Der Team-Tag war schlimm. Exakt wie befürchtet, nur anstrengender. Ich wollte die meiste Zeit weglaufen oder meinen eigenen Kopf abschrauben, der sich geweigert hat, irgendwas anderes zu sehen, als die ganzen Löcher in der Teambuildingtheorie des Tages und der allein darauf fokussiert war, wie schlimm das alles ist.
Aber ich bin jetzt um eine Erfahrung reicher. Man (ich) kann da sitzen, mit rosa Brille und dicken, schwarzen Ohrstöpseln, und konstant in repetitiven Bewegungen an einer Perlenkette friemeln (stimmen), man kann vor wenigen Minuten unpassend laut gesagt haben „Ich möchte das nicht machen, ich fühle mich nicht wohl damit mit all diesen Menschen“ und wenn man dann sagt, man sei autistisch, fallen Leute trotzdem aus allen Wolken.
Gut, dass ich das kurz drauf illustrieren konnte, weil ich fragen musste, was das heißt, dass der Kollege sagt „Wir stellen ja keine Petersilienblätter ein.“. In meinem Kopf wurde das nur zu „ja, das macht ja auch keinen Sinn, wenn da ein Topf Kräuter bei der Inspektion aufläuft“. Ich weiß jetzt, dass „Petersilienblatt“ sowas wie das norwegische „Snowflake“ ist. Eine sehr empfindliche Person eben.
Finde das ein bisschen unfair. Ich mag zwar nicht so gerne Petersilie, aber die ist frosthart, zäh, breitet sich aus wie Hulle, wenn man nicht aufpasst und Meerschweinchen lieben sie. Außerdem war ich heute auch nicht speziell robust. Ich hatte den ganzen Tag das Gefühl, mein Nervenkostüm aus Versehen auf links, mit den offenen Nervenenden außen, angezogen zu haben.
Das Essen hinterher war auch nicht so dolle. Teuer, aber schlechter (weil überforderter) Service.
Das einzige Gute am Tag war die Stunde Sport, die ich zwischen Teambuilding-Rotz und Essen gequetscht habe. Es ist sehr schön, Stress und Aggressionen wegzuhopsen.