Tag 3400 – Seit einer Woche.

Samstag letzte Woche:

Arbeit. In die B und C Räume haben sie uns nicht rein gelassen. War nicht so schlimm, wir haben die Dinge auch durch die Fenster gesehen. Abends haben wir uns dann einen „freien“ Abend gegönnt, sind erst in den Fitnessraum gegangen und haben dann gegessen. Weil Samstag Abend war, wollte ich mich ein bisschen feiner machen und mir Lidstrich aufmalen, der hatte nur leider irgendwie den Druck im Flugzeug nicht gut überstanden (schätze ich), jedenfalls war da recht viel Tinte rausgelaufen. Ich dachte, das macht bestimmt nichts, habe das meiste weggetrocknet und aufgemalt und plötzlich lief mir die Tinte ins Auge. Ich sah nichts, aber extrem gruselig aus, die Tinte verteilte sich über den kompletten Augapfel. Gut, dass der Körper sowas schnell wieder rausspült. Den Rest saugte ich mit einem Kosmetiktuch weg und malte fertig. Ich war grad mit dem anderen Auge halb fertig, da lief ein weiterer Tropfen ins erste Auge. Diesmal brannte es so, dass ich das Auge zukniff und dann natürlich Tinte überall hatte. Einseitiger Panda. Ich fluchte sehr und schrieb dem Lieblingskollegen eine Nachricht, dass ich mich zum Essen verspäten würde. Es war dann noch ein schöner Abend, aber ich muss das nicht noch mal machen und empfehle auch niemandem, sich Eyeliner ins Auge zu füllen.

Sonntag:

Nach einem längeren Schläfchen als sonst so und einem ebenfalls längeren Frühstück als sonst so, machten wir einen Ausflug in die Stadt. Wir waren erst im selben Fort wie letztes Mal. Nur mit Sonnenschutz. Und nicht ganz hoch. Und mit Führung, wo wir über das ausgeklügelte Kommunikationssystem gelernt haben, das die da im 12./13. Jahrhundert schon installiert hatten. Und das Wasser- und Abwassersystem. Danach waren wir essen und dann noch auf dem Markt, was so eine absurde Menschenmenge war, dass ich komplett überfordert war, so laut, so viel, so bunt, Hilfe. Der Lieblingskollege fand das sehr amüsant.

Eingewachsene Sandalen.

Auch dieses Mal baten Leute um Fotos. Auch dieses Mal war das sehr seltsam. Irgendwie schaffte ich es, Souvenirs und sogar ein paar Perlenohrringe zu erwerben. Aber schlau war all das nicht, Montag war ich sehr… im Eimer. Autistisch. There, I Said it. Abends war ich das auch schon, der Lieblingskollege hat das dann auch zu spüren bekommen. Aber so ist es eben. Man kann von mir nicht alles haben, zum Beispiel, dass ich auf einem Markt bin und danach noch gerade Sätze raus bringe. Denn natürlich haben wir abends noch gearbeitet, wo kommen wir denn hin, wenn wir über 24 Stunden frei haben!

Montag:

Habe kaum Erinnerungen an den Tag. Dann ist wohl außer Arbeit nicht viel passiert.

Dienstag:

Weiter viel Arbeit. Habe den Lieblingskollegen belabert, nach der Rückkehr ins Hotel in den Fitnessraum zu gehen und danach erst weiter zu arbeiten. Dazu dann Essen aufs Zimmer zu bestellen, weil das Restaurant immer mindestens ne halbe Stunde braucht, um das Essen fertig zu bekommen. Für reines Warten haben wir keine Zeit. Wir haben trotzdem bis Mitternacht gearbeitet.

Mittwoch:

Grandios verschlafen. Um 07:37 davon wach geworden, dass das Zimmertelefon klingelte. Komplett verwirrt aufs Handy geguckt, wo x unbeantwortete Anrufe vom Lieblingskollegen waren. Zurückgerufen und mir 10 Minuten erbeten. Es wurden 19, aber dann stand ich bekleidet, mit geputzten Zähnen, gestylten Haaren und geschminkt in der Lobby. Kein Frühstück, kein Kaffee. Aus irgendeinem Grund hatte mein Handy keinen Piep von sich gegeben. Auch nicht, als ich Musik anmachen wollte. Der letzte Rotz. Nicht empfehlenswert. Den Tag völlig verstrahlt und mit schlechter Laune verbracht, der arme Hersteller. Aber die sollen halt einfach machen, was in den Richtlinien steht, dann haben sie auch keine pissige Inspektørin am Hals. Abends zum Ausgleich Arbeit bis ein Uhr Nachts. (Hass.)

Beschwichtigt worden (on site) mit Curd Apple. Curd Apple ist sehr lecker, auch wenn es nicht so aussieht.

Man löffelt das und lutscht das Fruchtfleisch von den Kernen ab. Die Kerne spuckt man aus.

Donnerstag:

Letzter Tag on site. Morgens noch mal in die Produktion gegangen und tatsächlich spannende Dinge gesehen. Es ist ja, ähm, schon auch, hüstel, spannend, wenn was, hust, ähm, schief geht. Danach viele lose Fäden aufgesammelt, nach dem Mittagessen einen Baum gepflanzt, Abschlussmeeting von 18 bis 20 Uhr. Cola, sehr viel Cola, machte es möglich. Die Firma hat jetzt etwas Arbeit vor sich, um es mal vorsichtig auszudrücken. Ein letztes Mal anderthalb Stunden zurück zum Hotel gefahren. Ein letztes Mal in den Fitnessraum. Den sehr großen Fehler gemacht, in Socken auf dem Laufband zu laufen. Sehr, SEHR schlimme Blasen bekommen. Egal, geduscht, Füße verpflastert, ein letztes Abendessen, dazu auch ein Bier gegönnt. Zurück ins Zimmer, gepackt, irgendwie wach gehalten, um halb eins ausgecheckt und zum Flughafen gefahren. Die 6482 Passkontrollen durchlaufen. Ins Flugzeug. Irgendwie wach gehalten, bis man sich hinlegen durfte. Geschlafen, leider nur oberflächlich, bis 11 (06:30). Weitere Heimreise. Auspacken. Müde müde müde. Wäsche waschen. Alles roch nach Parfüm vom Hotel, vom Hersteller, überall Parfüm.

Das klingt jetzt höchstwahrscheinlich ziemlich bekloppt, aber insgesamt war es eine gute Reise. Wir hatten, trotz allem, sehr viel Spaß. Das Essen war Mega. Der Hersteller interessant. Die Diskussionen (fachlich und privat) mit dem Lieblingskollegen sehr gut. Würde ich wieder so machen – aber dann nicht so lange on Site bleiben. Lieber nen Tag länger, aber bis Mitternacht oder länger arbeiten, wenn man um sechs schon wieder aufstehen muss, ist mehr als brutal.

Aber wenn man so wenig schläft, ist der Jetlag gar nicht so schlimm! (Entschuldigt nichts.)

Ich freue mich über jeden Kommentar, außer er ist blöd, dann nicht. Außerdem ist jetzt wohl der richtige Zeitpunkt, um Ihnen mitzuteilen, dass WordPress bei jedem Kommentar eine mail an mich schickt, in der die Mailadresse, die Sie angegeben haben und auch ihre IP-Adresse stehen. Müssen Sie halt selbst wissen, ob Sie mir vertrauen, dass ich diese mails von meinen Devices alle sofort lösche, und ob Sie damit leben können, dass WordPress diese Daten auch speichert (damit Sie nämlich beim nächsten Mal hier einfacher kommentieren können).