Sonntag (jetzt doch erst Sonntag, nicht morgen, auf Wunsch des Käufers) müssen wir das Haus übergeben und anders als in Deutschland reicht da nicht besenrein, sondern es muss so sauber sein, dass man aus jeder Ecke essen kann. Auch aus den Ecken hinterm Kühlschrank, aus den Ritzen vom Gummi der Spülmaschine und aus dem Kamin. Weil ich aber wirklich nicht mehr tagelang da rummachen will, haben wir heute 90% des noch zu tuenden Restes erledigt. Den Rest möchte ich gerne morgen Vormittag fertig machen. Alles, was danach noch kommt, ist Bonus, darunter fallen Aktivitäten wie noch mal Unkraut jäten und Rasen mähen. Ok, der Rasen müsste dringend gemäht werden, aber das darf der Käufer auch selbst machen. So.
Was ich gemacht habe heute, war den Rhabarber zu teilen. Im neuen Haus ist zwar ein Rhabarber hinter der Garage, aber ich habe da heute mal geguckt und der hat nur ein Blatt, vermutlich hält die Erde da nicht genug Wasser. Ich habe auch keine Johannisbeeren gesehen, vielleicht sind die auch gestorben. Ich werde also für den ausgebuddelten Teil „meines“ Rhabarbers ein schattiges, feuchtes Plätzchen suchen und dann Daumen drücken, dass er angeht, auch wenn es nicht die ideale Zeit ist, Rhabarber zu teilen.
(Also, ich habe auch sehr viel anderes gemacht, geschleppt und geputzt, aber das mit dem Rhabarber war nur für mich, weil ich das so wollte.)
Zwischendurch war ich noch mit Michel beim Kieferorthopäden, der… irgendwie aufgegeben hat? Also, der Überbiss von Michel ist jetzt auf ein okayes Maß reduziert, aber mit der losen Spange kommt man da jetzt nicht mehr weiter und… dann halt nicht, oder so. Sehr seltsam. Der Kieferorthopäde sagt, der Rest wäre auch eher kosmetisch (klingt teuer) und ob es überhaupt geht, ohne Zähne zu ziehen um mehr Platz zu machen, ist fraglich (klingt unschön). Der Kieferorthopäde sagt auch, mit dem Rest-Überbiss kann Michel leben und mit schiefen Zähnen auch, es sei halt die Frage, ob wir noch mehr machen *wollen* (klingt noch teurer). Michel möchte aber gerne gerade Zähne haben. Verständlicher Weise. Und er möchte das auch lieber jetzt, wo alle diverse Apparate im Mund haben, als irgendwann Mitte Zwanzig, wenn er Geld dafür zusammengespart hat. Auch das sehr verständlich. Aber seine Mutter möchte lieber gar nicht erst wissen, was eine zu hundert Prozent selbst bezahlte Zahnregulierung wohl kostet, wo schon die medizinisch notwendige echt viel Geld an Zuzahlungen gekostet hat. (Plus alle vier bis sechs Wochen ne halbe Stunde pro Weg das Kind durch die Gegend fahren.)
Seufz.
Jetzt lieber schnell schlafen, morgen muss noch mal gesaugt und gewischt werden.
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P.S. Die Batterie von meinem Fahrrad ist aufgetaucht, aber der Computer und der Schlüssel leider nicht.