Tag 3220 – Fahrtertag.

Niemand fuhr hier heute mit einem Bollerwagen rum. Schon allein weil hier Vatertag wann anders ist, ich glaube im Herbst? Muttertag auch, der ist im Februar. Familie Rabe feiert keins von beidem, weil wir schlechte Eltern sind halt. Aus vielen Gründen. Und warum man sich mit nem Bollerwagen besaufen wollen sollte, erschließt sich mir gar nicht, hat es auch nie. Das gehört in die Kategorie „andere machen das, die gehen auch unironisch aufs Schützenfest und sind generell von einem anderen Planeten“.

Anyway, ich habe die Himmelfahrt des Erlösers den freien Tag dazu genutzt, etwas Schlaf nachzuholen, dann über zwei Stunden lang die erste Schicht Fliesenkleber im Terrarium aufgetragen (das dauert echt erstaunlich lange mit den ganzen Ecken und Löchern und Gedön), zwei Stunden Geige gespielt bis die Finger weh taten und auch muskulär nicht mehr wollten (Doppelgriffe sind der Tod, irgendwann krampft es nur noch, nichts ist flexibel, alles blockiert sich gegenseitig, argh!) und eine halbe Stunde Spaziergang gemacht. Zwischendurch noch lecker gekocht, gegessen, die Kinder ins Bett gebracht und Michel versucht zu zeigen, wie er Greg festhalten muss, damit Greg nicht ständig versucht, hektisch abzuhauen. Es gibt da Tricks, man muss halt ein bisschen versuchen, möglichst unaufgeregt und bestimmt, recht fest (natürlich nicht quetschen) mit beiden Händen zuzupacken, gerne so, dass die Schlange relativ kompakt zusammengefaltet ist und dann – nichts machen. Einfach sitzen und Schlangi rumschnuppern lassen. Michel muss noch ein bisschen am Punkt „unaufgeregt“ arbeiten.

Tag 3213 und 3214 – Gibt nicht so viel zu erzählen.

Es ist endlich Frühling. Über 15 Grad, Sonnenschein, es wird vorsichtig grün draußen. ENDLICH! Der eine Krokus im Garten blüht auch wieder.

Dann kann man auch endlich wieder Gartenarbeit… bleiben lassen. Werde wohl am Wochenende die Weide beschneiden müssen, und so weiter und so fort, leider hat auch das Wochenende nur eine begrenzte Anzahl Stunden.

Ich habe gestern beim Optiker verschiedene Filtergläser ausprobiert und bekomme jetzt eine nicht sprichwörtliche sondern sehr handfeste rosa Brille. Gegen so Orte wie den Kieferorthopäden, in dessen Räumlichkeiten ich mich nur mit Sonnenbrille aufhalten kann, weil alles so hell und weiß eingerichtet ist. Es ist brutal. Aber wenn man drinnen Sonnenbrille trägt, behandeln Leute eine komisch, das habe ich heute bei besagtem Kieferorthopäden für Sie ausprobiert. Latent unfreundlich und nicht nur latent herablassend.

In freien Minuten bastle ich weiter am Terrarium. Bauschaum ist irgendwas zwischen Wunder und totaler Pest. Aber mit Bauschaum kann man Styropor bombenfest zusammenkleben. Man muss nur zusätzlich alles mit Zahnstochern stabilisieren, sonst drückt der Bauschaum alles auseinander. Der Bauschaum macht auch lustige Formen und gibt dem ganzen Struktur. Wenn morgen alles wieder fest ist, muss noch der Boden rein, da muss ich nur noch was überlegen, wie ich es hinbekomme, dass keine Schlange unter die Fliesen kriechen kann. Die sollen nämlich eigentlich nur lose aufliegen. Aber vielleicht überlege ich mir das morgen noch spontan anders.

„Spontan“, so wie ich alles spontan mache, ähäm. Niemand hat Prototypen aus Pappe gebaut, um das Styropor gleich passgenau zurechtschneiden zu können! Niemand hatte auch schon bei der Planung zweieinhalb nahezu-Meltdowns, weil ja was schief gehen KÖNNTE und WAS DANN???

Tag 3212 – Service.

Busy Tag, die Kinder hatten Korps-Auftrag und haben an verschiedenen Institutionen (Altenheim etc.) gespielt, ich habe am Terrarium gewerkelt. Dann war trotz Feiertag Kletterkurs. Herr Rabe und ich sind weiterhin etwa gleich schlecht und wesentlich schlechter als die Kinder. Die orangenen Boulder gehen alle, die grünen gehen zum allergrößten Teil, die blauen gehen aber leider irgendwie gar nicht. Heute habe ich immerhin ein paar der Einstiege geschafft/kapiert, kam aber nach zwei, drei Griffen nicht mehr weiter. Einer (1) ging bis zum drittletzten Griff, da war ich schon sehr stolz. Bei dem bin ich auch tatsächlich einfach rausgefallen und drei Meter gefallen, da bin ich ebenfalls stolz, dass das nicht zu „ok, ich mache das hier einfach nie wieder, byeeee“ geführt hat. Morgen tut mir sicher wieder alles weh. Abends war ich dann noch libanesisch essen, mit der Balletttruppe, weil die Saison jetzt abgeschlossen ist. Das war sehr viel und sehr lecker.

Die Terrarienbasteleien haben eine Erkenntnis herbeigeführt, die ich Ihnen nicht vorenthalten will: Pattex Kontaktkleber aus der großen Dose löst Styropor einfach auf. Das wird bei Kontakt mit dem Kleber ganz weich und knistert lustig, wenn die Bläschen kollabieren. Für meine Terrarienpläne ist das jetzt eher ungünstig, muss ich sagen. Auch weil ich vermute, dass das Problem bei den meisten normalen Klebern auftreten würde. Styroporkleber habe ich hier noch nicht gesehen. Morgen werde ich mal Plan B(auschaum) ausprobieren.

Tag 3202 – Mehr Updates.

Monty sitzt in der Ecke, aber sieht da dick aus, hat wahrscheinlich tatsächlich was gefressen. Hallelujah.

Mein Knie tut nicht mehr weh. Das war Donnerstag eigentlich genauso schnell weg, wie es gekommen war. Sehr seltsame Sache.

Wir haben Herr Rabes Steuererklärung endlich gemacht und er kriegt, im Gegensatz zu mir, Geld zurück. Wir kommen immer noch auf der Plusseite raus, so als Haushalt, aber mich ärgert das trotzdem irgendwie.

Das kleine Plus verdampfte noch bevor es auf dem Konto war, denn es mussten diverse Ersatzteile für das Trampolin im Garten bestellt werden.

Es ist noch nicht ganz Frühling, aber es liegen nur noch einzelne Flecken Schnee an schattigen Stellen und ich kann ohne Mütze und Schal spazieren gehen, ohne mir den Hintern abzufrieren. Dafür sieht man jetzt überall, was für Schweine manche Norweger*innen sind, weil überall Müll liegt. Die haben hier echt zu viel Natur, um sie wertzuschätzen. Aber über Windkraft heulen, weil das ja „unberührte Natur“ (also außer dass Menschen Wege durch den Wald gebaut haben, um da herumzulaufen, und dass da Menschen auch in nicht allzu großer Entfernung wohnen und Landwirtschaft betreiben) kaputt macht.

Bis heute Mittag hielt mein totaler Sozialkater an. Es fällt mir schwer, zu akzeptieren, dass das halt einfach so ist. Mir fällt auch, außer solche Sachen komplett sein zu lassen (was ich auch nicht will, weil es halt schon echt super und ich auf viele Arten in meinem Element war), nichts ein, was ich machen könnte, damit sowas nicht so schlaucht. Mir mehr Seltsamkeit zugestehen? In der Pause vermeiden, mit Menschen zu reden? Auf dem Klo verstecken? Der Kollegin sagen, dass ich abends alleine essen gehe? Ich will ja auch nicht unhöflich sein und solange ich in der Situation bin (und ein paar, wenige Stunden danach noch) ist es ja auch alles ok und ich merke nicht besonders, dass mir eigentlich ein sozialer Energie-Stöpsel gezogen wurde und meine Batterie einfach ausläuft. Es ist schwierig.

Morgen Büro, und ich bin noch gar nicht müde. Oder bereit, schon wieder Menschen, mit denen ich nicht verwandt bin, in 3D zu sehen. Auch das… schwierig.

Tag 3193-3195 – Platt.

Die Inspektion war wirklich nicht so schlimm wie befürchtet, trotzdem war ich danach einfach Pudding. Freitag genoss ich noch das Hoch des Abschlusses und das herrliche Wetter und ging noch zum Piercingstudio, mein eines Piercing wieder einsetzen lassen. Das ist es nicht wert, da blind rumzufummeln und am Ende ein knallrotes Ohr zu haben, beim Piercer dauert es 3 Sekunden und kostet mich 100 Kronen. Beziehungsweise jetzt nicht mehr, weil man bei dem Studio quasi die Garantie kaufen kann, die man bekommt, wenn man da etwas hat stechen lassen, und dann tauschen die es fortan ohne extra Kosten. Die Garantie lohnt sich für mich noch vor dem Sommer.

Nach dem Piercer ging ich im Vinmonopolet vorbei und kaufte eine Flasche Sekt, weil mir wirklich nach Feiern war. Leider schlief dann Michel spät und Herr Rabe früh und deshalb wurde Freitag kein Sekt getrunken.

Abends fraßen wieder beide Schlangen nicht. Greg sieht allerdings auch aus, als wäre hen in eine Puderdose gefallen, wird sich also wohl bald Häuten. Monty roch kurz an der dargebotenen Maus und verzog sich dann wieder. Der Züchter sagt, wahrscheinlich ist das Terrarium noch zu „offen“, das Internet sagt, Futter verweigern für 4-6 Wochen nach einem Umzug ist normal und 2-3 Monate überhaupt kein Problem, man soll Geduld haben. Ich habe das Internet zu diesem Thema inzwischen durchgelesen und -geguckt. Einfach warten und in der Wartezeit in Ruhe ein zweites Terrarium einrichten, weil das zusammen wohnen mit Greg wahrscheinlich nichts besser macht für Monty.

Samstag hatten die Kinder Korps-Meisterschaft, allerdings beide verschiedene, weil Pippi im Junior-Korps spielt und Michel im Hauptkorps. Herr Rabe fuhr morgens mit Michel hin, ich mit Pippi später mit dem Zug hinterher, wir trafen uns in Lillestrøm, tauschten die Kinder aus und ich fuhr mit Michel wieder zurück. Den Rest des Tages hing ich ziemlich durch und machte nicht viel, außer „Pørni“ zu Bingen. Das ist eine sehr herzerwärmende Serie aus Norwegen, die ich sehr empfehlen kann, falls sie mögen, wenn normale Menschen, die normal aussehen, normale Dinge erleben. Kein übermäßiges Drama, keine unaushaltbare Spannung. Einfach das nicht besonders wilde Leben einer alleinerziehenden Mutter von zwei Töchtern, Teenie und junge Erwachsene, plus dem da wohnenden Teenie-Neffen und was das alles so mit sich bringt.

Samstag Abend tranken Herr Rabe und ich dann aber den Sekt, darauf, dass die Firma so viel besser geworden ist, wozu ich sie kind of gezwungen habe, was sehr viel Arbeit war. Das war sehr schön, also vor allem mit Herrn Rabe mal wieder einfach zwei Stunden zu reden.

Natürlich hatte ich heute dann erst mal Kopfschmerzen, weil ich inzwischen nur noch alle Jubeljahre Alkohol trinke und auch vorher schon immer Glückssache war, mal hinterher keinen dicken Kopf zu bekommen. Das ist ätzend, und mit einer der Gründe, warum ich mir inzwischen meistens (as in: in 95 von 100 Fällen) auch das eine Bier oder das eine Glas Wein klemme. Der nette Abend mit Herrn Rabe auf dem Sofa war es trotzdem wert.

Nur mit mir los war auch den Rest des Tages nichts, auch nicht, als sich die Kopfschmerzen verzogen hatten. Ich möchte morgen eigentlich noch nicht wieder mit Menschen reden, jedenfalls nicht mit welchen, mit denen ich nicht verheiratet bin. Dieses Wochenende bin ich Herr Rabe wirklich sehr dankbar, dass er das Korpsmeisterschaftsdings übernommen hat und heute mit Pippi im Schwimmbad war. Nächstes Wochenende versuche ich wieder eine bessere Mutter zu sein. Heute musste es reichen, dass ich ein paar im Haus vorhandene, ungiftige Pflanzen (Grünlilien und Pilea) in reines Kokossubstrat umgetopft und dann ins Terrarium gestellt habe – damit es weniger „offen“ ist. Weil ich dann so gut dabei war, habe ich noch weitere Pflanzen umgetopft. Auch wie so ein normaler Mensch der normale Dinge erlebt.

Tag 3185 – Nope again.

Greg hat sich heute seine Maus ohne mit der nicht vorhandenen Wimper zu zucken einverleibt. Monty hingegen… Nein. Erst saß hen ewig lange in der Ecke oben und kam nicht raus, auch nicht, nachdem ich Mäuseduft im Terrarium verteilt hatte. Irgendwann kam Monty dann aber doch runter, ich hielt hen die Maus vor die Nase, Monty drehte um und kroch wieder in das Loch. Das Spiel spielten wir drei mal, dann hatte ich die Schnauze voll. Morgen schreibe ich mal dem Züchter, ob ich irgendwas besser machen kann oder ob Monty einfach ein kleines Angsthäschen ist, das noch mehr Zeit zum Ankommen braucht.

Michel kam heute aus der Schule, recht aufgebracht, aber nicht so schlimm wie auch schon. Die Lehrerin ist dieses Mal eventuell ein bisschen sehr weit gegangen und die Kinder haben sich zu 8. spontan bei der Rektorin (bzw. ihrer Vertretung) beschwert. Weil es selbstwirksame, große Kinder sind, die wissen: wenn ein*e Erwachsene*r sich daneben benimmt, muss man das nicht einfach hinnehmen. Die 8 waren übrigens alle nur Zeug*innen, wie ein Klassenkamerat schlecht behandelt wurde. Und ich bin auch sehr froh, dass Michel total entsetzt darüber ist, dass die Lehrerin behauptet, ihre eigene Tochter nicht zu trösten, wenn sie sich weh tut. Irgendwelche von den guten Absichten, die wir mit den Kindern haben, sind wohl doch angekommen, auch wenn Michel das nicht so oft so deutlich zeigt. Pippi ist da anders, die hat mich auch neulich, als ich aus Gründen, auf die ich nicht eingehen möchte, auf dem Klo geheult habe, getröstet. Ich hab ihr gesagt, dass sie das nicht muss, aber sie meinte „wenn ich traurig bin, tröstest du mich auch“. Pippi hat mich auch im Hochseilgarten angefeuert. Sie ist vielleicht einfach eher Macherin, wenn es um soziale Dinge geht.

Das Auto war beim Service. Das war alles sehr aufregend, weil sie vergessen hatten, dass ich einen Mietwagen haben möchte. Dadurch musste ich ziemlich lange warten, ohne Kopfhörer in der irre lauten Wartezone und kam am Ende in Zeitstress. Dadurch hatte ich null Zeit, mich mit dem Mietwagen auseinanderzusetzten, der obendrein komplett zugeschneit war und natürlich nur so Mini-Eiskratzer, die es für 1€ gibt. Mein Schock: der versprochene Nissan Leaf war ein Quashkai geworden. Mit so einem Ding mit vielen Zahlen! Und zu vielen Pedalen.

Naja. Ich kam bis zum ersten Kreisverkehr. Und es hilft einer Frau, die im Kreisverkehr das Auto abgewürgt hat und die offensichtlich Probleme hat, das Auto wieder in Bewegung zu bringen, gar nicht weiter, wenn man hupend und unflätig herumgestikulierend an ihr vorbei fährt. So gar nicht. Eher im Gegenteil.

(Im ersten statt im dritten Gang anfahren. Das hilft enorm.)

Tag 3175 und 3176 – Weiter Ferien.

Gestern: Mein Optiker hatte mich zu einem Sehtest einbestellt. Das machen die alle 2 Jahre, wenn man das möchte, und ich möchte das, weil ich das sonst vergesse und mich wundere, warum ich schlecht sehe. Gestern war also dieser Termin und siehe da, ich bin wesentlich weniger kurzsichtig als ich vorher war und Gleitsicht bringt mir zur Zeit keinen Vorteil, also brauche ich mindestens neue Gläser, in Brille UND Sonnenbrille. Gegen neue Fassungen habe ich nicht protestiert und ich kann auch nicht mal eben zwei Wochen ohne Brille rumlaufen oder mit einer veralteten „Ersatzbrille“. Was macht man eigentlich mit alten Brillen? Wir haben sicher 10 alte Brillen zu Hause, die niemand mehr benutzt. Aber dann musste ich neue Fassungen aussuchen, ohgottogott. Sonnenbrille ging schnell, normale Brille… war etwas schwieriger. Aber am Ende fand ich was, und Herr Rabe fand die Wahl dann auch gut, als ich mit ihm noch mal zum Optiker fuhr, um die engere Auswahl live zu zeigen.

Danach war ich allerdings einigermaßen gar. Vielleicht auch, weil die Putzhilfe, ohne irgendwas zu sagen, einfach nicht kam. Zu viel Aufregung an einem Tag.

Dazu kommt: es ist Eierkrise. Man erinnert sich vielleicht noch an die Butterkrise vor Weihnachten vor 10ish Jahren? Jetzt haben wir das mit Eiern vor Ostern. Im Laden wird rationiert und die Bauern haben auch nichts mehr.

1 Packung pro Kunde*in. Nur leider sind da gar keine Packungen.

Auf Finn verscherbeln Leute Eierpackungen für 500 Kronen. Der Markt regelt. (Ich ergatterte in einem anderen Laden eine Packung, wir haben also Eier zu Ostern. Aber wir müssen mit Eiern aus Freilandhaltung leben, es waren die einzigen weit und breit, die es überhaupt gab. Ich beruhige mein Gewissen damit, dass ich Eier sonst direkt beim Bauern hole und eine Packung in der Eierkrise keinen messbaren Effekt auf die Nachfrage hat.)

Heute: wir sind über Nacht bei Freunden auf der Hütte. Das erste mal bin ich bei Freunden auf der Hütte. Fühle mich gleich noch viel norwegischer. Es ist sehr nett hier, aber schon auch nicht direkt ums Eck von uns aus. Eineinhalb Stunden sind wir gefahren. Ich glaube, wir werden jetzt nicht direkt eine eigene Hütte kaufen. So unnorwegisch können wir vorerst bleiben.

Weil hier in Norwegen ja ab Gründonnerstag wirklich alles zu ist, hat Herr Rabe heute noch schnell eingekauft. Dann können wir uns zu Hause ordentlich einpupsen. Vielleicht was puzzeln. Oder Steuern machen. Weniger entspannend, dafür (hoffentlich) lukrativer.

Tag 3163 und 3164 – Kurzes Update.

Gestern ist nicht viel passiert. Morgens war ich mit Michel beim Kieferorthopäden, er soll seine Spange noch eine Weile tragen und wir sollen sie jetzt auch wieder weiter aufdrehen, damit der Rest vom Überbiss noch weggeht. Der ist aber auch schon fast halbiert, also es passiert schon was.

Der Rest vom Tag ging arbeitend drauf.

Heute war auch eigentlich nur Arbeit. Im Büro, mit morgens Sport, weil meine Schulter echt wieder… nicht so sehr angenehm drauf ist. Dann hatten wir ein Training in „Validierung von Computersystemen“. 20 Minuten Mittagspause. Gespräch mit Entwickler zum Thema „wie kriege ich $Daten aus dem IT-Projekt-System in die Dokumentenvorlage“, wo wir uns beide einen abbrachen mit „conditional fields“ und weiß nicht was, und am Ende das Projekt pausierten, weil wir in diesem Sprint was entwickelt bekommen, dass das ganze Ding viel einfacher machen wird, also warum jetzt Zeit damit verschwenden. Gespräch mit zwei Masterstudentinnen zum Thema „wie agile war die Entwicklung des IT-Projektes?“ (Spoiler: nicht sonderlich, teilweise eher im Gegenteil). Eine ganze halbe Stunde Schreibtischarbeit. Nach Hause fahren.

Erfreuliche Nachricht des Tages: meine Heißkleber-Brandblase ist verheilt! Nach nicht mal zwei Wochen, ich finde das wirklich schnell. Und es ist quasi nichts mehr zu sehen, außer, dass die Haut da noch dünner ist als rundrum. Ich habe dieses Mal konsequent „feuchte Heilung“ probiert, sobald die Blase sich geöffnet hatte, und schiebe es jetzt darauf, dass das so problemlos ging. Es hat nicht mal gejuckt oder so. Zur Info (die niemand braucht) habe ich am Schienenbein einen heftigen Kratzer seit genauso langer Zeit, und der ist noch nicht verheilt, da ist immer noch Schorf drauf, weil es auch immer mal juckt und ich dann nicht dran denke und kratze und… tja. Die Brandblase (mit der Haut noch drauf) habe ich mit einem zurechtgeschnittenen Blasenpflaster abgedeckt und das wiederum mit einem Fingerpflaster, später einfach nur dem Narbentape, was ich noch von der Schilddrüsen-OP habe, abgeklebt. Das Fingerpflaster/Tape habe ich täglich gewechselt, das Blasenpflaster soweit möglich nur zurückgeschnitten. Das Blasenpflaster habe ich insgesamt vielleicht so 2 mal ganz gewechselt, und schlau war das nicht, weil ich natürlich die Haut von der Blase mit abgezogen habe. Aber irgendwann lösen sich diese Blasenpflaster ja in Wohlgefallen auf. Ich wasche mir ja auch ständig die Hände, und diese Pflaster können Wasser nicht so gut ab. Naja, irgendwann im Prozess hatte ich den Eindruck, das Pflaster sei einfach mit meinem Finger verwachsen. Heute Morgen stellte ich dann aber beim Abzuppeln des Tapes fest, dass ich den letzten Rest Blasenpflaster mit abgezogen hatte und der Finger wieder mit (dünner und rosaner, aber immerhin!) Haut bedeckt war. Hurra!

Jetzt bloß keine neuen Unfälle mit Heißkleber.

Tag 3148 – Die Einzige.

Tjaja bei der Arbeit scheinen sich nicht so ganz alle so reinzuhängen, wie ich, jedenfalls reiße ich mir den H… auf um ein Dokument zum signieren lassen zu verschicken, weil es ja soooooo eilt, und die, dies signieren müssen, lassen es einfach mal ne Weile liegen. In Zukunft reiße ich mir dann halt den H… nicht mehr so weit auf, ne?

Mein Impf-Arm juckt immer noch, aber das Ei wird langsam kleiner.

Gestern habe ich mir ein gebrauchtes Terrarium angeschaut. Das werde ich wohl kaufen und dann da eine Trennwand einbauen, damit zwei Baby-Pythons je ihre deutlich verkleinerte Seite bewohnen können, damit sie SOWOHL ein richtiges(TM) Terrarium ALS AUCH die Imitation eines verlassenen Nagerbaus/Termitenhügels haben. Und warm sollte das auch werden, da wohnte früher eine Bartagame drin. Einen Teil des Zubehörs brauchen wir deshalb eigentlich nicht so dringend, UV-Leuchte ist zum Beispiel eigentlich unnötig für nachtaktive Schlangen, aber schadet auch nicht, solange die Schlangen dem Licht aus dem Weg gehen können, weil eben keine große kahle Fläche im Terrarium ist. Man muss ja, habe ich gehört, auch nicht jedes Licht anmachen, bloß weil es vorhanden ist. Zum Schlafen legen die wohl, laut Züchter, eh einfach den Körper über die Augen, wenn es ihnen zu hell ist. Ein Temperaturgradient müsste mit etwas sparsamerem Einsatz von Heiztechnik auch in zwei halben Terrarien darzustellen sein. Kleine Schlangen brauchen ja auch noch keine enorm großen „Hot Spots“.

Immer wenn ich Bartagame schreibe oder höre, denke ich an meine Cousine (oder war’s mein Cousin?), die das vor vielen Jahren „Batergame“ schrieb, was mein Kopf damals wie heute wie „Bättergäim“ ausspricht. Das sind folgerichtig alles kleine Bättergäims, diese Mini-Dinos. In meinem Kopf jedenfalls.

Tag 3092 – Der erste Tag in 2024.

Nun, da ist er rum, und so ganz persönlich war er auf jeden Fall besser als der letzte Tag von 2023. Er bestand aus Ausschlafen (immerhin zum 2,5. mal in diesem Urlaub), einem guten Frühstück, einigem Gepröddel im Haushalt, während Herr Rabe alle Kinder wegfuhr, damit sie bei ihren respektiven Besties übernachten können, Geige, sehr gutem Abendessen zu zweit, dem Rest vom Exit-Adventskalender mit Herrn Rabe (vor Weihnachten einfach nicht geschafft) und den letzten zwei Folgen der ersten Staffel Good Omens, ebenfalls mit Herrn Rabe. Draußen liegen Winterwonderlandmäßige Mengen Schnee, was von drinnen sehr hübsch anzusehen ist. Herr Rabe hat viel Schnee geschippt, der Schnee ist also weniger schön für ihn. Hier drinnen ist nach dem Haushaltsgepröddel ein Zustand hergestellt, den ich überwiegend wohnlich finde.

Außerdem hat keiner irgendwen angeschrien, 2024 rockt voll.

Ich würde gerne Bilanz ziehen über das Jahr, muss da aber erst ein bisschen Abstand zu gewinnen. Gute Vorsätze habe ich auch eigentlich keine, alles(TM) fühlt sich eh schon nach Dauerbaustelle an, außerdem brauche ich nicht noch weitere Dinge, deren nicht-schaffen ich mir bei jeder Gelegenheit vorwerfen kann. Lose vorgenommen habe ich mir, mehr Komplimente zu machen.