Tag 2781 – Weiter Ferien!

Das Puzzle ist fertig, deshalb ist es auch schon so spät. Ich bin es am Ende systematisch angegangen und habe die übrigen Puzzleteile nach Form sortiert und dann nach bestimmten Teilen gesucht. Das Motiv ist sehr schön, aber das waren viele sehr gleich aussehende Teile zum Schluss. (Nicht schwarz übrigens, sondern ganz dunkles grün/blaugrün.)

Ich muss endlich das mit den Fotos fixen.

Heute habe ich aber gar nicht so viel gepuzzelt, sondern wir haben alle vier einen Ausflug nach Oslo gemacht. Michel hatte sich nämlich gewünscht, dass wir mal zum House of Nerds gehen und alte Nintendospiele ausprobieren. Das haben wir gemacht und Michel fand es auch „ein bisschen gut“, was mehr ist, als ich erwartet hatte, weil er eigentlich erst gar nicht rein wollte und dann die ganze Zeit unruhig herumtigerte, weil wir da ja nicht allein waren. Menschen! Fremde! Gruselig. Ich würd ihm da so gern helfen, aber da hilft ja nichts, außer der Erkenntnis, dass den anderen Menschen da ziemlich egal ist, wer man ist, wie man aussieht und was man macht. Wenn man nicht interagieren will, lässt man es eben, ist ja total ok. Dass wir ihn dann aber gezwungen haben, in der Mathalle sein Essen an einem Tisch, an dem auch die Jacken von zwei anderen Personen lagen (die Personen selbst waren nicht zu sehen und der Tisch auf 6-8 Personen ausgelegt und es einfach brechend voll) zu essen, war glaube ich in seinen Augen kurz vor Folter. So schnell hat er noch nie gegessen, vor lauter Angst, die Jackenbesitzenden könnten wieder kommen.

Michel weiß jetzt auch, dass Röhrenfernseher (die alten Super Nintendos und N64 kann man scheinbar nicht an moderne Fernseher anschließen) hochfrequent sirren/fiepen und findet das komplett inakzeptabel. Die Bedienung per Knopf am Gerät kam ihm auch sehr altertümlich vor. Vielleicht hätte ich noch routiniert in die Spielkassette pusten sollen, um ihn ganz aus dem Konzept zu bringen, aber ich will ihn ja auch nicht unnötig kirre machen.

Michel ist nach außen hin auffälliger seltsam als ich. Ich kriege nur Kopfschmerzen und bin nach so einem Nachmittag (Kinder, die sich völlig erratisch konstant bewegen, Pippi, die die ganze Zeit erzählt und Geräusche macht und Großstadt ist für mich keine optimale Kombination) so fertig, dass ich im Zug einschlafe. Und danach spiele ich ne Stunde lang Bach (weiterhin sehr schwer, aber es hilft, die Stücke so oft gehört zu haben, dass man sie auswendig kann) und puzzle noch anderthalb Stunden, zum Runterkommen.

Tag 2780 – Ferien!

Nicht arbeiten müssen ist echt schön! Habe den Tag über auch nicht so richtig was sinnvolles getan, außer morgens sehr viel Wäsche verräumt und ein bisschen die Reste aufgeräumt, damit die Putzhilfe (wir haben eine neue und die ist gut, wesentlicher Qualitätsunterschied zur vorherigen, dabei günstiger und viel zuverlässiger, win-win-win-win-win) putzen kann. Dann habe ich Michel beim Hogwarts Legacy spielen zugeguckt, ihm beim Endgegner gut zugeredet und war dann mit ihm sehr stolz, dass er den besiegt hat und jetzt die Hauptstory des ja nicht ganz unkomplexen Spiels durch hat. Auf Englisch! Als ich so alt war wie Michel, konnte ich auf Englisch grad mal sagen, wie ich heiße und wo ich herkomme, Michel kann problemlos Fernsehen auf Englisch gucken, vernünftige Gespräche mit Erwachsenen führen und also auch PlayStationspiele ohne Hilfe zocken. Faszinierend.

Danach machte ich Michel und mir was zu essen und mir einen Plan, was ich die Tage jetzt so machen könnte und dann machte ich als erstes das, was ich nicht machen MUSS sondern nur möchte und schon dreiundsiebzig mal vertagt habe, weil es immer irgendwas wichtigeres zu tun gab und habe gepuzzelt. 500 Teile, davon sind jetzt noch so ca. 50 übrig, aber die übrigen Teile sind alle schwarz und das mache ich jetzt nicht mehr bei künstlichem Licht fertig. Morgen ist ja auch noch ein Urlaubstag.

Tag 2578 – Urlaub!

Seit wir aus Dänemark wieder da sind, war heute der erste Tag, an dem ich frei habe und der gleichzeitig nicht überwiegend für irgendwelche Care-Arbeit* draufgegangen ist. Mit der Rahmenbedingung „Pippi abholen vor 17 Uhr“ konnte ich heute schalten und walten wie ich wollte, und da ist dann auch nicht so schlimm, einmal durch die Bude zu saugen (die neue Putzhilfe hat Magen-Darm und kommt deshalb erst Mittwoch statt heute, was nicht schlimm ist weil ich WIRKLICH kein Magen-Darm im Haus haben will), ein bisschen aufzuräumen, Eier zu holen und Kaffee zu kaufen. Das klingt viel, aber danach habe ich mir noch ein Kleid genäht, also so viel kann es nicht gewesen sein. Weil Food-Truck-Festival in Eidsvoll ist, musste auch niemand kochen und es gab einen sehr wilden Mix aus veganem indischen Curry, Dim Sum und Churros mit Nutella-Dip zum Abendessen. Danach waren wir eigentlich alle drei im Fresskoma, Pippi ging noch baden und jetzt schläft sie ganz alleine draußen im Zelt, auf eigenen Wunsch. Wir Erwachsenen hingen noch ein bisschen (ok, lange) in der Twitterkneipe ab, Herr Rabe eher passiv, ich mit kleinen Reparaturprojekten und Auftrennereien.

Jetzt noch zwei Wochen so frei haben, dann bin ich vielleicht wieder bereit für Arbeit. Noch möchte ich das alles nicht.

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*Mount Washmore besteigen, Pippi herumfahren, mit Michel zum Arzt gehen, Dinge organisieren, Matratze kaufen usw. usf.

Tag 2572 – Zu Hause.

Ja, hmm, hier ist es ja am schönsten, jadajada. ich freue mich auch auf bzw. über gewisse Dinge – einen anständigen Mülleimer in der Küche, die Wallbox, die Kaffeemaschine, mein großes Kopfkissen, unser breites Bett, unsere noch breitere Bettdecke, Steckdosen neben dem Bett. Aber im Urlaub war’s halt schöner. Meh.

Was auch schöner war: noch nicht zu wissen, dass unsere Putzhilfe im Laufe des Nachmittags wutentbrannt hinschmeißen würde, weil sie das extra rausgelegte Geld (für 4 mal putzen, weil es ja nicht ihr Problem ist, dass wir 3 Wochen weg sind, es war abgesprochen, dass sie in der Zeit 1 Mal kommt, wann sie will) nicht gesehen hat. Braucht kein Mensch sowas. Statt in ein sauberes Heim zurück zu kommen, müssen wir morgen also putzen.

Ebenfalls schöner war, noch nicht zu befürchten, dass die Schneckenmango eingegangen sein könnte. Mal gucken, ob sie sich noch berappelt, sie ist ja eigentlich erstaunlich robust und hatte zwischendurch auch schon mal nur ein Blatt. Die wasserdurstigen Avocados hingegen haben alle problemlos überlebt. Es ist seltsam mit den Pflanzen.

Tag 2571 – Ich möchte aber gar nicht.

Ob wir das nun wollen oder nicht, morgen ist Abreise. Es sieht schon alles sehr nach Abreise aus. Die Schränke sind leer, der Kühlschrank ist ziemlich leer, es wird besprochen, was hier bleibt (der Föhn, die Badvorleger) und niemand streitet sich um das Knoblauchsalz. Die Kinder wurden noch mal gereinigt und es sieht so aus, als würden wir mit nur einer Tüte Dreckwäsche nach Hause fahren (plus der dreckigen Bettwäsche, die ja morgen noch abgezogen werden muss).

Ich möchte das alles nicht, ich möchte eigentlich in Embryonalstellung auf dem Boden liegen oder mich ABER!!! brüllend an den Kamin kleben, weil ich weiter Urlaub haben will, ist grad so schön, nur noch ein paar Tage, ok?

Aber das mache ich natürlich alles nicht, sondern habe gepackt. Zwischendurch mit Laune zum was Anzünden, weil siehe oben.

Erwachsen sein stinkt manchmal.

Tag 2570 – Noch ein Mal Strand.

Bei bestem Wetter (nicht zu kalt, nicht zu warm, nicht zu windig, reichlich Sonne) sind wir heute noch mal alle an den Strand gegangen. Zusammen. Das war sehr schön.

Abends hatte uns (ebenfalls alle) Herr Rabes Familie zum Grillen eingeladen und das war auch sehr schön.

Ich werde ganz wehmütig, wenn ich daran denke, dass wir morgen packen und übermorgen fahren. Das ist alles falsch.

Meh.

Tag 2569 – Das Ende ist nah.

Das Urlaubsende. Aber darüber reden wir nicht, wir ignorieren das, dann geht es vielleicht von selbst weg.

Heute waren wir im Aalborg Zoo, das war sehr schön, ich hab aber nur blöde Fotos mit Spiegelungen überall außer von total exotischen Entenküken.

Ok, ich habe auch noch ein wildes Meerschwein:

Nawwww-Pavianmutter mit Pavianbaby:

Und die sich derweil konstant prügelnden Paviankinder:

Nawwwww. Wie unsere.

Aus Gründen war ich fast die ganze Zeit mit Michel alleine unterwegs, was sehr schön war.

Ebenfalls sehr schön war, wie sich die Kinder fünf Meter hinter dem Ausgang und nach zwei Minuten Zusammensein schon wieder in den Haaren hatten, ich sagte: „Müsst ihr euch eigentlich direkt wieder streiten?“ und die Kinder gleichzeitig inbrünstig „JA!“ antworteten. Immerhin da waren sie einig. Geschwisterplüsch!!!

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[WeiterhinhatteicheinenZwischenfallmitderHaustürdaistjetzteinGlaskaputthupsi. Peinlich und ein bisschen Aua, aber nichts, das sich nicht mit Kinderpflastern dekorativ und adäquat versorgen ließe. Hauptsächlich peinlich ohne Ende. Es war ein unbeherrschter Schlag gegen die Scheibe und dann war da ein Loch, als hätte ich voll mit nem Baseballschläger ausgeholt. Hupsi.]

Tag 2568 – Wasserratten.

Alle vier Kinder hier gehen gerne Schwimmen. Sie tun dann unterschiedliche Dinge, Michel hüpft eine Million mal vom 1-Meter-Brett, Pippi und Frau Wunnibars K1 tauchen nach Ringen, Pippi rutscht auch gern mal, Frau Wunnibars K1 kann schon richtig schwimmen, K2 hat Spaß am Herumpaddeln mit Schwimmflügeln und dem Kinderbecken. Zwischendurch ein Mal Schwimmbadpommes in die Kinder gefüllt und weiter geht’s.

Ach, schön war das. Nachdem ich den (komplett unvorhersehbaren, ähähähäm) Schock verdaut hatte, dass in so einem Schwimmbad sehr viele Menschen und viele Kinder in einer stark hallenden Umgebung sind, ging es auch bei mir halbwegs. Drei Erwachsene sind allerdings zur Betreuung von 4 Kindern (davon 2 Nichtschwimmern) wirklich komfortabel, da kann ich mir kurz leisten, mich geistig etwas zurückzuziehen und die Ohren zu schließen.

Nach dem Schwimmen waren alle rechtschaffen im Eimer, klein wie groß. So ist das eben. Die Kinder waren dann aber happy mit Bildschirmen bis zum Abendessen, um das sich die Männer maßgeblich kümmerten. Ich hab davon nicht so viel mitbekommen, ich habe Geige gespielt und kam erst aus dem Zimmer, als es schon gut roch. Eineinhalb Stunden üben (ca. 20 Minuten davon sind mein festes Warm-Up) wirken wie eine Reinigung für Schwimmbad-gestresste Nerven und Gehörgänge. Hach.

Bisher kann ich Urlaub zu vielen uneingeschränkt* empfehlen.

*Es sei denn man ist echt totale Eremitin, dann vielleicht nicht.

Tag 2567 – Wall-E?

Heute hat es bis zum frühen Nachmittag wie aus Eimern gegossen, deshalb haben wir sehr ausgiebig nichts getan. Das Resultat waren mehrere fertig gebaute und angefangene Legosets:

Sie wurde noch fertig. Ehrlich.

Leider war ein Teil des Resultats auch eine miefige Wohnung und mieflaunige Kinder und Erwachsene. Erstere waren, als es dann endlich nicht mehr regnete, nur unter großen Mühen davon zu überzeugen, das Haus zu verlassen, und bei Michel war exakt an der Türschwelle auch Schluss, aber immerhin war er eine Stunde draußen und ohne Bildschirm. Pippi bekam ich mit der Aussicht auf Eis und dem Versprechen, sie im Zweifel auch zu tragen, zum Spielplatz am Campingplatz gelockt und da angekommen war dann auch alles gut, auch für die anderen Kinder. Die Mädels hatten Spaß und hinterher sehr dreckige Füße. Alle waren einen Teil der überschüssigen Energie losgeworden, selbst Michel, der sich allein im Garten des Ferienhauses abgedampft hatte.

Als die Kinder im Bett waren, spielten wir Erwachsenen noch eine Runde Erwachsenen-Kartenspiele. Jetzt sind wir gegenseitig voll im Bilde über unseren Scheißhumor, der Zweck des Urlaubs ist also erfüllt.

Es war dann doch ein schöner Tag, wenn auch faul.

Tag 2566 – Ruhig angehen.

Familie Wunnibar hat heute ihren Legoland-Ausflug nachgeholt und wir waren also allein. Nicht ganz allein, weil gestern Teile meiner Schwiegerfamilie angereist sind, die 5 km von hier ein Ferienhaus gemietet haben. Aber immerhin so allein, dass wir lange geschlafen haben und *hust* keine Alibi-Schlafanzughose fürs Frühstück angezogen haben.

Nach dem Frühstück fuhren wir zu besagtem Ferienhaus in 5 km Entfernung, eigentlich, um die Kinder abzuliefern, uneigentlich brauchte Michel etwas Überredung und Pippi erst noch Hilfe dabei, das Batteriefach an ihrer Seifenblasenmaschine zu öffnen. Das hat nämlich vier kleine Schräubchen, die tief versenkt in dem Plastikdeckel sind. Die Schrauben loszudrehen war leider mit diversen Multitools nicht machbar, weil zu spitz, schief, dick… aber am Ende schaffte ich es mit einer Bastelschere und Geduld. In your face, fake Schweizer Taschenmesser.

Nachdem die Kinder aber doch bereit waren, mit „Oma“ (Tante) und Opa in den Ort zu fahren und einzukaufen, fuhren wir zurück zu unserem Ferienhaus, um da zu… putzen. So romantisch. Aber jetzt ist es aufgeräumt und sauber. Kurz.

(Es ist hier allerdings, dafür dass hier 8 Menschen auf 120 qm „wohnen“, von denen 4 ungefähr gar nicht freiwillig aufräumen, durchgängig sowohl überraschend aufgeräumt als auch überraschend sauber.)

Den Rest der kinderfreien Zeit („Oma“ und Opa waren mit den Kindern Eis essen gegangen) nutzten wir zur Körperpflege und dazu, den Whirlpool auch mal auszuprobieren. Fazit: ist nice so mal im Urlaub, aber zu Hause bade ich lieber mit Schaum statt mit Chlortabletten, dafür nehme ich gerne in Kauf, dass meine Badewanne nicht blubbert.

Als wir die Kinder zurück hatten, schleuste Herr Rabe sie ebenfalls durch das Körperpflegeprogramm, während ich einkaufte, danach gingen wir spontan Burger im Ort essen und trafen auch da die Schwiegerfamilie.

Danach Bett (Pippi) und Rumhängen und dann Bett (Michel) und Rumhängen (wir).

Ein gelungener Tag.