Tag 3185 – Nope again.

Greg hat sich heute seine Maus ohne mit der nicht vorhandenen Wimper zu zucken einverleibt. Monty hingegen… Nein. Erst saß hen ewig lange in der Ecke oben und kam nicht raus, auch nicht, nachdem ich Mäuseduft im Terrarium verteilt hatte. Irgendwann kam Monty dann aber doch runter, ich hielt hen die Maus vor die Nase, Monty drehte um und kroch wieder in das Loch. Das Spiel spielten wir drei mal, dann hatte ich die Schnauze voll. Morgen schreibe ich mal dem Züchter, ob ich irgendwas besser machen kann oder ob Monty einfach ein kleines Angsthäschen ist, das noch mehr Zeit zum Ankommen braucht.

Michel kam heute aus der Schule, recht aufgebracht, aber nicht so schlimm wie auch schon. Die Lehrerin ist dieses Mal eventuell ein bisschen sehr weit gegangen und die Kinder haben sich zu 8. spontan bei der Rektorin (bzw. ihrer Vertretung) beschwert. Weil es selbstwirksame, große Kinder sind, die wissen: wenn ein*e Erwachsene*r sich daneben benimmt, muss man das nicht einfach hinnehmen. Die 8 waren übrigens alle nur Zeug*innen, wie ein Klassenkamerat schlecht behandelt wurde. Und ich bin auch sehr froh, dass Michel total entsetzt darüber ist, dass die Lehrerin behauptet, ihre eigene Tochter nicht zu trösten, wenn sie sich weh tut. Irgendwelche von den guten Absichten, die wir mit den Kindern haben, sind wohl doch angekommen, auch wenn Michel das nicht so oft so deutlich zeigt. Pippi ist da anders, die hat mich auch neulich, als ich aus Gründen, auf die ich nicht eingehen möchte, auf dem Klo geheult habe, getröstet. Ich hab ihr gesagt, dass sie das nicht muss, aber sie meinte „wenn ich traurig bin, tröstest du mich auch“. Pippi hat mich auch im Hochseilgarten angefeuert. Sie ist vielleicht einfach eher Macherin, wenn es um soziale Dinge geht.

Das Auto war beim Service. Das war alles sehr aufregend, weil sie vergessen hatten, dass ich einen Mietwagen haben möchte. Dadurch musste ich ziemlich lange warten, ohne Kopfhörer in der irre lauten Wartezone und kam am Ende in Zeitstress. Dadurch hatte ich null Zeit, mich mit dem Mietwagen auseinanderzusetzten, der obendrein komplett zugeschneit war und natürlich nur so Mini-Eiskratzer, die es für 1€ gibt. Mein Schock: der versprochene Nissan Leaf war ein Quashkai geworden. Mit so einem Ding mit vielen Zahlen! Und zu vielen Pedalen.

Naja. Ich kam bis zum ersten Kreisverkehr. Und es hilft einer Frau, die im Kreisverkehr das Auto abgewürgt hat und die offensichtlich Probleme hat, das Auto wieder in Bewegung zu bringen, gar nicht weiter, wenn man hupend und unflätig herumgestikulierend an ihr vorbei fährt. So gar nicht. Eher im Gegenteil.

(Im ersten statt im dritten Gang anfahren. Das hilft enorm.)

Tag 2913 – Blitz und Blink.

Ich hatte heute jede Menge Pläne – und habe kaum was davon umgesetzt, weil ich vier Stunden lang in Pippis Chaoshöhle, ähhhh, Zimmer, aufgeräumt habe. Ja, ich mache das ohne sie, weil ich auf gar keinen Fall will, dass sie es selbst lernt. Nein, ich mache das ohne sie, weil

  • Ich früher immer selbst/alleine aufräumen musste und es trotzdem erst so richtig gelernt habe, als ich ausgezogen bin
  • Ich keine Lust habe, über jede nur noch zu 1/3 vorhandene drei Jahre alte Ü-Ei-Figur zu verhandeln, die ich wegwerfen möchte
  • Sie meistens erst mal eine halbe Stunde heult, bevor sie sehr kurz was aufräumt, was mich wahnsinnig macht, weil ich ohnehin schon aufräumen maximal scheiße finde, auch ohne heulende Kinder
  • Ich alleine wenigstens nebenher Podcasts oder Videos hören kann

Jetzt ist da aber wieder Grund drin. Hallelujah. Was für ein Akt. Dieses Kind legt gerne Haufen an und Aufräumen besteht offenbar meistens nur aus alles in irgendwelche Kisten schmeißen. Ich habe also diverse Haufen und Kramkisten aufgelöst und unter einem besonders großen Haufen sogar ihren Schreibtisch wieder gefunden. Man kann da jetzt noch nicht wieder vom Boden essen, aber man kann viel mehr Fußboden sehen als vorher und morgen kann die Putzhilfe da rein, ohne dass ich in Grund und Boden versinken möchte. Und danach, also wenn die Putzhilfe fertig ist, kann man vom Boden essen. Wenn man das will.

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Abends waren Herr Rabe und ich recht spontan indisch essen und haben ein kleines Paneer-Fest gefeiert. Das war super gut. Hach!

Tag 2049 – Spitzenmutter, Spitzenkinder.

Michel hatte heute Abend Schmerzen im rechten Schienenbein, in der Nähe des Fußgelenks, ohne, dass irgendwas „passiert“ wäre, einfach so. Ich diagnostizierte Wachstumsschmerzen. Weil es nur das eine Bein ist, hat Michel jetzt Angst, dass er morgen früh als Hanghuhn aufwacht, mit einem langen und einem kurzen Bein. Hups.

Michel hat auch seit einer guten Woche eine Macke an der Stirn, die er sich immer wieder so derbe aufgeknibbelt hat, dass sie jetzt fünf mal schlimmer ist als sie zu Anfang war. Damit er nicht eine fette Narbe mitten auf der Stirn bekommt, haben wir nun angefangen, da ein Pflaster drauf zu kleben. Pippi hat nun Pflasterneid und Michel hat einen schlechte Laune-Indikator. Beult sich das Pflaster, ist das Kind schlecht gelaunt.

Ich weiß nicht, ob diese Installation uns irgendwas sagen soll.

Künstlerin: Pippi.

Tag 1904 – Kacktag.

Es gibt jetzt norwegische Äpfel. Mjammi! Hab nur deshalb heute keine gekauft, weil ich sie nicht nach Hause schleppen wollte. Norwegische Äpfel sind, genau wie norwegische Erdbeeren, leider geil.

Heute habe ich was vermutlich erwachsenes getan und die Helsestasjon angerufen, weil wir Hilfe brauchen mit Michel, möglichst bevor wir ihn an der Tanke aussetzen. Erwachsen sein ist scheiße, nach wie vor. Nachmittags hab ich mir dann Baby- und Kleinkindbilder von ihm angeguckt und das war auch keine gute Idee. Ich will doch einfach nur mein Kind zurück.

Apropos erwachsen sein ist scheiße: Finanzplanung für die nächsten x Jahre ist auch scheiße. Versicherungen hier, Altersvorsorge da, sparen auf dies und das und tralala. Ich möchte das nicht. Wenn ich mir vorstelle, was 2050 in der Welt los sein könnte (und 2050 bin ich aller Voraussicht nach noch nicht in Rente!), kommt mir das alles komplett sinnlos vor.

Was war noch kacke: ach ja. Ich arbeite bei der Arbeit an so einem kleinen Projekt und das wird noch richtig unschön, das zeichnet sich schon ab. Also intern wird es unschön. Es ist ne krass undankbare Aufgabe, die aber ja irgendwer machen muss und ich nehme den K(r)ampf auch gern auf mich, aber naja. Beliebt mache ich mich damit nicht.

Das klingt jetzt alles sehr negativ. Vielleicht sollte ich einfach mehr schlafen.

Tag 1840 – Arme Maus.

Pippi hat heute ihre Brille bekommen. Die Brille schläft jetzt mit im Bett (in der Box). Pippi ist total stolz und Michel ist total neidisch. Den Vorteil, keine Brille zu brauchen sieht er nicht so wirklich. (Ich finde ja auch echt zwei Fehlsichtige in der Familie reichen, so finanziell. Für Pippis Brille bekommen wir zwar etwas erstattet, aber das deckt ungefähr 1/4 der Gesamtkosten. Hurra.)

Nach dem Brille abholen war außerdem Pippis erste Tanzstunde (Mini-Jazz 5-7 Jahre). Wegen Corona durfte ich nicht mit rein, maximal bis zur Rezeption hätte ich mit gedurft, aber die Horde rosa Tütü-bekleideter Mädchen (null Jungs und ich lasse mich jetzt nicht über den Sinn und Unsinn von Tütüs zum Tanzen aus, nein, nein, niemals) wurde an der Tür von der Lehrerin abgeholt. Also ich nehme mal an, dass das die Lehrerin war, sich vorgestellt hat sie sich nämlich nicht (möööp, sorry). Pippi und ich hatten vorher schon über das „Erwachsene dürfen nicht rein“-Thema gesprochen und ich hatte ihr gesagt, dass ich in der Nähe bleibe und die von der Tanzschule mich anrufen können. Sie war dann kurz besorgt, weil sie ja kein Telefon hat, aber glaubte mir, dass da drin alle diverse Telefone haben. Pippi ging dann auch freudig-aufgeregt mit rein und ich ging, weil ich echt keine Lust hatte, auf der nackten Steintreppe eines Einkaufszentrums rumzusitzen, einkaufen.

Eine Dreiviertelstunde später stand ich wieder wartend vor der Tanzschule, viel zu früh, aber egal, ich dachte derweil darüber nach, ob ich Pippi nicht doch Ballettschuhe kaufen sollte, weil sie ja bestimmt jetzt da überglücklich rauskäme und mir augenblicklich in den Ohren läge, dass sie auch ein rosa Tütü und Schuhe haben will.

Pippi kam pünktlich raus und ich sah schon, dass irgendwas nicht gut war. Bei mir angekommen fing sie an zu weinen und als ich fragte, warum, sagte sie „die haben dich nicht angerufen! Ich gehe da nie wieder hin!“. Bumm.

Ich gebe zu, da gehen selbst bei mir so Scheuklappen runter und die Löwenmutter kommt raus. Pippi sagte, sie habe die ganze Zeit geweint und gar nicht mitgemacht und auch überhaupt keinen Spaß gehabt, also glaubte ich ihr das und schrieb eine ziemlich entsetzte und angepisste Mail, als wir wieder zu Hause waren. Warum man mich nicht angerufen hätte.

Die Reaktion der Tanzschule kam fix und war freundlich und ebenso entsetzt, sowas soll natürlich nicht passieren. Sie würden mit der Lehrerin reden, die sei nur grad in einem anderen Kurs. Eine andere Angestellte sei in dem Kurs gewesen und hätte da mit einem anderen Kind gesprochen, der sei aber nichts weiter aufgefallen (also kein heulendes Kind in der Ecke oder so).

Ich sprach noch mal in Ruhe mit Pippi, da hörte sich schon alles viel weniger schlimm an. Sie habe in der Stunde nicht geweint, nur sehr sehr traurig ausgesehen. Sie musste ihre Brille absetzten. Und sie hat der Lehrerin gesagt, dass sie mich vermisst, aber nur leise und die Lehrerin hat das nicht gehört.

Dann hat Pippi etwa fünfhundert mal „Kopf und Schultern, Knie und Fuß“ vorgetanzt und gesungen, das haben sie nämlich heute gemacht und das war auch eigentlich lustig. Und ich fühlte mich ein bisschen dumm. Auf meine Rückmeldung „war wohl doch alles nicht so dramatisch und das Kind hat sich wohl nichts anmerken lassen“ bekam ich wenigstens die sehr nette Antwort, dass das kein Problem sei, ich* das nächste mal gerne mit rein dürfe, das hätten sie jetzt so besprochen, dass ganz neue bei den Kleinen das bei den ersten Malen eventuell einfach noch brauchen und dass auch die Lehrerin noch mal mit Pippi spricht, damit die weiß, dass sie auch laut mit ihr reden kann. Außerdem hat nun die Tanzschule meine und Herrn Rabes Nummer und Pippi sagt, sie will es nächste Woche noch mal probieren.

Puh. Das war wohl alles zu viel für einen Tag für die kleine Maus. Das tut mir echt leid, sie wirkt immer so groß, aber sie ist eben grad mal fünf.

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*das wird dann wohl Herr Rabe sein, ich bin nämlich, falls nicht noch irgendwer Covid19 bekommt, nächste Woche auf einer Inspektion. Einer richtigen echten, on-Site. Whoopwhoop!

Tage 1821 und 1822 – Ach, Spatzenkind.

Gestern bin ich einfach auf dem Sofa eingeschlafen, nach einem Glas Wein und einer langen Woche und quasi mit Ansage. Ich hab mich einfach zu Herrn Rabe gekuschelt und die Augen zu gemacht und gefühlt drei Sekunden später habe ich geschlafen.

Wenn ich gestern gebloggt hätte, hätte ich aber wohl geschrieben, dass Michel sehr sehr froh war, denn er hat jetzt sein erstes Handy (damit wir ihn erreichen können, wenn er alleine von der Schule nach Hause geht, was er sich schon länger wünscht). Nach viel hin und her überlegen wurde es keine Kinder-Smartwatch und auch kein spezielles Kindertelefon, sondern mein altes iPhone im neuen Gewand (also einem extra festen und sogar wasserfesten Bumper drum rum) und innendrin von allem bereinigt, was das Kind nicht haben soll, und darüber hinaus mit scharfen parental controls für alles. Mit Apple kennen wir uns aus und man kann da wirklich viel kontrollieren, wenn man will. Die Schule lässt das ja leider nicht zu, richtet aber auch selbst keine entsprechenden Sperren am Schul-iPad ein und… tja. Das ist nicht so cool.

Jedenfalls hat Michel jetzt das Telefon und bald auch eine SIM-Karte mit der er dann nur uns und die Babysittermama anrufen kann (hähä). Die kommt aber per Post und weil er eine gewisse Zeit am Tag Pokémon Go spielen darf, was natürlich ohne WiFi nicht funktioniert, musste ich gestern mit ihm eine Runde drehen und mein Internet mit ihm teilen.

Ich dachte erst, ich könne das als flotten Spaziergang nutzen, aber beim Spielen geht es sich nicht so schnell und meine Uhr hat das nicht mal als Training erkannt. (Ich bin dann hinterher noch mal los, das war schön.)

Jedenfalls ist Michel so stolz und freut sich total und er kommt mir so groß vor – ein eigenes Handy, um alleine 30 Minuten nach Hause zu laufen, ohne dass Mama vor Panik zu Hause eingeht! Hammer!

Das hätte ich gestern geschrieben. Heute hatten wir den ersten Heulkrampf wegen Pokémon Go, also eher, weil Michel da sein bestes Pokémon in eine Arena gesetzt hatte, ohne zu wissen, dass er das erst wieder bekommt, wenn wer dagegen gekämpft hat. Als ihm das aufging schaltete sein Hirn gleichzeitig in Fight und Flight und er schreulte verzweifelt mitten im Ort eine halbe Stunde ohne sich zu beruhigen. Mein armer Zwerg.

Die Babysittermama hat mir neulich erklärt, dass solches Verhalten in Michels Alter (leider) normal ist. Ich weiß nur noch nicht ganz, wie ich damit umgehen soll. Er muss lernen, dass Fehler passieren, auch ihm, und dass das überhaupt nicht schlimm ist, solange man draus lernt. Dass man sich drüber ärgern kann und darf und sollte (sonst lernt man eventuell eben nicht draus), aber dass einen das nicht komplett blockieren darf.

Und wenn ich ihm das beigebracht hab, bringe ich das danach mir selbst bei.

Tag 1650 – Strategisch unklug.

Im Kinderzimmer liegt noch die Gästematratze, beide Kinder drauf, ich in der Mitte. Michel kann nicht einschlafen, es ist warm und gemütlich und ich bin soooo müde, nachdem Michel ab vier Uhr morgens im Elternbett rumwühlte. Mal gucken ob das gleich gut geht oder ich hier einschlafe.

Herr Rabe hat gestern ein Yenga-Spiel gekauft und ich könnte jetzt rumposaunen wie toll kreativ die Kinder mit unbehandelten Holzklötzchen spielen und Loblieder auf Naturspielzeug und freies Spiel singen, aber dann würden Sie sich alle wahrscheinlich sehr wundern und deshalb hab ich auch nicht so fotografiert, dass man den Chaoshaufen im Hintergrund nicht mehr sieht und Michels Tankstellensüßigkeit (wir mussten eine neue Scheinwerferbirne kaufen) durfte auch mit drauf.

Tag 1618 – Alleine.

Herr Rabe hat heute gearbeitet (oder so) und ist um halb acht morgens aus dem Haus gegangen und noch nicht zurück. Ich war also alleine mit den Kindern und das hat zunächst erstaunlich gut geklappt. Gegen Mittag, als wir alle gegessen hatten, geduscht und Zähne geputzt hatten, eingecremt und geföhnt und bekleidet waren, dachte ich sogar, dass ich gern immer so entspannt mit den Kindern wäre. Dass ich total gerne die Kapazitäten hätte, auf so vieles einzugehen und eine (Ja, echt) Ja-Umgebung zu schaffen. Allerdings war mir auch da schon sehr klar, dass im Alltag diese Kapazitäten einfach nicht da sind.

Naja, dann ging der Tag rum und am Ende war mir klar, dass auch ohne Erwerbsarbeit keine Kapazitäten da wären um das komplett durchzuziehen. Nicht hier. Nicht mit Kindern, die irgendwann voll am Rad drehen und nie zufrieden sind und immer noch mehr und noch mehr und noch mehr wollen. In jedem Laden was, direkt vorm Essen das zweite Eis des Tages, Nudeln und Würstchen und Ketchup aber NICHT SOOOOO! (hatte irgendwas beim Servieren falsch gemacht) und wenn man nach einem kompletten Film den Fernseher ausmacht gibt’s Geschrei. Uff, ey.

Dafür, dass ich trotzdem noch halbwegs ruhig und zugewandt blieb und nur ein Kind wegen einem Anranzer von mir ein Mal heulte (Wäscheständer nach mehrmaliger Bitte, daran nicht herumzurupfen, umreißen finde ich nicht so cool), mache ich mir gleich eine Dose Bier auf.

Tag 1565 – Kacktag.

Den ganzen Tag in einer Spirale aus unzufrieden und kaputt und nichts gebacken kriegen und dann noch unzufriedener sein gesteckt.

Beste Leistung des Tages: mit Michel ein echt dämliches Brettspiel gespielt. Mich geärgert, dass in diesem Spiel – das sehr (SEHR!) amerikanisch ist, sowohl Deutschland als auch Japan als dunkel und bedrohlich (und Deutschland auch noch in so ner Schriftart, die es mir kalt den Rücken runter laufen lässt) dargestellt sind. Kotzi, Amis, ehrlich mal. In einem Kinderspiel.

Völlig unrelated zu dem Spiel mit Michel über den Holocaust gesprochen. Und über Fremdenhass heute. Ich hoffe, Michel hat was mitgenommen aus dem Gespräch. Wir hatten ja schon mal ein Gespräch über die Mauer, in dem ich sehr eindringlich wurde, weil ich es nicht ertrage, wenn er so Sachen sagt wie „dann hätte ich die gehauen! Oder denen einen Witz erzählt und wenn die lachen, dann wär ich weggelaufen! Oder ich hätte mich verkleidet wie die!“ und ich hoffe jetzt, er kriegt keine Albträume von „…dann hätten die dich erschossen.“

Ich glaube, Michel möchte nicht mehr alleine mit mir zu Hause bleiben. Mama sagt dauernd gruselige Sachen.

Tag 1452 – Einhornkacke.

Rote Beete zum Abendessen führt bei uns zu Gesprächen, die sind… naja, sehen Sie selbst:

Ich: „… man kriegt davon rotes Pipi.“

Pippi: „Meine Kacke ist auch rosa!“

Ich: „Ja. Und riecht nach Einhorn.“*

Michel: „Es gibt keine Einhörner! … Und rosa Kacke auch nicht.“

Pippi: „Wir können die anmalen! Da müssen wir nur den Pinsel gut auswaschen.“

Halten wir fest: eins meiner Kinder ist sehr direkt und ein wenig klugscheißerisch veranlagt, das andere ist sehr kreativ und reinlich. Beruhigend.

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*Jaja, Kinder verstehen keine Ironie. Deshalb trainieren wir sie ja auch unermüdlich darin.