Tag 2147 – Jauuuul.

Es sind jetzt nur noch 5-Tage-Wochen bis nächstes Jahr Ostern (außer in den Ferien). Uff.

Es kam noch nichts zu Arbeiten im Büro nach den Sommerferien, ich hab das Popcorn aber schon im Anschlag. Es wäre so schön, wenn sich bewahrheiten würde, dass ich da ein kleines Feuerchen gelegt habe. Das wäre nämlich ein sehr berechtigtes kleines Feuer, eventuell dazu später.

Michel kam heute nach Hause, nachdem er nach der Schule bei A., die wir ja auch gestern besucht haben, war und wollte unbedingt was nähen. An der Nähmaschine. Ein Kissen. Das hat er dann auch gemacht, weiß jetzt, dass bei meiner Nähmaschine der Fuß sich nicht automatisch senkt, weiß auch, dass meine Nähmaschine manchmal Stoff frisst und ist trotzdem sehr glücklich. Ich hab ein bisschen geschwitzt, aber meine innere M. gechannelt und nur ein Mal gesagt, dass der Rollschneider wirklich SEHR SCHARF ist.

„Nähen ist ganz einfach!“ sagt er.

Kreative Kinder sind doch was schönes.

Apropos Michel: als ich den ins Bett brachte, flog schon wieder die blöde Wespe von gestern durch das gekippte Fenster rein. Ich bin sicher, dass es die selbe ist, weil die selbe blöde Wespe nämlich heute Morgen um vier (!!!) in unser gekipptes Fenster geflogen ist und dann ewig zwischen Scheibe und Rollo herumbrummte. Irgendwann schaffte sie es raus UND KAM DANN UM HALB SECHS WIEDER. Die war so laut, dass sogar Herr Rabe davon halb wach wurde und dachte, jemand mäht Rasen. So doof kann nur eine Wespe sein, nämlich diese. Aber wer mich um vier weckt und danach sogar noch mal wieder kommt, um mein Kind zu terrorisieren, der fliegt danach nie wieder in irgendein gekipptes Fenster, sorry not sorry. (Muss auch nicht unbedingt eine Wespe auf Ausschau nach einem schönen Heim für 10.000 Abkommen hier herumfliegen haben, so generell.)

Meine Vibrato-Übung für diese Woche klingt endgültig wie eine gequälte Katze. 16 Minuten pro Tag, es tut mir wirklich leid, für alle, die das hören müssen. Im Grunde mache ich das von letzter Woche (also mit lockerem Handgelenk je einen Finger in runden, geschmeidigen Bewegungen über die Saite schieben, immer vor und zurück, eine gute Oktave abdeckend) nur mit Ton. Das soll rechte und linke Hand entkoppeln, das ist sowieso immer gut, jaja, aber es klingt wahrlich schrecklich. Einziger Trost: danach ist wieder eine Woche eine lautlose Übung angesagt.

Pippi möchte nach dem Kulturhjulet übrigens am liebsten Schlagzeug lernen. Padadadadam-PAM! Sagt sie. Schlagzeugunterricht gibt es da erst ab 8 Jahren (btw weil das hier ein winziges Kaff ist beim Bruder von M., der Mutter von A.), deshalb werden wir sie wohl erst mal im Korps anmelden, da kann man ja auch trommeln.

Wir müssen eine schalldichte Kammer einrichten, fürchte ich.

Tag 2146 – Hach! (Pizza.)

Erstmal: Michel geht es gut, der konnte heute sowohl Trampolin springen als auch im Wald rumklettern.

Unsere Freunde oben auf dem Berg (formerly known as Nähmutter und Familie, aber das erscheint mir nicht mehr richtig) hatten uns heute spontan zu Pizza eingeladen. Die haben nämlich einen holzbefeuerten Pizzaofen aus Italien auf der Terrasse, und reichlich Teig aus Sauerteig im Keller. Außerdem ist es ja endlich warm genug, dass man sich dauerhaft draußen aufhalten kann (in unmittelbarer Nähe des Pizzaofens war es dann ein bisschen sehr warm). Die Kinder sind ebenfalls in den gleichen Kohorten und verstehen sich gut, und so kam es, dass wir die Kinder eigentlich kaum zu Gesicht bekamen, außer, als das Essen fertig war. Michel und A. nähten zusammen kleine Täschchen und schnitzten dann auf dem Baumhaus sitzend irgendwelche Dinge, Pippi und I. bauten einen Parcours aus Wäscheständern und statteten den mit allem möglichen aus, und fuhren sehr viel Spielzeugtraktor und Kettcar. Wir Erwachsenen unterhielten uns einfach. Das war sehr schön. Die Pizza war auch sehr lecker, und ich möchte jetzt einen Holzfeuer-Pizzaofen draußen. Alternativ müssen wir uns da öfter zu Pizza einladen.

Meine Freundin M. zeigte mir ein Buch über Sandalen machen, scheinbar macht das halbe DIY-Internet nun Sandalen selbst und wenn man das Buch so liest, kommt einer das auch verblüffend leicht vor. Ist es bestimmt nicht, aber das wird sich zeigen, ich bin erst mal fasziniert und wäre ja grundsätzlich immer für gute Sandalen (vor allem mit einem wirklich guten Fußbett für meine Spreizsenkknickfüße, die eigentlich gerne in allem orthopädische Einlagen hätten) zu haben. Ich lasse M. da mal ein bisschen experimentieren mit Kork und Leder und partizipiere dann von ihrem Können. Wer weiß, vielleicht zeige ich dann hier demnächst stolz meine selbstgemachtem Sandalen rum.

Tag 2145 – Sommer, Palmen, Treppensturz.

Es erinnert hier alles an Sommer, wir haben sogar gegrillt! Pippi war den halben Tag bei der Nachbarin, denn die hatten schon das Plantschbecken aufgebaut, Herr Rabe war einkaufen, ich habe im Haus herumgerödelt, einem gelangweilten Michel erst eine Wespe aus dem Zimmer entfernt und dann Hormone erklärt (Anlass war, dass er wissen wollte, was ich in der Hand hatte. Eine leere Flasche Deo, die ich unten zum Glasmüll stellen wollte). Leider ist Michel am Ende des Tages Kopf voran die Treppe runtergefallen und hat jetzt großzügig über den Körper verteilt ein paar Schürfwunden und blaue Flecke und hoffentlich sonst nichts. Armer Zwerg.

Nachdem Herr Rabe von seinem Männerbier mit den Nachbarn zurück ist, bin ich ein Mal mehr froh, dass wir – mit Ausnahmen bei den kleinen Nervereien – gut miteinander reden können. Die wirklich wichtigen Themen bleiben nicht unangesprochen, das erscheint mir immer mehr als das Geheimnis einer (mit Höhen und Tiefen) insgesamt guten Beziehung.

(Jetzt schnarcht er. Da hilft leider auch ansprechen nichts. Aber ich hab noch ein wenig Podcast, den ich zum Einschlafen hören kann, solange ich auf was anderes fokussieren kann, geht’s.)

Tag 2144 – Feste feiern wie sie fallen.

Norwegen hat Hitzewelle jahreszeitangemessene Temperaturen, Hurra, Hurra, Hurra! Da kommen ja wie immer alle Nachbarn aus ihren Häusern, auf der Straße spielen plötzlich Kinder und alle haben Frühlingsgefühle (= Lust auf Grillen und Rosé). Und so habe ich den Abend auf der Terrasse der Nachbarin verbracht, mit einem Glas Rosé in der Hand. Hach!

(Vorher war ich voll die super Mutter und hab alleine die Kinder versorgt, man huldige mir, ach nee, ich bin ja kein Vater. Noch vorher habe ich mit meinen KollegInnen den Inspektionsplan fürs nächste halbe Jahr gemacht, wo wir versuchen werden, den durch Corona aufgestauten Haufen abzuarbeiten, mit den selben Kapazitäten, die auch schon vor Corona nur ganz knapp reichten. Das wird toll.)

Jetzt Bett, ich hab ganz schön einen im Tee, merke ich.

Tag 2143 – Der Preis der Planbarkeit.

+++ Update +++ Update +++ Update +++

Kommando zurück, Meckern hilft, heute Morgen hatte ich einen digitalen Brief mit einem Termin Mitte Juli.

(Gut, dass das Feuerchen noch nicht brannte.)

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Mitte Januar dachte ich, meine Schilddrüse würde irgendwann im Februar, vielleicht März, entfernt (das dachte auch die Endokrinologin im selben Krankenhaus, in dem die Operation stattfinden soll, und lud mich zu einem „Post-operativen“ Termin Mitte März ein). Mitte März wurde das auf 2-3 Monate später verschoben, also sagen wir mal so grob und großzügig Ende Juni. Heute rief ich an, um zu fragen, ob sie mir schon was sagen können: jein. Irgendwann im August, nicht vorher. Sie operieren weiterhin nur Krebs. Ja, schön, könnte man dann vielleicht den Endokrinolog*Innen IM SELBEN KRANKENHAUS mal mitteilen, die gehen nämlich davon aus, das ihre Patient*Innen zeitnah operiert werden. Das wurde mir letzte Woche noch von der Endokrinologin bestätigt. Naja, und weil mir „August“ zu vage war, rief ich noch mal an und bettelte quasi drum, etwas Genaueres zu hören: Ende August, falls es „dringend“ ist. Von den Chirurg*Innen als dringend eingestuft wird. (Da würd ich dann halt schon fragen, warum man seit Januar schieben kann, wenn’s doch dringend ist.) Sonst später. Wann, weiß man nicht. Halt frühestens Ende August.

Mit dieser unbefriedigenden Antwort suchte ich die Wartezeiten der anderen Krankenhäuser für diese Operation raus und verwarf dann die Idee, einfach in ein anderes Krankenhaus zu gehen. Mit Ahus bin ich zwar echt durch, aber leider wohl erst nachdem sie meine Schilddrüse herausgenommen haben. Die anderen haben zwar zum Teil kürzere Wartezeiten, aber da müsste ich erst mal wieder von vorne anfangen mit Voruntersuchung und allem. Bis dahin ist dann auch woanders August.

In meiner Verzweiflung rief ich sogar die Privatklinik an, die machen diese Operation auch, ja, auch kurzfristig, kein Problem, kostet [sehr viel Geld]. Zu viel. Das will ich mir eigentlich so nicht leisten, nur weil das öffentliche Gesundheitswesen und speziell dieses eine Krankenhaus Planungs- und Kommunikationsdefizite hat. Hrmpf.

Also schwebt das Damoklesschwert noch ne Weile über mir. Denn es ist ja nicht so, als würde das Krankenhaus da irgendwas kommunizieren, bevor sie mir einen Termin zuteilen. Nein, der Termin kommt dann irgendwann mit der Post und dann ist der da. Und wenn ich verschiebe, weil ich zum Beispiel arbeiten muss, dann schicken sie mir einen neuen mit der Post. Und wenn ich den dann auch wieder verschiebe, bewerten sie meinen Bedarf für diese Operation neu. Kein Witz. Weil ich dann ja offenbar nicht will. Dabei will ich doch nur ein bisschen Planbarkeit. Meine Flexibilitätskapazitäten sind wirklich aufgebraucht, ich will nicht mehr dauernd kurzfristig alles über den Haufen werfen müssen. Man kann sich da ja auf nichts einstellen, selbst wenn ich jetzt für September alle Inspektionen ablehne (not gonna happen!), heißt das ja nicht, dass dann nicht Ende September ein Brief mit einem Termin Ende Oktober kommt. Zu meinen bisherigen Erfahrungen würde das leider zu gut passen. Was machen andere Erwachsene da? Andere erwachsene Norweger*Innen? [Rhetorische Frage, keine Tipps, bitte.] Ab 1. August wöchentlich anrufen und den Status erfragen? Frau Rabe sägt Nerven? Hrmpf!

Ich atme jetzt einfach in eine Tüte, schiebe meine Aufgeregtheit über die irgendwann im Herbst oder später auf Zuruf stattfindende Operation auf meine kaputte Schilddrüse und andere hormonelle Wetterlagen und mache wooozaaa. Ich bin ein Gänseblümchen im Sonnenschein und so weiter.

Memo to self: für Ende Juni einen Termin zur Blutabnahme bei der Hausärztin machen. Dann im 6-Wochen-Rhythmus weiter, bis die Schilddrüse raus ist. Morgen bei der Endokrinologin anrufen, die interessiert das bestimmt auch, dass die Chirurg*Innen zur Zeit nicht operieren und eine lange Warteliste haben, bei der außerdem sie entscheiden, welche Fälle dringend sind und welche nicht.

Frau Rabe legt kleine Feuerchen.

Tag 2141 – Bloßkäse.

„Pippi, zieh ne Jacke an, bitte.“

„Nein, ich will nicht, mir ist nicht kalt.“

„Aber es regnet.“

„Wir können ja ne Jacke *mitnehmen*. Der Ordnung halber.“

(Warum man diesem Kind oft nichts abschlagen kann.)

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Michel: „Was ist das?“

„Tortellini.“

„Sind die gefüllt? Ich maaaaag nicht gefüllt!“

„Es ist bloß Käse, probier doch wenigstens erst!“

Michel: „Nein, ich mag das nicht, das weiß ich.“

Pippi: *probiert* „Hmmmmm, lecker, ich mag Bloßkäse!“

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Vibrato-Übung „Große Sirene“, im grunde Finger auf die Saite setzen und dann in großen, runden, weichen Bewegungen über das ganze Griffbrett schubbern. 1 Minute jede Saite jeder Finger, eine Woche lang geräuschlos, dann eine Woche mit Streichen. Dann in kleiner, eine Woche geräuschlos, eine Woche mit Streichen. Danach bin ich einem schönen Vibrato bestimmt schon viel näher, brauche aber sicher neue Saiten und vermutlich neue Fingerkuppen. (Ich hab mir das nicht so ausgedacht, ich mache da online so ein kleines Programm… fragen Sie nicht, es ist alles sehr rosa, aber klingt einleuchtend und hilfreich. Und wirkt tatsächlich schon ein wenig.)

Nein, die Finger sind nicht nass oder fettig, die sind nur blank poliert.

Tag 2140 – … und draußen schreien die Katzen (?).

Wir haben ein wenig weiter an der To-Do-Liste gearbeitet. Es hört ja einfach nie auf. Die Kinder wachsen dauernd, zu kleine Kleidung muss aussortiert werden, in verschiedene Haufen: a) Aufheben für Pippi (hauptsächlich sowas wie Jogginghosen) b) vererben an Bekannte c) Altkleidersammlung d) Müll. Japp, Müll, weil mit ner wirklich kaputten Skihose, aus der die Fütterung quillt, kann auch die Altkleidersammlung nichts tun, da kann man ja nicht mal Malervlies draus machen.

Wir sind auch den Hamstervorrat durchgegangen und haben jetzt eine laaaaange Einkaufsliste für morgen, und den festen Vorsatz, Ketchup, Saft und Nudeln besser rotieren zu lassen.

Und ich frage mich mal wieder, warum man laut norwegischen Bereitschaftsempfehlungen für drei Tage Krise ohne alles pro Person eine Packung Haferflocken haben soll. Wer soll das denn essen? Knäckebrot, makrell i tomat, Trockenobst, das verstehe ich ja noch. Aber 500 g trockene Haferflocken pro Person erscheinen mir dann doch etwas sehr viel. (Oder will man dafür sorgen, dass Leute dann auch möglichst wenig groß aufs Klo müssen?) Egal, ich bin da ordentlicher als ordentlich, wenn die Empfehlung so ist, wird das so vorgehalten. Punkt.

Die Quarantänevorräte haben wir im Grunde nie gebraucht, man kam ja immer noch an alles ran, sogar als die Geschäfte eigentlich zu hatten. Eine kleine Krise gab es, als uns im Februar (?) mal das Gas für den Wassersprudler ausging, während alle Geschäfte, wo man die Nachfüllpatronen bekommt, geschlossen hatten. Aber auch das ließ sich lösen, durch eine einfache Mail an den nächstgelegenen Europris und eine so organisierte ClickMail and Collect-Bestellung. So kamen wir auch an Heu für die Meerschweinchen, Espressobohnen und WC-Reiniger. Die letzten 2 Dinge gäbe es auch in jedem Supermarkt, aber beim Europris sind sie günstiger. Obwohl wir ihn nicht wirklich gebraucht haben, behalten wir den Quarantänevorrat zusätzlich zum Bereitschaftsvorrat, man weiß ja nie, wann die nächste Krise kommt und man aus unerfindlichen Gründen kein Roggenmehl bekommt (jetzt gerade, unveränderte Roggenmehlkrise). Es ist auch sehr angenehm, zu wissen, dass man nicht verhungern muss, wenn man zum Beispiel verpeilt, dass am Samstag vor Pfingsten die Geschäfte um vier schließen. Ähäm. Man kann dann entweder Kioskpreise für frisches Gemüse in 30 km Entfernung zahlen, oder Nudeln mit Pesto essen, oder Teigfladen backen und mit Bohnen, Tomaten und Mais füllen, oder oder oder. Alle Möglichkeiten der Welt hätte man. Rein hypothetisch natürlich.

Jetzt muss es nur noch warm werden, sodass wir das Plantschbecken aufbauen und partiell mit dem Krisenbereitschaftswasser befüllen können. Bis ca. zum 1.7. sollte das gemacht werden, dann ist das Wasser ein Jahr in dem Kanister und sollte dann langsam mal ausgetauscht werden.

So, und nun muss ich schnell schlafen und aktiv verdrängen, dass das der letzte Feiertag vor Weihnachten war.

Tag 2139 – Buddeln.

Wir haben die Sickerschläuche in den verschiedenen Beeten eingegraben. Noch ist es zwar nass ohne Ende und die Regentonne komplett voll, aber das kann sich ja schnell ändern. Diverse schockierte Regenwürmer wurden behutsam wieder eingegraben, ein Riesenregenwurm (das ist so ne komische invasive Art, oder? Vorne platt, bestimmt 10 cm lang und dick wie ein Bleistift) im Kompost ausgesetzt (wir geben dem Kompost doch noch ein bisschen, oben sieht es zwar schon sehr erdig aus, unten aber nicht) und neue Petersilie und Thymian gepflanzt. Rosmarin gab‘s nur in der Zier-Version. Der Thymian hat immerhin zwei Jahre gehalten, aber Rosmarin und Petersilie überleben bei uns irgendwie den Winter nie. Der Zitronenthymian hingegen lebt schon das dritte Jahr in Folge.

Ansonsten geht es fast allen Pflanzen gut. Holunder, Stachelbeere, Johannisbeere und Himbeere wuchern herum. Rhabarber kommt, Obstbäume, Sträucher und Weide werden grün. Lavendel… weiß nicht, weiß nicht. Mal sehen. Der im Beet, der da immer schon war, ist auch noch nicht wieder ausgetrieben, deshalb gebe ich dem im Topf noch ne Weile.

Die aus Verzweiflung über das gelbe, tote „Frühlings-“Gras neulich gekauften Stiefmütterchen in den Hängeampeln freuen sich über das feuchte Wetter auch sehr. Generell explodiert die Natur ja hier immer, wenn der Frühling dann endlich im Gange ist, das ist schon schön und irgendwie gruselig faszinierend anzusehen. Gestern habe ich zum Beispiel lauter verirrte Himbeer-Schößlinge aus dem Beet gerupft und heute waren schon wieder drei neue da. Im Hochbeet haben sich auch wieder Sonnenblumen wild ausgesät, und seit letztem Jahr weiß ich ja, dass das, was draußen von selbst wächst, um Längen robuster ist, als was man drinnen vorzieht und dann auspflanzt, insofern verlasse ich mich darauf, dass sich Klatschmohn, Kapuzinerkresse, Ringel- und Sonnenblumen selbst gesät haben.

Hach, schon schön, so ein Garten.

Tag 2138 – Neue Traditionen.

Ein neues Familiendings: wir gucken ESC. Japp, wir sind große Fans dieses Trash-Festes der Windmaschinen und Glitzerkleider. Also, die Erwachsenen. Die Kinder sind seit heute Fans von lange wach bleiben dürfen, mit Mama und Papa Fernsehen gucken und Popcorn futtern. Außerdem mag Michel die isländische Band (die Buchstaben enthält, die ich nicht ohne weiteres darstellen kann) schon seit letztem Jahr und feuert zusätzlich begeistert Norwegen, Deutschland und Litauen an (weil da zwei seiner Schulfreunde her kommen). Pippi ist Fan von allem, was glitzert. Beim ESC glitzert traditionell ja sehr viel.

All die Aufregung ließ aber keins der Kinder bis zu Norwegen durchhalten. Und so geht ein wunderbarer Familienabend damit zuende, dass wir die Kinder (die gar nicht mal mehr soooo klein sind) ins Bett tragen. Hach.