Tag 1602 – Jahresendfragebogen 2019

Es ist der letzte Tag des Jahrzehnts. Das ist… ja hmm. Irgendwie seltsam. Ich habe auch auf eine Art das Schreiben prokrastiniert, wie ich halt insgesamt mit dem Schreiben hadere, es kommt mir ein wenig belanglos vor, was ich so schreibe. Aber, und das ist vielleicht meine Erkenntnis 2019, belanglos heißt ruhig heißt kein Drama heißt gut.

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Dann wollen wir mal. Genommen habe Ich dieses Mal die Fragen von Little B. [Anmerkung: ich fand ein paar der Fragen dieses Jahr besonders doof. Das ist in keiner Weise Little B.s schuld. Aber von wem der Fragebogen ursprünglich stammt, in welcher Stimmung, Lebensphase, wasweißich der geschrieben wurde, ist mir nicht bekannt.

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Ganz grob auf einer Skala von 1 bis 10: Wie war Dein Jahr?
7, Tendenz steigend.

Zugenommen oder abgenommen? Zufrieden mit dem Körper?
Ja. Ich mag mich ja insgesamt schon und immerhin hat mich der Scheiß mit der Schulter wieder zu mehr Sport gebracht, was optisch und Wohlfühlmäßig schon einfach eine gute Idee ist.

Haare länger oder kürzer?
Ca. gleich. Ich sehe auch keine andere Frisur am Horizont für mich auftauchen. Aber das lila färben Mitte des Jahres war gut, das sollte ich öfter machen.

Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Gleich.

Mehr ausgegeben oder weniger?
Ähm. Gute Frage. Wohl mehr, da höheres Einkommen, andererseits auch viel zur Seite gelegt, weil das Auto langsam in seine Bestandteile zerfällt wir gerne in absehbarer Zukunft ein neues Auto kaufen wollen.

Der hirnrissigste Plan?
Wir sind (wieder) zu vernünftig für hirnrissige Pläne.

Die gefährlichste Unternehmung?
Auch für gefährliche Unternehmungen zu vernünftig.

Der beste Sex?
Definitiv jedenfalls ohne hormonelle Verhütung.

Die teuerste Anschaffung?
Die Smartwatch.

Das leckerste Essen?
Ganz banal: kurz in der Pfanne gerösteter Grünkohl mit Brokkoli, Saaten und Chili. Vom „eigenen“ Anteilsbauernhofanteil.

Das beeindruckenste Buch?
Late to the party aber Unterleuten.

Der ergreifendste Film?
Ich glaube ich habe dieses Jahr keinen einzigen Film gesehen. Oder ich kann mich nicht dran erinnern, dann war er aber auch nicht ergreifend. The Crown (Serie) habe ich sehr gerne gesehen.

Die beste CD Musik?
Tja, äh.

Das schönste Konzert?
Schlimm, aber auch dieses Jahr war ich auf keinem Konzert.

Die meiste Zeit verbracht mit…?

Arbeit, Familie, Alltag.

Die schönste Zeit verbracht mit…?
… Herrn Rabe und den Kindern.

Vorherrschendes Gefühl 2019?
Müde Heute schon besser als gestern.

2019 zum ersten Mal getan?

Allein ins Kino (Ballett) gegangen. Medikamenten-Hersteller inspiziert. Bei einer Privatpraxis gewesen. Norwegische Gesetzestexte gelesen. Mich eingehender mit dem Brexit beschäftigt.

2019 nach langer Zeit wieder getan?
Überstunden gemacht, aufgeschrieben und abgefeiert.

  • 3 Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?
    • Inkassoscheiß
      Eine Freundin verlieren
      Das hakelige Zurechtruckeln der neuen Arbeitssituation mit Herrn Rabe

    Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
    Auch nicht-Pharmazeutinnen sind wertvolle Menschen gute Inspektøre.

    Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
    Was ist das für 1 blöde Frage??? Anwesenheit Liebe teure Dingse Ein riesiges Glubschaugenglitzereinhorn.

    Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
    Dass die Kinder bei der Babysitterfamilie übernachten durften.

    Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?/Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe?
    Ach je. Wie soll ich das sagen? Mein Leben folgt keinem Drehbuch in dem schöne Sätze stehen und irgendwie läuft auch nicht dauernd ein Diktiergerät mit. Falls bemerkenswert schöne Sätze in diesem Jahr gefallen sein sollten, kann ich mich nicht dran erinnern.

    Mehr Kohle oder weniger?
    Mehr.

    Besseren Job oder schlechteren?
    Überhaupt einen Job und ich mag ihn sehr.

    Dieses Jahr etwas gewonnen und wenn, was?
    Erfahrungen und neue Freundinnen.

    Mehr bewegt oder weniger?
    Weniger als letztes Jahr. Muss wieder besser werden.

    Anzahl der Erkrankungen dieses Jahr?
    Puh, äh, 2-3?

    Davon war für Dich die Schlimmste?
    Die Schulter.

    Dein Wort des Jahres?
    Inspektør.

    Dein Unwort des Jahres?
    Pharmazeutin.

    Dein Lieblingsblog des Jahres?
    Puh. Ich lese 5 Blogs regelmäßig und die alle gleich gern.

    2019 war mit einem Wort…?
    Irre.

    Dein grösster Wunsch fürs kommende Jahr?
    Mehr Routine.

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    In diesem Sinne: ich wünsche Ihnen allen einen guten Rutsch in ein neues Jahrzehnt.

    It’s now or never.

    Tag 1601 – whoopsies.

    Schon wieder so spät. Aber es spricht für den Besuch hier, bei Familie drehumdiebolzen. Die Kinder verstehen sich wie Kinder eben und drei davon haben wir heute schon im Wald verloren und wiedergefunden – ich empfehle das nicht, Kinder im Wald suchen ist nicht besonders lustig – wir Erwachsenen verstehen uns wie nerdige Erwachsene sich eben verstehen und um das noch weiter zu fördern, haben wir eine lange Runde Cards Against Humanity gespielt, bis eben eben. Ich bringe kein Pinnekjøtt mehr mit zu Leuten, meine Wahrnehmung ist da wohl inzwischen so weit verschoben, dass ich das lecker finde und darüber hinaus vergesse ich auch jedes Jahr aufs Neue, dass danach die ganze Bude schlimm nach gekochtem Lamm stinkt. Hupsi eben.

    Internetliebe, ich gebe sie nicht auf.

    Tag 1599 – Kleine Pause.

    War ein bisschen viel alles in den letzten Tagen. Die Kinder drehten langsam schon am Rad und meine rechte Kieferhöhle sitzt wohl voll Rotz, jedenfalls habe ich diffuse Zahnschmerzen ohne erkennbare Quelle und immer wenn ich mich bücke buckert es wie wild und ich habe das Gefühl, die Zähne fallen alle aus. Das ist unschön (keine Gesundheitstipps, danke).

    Jedenfalls haben wir heute recht wenig gemacht und das hat trotzdem dicke gereicht: ein kleiner Ausflug in die Stadt, wo Herr Rabe diverses Bekleidungszeug erstand und dann ein Nachmittag bei M. und A., samt I. und M., im Babychaos und mit richtig gutem Kaffee und einem sehr heilsamen Baby auf dem Schoß und einfach wir sein ohne Erwartungen. Das war schön. Richtig schön.

    Foto vergessen vor lauter schön.

    Tag 1598 – Gemischte Gefühle.

    Heute waren wir bei meiner Omi.

    Das war schön, wirklich, aber so ganz komme ich nicht damit klar, dass meine Omi inzwischen so alt wirkt, wie sie ist. Ganz plötzlich ist das so. Jedenfalls wenn man sich nur ein Mal im Jahr sieht.

    Achseufz.

    Aber es war ganz wunderbar, sie wieder zu sehen. Ich wünschte, ich könnte mehr für sie da sein.

    Tag 1597 – Frohe Weihnachten die 3.

    (Morgen geht es noch weiter.)

    Also heute startete der Tag bei mir mit schrecklichem Kater, ging dann weiter mit Besuch von D. (dem Bürokollegen von Herrn Rabe aus einem anderen Leben Diplomarbeitszeiten), dann Besuch bei J. und A. in der neuen Wohnung (schick! Ich bin auf die Küche ein wenig neidisch), dann Besuch mit J. bei den Ponies und dann ein sehr langes Essen (weil sehr viel Warten) im Kreuzkruuch, weil Tradition. Das war lecker, allerdings schlief Michel auf meinem Schoß ein und nun findet er nicht in den Schlaf, dabei wollte ich doch früh schlafen. Tjanun.

    Lustigster Moment: als wir im Kreuzkruuch grade gehen wollten und uns Unni vom Nachbartisch ansprach, die Kinder sprächen ja Norwegisch und sie sei aus Holmestrand, und wie sich Unni und Pippi dann unterhielten, Pippi sichtlich froh, dass mal jemand (im wahrsten Sinne) ihre Sprache sprach.

    Tag 1594 – Litt av hvert.

    (Ein bisschen von allem.)

    Der Tag begann mit Allergiedrama, weil Michel schlecht Luft bekam und bellend hustete. Es hörte sich an wie Pseudokrupp und war insgesamt wirklich schlimm.

    Gut dass wir mit Little B. verabredet waren, das war eine willkommene Abwechslung und ein gutes Ziel außerhalb des Hauses.

    Und, hach. Es gibt Leute, die trifft man zu selten in echt und Little B. (und Scott) gehören für mich einfach inzwischen dazu. So schön. Hach, hach!

    Leider war das Treffen zeitlich eingeschränkt durch Programmpunkt 2: Stadttheater, Weihnachtsmärchen, Der Zauberer von Oz.

    Da hatte der Opa zu eingeladen und auch das war schön, vor allem zu sehen, wie Pippi da mitgeht. Da steht sie auf dem Theatersitz und ruft laut die „Zaubersprüche“ mit und tanzt den „Wir gehen auf eine Reise“-Tanz. Herrlich!

    Zwischen Theater und weiterem Programm erledigte ich ein paar Besorgungen und die Kinder hopsten in eine Pfütze und mussten dann leider mit Opa und Tante nach Hause und verpassten Programmpunkt 3: Standesamt, der Trauung von M. und C. beiwohnen.

    (Die Deko hat’s schon ziemlich hinter sich…)

    Hach, Hochzeiten finde ich ja immer schön! Zugegebener Maßen krähte mein Hirn schon beim ersten Satz der Standesbeamtin „Mein Name ist Adelheid Müller-Lüdenscheid“ [Name von der Redaktion geändert] UND SIE HABEN IMMER DAS RECHT EINEN DOPPELNAMEN ZU FÜHREN, JEDERZEIT, DA MÜSSEN SIE IHREN EHEMANN NICHT MAL VON UNTERRICHTEN!!!, weil das die Standesbeamtin bei der Eheanmeldung bei Herrn Rabe und mir damals etwa drei mal gesagt hat. Aber es war eine wirklich schöne, ungezwungene Trauung. Alles Gute auch an dieser Stelle noch mal, M. und C.!

    Danach Kinder einsammeln und auf zur Party im neuen Haus des Bräutigampaares, das noch nicht fertig renoviert ist, aber Lage, Lage, Lage und uhhhh, das Potential! Das wird sicher richtig schick, wenn es fertig ist.

    Michel und später Michel und Pippi halfen dem Bräutigampaar dabei, geschenktes Geld aus einer Sandmuschel auszubuddeln. Unermüdlich. Und als sie fertig waren, warfen sie es wieder rein und buddelten es wieder aus. Das war schon sehr niedlich anzuschauen und beste, pädagogisch wertvolle Kinderbeschäftigung obendrein. Bald schreibe ich Elternratgeber: Kinder zu Großkapitalisten erziehen von Anfang an.

    Das war ein voller und voll toller Tag. Hach, hach.

    Tag 1593 – Warum hast du so ein‘ dicken Bauch?

    Wir haben heute Freunde von Herrn Rabe aus Schulzeiten besucht. Genau genommen trafen wir uns da mit insgesamt drei Familien und dann sechs Kindern zwischen eins und sieben. Das war ziemlich wuselig aber auch sehr lustig und wir sind zwar nicht zum Kekse backen gekommen, haben dafür aber sehr viel gequatscht und die Kinder hatten auch alle Spaß. Pippi hat jetzt eine neue Freundin, die sie zwar nicht versteht aber yolo! Ich hatte ein fast-noch-Baby auf dem Arm und bin ganz beglückt, niedlich sind die ja schon immer, ich will nur kein eigenes mehr. Ich und das fast-noch-Baby haben etwa 10 mal die Uhr angeguckt, dann den Baum und dann auch den runden Babybauch, weil das ja fast gleich klingt.

    Pippis neue Freundin – die Tochter der Gastgeber – ist ein sehr neugieriges Kind und als ich mit Pippi auf dem Klo war, fragte sie mich, warum ich denn so einen dicken Bauch hätte. Ob da ein Baby drin sei? Mein erster Reflex war irgendwas von „Ich bin gar nicht dick!!1elf!“ zu sagen, aber gemessen an ihrer Mutter bin ich schon deutlich runder und meinen Bauch kann man auch nicht verleugnen auch wenn er nicht ausreicht um Strumpfhosen oben zu halten. „Nee, ich hab nur viel gegessen.“ sagte ich deshalb. „Nein, da ist ein Baby drin!“ sagte das Mädchen und dann führte ich eine einigermaßen absurde Diskussion über Familienplanung mit einer Vierjährigen. Später erklärte ich auch noch, warum ich Glitzer auf den Augen habe („weil es mir gefällt“), warum ich Ohrringe trage („weil es mir gefällt“) und warum ich ein Kleid anhabe („weil es bequem ist und mir gefällt“) und jetzt denkt das Mädchen vielleicht bestimmt hoffentlich, dass man als erwachsene Frau machen kann, was man will und das ist ja auch fast genau so und bis sie erwachsen ist hoffentlich noch mehr.

    Den Wichtel haben wir allerdings vergessen mitzunehmen.