wie früher.

Tag 778 – Cliffhanger.

Nachdem ich nahezu dazu genötigt wurde, habe ich ein weiteres Bjuti-Video gemacht. Jetzt ist aber das Internet hier so enervierend langsam (zumal Herr Rabe noch arbeitet und auch ein bisschen Upload-Kapazität braucht), dass das wohl bis morgen warten muss, bevor es auf „sehen nur Leute, die den Link haben“ gestellt wird. Ich kann ja schon mal so viel sagen, dass meine Haare jetzt seidig weich sind und meine Haut sehr rein ist. So als Teaser.

Rest des Tages… war. Immernoch alles sehr Jobsuche-zentriert hier und sehr, sehr komische Ergebnisse bei der Arbeit, ich denke da einfach nicht weiter drüber nach, sonst liegen die Nerven direkt wieder blank. Den Versuch mit den komischen Ergebnissen werde ich jedenfalls noch mal wiederholen, und zwar blind, um Fehlerquellen durch Bias auf meiner Seite zu minimieren. Ich weiß noch nicht, wie ichs mache, vermutlich werde ich einfach die Platten mit den Zellen drauf meiner Kollegin geben und die soll die randomisieren (die Filzmarker kriegt man ja mit Ethanol gut weg, oder sonst halt neue Deckel nehmen) und mir erst nach der kompletten Analytik sagen, was was war. Wenn wieder das gleiche rauskommt, kann ich demnächst sehr viele Paper debunken, das gewinnt mir zwar keinen akademischen Blumentopf, aber ist ja auch wurscht.

Dann Kinderschuhe sortiert, die Kinder mehr (Michel) oder weniger (Pippi) gezwungen, Wintersachen anzuprobieren, damit wir im Zweifel noch Nachschub besorgen können. Alles passt noch, aber „Der Anzug ist doof, Mama, den ziehe ich nicht an.“. Tjanun, wir werden sehen, als Ersatz wenn der andere nass oder allzu dreckig ist, werden wir den „doofen“ Anzug jedenfalls behalten.

Jetzt Bett. Ist nötig. Sehen Sie morgen dann mein seidiges Haar! (Und vielleicht* habe ich ganz viele tolle neue Lidschatten bestellt und freue mir schon nen Ast, Ihnen die zu zeigen!)

*ganz sicher

Tag 777 – Schnaps! (Wär echt ne Idee…)

Ich will da eigentlich nicht drüber schreiben. Aber! 13 % für Rechte. Gewählt vermutlich wegen irgendwas aus dem magischen Dreieck „Wird man ja wohl noch sagen dürfen“, „Merkel muss weg“ und „DIE [Geflüchteten, Moslems, Juden, Genderforscher*Innen, …] nehmen uns ALLES [Geld, Jobs, Frauen, rostig-verstaubte Weltbilder] erhalten“ demokratisch gewählt. Ich würde ja sagen, dass das ein Grund mehr ist, erstmal nicht nach Deutschland zurückzukommen, aber wir hier in Norwegen haben ja auch 15 % für die Fremskrittspartiet. Vermutlich hat man in so nem Land halt ~15% Nazis. Und in einer Demokratie muss man sich auch mit unliebsamem herumschlagen. Ist jetzt halt die Frage, was man draus macht. Hat man wirklich nichts aus der deutschen Geschichte gelernt, kann man (so als große Partei jetzt…) die Nazis einfach ölen lassen und Wunden lecken und sich einen fetten Rechtsruck geben, um dann in vier Jahren festzustellen, dass die Leute dann doch lieber das Original und nicht die Fälschung wählen. Oder aber man zeigt deutlich, dass Rechts sein zwar legitim ist, aber halt scheiße. Dass man nicht mitspielen darf, wenn man so drauf ist. Auch wenn ein laut pöbelnder Haufen hinter einem steht, der Haufen sind trotz allem nur 13%, der 87%-Haufen ist noch viel größer. Und vielleicht ist es auch an der Zeit, nochmal drauf hinzuweisen, dass das 3. Reich letzten Endes für fast alle nur Abstufungen vom Grausamkeit bereithielt. Vielleicht, ganz vielleicht, sehen die 13% Dinge ja anders, wenn ihre jugendlichen Söhne quasi von der Schulbank weg eingezogen werden. Wenn der nette Zahnarzt von nebenan plötzlich weg ist, weil er Mohamed heißt. Wenn die Tochter geächtet, gefoltert und schließlich interniert wird, weil sie ihre Liebe zu einer anderen Frau nicht gut genug verbarg. Wenn aus „Arbeit für alle (Deutschen)“ plötzlich „Arbeit für alle, Kriegsgerät will gebaut werden!“ wird. Ich glaube es aber nicht. Ich glaube nicht, dass diese Leute irgendwas lernen würden, bevor es sehr viel zu spät ist.

Hoffen wir mal, dass niemand sie mitspielen lässt.

Tag 776 – Kurze Meldung.

Bevor ich wieder beim Bloggen einschlafe (Sie lachen jetzt vielleicht, aber das ist mir tatsächlich schon passiert!) der Tag in Stichpunkten:

– „Mama, weißt du was ganz gut geht? Nachts essen.“ (Spoiler: nein. Also ja, für ihn schon, für uns eher nicht so.)

– Michel hat Husten der Kategorie, die unsichere Neu-Eltern in die Notfallpraxis fahren lässt. Ich hingegen rede mir nach Kräften ein, dass es nur schlimmer Husten ist, nichts dramatisches, auch nichts, wo die Notfallpraxis was dran drehen könnte und eh: in der Notfallpraxis wartet man ja immer, bis man Schimmel angesetzt hat, da holt sich das Kind doch erst recht was weg.

– Michel will doch keine gelbe Jogginghose sondern hat sich im Stoffladen heute einen, wie ich finde sehr schönen, grauen Sweat-Stoff mit dunkelblauen Vögeln ausgesucht. Das wird jetzt ein Zweiteiler, die Jacke ist schon zugeschnitten, aber für die Hose muss ich mein Spargelkind mit den langen Beinen erst nochmal vermessen.

– Vitamin D- und Eisen-Tabletten gekauft. Pippi hat ganz leichten Eisenmangel und es ist ja schon wieder Herbst, deshalb Vitamin D.

So, die Augen fallen zu. Gute Nacht!

Tag 775 – Erleichterung.

Vielleicht liegt es an den zwei Gläsern Wein. Wahrscheinlich aber nicht, denn wenn es mir so schlecht gehen würde, wie gestern, hätte ich nichts getrunken, da bin ich ja sehr eigen und trinke nichts, wenn ich deprimiert bin. Dass ich also Lust auf ein Bier oder ein Glas Wein hatte, ist schon ein sehr gutes Zeichen. Ich denke, meine heute sehr viel bessere (im Sinne von: gelassenere, egalere, zuversichtlichere und vor allem weniger selbsthassende) Laune hatte in erster Line tatsächlich mit dem unglaublich lieben Paket aus dem Internet zu tun, das ich gestern bekommen habe. Dass sich da einige Frauen zusammengetan haben um mir lauter kleine Mutmacher und schöne Dinge* zu schicken, macht mich immernoch ganz verlegen und selig und überhaupt, da stecken so viele Gedanken drin, ich war und bin überwältigt. Danke, ihr.

Auch eine große Erleichterung war, dass ich heute eine Bewerbung weggeschickt habe, die mich gestern buchstäblich den letzten Nerv gekostet hat (und jetzt hat mein ultimativer „Bilder für den Artikel“-Zettel leider Tränenflecken). Gestern war es wirklich so schlimm, dass nichts mehr ging. Aber auch da: Hilfe von anderen (ihr wisst, wer ihr seid!) fühlt sich im ersten Moment dann komisch an, dann aber genau richtig. Nach dem erneuten Lesen dieser… Anregungen habe ich mich heute dann sogar getraut, bei der entsprechenden Stelle anzurufen und hatte ein sehr nettes Gespräch und danach ging das Bewerben (wieder unter Zuhilfenahme der Anregungen) schon viel besser. Dann noch halbwegs okaye Ergebnisse am Mikroskop (hui, was das ausmacht, anständiges Medium zu benutzen! Ich hab im roten Kanal sonst kaum was gesehen, jetzt mit gutem, nicht-roten Medium habe ich schon auf unserem nicht ganz so tollen Mikroskop so schicke Bilder, dass ich mich richtig auf ein Date mit dem tollen Core-Facility-Mikroskop freue) und eine heiße Dusche am Abend, schon fühle ich mich zwar noch nicht wie ein neuer Mensch aber immerhin wie ein Mensch und nicht wie was, was man normalerweise versuchen würde mit einem Stöckchen aus dem Schuhprofil zu prökeln.

Vielleicht liegts aber auch daran, dass ich mir endlich die Fingernägel gefeilt hab und jetzt auf dem Handy wieder tippen kann.

Jedenfalls ein Lichtblick im Grau.

Und morgen ein Date mit der Nähmaschine. Michel möchte eine gelbe Jogginghose.

Tag 773 – Erwachsenenkram.

Auch heute wieder nichts positiveres hier… Arbeit war blöd, nach der Arbeit habe ich das Lammfleisch abgeholt (wie jedes Jahr ;) ) und dann zu Hause direkt eingefroren, oder es versucht, während der auch grumpy Herr Rabe kochte und beide Kinder auf ihre Art und Weise eskalierten. Ganz toll. Naja. Michel gestand mir immerhin kurz vorm ins Bett bringen, dass er „einfach traurig“ ist und das gar keinen speziellen Grund hat (ACH!) und dann war er etwas erstaunt, dass ich gesagt habe, dass ich auch im Moment oft einfach traurig bin und halt nur nicht so viel weine, wie er, sondern schlechte Laune habe und schreie und mich im Bett verkrieche. Vermutlich will er jetzt nie erwachsen werden und ich kann es sehr gut verstehen. Passend zum Thema dann den Abend genutzt um Finanzkram zu erledigen. Wundervoll. Auch grandios, dass man in den Mobil-Apps („Mobil-Bank“ fürs Handy und „Brettbank“ auf dem „Nettbrett“ (Norwegisch für Anfänger: das heißt „Tablet“, ECHT WAHR)) der Bank nur simple Überweisungen zwischen eigenen Konten und innerhalb Norwegens können, für Überweisungen ins Ausland und für Daueraufträge muss man über den Browser und das ist dann immer verbunden mit sechstausend-Phasen-Identifizierung und natürlich jedes Mal für jede der drölfzig Dauerauftragsänderungen und jede der vier monatlichen Auslandsüberweisungen bis zum Ende des Jahres, das ist dann eine schier endlose Identifiziererei und da ist dann auch irgendwie egal, dass ich jeden Monat (warum auch immer, ich weiß es wirklich selbst nicht!) 35 € zu viel nach Deutschland überweise, weil nochmal ändere ich diese Aufträge jetzt nicht. So.

Auch gemacht: nachgeguckt, ob und wenn ja, welche Mitgliedschaften automatisch auslaufen (Mieterbund) und wo ich Rabatt beantragen kann, sollte ich arbeitslos sein (Berufsgenossenschaft).

Was noch fehlt: Kreditkartendaten in einer Fantastilliarde Onlineshops und co. ändern, weil diesen Monat meine alte abläuft. Schon wirklich toll, dieses Erwachsenendings.

Darauf ein Maoam Cola.