Tag 173 – Erdkunde: 4

In Erdkunde war ich immer ziemlich schlecht. Also, nicht Defizit-schlecht, das hatte ich, ähhhh, nie glaub ich. Also ne 5 oder 6 in irgendwas. Ich bin durch Chemie gefallen im 1. Semester im 1. Anlauf und durch Mathe auch. Aber in der Schule waren Geschichte, SoWi und eben Erdkunde meine mit Abstand schlechtesten Fächer. Also mit Vieren. Mal. Erdkunde hab ich dann super schnell abgewählt, das ging mit Geschichte und SoWi leider nicht. Ich glaub zwar auch nicht, dass mir das Weitermachen mit Erdkunde da irgendwie weitergeholfen hätte, aber heute habe ich auf Google Maps geguckt, wo eigentlich Zypern ist. Da ist es nämlich im April schon (sehr) warm, schön und günstig ist es auch. Ergo: da muss ein Haken sein. Ich finde keinen, außer relative Nähe zu Ägypten und dem Libanon/Syrien. Allerdings mehr als 100 km Wasser. (Hatte das irgendwie weiter westlich verortet, möglicherweise mit Kreta verwechselt. Aber die Türkei liegt ja auch teils in Asien, das ist auch verrückt irgendwie. Und Sizilien ist ja ganz nah am italienischen Festland dran! Sachen gibt’s…) Ok, die politische Lage in Zypern ist auch irgendwie… interessant aber nun ja, in Irland war ich auch schon zweimal, da isses auch nicht besser was das angeht. Die Urlaubsplanung wird nämlich langsam, es wird wohl auf Kreta, Korfu oder eben Zypern rauslaufen. Mal sehen. 

Herr Rabe ist wieder da. Er hat Punschrullar mitgebracht und mehrere Kilo Käse. Mjammi. 

Wenn der Anreiz groß genug ist, kann Pippi jetzt robben und dabei tatsächlich Entfernungen >20 cm zurücklegen. Ausreichenden Anreiz bieten: Kabel, Steckdosen, Wasserpfützen, Schuhe, Michels Körperteile (vor allem wenn sie nackt sind) und Michels Autos. Michel darf niemals erfahren, dass ich Pippi mit seinen Autos spielen lasse, wenn er im Kindergarten ist oder schläft. Dann ist hier die Hölle los. Pippis Robb-Style ist übrigens ein Army-mäßiges Mit-den-Ellbogen-vorwärts-rudern-Hüfte-und-Beine-hinterher-schlängeln. Michel hat ja mehr so die Robbe gemacht und die Beine leblos hängen lassen. Auf jeden Fall interessant, was sich die Zwerge so einfallen lassen, um an Mehrfachsteckdosen zu lutschen. 

Restobst-Smoothie gemacht. Michel so: (trinkt einen Schluck) „Hmmmmm, lecker! Lecker emacht, Mama!“ (Trinkt einen zweiten Schluck) „Bläh! Smeckt nicht! Du trinken.“ . Ich hab dann sehr viel Smoothie getrunken. 

Tag 172 – Kurzmeldung

Heute nur so viel: Wir leben alle noch, wir waren (pünktlich um 09:15 Uhr) beim Kindertanzen, wir haben Dinge gegessen, die Wohnung sieht nicht aus, als hätte hier ein Kindergarten Abrissparty gefeiert, wir haben alle geputzte Zähne oder Kauleisten, haben nicht mehr als sonst Ferngesehen, die Kinder schlafen, obwohl das Einschlafen bei Pippi wieder mit einer halben Stunde herumtragen und sich Gebrüll anhören verbunden war und bisher sind alle Betten trocken. 

Ich bin zufrieden mit mir. 

Tag 171 – Skitrip my ass

Der Herr Rabe ist auf dem jährlichen Skitrip seiner Firma. 

Das heißt für ihn: Durchschlafen, gutes Essen, Skifahren (Downhill, weil in Åre) und, Hmm, naja:

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Preparing this weekend's ski-trip 😁

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Für mich heißt das: mit zwei Rübennasen alleine, morgen alleine Kindertanzen überleben, Seelenessen (heute Nudelauflauf mit massig Käse, morgen Fischstäbchen), hoffen, dass niemand ins Bett pinkelt. 

Tolles Timing auch, Pippi ist total anhänglich und nur zufrieden, wenn sie was zu essen hat (heute so: ein kompletter Champignon, 6 Vollkorn-Spirelli, etwas Kartoffelrest, ein Zwieback, 6 (?) Mais-Hirse-Dinger (Skumpinner. Danach klebt das ganze Baby und ist mit Stärke beschichtet.), 2 Becherchen Wasser) oder an mir dranhängt, Michel ist sehr traurig, dass Papa weg ist und heute morgen „sein“ (mein) Auto wegen norwegischem Äquivalent zum TÜV nicht da war, sondern in der Werkstatt. Außerdem ist er heute zum ersten Mal mit wegen Nasenbluten blutverkrustetem Gesicht aufgewacht, ich glaub, sein Tag war schon mit dem Aufstehen gelaufen. 

Wenigstens gehen die in Schweden noch Einkaufen. Alle anderen vermutlich Fleisch, Herr Rabe Schoki (mir ist noch eingefallen: das leckere Steinofenbrot!!! :* ), alle: Alkohol. Herr Rabe hat sich schon was zum Systembolaget bestellt. 

Ich geh mir dann mal Stilltee holen. 

(Merkt man fast gar nicht, dass ich langsam etwas angenervt vom Milchkuh-Trageesel-Dasein bin, ne?)

Tag 170 – Moooaaahhh

Pippi: (auf allen Vieren, streckt ein Bein seitlich weg, verdreht die Hüfte, kippt zur Seite) Wewewewewewe! (Übersetzung: Maaaamaaaa, ich kann das immernoch nicht, guck mal hier, ich mach das so aber dann fall ich immer hin!)

Ich: Du machst das schon ganz prima. Bald hast dus raus. 

Pippi: (rollt sich zurück auf den Bauch, auf alle Viere, drückt sich auf den Fußrücken hoch in den nach-unten-schauenden Hund, kippt zur Seite) Weeeeeemememememe! (Übersetzung: Nein, guck mal, so geht’s auch nicht, das ist doch alles total kacke hier!)

Ich: Ja, Pippi, so geht’s auch nicht, ich weiß. Du schaffst das schon bald, mein Mausemädchen.

Pippi: (rollt sich zurück auf den Bauch, auf alle Viere, rockt vor und zurück, zieht beide Knie gleichzeitig bis an die Handgelenke nach vorne, fällt auf die Nase) Wäääähähääää!!! (Übersetzung: Auuuaaaa, meine Nase!!! Maaaaamaaaa, das ist kacke ich hab keine Lust mehr! Ich will auf den Aaahaaaarm!)

Ich: (drehe Pippi auf den Rücken und mache Bauchpupse mit ihr) Na, langsam haste keinen Bock mehr, ne?

Pippi: Gnehe! Gnehehe! Chrrreeehehehehe! (Übersetzung: Hahaha, Bauchpupse sind total witzig!)

Pippi: (dreht sich auf den Bauch, auf alle Viere, hebt einen Arm, hebt ihn immer weiter, fällt zur Seite) Memememe. (Übersetzung: Mimimimi.)

Ich: Och ja, Nörgelliese, du hast ja heute auch ne Laune… Guck mal hier, dein Motorikdings! (Legt Motorikdings vor Pippis Nase)

Pippi: (dreht sich auf den Bauch, auf alle Viere, rockt vor und zurück, rutscht rückwärts weg. Wiederholt das, bis das Motorikdings 2 Meter entfernt ist) Weeeeehehehehäääää! (Übersetzung: Maaaaamaaaaa! Jetzt ist es ganz weit weeeeeg! Schieb mich wieder raaaaan!)

Ich: (sammelt Pippi vom Boden auf und legt sie direkt vor dem Motorikdings wieder auf den Boden) So, Mäuschen, und nicht wieder wegschieben, ne?

Pippi: (drückt sich auf Knie und Unterarme, zieht die Knie ran, schmettert den einen Unterarm samt offener Hand auf den Boden, saugt sich mit den Speckhänden am Laminat fest, schiebt mit den Füßen, zieht mit dem Arm, kommt ca. 5 cm weit nach vorne) Wääääähähähähähääääää!!! (Übersetzung: So, ich habs jetzt einmal gemacht, jetzt reichts aber auch, war ja auch eh wieder ganz falsch und das ist viel zu anstrengend, was soll denn der Scheiß? Maaaamaaaa, ICH MAG NICHT MEEEEHR! ICH BIN VOLL MÜDE! LOOOOOS!!! AAAARM!!!)

Ich: Moah, ey, na gut. Ich hol die Trage. Nörgelliese. (Holt die Trage.)

Tag 169 – Namensänderung 

Wir haben uns überlegt, die Kinder umzubenennen. Also nicht in echt, das ist ja auch mal nicht so einfach, aber hier im Internet. Der Grund dafür ist recht einfach: das Baby wird nicht ewig ein Baby bleiben, genau genommen ist die Hälfte seiner Babyzeit ja schon rum, und dann? Kinder durchnummerieren? Ist ja sehr beliebt bei Blogs, aber dadurch auch ausgelutscht. „Welches K2 bist du denn jetzt? Ach, das vom Rabensalat, ok.“ Außerdem finde ich das im Grunde doof, das sind ja Menschen und keine Inventarnummern. Deshalb haben wir uns für Pseudonyme entschieden und dann haben wir tausend Jahre über passende Namen für unsere Kinder nachgedacht, einen fürs Baby hatte ich schon aber dann fiel mir kein dazu passender fürs Kind ein und kurzum Michel und Pippi. So. 

Michel, weil die kleine Rübennase sich mehr und mehr zu einem kleinen Michel aus Lönneberga entwickelt, was zwar anstrengend, aber auch sehr unterhaltsam und niedlich ist (und ja, ich weiß, dass der nur in Deutschland so heißt, aber bei Emil denke ich an Emil und die Detektive und der ist 1. älter und 2. sehr viel braver als unser Kind…).

Pippi, weil Ida nicht geht und ich doch sehr hoffe, dass die kleine Rübennase Nummer 2 sich zu einem starken und unabhängigen Mädchen entwickelt (und vielleicht krieg ich dann ja auch ein Pferd auf der Veranda? Ach nee, ich bin dann ja tot… Lassen wir das.) und nicht ewig ein Kleinstkind in Kittelschürze bleibt. Außerdem hat das Baby (Pippi) auch in echt als absolute Ausname in unserer Familie mehr als einen Vornamen. Aber auf Rullgardina ausschreiben jedes Mal hab ich jetzt auch keinen Bock. 

Gut, dass es in Bullerbü, der Krachmacherstraße und auf Saltkrokan noch massig Kinder gibt, falls die Kinderzahl hier noch steigt. 

Und jetzt muss ich mich daran erstmal gewöhnen.

Tag 168 – Hausarbeit

Ich so heute:

  • Spülmaschine ausgeräumt
  • 2 Maschinen Wäsche zusammengefaltet
  • Den Wäscheständer leergefaltet und die Wäsche weggeräumt
  • „Rot“ gewaschen und aufgehängt
  • Komplette Wohnung gesaugt 
  • Komplette Wohnung gewischt
  • Essensplan für die nächste Woche gemacht
  • Einkaufszettel geschrieben
  • (Mit allemann) Einkaufen gewesen

Und ja, das Baby war die ganze Zeit dabei, die meiste Zeit wach, viel in der Trage und insgesamt etwas nörgelig. Ich hab ihm nämlich nicht erlaubt, das schicke Lightning McQueen-Pflaster von meiner Hand abzuknibbeln und es kann trotz extensiver Bemühungen immer noch nicht krabbeln. 

Jetzt sind wir beide total alle und Bingen noch ein bisschen Call the Midwife (Frauenkram), bzw das Baby schläft. 

Mahlzeit! KW 5

Mo 1.2. Reispfanne mit Fenchel und Möhren

Di 2.2. Nudeln mit Lachs-Sahne-Soße

Mi 3.2. Brokkoli-Suppe

Do 4.2. Nudeln mit Paprika-Zucchini-Tomaten-Soße

Fr 5.2. Mit Hirse gefüllte Paprika und Reis

Sa 6.2. Salat, Brot und Reste

So 7.2. (fällt aus, weil eingeladen zu einem Kindergeburtstag)

Mahlzeit! KW 3

Mo 18.1. Blumenkohl-Quiche

Di 19.1. Nudeln mit Räuchertofu-Käse-Sahne-Soße

Mi 20.1. Milchreis mit Apfelmus

Do 21.1. Ofengemüse (Kartoffeln, Möhren, Fenchel, Süßkartoffeln)

Fr 22.1. Bratnudeln mit Ei

Sa 23.1. Kartoffeln und Ofen-Lachs

So 24.1. Veggie-Burger

Tag 167 – Schnauf, schnauf

Ich bin sehr geräuschempfindlich. Nich lärmempfindlich, Lärm geht klar, außer es ist zu viel unterschiedlicher Lärm (Kind labert, Radio dudelt, Baby haut mit irgendwas auf den Boden und das ganze während ich versuche, mit Herrn Rabe den Einkaufszettel abzustimmen), da setzt mein Gehirn aus. Nein, es sind spezielle Geräusche, die mich wahnsinnig machen. Essgeräusche zum Beispiel. Schmatzen und Schlürfen geht überhaupt gar nicht, aber glücklicherweise untersagen das ja auch die (europäischen) Tischmanieren. Was nicht ganz so Gesellschaftskompatibel ist, ist dass ich auch normale Kaugeräusche kaum ertragen kann. Fast hätte ich mal eine Klassenkameradin umgebracht, weil die in der Bio-LK-Abiklausur meinte, rohe Möhren essen zu müssen. Inzwischen hab ich das meistens einigermaßen im Griff und alle die mich gut kennen, wissen auch, dass man nicht unbedingt direkt neben meinem Ohr Tortillachips essen sollte. Als eh wütender Teenie war es aber zeitweise so schlimm, dass ich rasend vor Zorn (ja, die Essgeräusche anderer machen mich richtiggehend aggressiv) vom Familienesstisch aufgesprungen bin, mein Essen gepackt hab, irgendwas von „total ekelhaft, wie ihr alle ESST!!!“ gebrüllt hab und in meinem Zimmer fertig gegessen hab. Sie können sich vorstellen, dass meine Toleranz in einem Land, in dem tatsächlich sehr viel Knäckebrot gegessen wird, jeden Tag auf die Probe gestellt wird. 

Was allerdings relativ neu ist, ist meine Abneigung gegenüber Atemgeräuschen. Ich meine, klar, Schnarchen kann ich nicht gut ab, aber wer kann das schon. Herr Rabe schnarcht eh nur, wenn er erkältet ist, sonst schnauft er eher, oder eher: er atmet laut durch dem Mund mit sehr losen Lippen. Aber da weiß ich, wie ich das ändern kann und dann ist Ruhe. Blöd finde ich Orte des kollektiven Geschnaufes: Sauna und Yoga (und Geburtsvorbereitungskurse). Ich verstehe ja, dass Atemübungen total gut sind für die Entspannung und so, leider brauche ich zum Entspannen dann eine schallisolierte Kammer in der ich die ujjayi-Atmung der anderen nicht hören kann. Oder ich versuche, durch eigenes Geschnaufe das Atmen der Anderen zu übertönen. Unvergessen die Yoga-Stunde, in der der Yogalehrer sagte „wer jetzt so n bisschen Schnupfen hat, das kommt gleich wahrscheinlich raus, nicht wundern. Frau Rabe ist ja schwanger, die darf das leider nicht mitmachen.“. Ich wünschte mir damals sehr plötzlich einsetzende und vorübergehende Taubheit. Aber gut. Zum Yoga gehört das halt dazu. 

ABER NICHT ZUM BALLETT! Heute war endlich wieder Ballett und ein Mädel hat mir die ersten 15 Minuten echt gründlich durch übertriebenes Geschnaufe versaut. Schon während der ersten Übung – demi Plié *Fffffffff* – hab ich ca 17 mal – demi Plié *Ppfffffffttttttttt* – überlegt, ob ich diese Tussi – grande Plié *FFFFFFFFSSSSSSSSSS* – mit meinem Pulli strangulieren soll. Einzig und allein die Schwierigkeit der nachfolgenden Übungen und mein Fokus darauf hat der das Leben gerettet. 

Und dann auch noch das hier, aber das war ne andere Trulla mit ihrer doofen Bling-Bling-Svarovskisteinchen-Armbanduhr. SOWAS NIMMT MAN ZUM SPORT AB, ALTER! Grrrrrr. 

  
Sonst war übrigens gut. Aber davon berichte ich morgen mehr, wenn ich mich abgeregt habe. Durch Atemübungen.

UPDATE: es hat einen Namen und ich bin nicht allein. Dafür ist mein Gehirn anormal: Misophonie

Mahlzeit! KW 4

Mo. 25.1. Pizza-Schnecken

Di 26.1. Nudeln mit Paprika-Zucchini-Tomaten-Soße

Mi 27.1. Backkartoffeln und Falafel mit Kräuterquark

Do 28.1. Brokkoli-Kokos-Curry ala Herr Paul mit Reis

Fr 29.1. Nudelauflauf

Sa 30.1. Kartoffeln/Süßkartoffeln und Fischstäbchen

So 31.1. Apfelpfannkuchen