Es war Ballett. Wir waren nur vier und deshalb hat uns die Lehrerin extra gequält. Wahrscheinlich kann ich morgen keinen Schritt mehr gehen.
Muss ich aber auch nicht. Ich hab mich eben aus akuter Unlust heraus dazu entschieden, morgen nicht ins Büro zu fahren. Es gibt keinen Grund, wieso ich das sollte, außer um physisch da zu sein und meinen Report an einer schlechteren Tastatur weiter zu schreiben. Und dann hab ich abends wieder Kopfschmerzen und das Bedürfnis, um acht ins Bett zu gehen, nein danke.
Aber, zurück zum Ballett und zum Titel: man versucht ja, im Gesicht so auszusehen, als sei das alles total mühelos. Als würde man im sommerlichen Sonnenuntergang leicht bedröhnt über eine Blumenwiese schweben. Wenn man aber nur zu viert ist, kann man sich ständig in allen Anstrengungslagen im Spiegel bewundern und ich kann jetzt sagen: ab dem 4. Relevé auf einem Fuß (was nach drei mal 24 auf beiden kommt), ist das beste, was ich noch hinbekomme, ein versteinertes Gesicht, dem man grad so nicht den Schmerz und den drohenden Wadenkrampf ansieht. Also, ich ziehe sie schon noch durch, aber schön ist das nicht mehr, über die Zehen komme ich auch nicht mehr und ich kämpfe hart gegen den Wunsch an, mit den Armen und der Stange nachzuhelfen. Danach fühlt sich das Adagio an wie Ferien, ey. Da kann ich dann auch wieder leicht amüsiert und gar nicht davon betroffen, was der Körper tut, gucken.