Heute waren Herr Rabe, Pippi und ich Schlittschuh laufen. Michel hatte keine Lust, aber der Rest von uns wollte frische Luft und Tageslicht kombinieren. Es herrschte auch morgens noch strahlender Sonnenschein, bis wir loskamen war es etwas bewölkt aber immer noch gut und dann fuhren wir zur Eisbahn. Die liegt so 5 Meter höher als zu Hause, und wir fuhren gefühlt einfach in eine Wolke hinein, die da auf dem Boden festgeklebt war. „Eisbahn“ klingt so fancy, da kippt halt der Sportverein, der auch den Sport-Hort anbietet, im Winter sehr viele Kubikmeter Wasser auf den Sportplatz und dann hat man da einen Eisring, auf dem auch Eisschnelllauf trainiert wird. Aber es ist immer nett im Winter da ein bisschen zu laufen, es kostet nichts und ist halt ums Eck. Normalerweise wird ja auch auf dem Schulhof eine Eisbahn gemacht, aber da stehen jetzt Containerbauten herum, weil die Schule aus allen Nähten platzt. Die Schule wäre noch näher als der Sport-Hort-Sportplatz. Aber dafür wäre da heute nicht so ein Nebel gewesen. Endlich mal Nebelschlussleuchten- und Nebelscheinwerferwetter! Man konnte vom einem Ende der Eisbahn das andere Ende nicht mehr sehen und es war alles ein bisschen gruselig, aber sehr angenehme weil sehr feuchte Luft für frisch coronagenesene Lungen. Ich ließ es weiter ruhig angehen und fuhr in Pippi-Tempo entspannt ein paar Ründchen. Als der Nebel bei Pippi dazu geführt hatte, dass alle aus dem Helm (der eine eingebaute Mütze hat) herausguckenden Haare zu steifen Eiszapfen gefroren waren, fuhren wir nach Hause und tauten Pippi in der Badewanne auf und uns von innen mit Kaffee. Ach ja, das war mal wieder sehr schön.
P.S. auch sehr inklusiv das ganze, heute waren vier Einwanderinnen mit uns auf der Eisbahn, wohl alle aus der selben Familie, zwischen ca. Pippis Alter und etwas älter als ich, die eine seltsame Sprache sprachen, die ich nicht zuordnen konnte (vielleicht Indonesisch?) und die zum Teil sehr deutlich zum ersten Mal auf Schlittschuhen liefen. Das war ein bisschen drollig, aber es hatten alle Beteiligten sehr viel Spaß und zumindest wir waren auch sehr ermutigend. (Norweger reden ja nicht freiwillig mit Fremden, aber Einwanderer finden sich immer schnell.) Es gibt da so Pinguine, an denen man sich festhalten kann, wenn man noch nicht so sicher auf den Schlittschuhen ist, aber eigentlich sind die für Kinder und das machte die Mutter der Familie mit dem Pinguin nicht weniger drollig. Ich bin ziemlich sicher, dass ich so auf Skiern aussehe, es ist also wirklich nicht böse gemeint, das drollig. Schlittschuh laufen gehört hier halt dazu, Kinder lernen das allerspätestens in der Grundschule und manche Mütter machen dann gerne mit, mich freut das immer sehr.