Die Inspektion war wirklich nicht so schlimm wie befürchtet, trotzdem war ich danach einfach Pudding. Freitag genoss ich noch das Hoch des Abschlusses und das herrliche Wetter und ging noch zum Piercingstudio, mein eines Piercing wieder einsetzen lassen. Das ist es nicht wert, da blind rumzufummeln und am Ende ein knallrotes Ohr zu haben, beim Piercer dauert es 3 Sekunden und kostet mich 100 Kronen. Beziehungsweise jetzt nicht mehr, weil man bei dem Studio quasi die Garantie kaufen kann, die man bekommt, wenn man da etwas hat stechen lassen, und dann tauschen die es fortan ohne extra Kosten. Die Garantie lohnt sich für mich noch vor dem Sommer.
Nach dem Piercer ging ich im Vinmonopolet vorbei und kaufte eine Flasche Sekt, weil mir wirklich nach Feiern war. Leider schlief dann Michel spät und Herr Rabe früh und deshalb wurde Freitag kein Sekt getrunken.
Abends fraßen wieder beide Schlangen nicht. Greg sieht allerdings auch aus, als wäre hen in eine Puderdose gefallen, wird sich also wohl bald Häuten. Monty roch kurz an der dargebotenen Maus und verzog sich dann wieder. Der Züchter sagt, wahrscheinlich ist das Terrarium noch zu „offen“, das Internet sagt, Futter verweigern für 4-6 Wochen nach einem Umzug ist normal und 2-3 Monate überhaupt kein Problem, man soll Geduld haben. Ich habe das Internet zu diesem Thema inzwischen durchgelesen und -geguckt. Einfach warten und in der Wartezeit in Ruhe ein zweites Terrarium einrichten, weil das zusammen wohnen mit Greg wahrscheinlich nichts besser macht für Monty.
Samstag hatten die Kinder Korps-Meisterschaft, allerdings beide verschiedene, weil Pippi im Junior-Korps spielt und Michel im Hauptkorps. Herr Rabe fuhr morgens mit Michel hin, ich mit Pippi später mit dem Zug hinterher, wir trafen uns in Lillestrøm, tauschten die Kinder aus und ich fuhr mit Michel wieder zurück. Den Rest des Tages hing ich ziemlich durch und machte nicht viel, außer „Pørni“ zu Bingen. Das ist eine sehr herzerwärmende Serie aus Norwegen, die ich sehr empfehlen kann, falls sie mögen, wenn normale Menschen, die normal aussehen, normale Dinge erleben. Kein übermäßiges Drama, keine unaushaltbare Spannung. Einfach das nicht besonders wilde Leben einer alleinerziehenden Mutter von zwei Töchtern, Teenie und junge Erwachsene, plus dem da wohnenden Teenie-Neffen und was das alles so mit sich bringt.
Samstag Abend tranken Herr Rabe und ich dann aber den Sekt, darauf, dass die Firma so viel besser geworden ist, wozu ich sie kind of gezwungen habe, was sehr viel Arbeit war. Das war sehr schön, also vor allem mit Herrn Rabe mal wieder einfach zwei Stunden zu reden.
Natürlich hatte ich heute dann erst mal Kopfschmerzen, weil ich inzwischen nur noch alle Jubeljahre Alkohol trinke und auch vorher schon immer Glückssache war, mal hinterher keinen dicken Kopf zu bekommen. Das ist ätzend, und mit einer der Gründe, warum ich mir inzwischen meistens (as in: in 95 von 100 Fällen) auch das eine Bier oder das eine Glas Wein klemme. Der nette Abend mit Herrn Rabe auf dem Sofa war es trotzdem wert.
Nur mit mir los war auch den Rest des Tages nichts, auch nicht, als sich die Kopfschmerzen verzogen hatten. Ich möchte morgen eigentlich noch nicht wieder mit Menschen reden, jedenfalls nicht mit welchen, mit denen ich nicht verheiratet bin. Dieses Wochenende bin ich Herr Rabe wirklich sehr dankbar, dass er das Korpsmeisterschaftsdings übernommen hat und heute mit Pippi im Schwimmbad war. Nächstes Wochenende versuche ich wieder eine bessere Mutter zu sein. Heute musste es reichen, dass ich ein paar im Haus vorhandene, ungiftige Pflanzen (Grünlilien und Pilea) in reines Kokossubstrat umgetopft und dann ins Terrarium gestellt habe – damit es weniger „offen“ ist. Weil ich dann so gut dabei war, habe ich noch weitere Pflanzen umgetopft. Auch wie so ein normaler Mensch der normale Dinge erlebt.