Tag 1542 – Work, eat, sleep, repeat.

Ok, diese Woche ist sogar noch anstrengender als die letzte. Ganz einfach, weil ich um viertel vor sechs aufstehen muss und eineinhalb Stunden Reise zum Hersteller habe. Da bleibt einfach kaum was übrig vom Tag. Zu erzählen hat man auch nix. Dazu trägt bei dass der Körper sein übliches Programm durchzieht und ich hormonbedingt kleineren Säugetieren den Kopf abbeißen möchte.

Passt dann auch zu Halloween.

Aber das mag ich ja eigentlich gar nicht.

Tag 1541 – Keine Filmchen.

Also mit Kollegin Begehung machen ist meist in der eingeplanten Zeit erledigt.

Mit dem Kollegen hingegen…

Vielleicht liegt es auch an mir.

Jedenfalls dauerte das alles viel länger als geplant. Dafür habe ich ganz viel gelernt, gabz ganz viel. Also wirklich viel. (Nachdem übrigens, das muss ich vielleicht dazu sagen, meine YouTube-Suche gestern nicht erfolgreich war und ich am Ende das nötigste aus Werbekatalogen für Tablettenpressmaschinen zusammenkratzte.)

Jedenfalls war der Tag lang und die Beine sind jetzt müde und der Schrittzähler hat von dem ganzen Gerenne nichts mitbekommen, weil er leider im Spind warten musste.

Das Gehirn ist auch müde, aber aufgekratzt.

Hoffen wir mal alle auf guten Schlaf, drücken Sie mir die Daumen, ich kann es echt gebrauchen. Also eine Nacht guten Schlafes.

Tag 1540 – Ermittlungen.

Frau Rabe ist wieder auf Inspektion. Es ist wieder was völlig anderes, wieder ganz geheim und ich muss jetzt ein YouTube-Filmchen gucken über verschiedene Arten von Tablettierungsanlagen. Zum ersten Mal das Gefühl, etwas mehr Pharmazie wär nicht schlecht gewesen so im Studium, andererseits werden Biologika halt einfach nicht in Tabletten gepresst, also YOLO, YouTube, Mut zur Lücke zu doofen Fragen und meine Zeit wird kommen. (Go, norwegische Biologika- und ATMP-Szene, go!)

Tag 1539 – Träume.

Pippi redet im Schlaf.

Pippi weint auch im Schlaf.

Pippi redet nicht sehr deutlich im Schlaf, leider, sonst hätte ich sicher schneller geschnallt, dass sie träumt und gar nicht wirklich „was ist“.

Also außer dass sie nicht auf Bäume klettern kann.

Sie wollte so gerne auf Bäume klettern.

Aber bekam es einfach nicht hin.

Im Schlaf.

Ich wollte ihr helfen. Feuerte sie ein bisschen an. Sagte sie klettere prima.

Aber das half nicht wirklich.

Also fragte ich sie, ob sie aufhören will zu träumen.

Ja.

Ob sie von dem Baum mal runter kommen will?

Ja.

Und im großen Bett schlafen?

Ja.

Aber dann war das Licht zu hell.

Und als ich die Taschenlampe ausgeknipst hatte, schlief sie schon wieder.

Aber ohne Bäume.

Tief und fest.

Tag 1538 – Abschlappen.

Wir haben heute alle eher wenig gemacht, die Kinder quasi gar nichts. Die Kinder weil sie beide ein bisschen angeschlagen sind und morgen zur Schule fit sein wichtiger ist als Sonntags Kastanienmännchen zu basteln, wir weil es nötig war.

Ich habe sehr viel Wäsche gemacht und genäht und war beim Sport.

Herr Rabe hat den Rasen winterfertig gemacht. Wir haben es tatsächlich geschafft, unseren Rasen in diesem Jahr von „Wüste“ zu „Man möchte sich reinlegen“ zu verwandeln und das soll bitte im nächsten Jahr nicht wieder so eine riesige Aktion sein sondern einfach hübsch nachwachsen.

Ansonsten viel Organisationsarbeit, die aber bisher nur in meinem Kopf ist. Wir werden hier mal umstrukturieren müssen, es läuft nämlich eher unrund und knirscht ein wenig im Getriebe, was hauptsächlich daran liegt, dass wir beide glauben jeweils mehr Familienarbeit zu erledigen als der andere. Da hilft leider nix als mal wirklich aufzudröseln, wer was macht, inklusive Zeiterfassung und Zielerreichung. Das klingt furchtbar unromantisch aber so ein ständig auf Halbmast hängender Haussegen ist tatsächlich auch sehr unromantisch und sparkt kein joy.

Endlich gehen die Uhren wieder richtig. Trotzdem muss ich jetzt schlafen, morgen geht es wieder früh raus und für einen Tag inkognito (ich habe die Out-of-Office-Nachricht bis 6.11. eingestellt) ins Büro. Motivation dafür eher gering, aber Tjanun, auch das ist halt manchmal so.

Tag 1537 – Uff, Menschen.

Einen eigentlich netten Abend gebracht, aber uneigentlich gar nicht in der Stimmung gewesen

  • Schon wieder Norwegisch zu sprechen
  • Smalltalk zu machen
  • Generell Menschen zu treffen

Ich war dann auch eher still und dankbar über eine Aufgabe, die sich am besten schweigsam und mit einem großen, scharfen Messer in der Hand erledigen lässt: Kürbis schnitzen. Ich find sowas ja eigentlich doof aber so musste ich wenigstens nicht mit Leuten reden.

Dieser Kürbis hat 4 Gesichter und ich habe noch einen weiteren gemacht.

Nicht falsch verstehen, ich hab die Freunde wirklich gern und auch die Leute die da waren (Freunde und Bekannte) mag ich alle gerne, aber heute war halt einfach ein bisschen viel.

Und dann wieder toben 8 Kinder johlend durchs Haus und ich denke, dass an solchen Abenden vielleicht Erinnerungen bei ihnen gemacht werden, die für immer bleiben.

Ich hoffe es sehr.

(Am Ende ist Pippi auf meinem Arm eingeschlafen. „Mama, ich bin müde, ich will kuscheln und schlafen“, war die Ankündigung. Da platzt ja dann immer noch mein Herz, wenn sie dann auf meinem Arm ganz schwer wird und der Ohrknibbelarm runtersinkt und hach.)

Tag 1536 – Kuuuscheln!

Ich liege zwischen den Kindern im großen Bett, anders ließ sich das nicht lösen, dass beide mit mir kuscheln wollten (und ich ja ich mit ihnen). Wir sind heute pünktlich beim Hersteller losgekommen und durch ein bisschen Glück war ich schon um zehn nach sieben und nicht, wie befürchtet, um halb neun oder so zu Hause. Und jetzt sind hier diese kleinen Menschen und ich bin so froh, die zu haben, ich könnte einfach heulen.

Vielleicht war das eine sehr anstrengende Woche und vielleicht bin ich im Grunde einfach total fertig.

Eventuell.

Tag 1535 – Tick, Tick, Tick…

Heute viele Dinge abgehakt. Viel geprökelt und ein paar Kleinigkeiten zutage gefördert, wie das halt so ist, als Inspektørin.

Mir macht das tatsächlich Spaß, am liebsten ist mir wenn ein bisschen Fahrt in die Sache kommt und man von Sache zu Sache springt und zurück und am Ende hat man hoffentlich mehr geschlossene als lose Enden. Klingt verwirrend, aber mit einem einigermaßen organisierten Notizensystem geht das ganz gut.

Nur zu erzählen hat man halt nix. Also nix, was man ins Internet schreiben darf.

Jetzt Bett. Schlafen wird schön. Das Kasernenbett ist nämlich wirklich gemütlich.

Tag 1534 – Welcher Tag ist noch mal?

Mittwoch. Oha, schon 3/5 Inspektion rum und gefühlt noch nix geschafft.

Man muss wahrscheinlich ein bisschen verrückt sein, um diesen Job zu mögen.

Der Tag begann mit äußerst geringem Wasserdruck in unserem Hotel, und bei meinem Kollegen, der ein Stockwerk höher wohnt, machte es gar nur Schluuurrrrrps in der Leitung und es kam kein Tropfen raus – Wasserrohrbruch in kommunaler Leitung. Vom Frühstück nahm der Kollege dann ein Glas Wasser mit, damit er sich wenigstens die Zähne putzen konnte. Bei mir reichte es fürs Zähneputzen, aber Hände waschen war schon mehr Geduldsprobe als alles andere. Tjanun.

Dann Inspektion, Inspektion, Sendung-mit-der-Maus-Feeling, Inspektion, Pizza, Inspektions-Nachbesprechung.

Köpper ins Bett und kurz ein bisschen schlafen.

Diese Woche kein Sport weil hahahahahahahaha.

Nächste Woche wird dagegen wahrscheinlich sogar halbwegs entspannt. Vielleicht kaufe ich vorher noch so ein Nackenhörnchen, dann kann ich auf meiner einstündigen Zugfahrt pro Weg schon mal vorschlafen.

Ich werd jetzt schlafen und von Stillingsinstruks und Site Master Files träumen.

Tag 1533 – So aufregend!!! (2.)

Ich würde ja gerne von meinem Tag berichten, aber das ist alles ganz geheim, leider. Aber es war total spannend, ich habe Maschinen gesehen, die ich noch nie von so nah gesehen habe, so nah, ich hätte den Arm reinstecken (und derbe zerquetscht bekommen) können! Abgefahren! Ich komme kaum drüber weg.

Außerdem hatten wir Glück und ein Reaktor war schon leer, aber noch nicht sauber gemacht und wir durften mal richtig den Kopf reinstecken. (Allerdings, naja, das ist im Prinzip auch halt einfach ein übergroßer Thermomix.)

Allerdings bin ich nach Begehung von halb zehn bis viertel vor fünf, unterbrochen nur von Mittagessen, auch völlig fertig. Platte Füße und im Kopf gut durchgerührt.