So schnell ist ein ganzes Wochenende rum. Ich bin darüber nur mäßig glücklich, vor allem, weil ich Idiotin (sorry, aber anders kann man das nicht sagen) heute gearbeitet habe (bezahlt, mit Überstundenzuschlag, ABER TROTZDEM!) und mich dafür runter mache weil das so nicht sollte und so weiter und so fort und mein Arbeitgeber spürt ja so keine Konsequenzen yada yada. Aber ich sag Ihnen mal was: mein Arbeitgeber spürt so oder so keine Konsequenzen. Der kriegt nicht die Mails mit „wann kommt mein Report?“ „warum habe ich noch keine Antwort auf diese Frage?“ „ist meine Mail mit sechs Tonnen Dokumentation angekommen, hab gar nichts mehr gehört?“ und so weiter. Die kriege ich/wir und selbst wenn wir die nach oben weiterleiten, kommt von oben nur „ja, schlimm, machste nix“, wenn überhaupt. Vielleicht, wenn sie nen guten Tag haben, drei Sätze über die schlimmschlimme Ressourcensituation und dass „wir“ besser priorisieren müssen, wobei das wir sie selbst nur scheinbar mit einschließt. Und damit sind wir wieder mit der unmöglichen Aufgabe allein, 150% Arbeit in 100% Zeit zu erledigen.
Tschuldigung, ich bin darüber grad sehr frustriert, das dankt mir keine Sau, dass ich heute 4,5 Stunden meines kostbaren Wochenendes vorm Rechner gehockt habe. Und selbst schuld bin ich auch noch, ich könnte ja einfach was liegen lassen und damit leben lernen, dass Dinge liegen bleiben. Genau das fällt mir aber extra schwer, schwerer als vielen anderen, und eigentlich finde ich, dass das ebenfalls nicht meine Aufgabe sein kann, mich selbst zu fixen, damit ich diesen Stapel besser ignorieren kann.
Aber nun zu etwas erfreulicherem. Gestern habe ich nicht gearbeitet. Gestern haben wir unsere „Bod“ (Lagerräume, aber auch Schuppen, es gibt Innebod [drinnen, Abstellkammer], Utebod/Redskapsbod [draußen, oft (Werkzeug-)Schuppen] und Sportsbod [draußen, für Skier, Fahrräder und so weiter]) aufgeräumt. Das war sehr nötig, denn man kam weder in den Schuppen noch in den Utebod der nicht der Schuppen ist, hiernach „Bod“ noch rein, da stand und lag so viel… Zeug einfach im Weg, dass man sich und die Dinge darin nur noch wie so ein Schiebespiel, wo man nur ein freies Feld hat, bewegen konnte. Das hat alles Gründe, Teile der Gründe sind aber auch nur Ausreden und eigentlich ist das ja auch egal. Jedenfalls räumten wir erst mal alles auf den Hof und unter das Carport, sortierten dann nach „Müll“, „Flohmarkt“ und „behalten“ und räumten dann den „behalten“ Teil wieder rein, nur in ordentlich und, zumindest teilweise und zumindest hoffen wir das, besser durchdacht, weil man jetzt an Sachen, an die man schnell mal ranmuss, auch ran kommt, ohne erst den Rasenmäher ausparken zu müssen oder ähnliches. Der Flohmarkt-Teil wanderte bis Donnerstag erst mal wieder ins Bod, aber ordentlich in einer Kiste(+) gesammelt. Donnerstag sammelt der Korps das für den Flohmarkt am Wochenende zusammen. Der Müll steht erst mal unterm Carport, damit muss bei nächster Gelegenheit jemand zum Entsorgungshof fahren. Es ist viel Müll, von Pappe, Styropor, kaputten Koffern, Elektroschrott bis zu alten Bratpfannen mit sich lösender Beschichtung ist alles dabei. Plus ein bisschen Gartenabfall. Es lohnt sich also, mit der Tour zum Entsorgungshof. Bonus: ich weiß genau, wo im Schuppen die Plane fürs Auto ist, und man kommt da auch dran. Ich frage mich nur, ob wir exorbitant viel Müll produzieren, weil wir ca. 2-3 mal im Jahr regulär zum Entsorgungshof fahren, und da ist das Auto immer voll. Nicht mitgerechnet irgendwelche Extratouren, weil wir zum Beispiel mehrere große Ikeamöbel gekauft haben und die Pappe wegfahren müssen oder im Garten 264 Pflanzen beschnitten haben.
Aber, nachdem da im Schuppen jetzt wieder Platz ist, konnten wir ja erst mal was neues anschaffen. Scherz. Aber nur ein halber. Denn Michel brauchte ein neues Fahrrad, Pippi kann eigentlich dann Michels altes Fahrrad erben und Pippis Fahrrad können wir dann verkaufen, dann stehen netto die selbe Anzahl Fahrräder im Schuppen. Wir waren deshalb sehr spontan mit Michel im Dorf ein neues Fahrrad kaufen und die überholen jetzt auch das alte, damit Pippi es erben kann. Der Fahrradkauf ging recht fix, ein Vorteil (für so Menschen wie Michel und mich, die schnell Entscheidungsparalyse bekommen) an Dorfläden ist eine sehr begrenzte Auswahl, in seiner Größe gab es exakt 2 Mountainbikeähnliche Modelle. Es wurde das etwas günstigere, wobei Fahrräder generell ja nicht gerade billig sind. Außerdem brauchte Michel auch einen neuen Helm, der ebenfalls dort besorgt wurde (und den alten haben wir direkt danach auf den Müll-Haufen getan). Ich hoffe ein bisschen, dass Michel realisiert hat, was der Helm und das Rad gekostet haben, ich habe nämlich wenig Interesse daran, öfter solche Ausgaben zu tätigen. Michel ist jedenfalls happy mit seinem neuen Fahrrad und dem neuen Helm und dem neuen Fahrradschloss und das neue Rad hat auch wieder einen funktionierenden Ständer, Hurra. Keine Ausrede mehr, warum man das Rad einfach auf den Rasen schmeißen muss.
Offen gestanden war ich danach trotzdem gar, das war sehr spontan und viel Interaktion mit dem Fahrradverkäufer. Aber jetzt ist es erledigt.
Abends versetzten wir, nachdem die Schweinchen noch eine halbe Stunde Unterhaltungsprogramm für einen ganz bezaubernden Anderthalbjährigen waren, noch den Meerschweinchenkäfig, auf dass sie das andere Feld abfressen mögen. Die Speckels selbst waren davon nahezu unbeeindruckt, aber die sind, wenn sie draußen wohnen, eh recht entspannt. Ich werde natürlich trotzdem immer gierig angequiekt, wenn ich zum Käfig komme, aber ich habe dann ja auch meistens leckere Dinge dabei. Aber die Katze, die gerne vorm Käfig hockt, wird kaum noch beachtet, Schwein hat wichtigeres zu tun. Auch Anderthalbjährige sind ok, solange sie ne Handvoll Löwenzahn rein werfen (von mir in die Hand gedrückt). Und morgens kann man wunderbar mit der Nase in der Morgensonne im Eingang des Häuschens dösen, das sieht immer sehr entspannt aus. Hach ja.