Tag 3070 und 3071 – Kulturelle Erziehung.

Das Wochenende plätscherte so dahin, zu meinem Glück und Frohlocken war ich gestern sogar gute vier Stunden alleine zu Hause und hab auch nur in der Hälfte davon Geige gespielt. Ähäm.

Heute bekamen wir leider einen übermüdeten Michel zurück, der keine Medikamente genommen hatte und wegen Müdigkeit extra Kotzbrockig drauf war. Diesen motzenden, unzufriedenen, überreizten, zappeligen Haufen Kind und seine kleine Schwester zerrten wir dann in ein klassisches Konzert, weil was könnte schon schief gehen.

Das Konzert war aber tatsächlich super. Ein Klassiker unter den Klassikern und leicht zugänglich auch für Kinder – Die 4 Jahreszeiten von Vivaldi. Die kompletten*. Der Solist und, hmm, das heißt sicher nicht Dirigent, Orchesterleiter? war Christian Li, ein „Wunderkind“ aus Australien, über den ich schon viel gutes gehört hatte. Und es war auch wirklich toll. Wenn ich überlege, was ich mit 16 so gemacht habe, und wie reif, vielseitig, präsent, bescheiden und geschmackvoll diese Aufführung heute war… ähm ja. Prodigy gonna prodigy. Aber wirklich faszinierend, wie sich dieser auch körperlich nicht große Typ mit 16 Jahren da hinstellt und ein komplettes Streichorchester (alle mindestens doppelt so alt wie er) anleitet, dabei selber spielt und das ganze so hinkriegt, dass man nicht das Gefühl hat, 300 Jahre alte Musik zu hören, die man (also zumindest ich) auch schon in 142 verschiedenen Aufnahmen gehört hat. Wirklich toll.

Michel verschlief einen großen Teil des Konzerts und so löste sich auch diese Herausforderung. Pippi fand das Konzert super gut und lief auch danach noch durch den Bahnhof und machte „DÄNN-döddeldöddeldöddel-DÄNN-döddeldöddeldöddel-DÄNN-döddeldöddeldöddel-DÄNN!“

Jetzt schlafen alle. Inklusive mir, jedenfalls fast. Gute Nacht!

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*Naaaa, wie viele Sätze haben die 4 Jahreszeiten? Wenn Sie mal angeben wollen: 12, denn jede Jahreszeit ist ein eigenes Konzert mit 3 Sätzen, jedes klassisch mit einem schnellen, einem langsamen und dann wieder einem schnellen Satz. „Man“ kennt halt aus jeder Jahreszeit nur einen, höchstens zwei Sätze, nämlich die schnellen.

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