Tag 448 – #OffTopic zum Thema Zeitdruck. *HIER!*

Es war einmal eine Frau, die vergaß völlig, dass sie ja diesen Monat Gastgeberin für die Off-Topic-Runde ist. Als sie drauf aufmerksam gemacht wurde, war es schon zu spät, selbst ein verschobener Veröffentlichungstermin würde die Teilnehmerinnen ganz schön unter Zeitdruck setzen.
Diese Frau war ich. Und deshalb lud ich die Damen zu einer Runde über genau dieses Thema ein: Zeitdruck. Wie gehen sie damit um, wenn die Zeit eng wird? Oder haben sie gar geheime Tipps, wei man gar nicht erst unter Zeitdruck gerät? Dieses mal in meinem Wohnzimmer: Kathrin, snowqueen und Lena!

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Kathrin (Oekohippierabenmutter)

Wenn morgens der erste kleine Hosenkacker auf meinem Kopf herum krabbelt, schlage ich so langsam die Augen auf. Ich bin immer totmüde, ich stille nachts noch und bin dementsprechend unausgeschlafen. Ich öffne also die Augen und schaue auf die Uhr: 6.30 Uhr. Shit! Sooo späääät?
Wir verbringen den Vormittag draußen, egal bei welchem Wetter. Ohne frische Luft kommen die Jungs mittags nicht zur Ruhe. Ich sehe auf die Uhr. 11.45 Uhr. Verdammt! Soooo späääät?
Ich muss kochen. Es ist 17.00 Uhr. Shit. Zu spät.
Ich wollte doch noch – kacke. Zu spät. Und da war doch noch – egal. Jetzt ist es zu spät.
Mein ganzes Leben ist ein einziger Zeitdruck, zumindest fühlt es sich so an. Woher kommt das? Die Zeit ist das einzige, was nie anhält, die nie mehr wird und die wir einfach nicht beeinflussen können, egal wie wir sie verbringen. Wenn ich also unter Zeitdruck Hetze und Hektik verbreite, dann läuft sie ganz genau so schnell ab, wie wenn ich die Dinge, die ich tun muss, langsam tue. Ich stehe immer zeitlich unter Druck. Also wie gehe ich damit um?
Tja. Gar nicht. Uhren trage ich nicht. In meiner Wohnung gibt es keine. Die an meinem Handy reicht und stresst mich genug. Dinge bleiben liegen, stressen mich trotzdem. An der Zeit kann ich nicht drehen, das habe ich verstanden. Aber beherrschen muss sie mich ja nun auch nicht.
Also stehe ich um 6.30 Uhr auf, trinke meine zwei Kaffee und daddel zu lang am Handy rum. Dusche zu lang. Frühstücke zu lang mit meinen Jungs. Komme immer – wirklich immer – zu spät zu allen möglichen Terminen. Soll ich euch was sagen? Das war schon immer so. Auch vor den Kindern.
Die Zeit rennt eben immer ganz genau gleich schnell ab, egal wie schnell oder langsam wir sie verbringen. Sag ich ja ;-)

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snowqueen (Das gewünschteste Wunschkind)

Bei drei Kindern, von denen zwei in die Kita und eins in die Schule muss, sowie einer Mutter, die natürlich auch noch bei der Arbeit ankommen sollte, kommt es öfter als mir lieb ist zu Zeitdruck. Da müssen morgens schnell noch das Lieblings-Kuscheltier eingepackt, in das neue Feenbuch geguckt  und natürlich kurz vorm Gehen nochmal die Kacka-Windel gewechselt werden, während ich eigentlich schon in voller Montur angezogen bereit stehe und losgehen will… Mein Rezept gegen das Zu-Spät-Kommen ist da recht einfach: Ich zwinge mich, alles extra langsam zu machen, wenn ich merke, die Zeit wird knapp.

Denn wenn ich schnell, schnell alles fertig bekommen möchte, vergesse ich garantiert die Hälfte, oder mein Schnürsenkel reißt plötzlich oder ich verschmiere vor lauter Hektik das AA an Stellen, an die sie nicht hingehören. Also nehme ich den Druck raus und arbeite bewusst langsam. Ich denke nicht an die Uhr, sondern mache das, was zu tun ist, sorgfältig und mit Ruhe. Dann unterlaufen mir keine Fehler und ich komme im Endeffekt schneller los, als bei einem hektischen Aufbruch. Zu spät gekommen sind wir so tatsächlich noch nie!

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Lena (Schmetterlingsfamilie)
Zeitdruck, ein Problem, dem wohl jeder im Laufe des Lebens hin und wieder begegnet. Manche häufiger und andere weniger, doch grundsätzlich ist es allgemein bekannt.
Meine Familie gehört (wie unser ganzes Dorf übrigens) nicht gerade zur pünktlichen Sorte und es kommt auch mal vor, dass erst zu Beginn des Termins das Haus verlassen wird. Da ich aktuell keinen Führerschein besitze und mit 2 besonderen Kindern somit auf die Fahrdienste meiner Verwandten angewiesen bin, gerate ich häufig in „wir haben keine Zeit mehr verdammt“ Situationen.
Ich nenne zwar in vielen Fällen eine frühere Uhrzeit, doch auch bei mir kommt hin und wieder etwas dazwischen, wodurch es dann mehr als knapp wird. Sei es nun, dass der Elf sich von oben bis unten vollgespuckt hat, der mobile Sauerstofftank sich nicht befüllen lässt, oder Bambina genau dieses eine paar Schuhe anziehen möchte, das gerade nicht auffindbar ist.
Sitzen wir dann endlich im Auto, geht der Blick automatisch zur Uhr und ich gerate innerlich unter großen Zeitdruck. 20 Minuten für 20 Kilometer +Umleitung? Schaffen wir niemals… wie begründe ich es dieses mal? Kann das Auto nicht einfach fliegen? Wieso fährt sie bitte nur 80 auf der Landstraße und wie lange tuckern wir wohl noch dem langsamen Traktor hinterher?

Nach außen bleibe ich vollkommen ruhig, denn all das ändert nun mal nichts an der Situation und lässt uns auch nicht pünktlicher ans Ziel kommen.
Es ist wie mit diesem Text hier; fertig sollte er schon vor Tagen sein und dann kam ich wieder und wieder nicht dazu. Also hoffe ich zum Thema passend einfach nur darauf, noch nicht zu spät dran zu sein ;-)

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 Frau Rabe (das bin ich!)

Für mich gibt es zwei Arten von Zeitdruck. Einmal den unmittelbaren, spontanen, leider beinahe täglich entstehenden: man will aus der Tür, die Kinder zum Kindergarten bringen, da weigert sich erst Pippi, Schuhe anzuziehen, dann diskutiert man mit Michel die Wahl des Matschanzugs, Pippi schreit, weil sie keine Schuhe anlutschen darf, um neun hab ich ein Meeting, es ist viertel nach acht, shitshitshit, das wird alles eng und dann kackt Pippi. Für diese Situationen hab ich keinen Tipp für Sie. Außer vielleicht, dass Kinder immer langsamer werden, je mehr man sie antreibt, wenn man den Tränen nahe ist, sind sie quasi bei der Ultrazeitlupe. Aber wie gesagt: kein Tipp, in solchen Situationen bin ich ein nervöses Huhn mit ultrakurzen Nerven. Und es ist Mist, aber ändern kann ichs auch nicht so mal eben. 

Die andere Situation ist sich langfristig aufbauender Zeitdruck. Ich neige nämlich zur Prokrastination. Das heißt, wenn ich in drei Monaten irgendwas abgeben muss, sagen wir mal, ein Abstract, mache ich kurz was dafür und dann lange nix. Also lange so wie 2 Monate lang. Dann ist nur noch ein knapper Monat übrig, aber erst muss noch dies und das und aufräumen müsste man ja auch mal und was ist das hier denn für ein Dings…? Oha, noch eine Woche. Schluck. Das ist dann allerdings der Moment, in dem ich zur Höchstform auflaufe. Der Abstract kriegt Priorität 1, konzentriert arbeite ich daran und sonst an gar nichts, wie so ein Pferd mit Scheuklappen isoliere ich mich komplett und werde immer noch rechtzeitig, wenn auch niemals lange im Vorraus fertig. Ich empfehle diese Vorgehensweise ausdrücklich nicht weiter. Das ist nicht für jeden was. Wenn man zum Beispiel eher der Typ „verschrecktes Kaninchen“ ist, der bei bedrohlich nahen Deadlines keinen klaren Gedanken mehr fassen kann (ich wohne mit so einem zusammen), dann lassen sie das Prokrastinieren besser. Wenn Sie aber wissen, dass Sie’s noch schaffen können und Sie der Druck noch anspornt, dann putzen Sie ruhig mal die Schränke von innen. Das muss ja auch hin und wieder gemacht werden ;) Und sauberer als kurz vor Abgabe von wichtigen Dingen ist es bei mir nie.

Tag 447 – Ein paar Updates. 

Heiiiiia Zeitumstellung. Ich liebe sie ja. Also, diese. Die im Frühjahr hasse ich gar sehr. Insgesamt bin ich für Abschaffung. Aber Menschen, die Eulen sind und Eulenkinder haben, kennen das vermutlich: wie absolut toll es ist wenn um halb acht alle Kinder schlafen ohne dass man sie zum Ins-Bett-gehen mühevoll überreden musste. Und wie schön es erst sein wird, selbst um zehn müde und schlafbereit im Bett zu liegen! 

Die Austernpilze. Sie haben schon einen festen Klotz aus dem Kaffeeprütt gemacht. Oben drauf wächst auch was, das aussieht, wie weißer Schimmel, aber das ist möglicherweise ja normal und gar kein Schimmel oder vielleicht ist es auch Schimmel aber gar nicht schlimm, ich lass das jedenfalls erstmal so. 

Michels Fingerabdrücke. Am Freitag Abend als ich mich für die Disputationsfeier fertig machte, fiel mir ein, dass ich die Platten im Brutschrank vergessen hatte. Ich düste also voll aufgebrezelt mit dem Auto zur Arbeit (gut, denn sonst wäre möglicherweise keinem aufgefallen, dass Michel hinten die Innenbeleuchtung angemacht hat und wir hätten schon wieder eine neue Batterie kaufen müssen), holte die Platten, fuhr nach Hause, stellte das Auto mitsamt Platten drin ab, sprintete zum Bus, fuhr zur Disputationsfeier und war nur 10 Minuten zu spät da. Puh. 


Nicht ganz so spektakulär wie erhofft, aber doch witzig, vor allem dass auch auf der Platte nach dem Händewaschen noch was gewachsen ist: „vermindert effektiv 95% aller Bakterien“ sind eben nicht 100, ne? Michel war jedenfalls beeindruckt. Vor allem von den Pupsbakterien aus dem Mund. 

Überhaupt, die Disputationsfeier. Schön war’s. Überraschend für Menschen wie mich: Familien, die geschlossen auftreten und von denen sich keiner irgendwie peinlich verhält. Es wurden Reden gehalten, von Familienmitgliedern, und die waren alle berührend und schön und unpeinlich und ehrlich witzig. Ich glaube nicht, dass ich möchte, dass jemand aus meiner Familie bei meiner Disputationsfeier ne Rede hält. Ich möchte nichtmal, dass wer kommt. (Ich möchte eigentlich, dass gar keiner kommt, ich werde so unglaublich nervös sein, dass ich nicht möchte, dass sich da irgendwer dran erinnert, wie ich rumstottere mit feuerroter Glomse und Piepsstimme… Dazu passend schlug mir mein Chef auf der Feier diverse Konferenzen im nächsten Jahr vor, auf denen ich präsentieren könnte. Ich möchte mich irgendwo eingraben.) Nunja. Also Familie: alles schön. Wir als Arbeitsgruppe haben auch gesungen (wie immer, es bekommt ja in unserer Gruppe jeder einen Song zum Titel) und dann irgendwann gab es sehr viel Kuchen und danach wurde getanzt. Mein Kollege Mister I trust You tanzt unheimlich gerne und auch gut und so legten wir eine halbwegs flotte Sohle aufs Parkett. Nicht so flott wie mein Bioinformatikkollege, dessen Tanzpartnerinslashfreundin später noch kam und die sehr fein Lindy Hop tanzten. Und ich weiß jetzt, warum Mister I trust you so muskelbepackt ist: der hat zwanzig Jahre lang, bis vor zehn Jahren, geturnt. Der kann auch noch Spagat. Unaufgewärmt und in Anzughose. Naja. Ich kann nach vier bis sieben Glas Wein auch Spagat. In High Heels und im Stehen. (Und nein, keine Schmerzen später. Womit bestätigt wäre, dass die letzten Zentimeter bei mir nur Hemmung sind, keine echte Inflexibilität.) Also es war sehr lustig. 

Der Impfstoff für Pippi ist nicht rechtzeitig geliefert worden. Den Termin morgen früh muss ich also absagen. Das macht mich sehr nervös. 

Die Grabmücken sind immer noch da. Wie gesagt, die wird man nicht mehr los. Jedenfalls nicht, wenn man ein Terrarium mit immer feuchter Erde in der Bude hat, das man auch nicht mit Gift behandeln kann. 

Hab ich noch lose Fäden vergessen? Fragen Sie ruhig, wenn Sie was interessiert!

(Was ich ja hasse: dieses „Und, wie ist das bei euch? Habt ihr auch manchmal Probleme mit *hier irgendein Kinder-Dings einfügen*?“ am Ende von jedem Artikel von manchen Elternblogs. Ist ein Aufruf zur Interaktion, bewirkt mehr Interaktion und dadurch auch mehr Reichweite und so, aber ich finds furchtbar. Aber hier jetzt mal der ernst gemeinte Aufruf: fragen Sie mich Sachen!)

Tag 446 – Michel spielt. 

„Mamaaaa? Du bist der Braunbär und ich die Giraffe!“. Ich kann kaum noch meine Augen aufhalten, so müde bin ich. Beim Vorlesen eben bin ich mitten im Satz eingeschlafen. Das heißt, nicht mitten im Satz. Ich sagte einen total falschen. Auf die Frage „Warum sind die Autos so platt?“ (Weil es ein Schrottplatz ist) kam aus meinem Mund ein schläfrig gelalltes „Es ist ein LKW-Unfall.“. Hallo Unterbewusstsein. Jedenfalls kriege ich in dem Zustand einen Duplo-Bären in die Hand gedrückt. Und gleich wieder weggenommen: „Hallo Bär, wir müssen so Westen anziehen. Und Stiefel. Und einen Helm. Wir bauen jetzt ein Haus.“ Michel zieht dem Bäten und der Giraffe imaginäre Bauarbeiterausrüstung an. Meine Augen rollen schon wieder lustig rum beim Versuch, nicht einzuschlafen. Aber brav setze ich, also der Bär, Klötze auf die Duploplatte. Dann holt Michel ein Flugzeug. Der Bär und die Giraffe fliegen in ein fremdes Land und finden einen Apfelbaum. „Die Äpfel sind aber nur Nachtisch. Giraffe isst eigentlich Blätter und der Bär Fisch. Und auch Blätter vielleicht.“ Jetzt fängt Michel an, zu Brummen. „Was ist das?“ fragt er in Giraffenstimme den Bären. Der Bär sagt „Mmm, mal überlegen, vielleicht ein Eisbär?“. Michel wühlt in der Duplokiste und zieht einen Eisbären raus. „Ich bin der gruselige Eisbär, roooaaar!“ „Oh nein, Bär, komm, wir müssen das Haus schneller bauen, dann können wir uns verstecken!“. Michel und ich, also Giraffe und Bär bauen ganz schnell. Michel findet einen zweiten Eisbären. „Mama, das ist der beste Freund vom Bären. Der hat einen Kran.“ Sprachs und baute einen Kran. „Der kann so laufen, der ist nämlich ein Roboter.“ Der Kran kommt angewackelt und wir bauen am Haus, ständig begleitet vom bedrohlichen Grummeln des gruseligen Eisbärs. Irgendwann ist es fertig, wir setzen gerade das Dach drauf, als „ROOOOAAR!!!“ der gruselige Eisbär angreift. „Hä? Wo sind die denn hin? Hallo? Bär? Giraffe? Wo seid ihr?“ Der gruselige Eisbär sucht uns. Aber wir sind versteckt, uns findet keiner. Da zieht der gruselige Eisbär beleidigt ab, fällt vom Sofa und ertrinkt im Meer. 

Und ich bin jetzt wach. 

Tag 444 – Schnaps! (Das mache ich jetzt alle 111 Tage!)

Erstmal die vorläufigen Versuchsergebnisse. Ich brüte nochmal über Nacht um den Effekt zu maximieren, und dann versuche ich ein besseres Foto zu machen. 


Bildunterschriften gehen nicht. Hmm. Also: das weiße da ist ein schöner, pelziger Bakterienblob. Exakt in der Größe von Michels Daumen. 


Nach dem Waschen: wie Sie sehen, sehen Sie nichts. (Das was Sie vielleicht zu sehen meinen, sind Luftblasen.)


Hallo Pupsbakterien. 

Ansonsten nicht viel Neues. Ich war heute das erste Mal nach vier Wochen (wegen weiß nicht mehr, Portugal, Deutschland, Pippi krank) wieder beim Ballett und habe mich ordentlich doof angestellt irgendwie. Worüber ich mich besonders ärgerte: die Show-Choreografie ist auf ein Swing-Stück, das klingt ganz toll und sieht auch aus, als würde es Spaß machen, aber die sind schon bestimmt 3 Minuten weit gekommen, keine Chance, dass ich das mal eben ohne nochmal durchgehen lerne. Also ging ich 20 Minuten vor Schluss leicht angefressen nach Hause. Und habe seitdem einen Ohrwurm von meinem Lieblings-Quick-Step. Obwohl ich den sicher 10 Jahre nicht gehört hab. Vielleicht sollte ich nächstes Semester mal Solocharleston ausprobieren.

Cytotoxicity assays sind doof. Vor allem, wenn sie einfach mal so gar nicht funktionieren. 

Manche wissenschaftlichen Artikel sind auch voll doof. Manche Leute können nämlich einfach nicht schreiben. Wenn ich auf der ersten Seite dreimal fast Einnicke, stimmt was nicht. Oder ich bin sehr müde. 

Ich bin so müde. Pippi kriegt Backenzahn Nummer drei und wenn ich mir den geschwollenen Gnubbel da so ansehe, tut es mir für sie mit weh. Resultat ist halt leider, dass hier viele Menschen wenig Schlaf bekommen. Und wie ich das so erzähle, sagt meine Kollegin, deren Kind eine Woche älter ist, als Pippi, dass ihr Sohn jetzt die letzten Zähne bekommt und voll schräg drauf ist. Und ich kann nicht anders, als sie zu beneiden: danach ist es bei ihr wenigstens vorbei. Wir hingegen haben noch 13 vor uns. Meh. 

Morgen ist Disputationsfeier. Also zuerst muss natürlich Disputiert werden. Deshalb denke ich wohl auch schon den ganzen Tag, dass heute Freitag sei: Disputationen dauern hier ja fast den ganzen Tag, deshalb hab ich mir für morgen nichts „richtiges“ zum Arbeiten vorgenommen. Und weil der Typ, der da disputiert unverschämt gut aussieht derjenige ist, von dem ich das RNA-Projekt übernommen habe, ist meine Teilnahme schon auch ratsam für mich selbst. Und abends eben Feier. Feier. Mit meiner Arbeitsgruppe. Oha. 

Jetzt aber swingend ab ins Bett. 

Tag 443 – Michel goes Mikrobiologe. 

Damals(TM), kurz bevor wir nach Norwegen zogen, bekam Michel die MMRV-Impfung (also Masern, Mumps, Röteln, Varizellen), weil das in Deutschland eben dran war. Als wir dann nach Norwegen kamen, machte ich etwas Druck beim Gesundheitszentrum, damit er die zweite Dosis „schon“ mit zwei Jahren bekam und nicht erst, wie im norwegischen Impfplan vorgesehen, mit sechs. Aber die hatten nur MMR, das V ist ja hier nicht vorgesehen

Dann vergaß ich das V. 

Jetzt gehen Windpocken im Nahbereich des Kindergartens rum. Ich fing ein bisschen an zu schwitzen. 

Montag rief ich also bei der Impfstelle an (ja genau, die sonst Malariaprophylaxe machen und ab 1.11. für zwei Jahre gratis HPV für alle! (Nein. Nur für Frauen*. Und ich bin zu alt.)) und bat um schnelle Booster-Impfung von Michel. Sie sagten „Wir melden uns.“ (echt wahr!). 

Gestern meldeten sie sich. Sie hätten eine Dosis da, aber nur einen Termin diese Woche, nämlich morgen (also heute) um elf. Einfach um es erledigt zu wissen, sagte ich ja. 

Dann großes Überlegen: wie machen wir das rein logistisch? Die Impfstelle ist in der Stadt, in relativer Nähe zu meiner Arbeit. Der Kindergarten ist gute 15 Fahrradminuten von meiner Arbeit und auch der Impfstelle entfernt. Wir sollten etwas früher kommen und danach auch noch zwanzig Minuten da bleiben, falls es Nebenwirkungen gibt. Vorher in den Kindergarten bringen, dann wieder abholen und wieder hinbringen? Käse. Vorher zu Hause abhängen und nachher in den Kindergarten bringen? Käse. Ok, vorher nehme ich ihn kurz mit zur Arbeit, stelle ihn mit Mausclips ruhig, nachher bringe ich ihn in den Kindergarten. Gebongt. 

Dann saß ich heute schon an der Cleanbench, Michel guckte in sein Dinosaurierbuch (nachdem er sich rrrooooaaaarr-end vor dem Büro meines Chefs auf den Boden geworfen hatte und erklärt hatte, er sei ein Triceratops), als mein Handy klingelte. Herr Rabe klärte mich auf, der Kindergarten mache heute einen Ausflug zur Estenstadsmarka (hier wirklich wirklich riesigen Wald vorstellen), nur die Kleinen wären um die Mittagszeit im Kindergarten und für Michel hätten sie dann keine Kapazität. Ich könne Michel ja zum Ausflug hinbringen? Was wir denn jetzt machen sollen. Ich würgte ihn ziemlich unwirsch ab, weil ich ja da in Handschuhen und Kittel und mit jeden Moment gelangweilt zu werden drohendem Kleinkind saß, außerdem wollte ich das mit Michel besprechen. Ich schlug Michel alle Optionen vor, er wählte: nach dem Termin mit Mama wieder zur Arbeit gehen. Ich strich kurzerhand 2/3 des Tagespensums, verdünnte was zu verdünnen war in einem Affenzahn und dann war es auch schon Zeit, aufzubrechen. 

Die Impfstelle ist ein denkbar unromantischer Ort. Grauer PVC auf dem Boden, gelbstichiges Beige an Strukturtapete an der Wand, schwarze Kunstledersofas, Spielecke mit zerfledderten Büchern und angenagten Bauklötzen. Ich füllte den Anmeldebogen aus und dann durften wir auch schon rein. Die Helsesøster war sehr sehr nett und Michel berichtete auch entspannt aus seinem Kindergartenalltag, bis ihm durch meine Versuche, ihm den Pulli auszuziehen, bewusst wurde, was ihm drohte. Ich, total empathische Mutti, die ich bin, erklärte ihm, dass ich gut verstehen könne, dass er keine Spritze haben möchte, wer möchte schon gern Spritzen bekommen, dass aber eine Spritze viel besser sei als vielleicht dolle Fieber und Jucken von oben bis unten zu kriegen. Die erste Kosten-Nutzen-Rechnung in Michels Leben. Er leistete dann auch nur noch geringen Widerstand, durfte am Desifektionsläppchen riechen („Æsj!“) und auf meinem Schoß sitzen bleiben und die Spritze wurde relativ fix durchgezogen. Natürlich tat es ganz schlimm weh und verständlicherweise war er da auch erstmal sauer, dass ich das zugelassen habe und wollte nicht, dass ich puste. Dann bekam er ein fettes Pflaster und ein Diplom.

Impf-Diplom mit gaaaar nicht gruseligen Tieren drauf.

Weil wir dann ja eh noch 20 Minuten in der Praxis bleiben mussten und direkt eine Tür weiter ein Kiosk ist, holten wir ein Eis und einen Kaffee. Und dann las ich ein komplettes zerfleddertes Buch vor (Aristocats), ersetzte das hässlichePflaster durch ein Bärchenpflaster aus meinem Portemonnaie, erkundigte mich nach den Preisen für die HPV-Impfung (ca. 1200 NOK pro Dosis, drei Dosen) und bezahlte für Michels Impfung (780 NOK). Danach waren die 20 Minuten endlich um und wir fuhren zu meiner Arbeit. 

Dann: Spaß. Dem Kind machte ich „Es war einmal… das Leben“ an, arbeitete ein bisschen, danach hatte ich eine Stunde Zeit. Erst guckten wir meine Zellkulturen im Mikroskop an. Die Begeisterung bei Michel war mäßig. Er wollte Bakterien sehen. Ich holte eine Platte mit Bakterienkuturen. Das Kind war mäßig begeistert. Ich sagte, komm, wir machen ein Experiment. Im Baktierienraum holte ich drei Agarplatten, dann durfte Michel seinen Finger auf eine drücken. Dann Hände waschen** und nochmal auf eine neue Platte drücken. 


Zu guter Letzt prökelte ich noch mit einem Zahnstocher an seinen Zähnen rum und strich das aus. Er will so gerne mal die Pupsbakterien sehen. Wir räumten die Platten in den Brutschrank und morgen werde ich dann den Gruselbewuchs fotografieren und Michel zeigen. 

Als wir aus dem Labor kamen und Michel schon sehr aufgeregt war, aber noch eine halbe Stunde zu vertrödeln blieb, kippte eine Kollegin gerade Trockeneis in die Aufbewahrungstruhe. Trockeneis. Kalter Traum aller Kinderbespaßer. Ich holte also einen Messbecher und schaufelte ein bisschen Trockeneis hinein. Michel trug den Becher dann sehr wichtig zu meinem Laborplatz und wir warteten erstmal ein bisschen ab, wie kalt der Plastikbecher so wird und „Ooohhh, guck mal Mama, da ist Schnee draußen dran!“. Dann holte ich Michel einen Hocker, stellte den Messbecher ins Waschbecken und ließ etwas Wasser auf das Eis laufen. 

Michel stand ein bisschen der Mund offen.


Als wir fertig waren, den Nebel zu bestaunen und darin herumzuschaufeln, warf ich noch etwas Spüli in den Messbecher. Selbst mein Kollege fand es toll und zerpiekste einige Blubberblasen. 

Die Blasen sind mit weißem Rauch gefüllt.


Nach dem Spaß war es Zeit, nochmal kurz zu arbeiten (ich werde wieder ein paar Tage „Es ist schön, das Leben, es ist schön, so wunderschön, das Leben!“ als Ohrwurm haben), dann machten wir auf Wunsch des Kindes nochmal Quatsch mit Trockeneis und dann fuhren wir Pippi abholen. Michel schlief dabei im Hänger ein, das sah sehr niedlich aus. Am liebsten hätte ich mich dazu gelegt, das war ein sehr unproduktiver und anstrengender Tag. 


*als würden Frauen das einfach so aus der Luft bekommen. Orrrr. (Und übrigens: Penis- und Analkrebs. Aber was weiß ich schon.)

**ein Schelm, wer dabei denkt, ich würde es auf den Schockeffekt absehen ;)

Tag 442 – The Austernpilzexperiment. 

Vor einigen Wochen las ich im Internet irgendwo, dass man Austernpilze auf Kaffeeprütt züchten kann und war direkt Feuer und Flamme. Man muss nur Sporen oder besser Mycel bestellen, mit dem Kaffee mischen, warten, ernten. Oder so. Ich erzählte Herrn Rabe davon, der war auch sofort begeistert und seitdem haben wir den Kaffeeprütt vom morgendlichen Espressokochen nicht mehr weggeworfen, sondern getrocknet (immer wenn der Ofen eh lief beim Abkühlen ne Portion mit reingetan) und aufgehoben. Im Kühlschrank, weil ich Keim-paranoid bin. 

350 g trockenes, gebrauchtes Kaffeepulver im Joghurteimer.


Nachdem wir aus Deutschland wieder da waren, bestellte ich Pilzmycel aus Oslo. Die Menschen da nennen es Sporen. So sehen keine Pilzsporen aus, aber es sei ihnen verziehen, es sind Kaffeeprüttmenschen, die aus Prütt alles Mögliche machen, von Seife über Tasden bis zu eben Pilzen ist alles dabei. Gestern erreichte mich also ein Paket mit 500 g durchwachsenem Substrat. 

Was leider nicht dabei war, war eine Anleitung. Verständlich, denn die Kaffeeprüttmenschen bieten auch ein Pilzzuchtcoaching über Skype an, zum Spottpreis von 225 NOK (ca. 20 €) Ja, echt. Das war mir zu blöd, also googelte ich herum und beschloss dann, mit dem gesammelten Wissen mein eigenes Ding zu machen. Ha. Man hat ja nicht umsonst Biotechnologie studiert und da gelernt, wie man Bakterien, Pilze und Co. am besten züchtet. 

Also, erstmal wichtig: sauber arbeiten. Finger schrubben, trotzdem nix mit den Fingern anfassen, nicht in die Kultur Niesen, am besten auch nicht in die Richtung der offenen Kultur sprechen oder allzu heftig Atmen. Funktioniert super mit neugierigen Vierjährigen daneben. Nicht. 

Zuerst muss man alles entkeimen, man möchte nämlich keinen fremden Schimmelpilz in der Pilzkultur haben. Also erstmal den Wasserkocher füllen und orgeln lassen. Ich habe beschlossen, zwei Versuche parallel zu machen: einen Eimer-Ansatz und einen Tüten-Ansatz. Der Eimer bekommt Löcher in den Deckel, in die Tüte schneide ich ein Loch. Dann schneide ich Teefilter auf und bedecke damit die Luftlöcher. Das klebe ich mit Tesa fest. Jetzt habe ich einen Luftfilter. 

Wurde später noch durch eine größere Tüte ersetzt.



In den Eimer fülle ich jetzt kochendes Wasser und lege den Deckel lose oben drauf. Ich weiß, dass der Eimer und der Deckel das aushalten, weil ich das natürlich vorher ausprobiert hab. 

Weil Kaffeeprütt alleine möglicherweise zu kompakt wäre, zerfutzele ich einen Eierkarton in kleine Stücke. Das ist sehr befriedigend. Die Futzel schmeiße ich mit in den Heißwassereimer. Dann überbrühe ich pro Ansatz 350 g trockenen Prütt mit kochendem Wasser und seihe das Ganze durch ein Sieb, in das ich noch ein Zewa gelegt hab, ab. 


Das Wasser aus dem Eimer schütte ich weg und vermansche die Hälfte der Pappfutzel mit dem Kaffeeprütt mitsamt Zewa. Dazu löffle ich den Kaffeeprütt in den Eimer. Es ist wichtig, dass der Prütt noch heiß, aber nicht mehr allzu nass ist. 

Knapp über 700 g feuchter Prütt mit Papierfutzeln. Hmmm lecka.


Ich mache den Deckel drauf und warte ein bisschen, bis der Prütt etwas abgekühlt ist, dann kommt ein halber Teelöffel Natron dazu, als pH-Puffer (deshalb erst Abkühlen lassen: sonst schäumts nur und puffert nicht).

Mit der Tüte verfahre ich ähnlich: der heiße Prütt wird direkt in die Tüte gelöffelt. 

Dann mache ich alles zu und warte ca. Tausend Jahre bis das ganze auf Raumtemperatur abgekühlt ist, ich will ja nicht mein Mycel umbringen, weil ich es in zu warmes Substrat setze. 

Als alles abgekühlt ist, versuche ich 150 g Mycel in den Eimer abzuwiegen. Weil das Mycel aber ungefähr nix wiegt, wird das viel zu viel und lässt sich vor allem nicht mehr im Eimer umrühren. 

Riecht ein bisschen markant, aber E. Coli ist viel schlimmer, glauben Sie mir!


Ich spüle also schnell noch eine große Schüssel mit kochendem Wasser durch und vermansche darin meine 1400 g feuchten Prütts mit 300 g Mycel. Dann stopfe ich die Hälfte davon in meinen Einer, die andere in eine flugs gefertigte 3L-Tüte mit Filter. 

Passt gerade so. 850 g Substrat und Mycel zusammen.


Das beides kommt dann in der Küche in einen Schrank, denn es muss jetzt bei Raumtemperatur und möglichst im Dunkeln („Sommer“) das Mycel den Prütt durchwachsen. Das wird so 4 Wochen dauern, sagt das Internet. Diesen Beitrag dürfen Sie also ruhig als Beginn eines sehr langen Spannungsbogens auffassen.


Der Rest des Mycels kommt in ein Glas mit nicht ganz geschlossenem Deckel in den Kühlschrank. 

Tag 441 – Die bekloppten Deutschen wieder. 

Vor sechs Monaten oder so schnitt ich bei der Helsesøster mal das Thema Impfen an. Konkret wollte ich wissen, ob es möglich ist, Pippi auch gegen Windpocken impfen zu lassen, obwohl das nicht Teil des norwegischen Impfplans ist. Unsere Helsesøster – Maria  – sagte, dass sei sehr vernünftig von mir, Windpocken brauche ja auch echt kein Mensch, und mit mehreren Kindern sei man ja auch gerne mal nen kompletten Monat mit kranken Kindern zu Hause, das sei ja auch wirtschaftlich und gesellschaftlich absurd, dass die Impfung noch nicht Teil des Programms ist. Aber es werde wohl überlegt, sie aufzunehmen, so wie es ja in Deutschland auch der Fall ist. Ich fragte nach, wie das denn dann zu bewerkstelligen sei, sie sagte, ich müsse mir (bzw. Pippi) beim Hausarzt den Impfstoff verschreiben lassen, dann müsse ich den in der Apotheke holen (und selbst bezahlen) und dann einfach damit zur Helsestasjon kommen, die machen dann die Impfung selbst. Sie wisse aber auch nicht genau wann die gegeben werden soll, das müsste aber der Hausarzt wissen. 

Vor acht Wochen oder so war ich dann mit Pippi wegen irgendwas mit Fieber bei der Hausärztin – Eli. 

Ich: „… und dann wollte ich noch um ein Rezept für den Impfstoff gegen Windpocken bitten.“

Eli: „Hmmhmm. Darf ich fragen, warum? Ich hab da noch keinen komplizierten Verlauf gesehen.“

Ich: „Ich finde das ist eine unnötige Qual, wenns schlimm kommt juckts von oben bis unten, dazu Fieber und ne höhere Wahrscheinlichkeit, später im Leben mal Gürtelrose* zu bekommen, find ich muss nicht sein.“

Eli: „Naja gut, wenn Sie meinen. Sind Sie denn sicher, dass sie das noch nicht hatte? Das geht ja in Kindergärten oft rum, dann haben wir hier die Praxis voll.“

Ich: „Nee, bisher hatten wir das noch nicht im Kindergarten.“

Eli: „Hmm. Wie heißt denn der Impfstoff?“

Ich: „Ähh, keine Ahnung. In Deutschland ist das ein Kombiimpfstoff mit MMR.“

Eli: „Ah, dann wird das mit MMR zusammen verabreicht?“

Ich: „?!?“

Eli: „Ich suche das mal raus und dann ist das Rezept online abrufbar.“

Dann passierten Dinge (Portugal, Geburtstag, Deutschland…), jedenfalls vergaß ich den Impfstoff rechtzeitig vorzubestellen. Am Freitag fiel mir ein, dass wir ja Montag (also heute) den MMR-Impftermin bei der Helsestasjon haben. Ich rief also bei der Hausarztpraxis an:

Ich: „Ja hallo, ich wollte mal fragen, ob das Rezept für den Windpocken-Impfstoff verfügbar ist?“

Sprechstundenhilfe: „Wieso denn Rezept? Gehen Sie nicht zur Helsestasjon?“

Ich: „Doch, klar, aber das ist ja gegen Windpocken, den Impfstoff muss ich selbst besorgen.“

SH: „Ahhh, Windpocken. Ja, das geht auch grad wieder um. Hmm ich schau mal… Ja, Varivax, das ist hier. Können Sie in der Apotheke holen.“

Bestimmt kann man das nicht mal eben in der Apotheke holen, so Impfstoffe haben ja meist ein recht kurzes shelf life und da ich ja scheinbar recht exotisch mit meinem Wunsch nach Impfung bin, wäre die Apotheke ja schön blöd, wenn die sich das auf gut Glück aufs Lager legen würden. Also rufe ich Apotheken an. Und behalte Recht. Lieferdauer ca. eine Woche. Tja, machste nix, dann muss sie halt zwei Spritzen an zwei Tagen bekommen, denke ich. Ich Google kurz und finde beim Paul-Ehrlich-Institut die Info: entweder zusammen mit MMR oder mindestens vier Wochen Abstand. Ok, dann wird eben MMR ne Woche verschoben, ist ja jetzt auch schon wurscht, denke ich. 

Heute bei der Helsestasjon:

„Hallo, ich bin Dings, die Vertretung von Maria.“

[…]

Dings: „Ist sie denn gesund heute? Kein Fieber? Weil heute eine Impfung dran ist.“

Ich: „Ja, da wollte ich fragen, ob wir das auf Ende dieser oder Anfang nächster Woche verschieben können, ich hab nämlich Windpocken-Impfstoff bestellt und der ist noch nicht da.“

Dings: „Windpocken? Aber das machen wir nicht.“

Ich: „Ich weiß, deshalb habe ich das ja auch extra bestellt.“

Dings: „Haben Sie das vom Hausarzt? Dann muss der das machen. Wir machen nur die Impfungen, die Teil des Programms sind.“

Ich: „Hmm, also die Maria hat mir das bei einem unserer Termine anders erklärt, sie sagte, ich solle den Impfstoff einfach besorgen und herbringen und Sie machen das dann.“

Dings: „Nein, das macht höchstens die Impfstelle**. Wir machen das nicht.“

Ich: *ratloses Gesicht*

Dings: „Ich frage mal die anderen. Wenn die Maria gesagt hat, dass das so geht…“ *verschwindet für fünf Minuten*

Dings: „So, ich habe jetzt mit den anderen gesprochen, wir machen da mal eine Ausnahme. Wenn Maria ihr OK gegeben hat, ist das so. Ist Pippi denn eine Risikogruppe?“

Ich: „Nein, ich möchte einfach, dass sie geimpft wird. In Deutschland ist es Teil des Programms, ich möchte dem folgen.“

Dings: „Und Sie sind sicher, dass sie das noch nicht hatte? Das geht ja hier in der Gegend grade wieder um, haben grade alle hier.“

Ich: „Nee, bisher in unserem Kindergarten nicht.“

Dings: „Hmm. Und der Arzt hat sein Ok gegeben? Und bestätigt, dass das mit MMR gegeben werden soll? Wir machen das ja nicht, wir wissen da nicht Bescheid.“

Ich: „Hmmmjaja…“

Dings: „Gut, dann machen wir hier mal einen Termin, am Montag? 12:15?“

Ich: „Mitten am Tag ist ehrlich gesagt denkbar schlecht.“

Dings: „Hmmmmmm, mal sehen… 08:20?“

Ich: „Ja, das geht viel besser.“

Dings: „Gut, dann bis Montag.“

Im Kindergarten, Pippis Bezugserzieherin:

„Haben die zwei eigentlich Windpocken gehabt? Weil, der Große Bruder von A. hat das gerade.

Begonnen es hat. Jetzt hoffen bis Montag. 

*Das heißt auf Norwegisch „helvetesild“ = Höllenfeuer und ich habe gehört, das trifft es ganz gut. 

**Die machen Impfungen gegen Gelbfieber und so. 

Tag 440 – Die Geschichte mit dem Nagellack. 

Ich und Nagellack. Never ending story. 

Meine Mutter machte sich zu Tanzturnieren immer Nagellack drauf. Ich fand, das sah toll aus, auch, weil sie die schon vorher ordentlich lang wachsen ließ. Es waren eben die 90er, dazu Tanzturniere (eine eh etwas eigene Welt), da wurde wochenlang auf Länge gezüchtet. Ich wollte das auch, aber es klappte nie, weil meine Nägel einfach zu brüchig waren. Ich nehme mal an, wegen Pubertät und Hormontralala, aber damals machte mich das echt fertig und ich tat alles, um meine Nägel in Form zu kriegen. Ich schluckte Biotin und Calcium, kaufte mir eine Glasfeile, schmiss alle Nagelscheren in die Ecke und pinselte ständig Klarlack auf die Nägel, damit da bloß nichts splitterte. Und es splitterte doch immer. Beziehungsweise es blätterte. Meine Fingernägel schilferten vorne quasi einfach ab und das auch schon bevor sie überhaupt eine nennenswerte Länge erreichten. Damals spielte ich ja auch noch Geige, da war eh nix mit wirklich langen Fingernägeln. Nun ja, was ich auch tat, meine Fingernägel blätterten vor sich hin, also gab ich es irgendwann auf und fand mich damit ab, nie schön lackierte Fingernägel zu haben, vor allem nicht länger als ein paar Stunden. 

Fast forward 8 Jahre. Ich stehe im rossmann und suche Make-up für meine eigene standesamtliche Hochzeit aus. *kreiiiisch* Schlagartig ver-x-facht sich mein Schminkearsenal, ich besitze nun richtiges Make-up, meinen ersten Concealer (damals noch gegen Pickel), Lidschatten in anderen Farben als Schwarz und Weiß, Rouge und Puder. Kopfschmerzen bereitet mir Lippenstift und Nagellack. Mein Kleid hat eine große aufgestickte Rose, vielleicht was in richtig knalligem Rot? Sieht das nicht zu puffig aus? Egal. Ich kaufe mir so einen superultragehtniewiederabkussechten Lippen-Lack und einen dazu passenden roten Nagellack 60second Quick-dry von Manhattan. Für 2,95€ oder so. Einen Tag vor der Hochzeit lackiere ich nachmittags meine über Wochen (!) in einen akzeptablen Zustand gebrachten Fingernägel, in zwei Schichten, das Ergebnis ist echt schön und ich bin sehr zufrieden mit mir. Den Rest des Tages fasse ich nichts an. Am Morgen erwache ich mit leichten Spuren auf den Nägeln, das Fell meines Teddybärs hat sich abgedrückt. Ich habe allerdings schlimmere Sorgen, denn es stellt sich heraus, dass es quasi unmöglich ist, sich mit vor Aufregung zitternden Händen selbst zu schminken. Irgendwie schaffe ich es aber doch, wir heiraten tatsächlich, das Lippenzeug hält, ebenso der Nagellack, nix splittert, und die Farbe passt sowohl zu dem Rot der Rose als auch dem Rot meiner Schuhe. Es ist ganz wunderbar. 

Ich mache das mit dem Nagellack noch ein paar Mal. Das Nagelbruchproblem habe ich längst nicht mehr so stark, also geht das. Nicht oft, weil erst arbeite ich immer viel und dann habe ich auch noch einen Bulli, an dem ich herumschraube, -flexe, -schleife und -schweiße, dann habe ich Kinder und irgendwie nie Zeit für einen halben Tag Nix-anfassen können. Trotzdem ist irgendwann dieser mein einziger Nagellack leer. Ich kaufe mir einen neuen, diesmal von Essie, weil ich mir mal was gönnen will, also warum nicht einen Nagellack für verrückte 139 Kronen. Und weil ich zwischendurch diesen Artikel von dasnuf gelesen habe, kaufe ich noch einen Unterlack. Haha! 

Denkste. Immer immer immer wieder habe ich dieses Problem: 

12 Stunden zwischen Nägel lackieren und Bett und trotzdem ist am Morgen alles vermackelt.


Das war vor einer Woche, am Abend vorher (für die Hochzeit nämlich lackiert) war noch alles schick gewesen. Aber im Gegensatz zu vor sieben Jahren habe ich jetzt Twitter, da frage ich herum, was ich wohl falsch mache, dass das immer passiert. Ich bekomme folgende Antworten: 

  • Dünner lackieren (viiieeeel dünner!)
  • Mehrere Schichten**
  • Jede Schicht gut trocknen lassen
  • Schnelltrockentropfen nehmen
  • Guten Überlack nehmen

Es wird noch angemerkt, das man das im Laufe einer Mausfolge schaffen kann. Ich glaube von letzterem kein Wort, aber ich renne in Berlin am Bahnhof noch zum Douglas und kaufe das hier:


Und dann lege ich los. Dienstag Abend: Nagellack runter, alles wirklich gut waschen, mit Spüli, damit das Fett von den Nägeln ist. Dann Unterlack und die erste Farbschicht von meinem mittlerweile vierten (!) und auch in Deutschland frisch gekauften Nagellack. Ich lackiere so dünn wie es geht. Das Ergebnis ist total ömmelig. Echt. Frustriert gehe ich ins Bett und erwarte schon die Macken am Morgen. Aber da sind keine. Eigentlich nur um einen angepissten „Hier, Ihr Schlaumeier, so sieht das aus, wenn ich mehrere Schichten ganz dünn lackiere!“-Tweet schreiben zu können, lackiere ich noch eine zweite Schicht drauf und trockne sie mit den Schnelltrockentropfen, die ich besitze seit ich sie das erste Mal sah, weil ich mir davon versprach, wenigstens ein paar Stunden nach dem Lackieren wieder Sachen anfassen zu können. Das Ergebnis ist ganz ordentlich, wie ich finde. Etwa eine Stunde später traue ich mich, den Überlack draufzumachen. Er trocknet blitzschnell und ist danach glashart. Es ist ein Wunder (naja, fast). 

Tadaaaa!


Ich kann sogar noch am gleichen Tag die übergemalten Stellen wegknibbeln, ohne dass es Macken gibt. Hurra! Und das Beste, an das ich fast nicht geglaubt habe: keine Spuren am nächsten Morgen! Es funktioniert! Heureka!

Gehalten hat es bis heute, da kann ich plötzlich Teile des Nagellacks einfach von meinen Fingernägeln abziehen, das ist etwas schön gruselig (für Freunde der Fitzelei). Ich fasse also zusammen:

  • Unterlack (all-in-one base, Essie)
  • Zwei dünne Schichten Nagellack (watermelon, Essie)
  • Quick-e-drops (Essie)
  • Überlack (good-to-go, Essie)

Zwischendurch immer alles schön trocknen lassen. Vermutlich geht das alles auch mit Zeug von anderen Marken, die hab ich aber nicht im Schrank. 

Das mache ich jetzt öfter, muss ja noch am Fernziel Mausfolge arbeiten. 

*das sind so 12 €. Und ja, ich weiß, dass der in Deutschland nur 8 kostet. Norwegen halt. Ist bestimmt irgendeine tolle Extra-Steuer drauf. 

**ich hab eh schon seit immer zwei Schichten gemacht. Nur dünn waren sie wohl eher nicht. 

Tag 439 – Vier. 

Hier jetzt der kombinierte Nachtrag aus Geburtstag und Kindergeburtstag. In chronologischer Ordnung. 

An seinem Geburtstag weckte ich Michel gegen sieben. Wie immer murchte er zunächst im Bett rum und wollte nicht recht aufstehen, als ich aber sagte „wer nicht aufsteht, kann auch nicht Geburtstag feiern…“ war er sofort hellwach und hüpfte quasi aus dem Bett. Er spazierte zum Esstisch, machte ein paar Mal „Oh!“ und „Hääää?“ in seiner quatschigen Michel-Art, freute sich über die Kuchen und die Geschenke und die Krone und überhaupt alles. Davon gibt’s leider keine hier zeigbaren Fotos, das müssen Sie sich jetzt eben so vorstellen, wie er da in seinem geringelten Schlafi mit der riesigen Krone auf dem Kopf und leuchtenden Augen vor seinem Kuchen und Geburtstagskranz und Geschenken sitzt. Wir machten kurz ab, dass er sich drei Geschenke aus dem Haufen aussuchen durfte, den Rest sollte er sich für nach den Kindergarten aufheben. Überraschenderweise sagte er „Okeeehh.“ und noch überraschender danach „Mama? Darf ich ein Stück Wurmkuchen?“. Was für ein überaus höfliches Kind ich doch manchmal habe. 

Wurmkuchen, vom Verein „Pro Fettsucht“ empfohlen dank einer Tonne Zuckerguss.


Natürlich durfte er Kuchen zum Frühstück und natürlich durfte das auch Pippi – die konnte ihr Glück kaum fassen. Bunter Kuchen zum Frühstück. Der Hammer. Dann wurden Geschenke ausgepackt, bestaunt (vor allem die Fahrradlampe und der Hund) und dann: „Jetzt müssen viele Kinder kommen!“ Tja, mein Kind, es ist Dienstag morgen halb acht, Du gehst gleich in den Kindergarten, ganz sicher kommen nicht viele Kinder gleich hierher. Kurze Krise.

Dann Kindergarten, da durfte er gleich die große Fahne mit draußen aufhängen, die anzeigt, dass jemand Geburtstag hat, da war alles wieder schön. Während der Arbeit machten Herr Rabe und ich mit H.s Mutter (H. ist Michels bester Freund) ab, dass wir H. nach dem Kindergarten mit nach Hause nehmen würden. Diesmal holten wir die Kinder zusammen ab, die waren grade alle auf dem Bolzplatz, und Michel und H. blubberten direkt und synchron auf uns ein: „H. søp mææ?““bli mee hjem““feire Burtstag!““spis kaaaake???“. Ich beantwortete soweit ich die Fragen verstand und so nahmen wir drei glückliche Kinder mit, eins davon mit der im Kindergarten gebastelten Geburtstagskrone auf. Auf der auch immer der Name steht. Auf dem Weg liegt eine Kneipe, vor der ein Barthipster herumhing, Michels neuester Tick ist, dass er alle immer nach ihrem Namen fragt. 

„Du? Hva heter du eenklich?“

„Jeg? Jeg heter Sigurd.“

„Jeg heter Michel. Og det er H. Og Babyen heter Pippi.“

H. wirft ein: „Jeg skal bli med hjem!“

„Jeg heter Michel Rabe eeenklich.“

„Hmmhmm. Gratulerer med dagen, forresten.“

„Jeg er sånn nå! *zeigt vier Finger* En, to, tre, fiiideeee! Kom, H., spise kake!“

(Das Ganze auf Deutsch:

„Du? Wie heißt du eigentlich?“

„Ich? Ich heiße Sigurd.“

„Ich heiße Michel. Und das ist H. Und das Baby heißt Pippi.“

„Ich soll mit nach Hause kommen!“

„Ich heiße Michel Rabe eigentlich.“

„Hmmhmm. Herzlichen Glückwunsch übrigens.“

„Ich bin jetzt so! Eins, zwei, drei, vier! Komm, H., Kuchen essen!“

)

Nach diesem für alle amüsanten Rückweg gab es zu Hause Kuchen, noch mehr Geschenke, und dann Spielen für die Jungs, wir machten Bratnudeln mit Ei, dann essen, mehr spielen, hin und wieder  noch ein bisschen Kuchen essen und dann war um viertel vor sieben Michels Akku alle. Er brach mit H. einen Streit vom Zaun und heulte sich dann auf meinem Schoß ordentlich aus. Ich war als Kind genau so. Kein Geburtstag ohne Heulerei. Stressbewältigung. Jedenfalls kam H.s Mutter direkt als ich den schluchzenden Michel im Arm hielt und dachte (natürlich) ihr Sohn hätte irgendwas verbrochen, wir klärten aber sofort auf, H. ging nochmal aufs Klo und dann waren wir alleine und komplimentierten den nun Vierjährigen ins Bett. Er schlief sofort ein und kurz drauf taten wir es ihm nach, total im Eimer, aber glücklich. 

Heute war dann endlich der Tag, an dem viele Kinder kamen. Zwar nicht zu uns, aber trotzdem. H.s Mutter hatte vorgeschlagen, zusammen auf einem Schulbauernhof zu feiern. H. wird nämlich nächste Woche fünf. Norweger haben kein Problem damit, vorzufeiern. Ich finde das zwar komisch, aber für uns wars gut und die zwei hätten eh die gleichen Kinder eingeladen. Ich wollte eigentlich um elf los, aber dann schliefen wir alle bis halb neun und manche von uns bis halb zehn und alle waren irgendwie langsam, dann eskalierte Michel wegen H.s Geschenk („Ich will auuuch so Dinosaurier!!!“) also saßen wir erst um zwanzig nach elf mit Minikuchen, Pizzaschnecken und Co. im Auto. Eigentlich sollten wir ja um halb zwölf da sein, es wurde dann eher zwanzig vor und ab da war alles so stressig, dass ich kein einziges Foto gemacht habe. 

Mini-Guglhupfe Haufenweise. Als würden 30 Kinder kommen.


Wir bliesen Luftballons auf, Herr Rabe packte Goddies in bags, M. packte Essen aus. Nach ca. drei Minuten und schon vom Luftballon zuknoten tauben Fingern kamen die ersten Gäste. Ich hielt Pippi davon ab, die Minikuchen alle einzeln anzulecken und Michel davon, sämtliche Geschenke sofort auszupacken, blies dabei weiter tapfer Ballons auf, machte Konversation mit den abliefernden Eltern und wollte schon direkt nach Hause. Dazu ein eiskalter, ziemlich starker Wind. Zum Glück ging das Programm mit Ponyreiten fix los. Das Pony war zwar einigen Kindern zu groß (Michel auch), aber die die nicht reiten wollten spielten friedlich mit den Traktoren und Erdhaufen und sauten sich ordentlich ein. Ich warf derweil (immernoch Pippi von den Kuchen fernhaltend) Pizzaschnecken und Würstchen und Maiskolben auf den Grill, Herr Rabe machte Fotos und M. betreute das Ponyreiten. Nach einer knappen halben Stunde reiten gab es dann Pizza und Pølse am Lagerfeuer auf Rentierfellen, das war schon ziemlich cool. 

M. nahm nach dem Essen dankenswerter Weise die Kinder die mussten mit auf eine Tour zum Klo und dann wurden wir zu den Tieren gebracht. Erst die Schweine: es wurde viel erklärt, dass Schweine sehr reinlich sind und gar nicht dreckig, dabei beobachteten wir sehr chillige Schweine im Stroh. Wie riesengroß Hausschweine werden, wenn man sie nicht schlachtet, wusste ich ehrlich gesagt nicht, dabei hab ich nie an lila Kühe geglaubt oder so. Aber die Muttersau wog sicher an die 250 kg und ging mir im Stehen locker bis zur Taille. Dazu ein riesiger Schädel mit tellergroßen Ohren. Imposante Erscheinung und so einer Sau möchte ich lieber nicht im Dunkeln begegnen. Oder sonst wie ohne Gatter dazwischen. Huffz. Aber die Kinder fanden es toll. Danach waren die Ziegen, Schafe und Kühe dran, die darf man sogar streicheln, ist halt ein Schulbauernhof und die Tiere sind tiefenentspannt. Manche von den Kindern hatten da schon mehr Berührungsangst. Aber auch da: kein Stress, kein Geheul, kein Streit, alles gut. 

Um spontanem Nährstoffmangel entgegenzuwirken, aßen wir danach Kuchen und tranken Kaffee und Brause dazu. Dann durften die zwei Geburtstagskinder eeeeendlich ihre Geschenke auspacken. Michel bekam auch Dinosaurier, was ein Glück! Pippi futterte derweil ziemlich ungestört zwei Minikuchen und mehrere Hände voll „Potetgull“, Kartoffelgold, also Chips. Ich glaube, sie war heute das glücklichste Kind von allen. 

Abgeschlossen wurde die Feier mit ins-Heu-springen. Das war insofern praktisch, als dass da endlich mal alle Kinder mit Begeisterung dabei waren und es gleichzeitig nicht viel Betreuung braucht: so konnten wir schon mal die drölfzig herumfliegenden Pappbecher, Teller und Geschenkpapierfutzel wieder einsammeln. So langsam trudelten auch die Eltern wieder ein, manche aßen noch ein Stück Kuchen, alle bekamen ein kleines Goodiebag mit Überraschungsei (Michel ist total heiß auf Überraschungseier und musste jeden darauf hinweisen: „Du? Vet ka? Det er Überraschungsei!“) und dann waren wir abermals endlich alleine. 

Im Auto sprach ich mit M. über Bier und Schnaps. 

Zu Hause waren wir alle zwar platt und durchgepustet vom Wind und stinkend vom Lagerfeuerrauch, aber sehr zufrieden und glücklich. Doch. Schön wars. (Und nächstes Jahr wieder kleiner!)