Heute war ein sehr weirder Tag, liebes Internet-Tagebuch, aber ich kann nicht zu viel davon schreiben, wegen Rechts-Dings. Aaaaaber ich schreibe dann eben doch besser wieder Bewerbungen, nämlich heute eine und am Wochenende kommen noch drei (weil die Fristen am Sonntag ablaufen) und dann noch mindestens zwei über linkedIn und eine bis zum 10.9. Ich hoffe ja sehr auf ein wenig Hilfe von… gewissen Leuten die nicht grad unschuldig dran sind, dass wir hier ein Haus gekauft haben, das jetzt nunmal abbezahlt werden will. Ich bin eigentlich nicht in der Stimmung, Bewerbungen zu schreiben, aber es hilft ja nix und vielleicht hilft es insofern doch, dass ich nicht alles drülfzig stunden lang zerdenke sondern einfach wegschicke, frisch, fromm, fröhlich, frei* frei von der Leber weg und wer mich so nicht will ist dumm, bumm**.
Außerdem ist der Kollege jetzt nicht mehr mein Kollege, weil sein Vertrag heute auslief und er am Sonntag zurück nach Italien fliegt. Es ist alles sehr traurig. Ich werde ihm noch ein Empfehlungsschreiben verfassen und ihn ordentlich belobhudeln, denn nichts anderes hat er verdient. Dafür designt er mir Visitenkarten <3. Und als letzte Amtshandlung sozusagen habe ich ihm heute geholfen, ein Einschreiben zu versenden Häschtäck ausgründen, und ehrlich gesagt kam ich mir recht mütterlich*** und schrecklich erwachsen dabei vor. Auch schon, als ich ihm erklärt habe, wie das mit den Steuern funktioniert, was ein Freibetrag ist und welche Freibeträge ihm zustehen, wie das mit dem Urlaubsgeld hier funktioniert und was ihm da zusteht und wann und überhaupt.
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Auto-Lobhudelei: Joa. Gar nicht ausgerastet, nicht laut gelacht, nicht geweint, mich nicht zu irgendwas definitivem hinreißen lassen sondern mantraartig wiederholt „Ich muss das erst überdenken.“
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*Ich hab gegoogelt ob das ein Nazi-Zitat ist. Weil ich ab und an mal Sprüche verwende, bei denen ich mir absolut nichts böses denke, und dann steht das an nem KZ oder auf den Halstüchern des BDM oder so. Sowas möchte ich nicht und bitte, bitte, machen Sie mich drauf aufmerksam, wenn Ihnen hier sowas auffällt. Der Spruch ist der Wahlspruch der Turner, vom Turnvater Jahn Mitte des 19. Jahrhunderts geprägt aber eigentlich sogar noch älter, insofern könnte man argumentieren, dass, aber, nee, Jahn war jetzt auch nicht grad einer der tolerantesten seiner Zeit. Streichen wir auch diesen Spruch aus dem Sprachgebrauch.
**Auf der bunten Blumenwiese geht ein kleines Tier spazieren…
***Genau genommen wie meine Mutter, die sehr lange Vorträge über das Steuerwesen im Allgemeinen und das deutsche im Besonderen halten konnte und kann. Offenbar ist, obwohl ich das wirklich sterbenslangweilig finde, einiges hängen geblieben.