Es gäbe einiges zu erzählen, aber. Mir geht es nicht so gut, es ist zu viel zu tun und zu wenig wird zu wenig fertig. Alles dauert zu lange, alles nervt mich und weil Dinge dauern, werden andere Dinge einfach gar nicht gemacht, wichtige Dinge, wie Putzen (ja, Bäder und Küche müsste man meiner Meinung nach wöchentlich putzen, passiert hier aber grad nicht. Nicht mal jede zweite Woche. Und alles, was geputzt wird und dabei das Verwenden von Putzmitteln beinhaltet, muss irgendwie ich machen). Sport kommt zu kurz, Geige auch, dabei hätte ich da was zu erzählen, ich mache mir da auch mit mehr oder weniger viel Gewalt Zeit für frei, aber dann kommt das schlechte Gewissen eben wegen was anderem.
Heute haben wir vier Stunden im Garten gerodet und unsere neuen Pflanzen eingepflanzt. Ich habe sehr viel totes „Wein“gestrüpp entfernt, wir haben ein paar Bäumchen gefällt (also eigentlich nur so auf Hüfthöhe abgeschnitten, weil weiter unten kommt man nicht ohne weiteres ran, sie stehen an unserer hauseigenen Klippe und da rumkraxeln ist ein bisschen gefährlich), ein paar weitere Büsche beschnitten, entdeckt, dass wir an der hauseigenen Klippe auch Hagebutte stehen haben und gelernt, wie fies dornig Hagebutte ist. Hagebutte – lecker, aber gefährlich.
Danach haben wir noch schnell meine Freitag besorgten Pflanzen eingepflanzt, bevor es zu kalt wird. Internet sagt, das geht bis Oktober schon noch. Wir werden es sehen. Die Pflanzen waren bereits stark reduziert. Jedenfalls steht jetzt an der von anderem Zeugs befreiten Klippe ein Fliederbäumchen (noch schnell, bevor der hier verboten wird, weil der ja eine hier fremde Art ist…), an der Garagenwand, wo ich die Rankhilfe von totem Gestrüpp befreit habe, wächst hoffentlich ab nächstem Jahr Clematis und neben dem Haus, quasi vor Michels Zimmerfenster, ist Holunder eingezogen. Wenn wir da noch eine Fichte entfernen, hat der Holunder fast immer volle Sonne. Aber das hat noch Zeit, das können wir bei Gelegenheit mit irgendwelchen Bekannten, die ne Kettensäge haben, machen. Wir haben nämlich mehrere so Fichten, Tannen und Birken, die deutlich zu groß sind, um sie mit ner kleinen Handsäge zu fällen. Bis auf eine kleine Tanne vorm Küchenfenster, die kann vielleicht unser Weihnachtsbaum werden.
Ich ärgere mich immer noch ein bisschen über die Vorbesitzer und die Besitzer vor denen, die hier alles einfach haben wild wuchern lassen. Auf Fotos von 2020 ist der Garten wirklich gepflegt. Jetzt ist hier irgendwas zwischen halb Wald und wilder Wiese, aber nicht die gute Art von wilder Wiese mit Blümchen, die Insekten lieben, sondern die Art von wilder Wiese, wo sich einfach alles ansiedeln durfte, was wollte, inklusive sehr nerviger, sich stark ausbreitender Arten, die alles andere verdrängen. Alle Büsche und Sträucher sind seit Jahren nicht beschnitten worden und davon sind hier viele. Offenbar hat man nicht mal die toten Äste aus dem „Wein“ geschnitten. Oder generell irgendwas beschnitten. Aber dann werden halt Wege unbenutzbar und andere Pflanzen kriegen kein Licht mehr. Insektenfreundlich my ass, wenn sich erst mal überall invasive Arten ausgebreitet haben, mit denen die heimischen Insekten gar nichts anfangen können. Ok. Den „Wein“ finden alle Fluginsekten unwiderstehlich. Der ist ja auch hübsch, jetzt grad, wo das Laub rot wird, auch besonders, und der darf ja auch gerne bleiben. Aber Pflege braucht er trotzdem. Hrmpf.