Der (Arbeits-)Tag bekam einen so harten Dämpfer ganz am Schluss, dass ich immer noch total wütend bin deshalb, es ist ganz irrational, weiß ich auch, aber… AAAARRRRGGGHHH!
Danach wäre ich echt gerne noch zum Friseur gegangen, aber das hat auch nicht geklappt wegen Zeitdruck. Immerhin konnte ich mit Michel zu seinem Trompetenunterricht gehen, letztes Mal in diesem Jahr, und er hat das super gemacht. Stolze Mama.
Freitag war eigentlich nur Arbeit. Furchtbar langweilig, wenn man nicht dabei war. Wenn man dabei war, war es nur so normal Arbeit halt. Ich habe ein Uber gebucht, das war ca. das spannendste. Abends sind Herr Rabe und ich sehr unvernünftig lange vorm Fernseher versackt. Das war aber auch schön.
Gestern waren wir Bowlen, die ganze Familie, denn das hatte Pippi sich gewünscht. Pippi war nämlich letztes Wochenende sehr traurig, dass sie nicht mit in den Trampolinpark durfte, als Michel seinen Geburtstag gefeiert hat. Nun ist es aber ja nun mal so, dass Pippis Mutter zwei Kinder durch ihren Beckenboden gepresst hat, und das mit dem Trampolin macht danach nur noch bedingt Spaß (bitte keine Tipps für Training, been there, done all of that, hat nicht funktioniert, bin sehr müde, das zu diskutieren). Deshalb Bowling. Das war auch eigentlich sehr schön, bis Pippi aufging, dass wir alle besser sind als sie und dann war Krise und Heuli und aufgelöstes Kind. Ich war in dem Alter exakt genau so und kann das sehr gut verstehen. Dass Michel dann schlaue Tipps und/oder blöde Kommentare von der Seitenlinie reinruft, macht nichts besser. Pippi spielte dann halbwegs tapfer die Runde zu Ende und wurde mit einem Slush getröstet. Danach haben wir die Kinder gezwungen, mit uns Essen zu gehen (Thai/Sushi, also für die Kinder Sushi und für die Erwachsenen Thai), weil wir Monster sind, jedenfalls wenn man Michel Glauben schenkt. Kinder, so schön. Wenn man unbedingt jemanden will, dessen Emotionen man ständig managen (also auffangen, aushalten, regulieren, erklären…) muss, empfehle ich Kinder wärmstens. Obendrein tut mir vom Bowling der rechte Ringfinger weh und er ist auch dick am Gelenk, den Ehering kriege ich nicht mehr ab. Ich hoffe sehr, dass das bis Mittwoch weg ist.
Abends haben Herr Rabe und ich die 2. Staffel Wednesday fertig geguckt. Das war schön, wenn auch ein wenig vorhersehbar.
Heute Haushalt und Sachen für die Reise raussuchen. Ich werde sicher nicht schlafen können, bevor ich eine Packliste zumindest angefangen habe, also mache ich das gleich noch. Es wurde ein etwas späterer Abend als wünschenswert gewesen wäre, weil ich mit Michel erst noch einen Plan für seine Verpflichtungen und Freizeitgestaltung gemacht habe. Er hat da aufgrund seiner Neurodiversität grade mal wieder große Probleme, sich zu strukturieren und braucht viel Hilfe, aber wenn wir ihn (für ihn) aus dem Blauen heraus an irgendwas erinnern, das er machen soll, explodiert er ganz gerne mal und verweigert sich total. Also haben wir, nachdem er sich abgeregt hatte, uns hingesetzt und aufgelistet, was er alles machen will und was er machen muss, und was von den „muss“-Sachen eigentlich ganz gut läuft (Hausaufgaben zum Beispiel, Brotdose machen, und an den richtigen Tagen das richtige Sportzeug dabei haben) und was für ihn schwer ist. Bei den schwierigen und unbeliebten Sachen haben wir abgemacht, wann er die am besten machen kann, weil es ihn da am wenigsten nervt, und vor allem ob und wann wir ihn daran erinnern. Ich hoffe, das wird ihm ein bisschen helfen. Und ich hoffe, dass er uns vielleicht nicht jedes Mal ins Gesicht springt, wenn es eine Abmachung gibt, dass wir ihn jeden zweiten Montag fragen, ob er die Hausaufgaben für die aktuelle Zwei-Wochen-Periode schon fertig hat. Ich hoffe (und glaube eigentlich auch), dass er versteht, dass wir ihm nur helfen wollen, auch wenn sein ADHS-Gehirn Routinen furchtbar langweilig findet. Aber Struktur muss sein, sonst entgleitet (ihm) alles und es gibt dann Frust, weil er ja eigentlich xyz machen wollte oder abc hätte machen müssen.
Happy Birthday, Michel! Jetzt ist er schon 13 Jahre alt, das ist wirklich nicht zu fassen, wie diese Kinder einfach wie Unkraut wachsen und groß werden. Ich könnte mir allerdings grad keinen besseren 13-Jährigen wünschen, denn ich finde, dass er einfach so gut ist, wie er ist. Lustig, nerdig, fürsorglich, mit einem sehr großen Herz für alles und alle und einem überbordenden Gerechtigkeitssinn. Schlau ist er auch und natürlich sehr gut aussehend, wie sollte es auch anders sein, bei der Mischung an Genen. Diverse Schulprobleme scheinen sich in Luft aufgelöst zu haben (Klopf auf Holz!) und dadurch kommt er auch besser mit seinen anderen kleinen Baustellen klar. Lediglich Bildschirmzeit ist ein ewiges Nervthema. Aber mei, wenn das unser größtes Problem ist, geht es uns wohl wirklich sehr gut.
Die Geschenke kamen auch sehr gut an, hier baut er einen von Pippi geschenkten PlusPlus-Zwerg zusammen, der im Dunkeln leuchtet. Später spielten sie noch friedlich zusammen Mario Cart auf der neuen Switch (nicht wirklich ausschließlich seine, aber eine, auf der zumindest keine kleineren Kinder spielen sollen, weil die dann seine Accounts kaputt machen). Michel hat gewonnen, gegen Herrn Rabe auch. Alles war heute sehr harmonisch.
(Minus den Part wo ich beim Backen versehentlich einen Teller zerdeppert habe und sehr gestresst und laut fluchend die Scherben aufsammelte und dann hektisch einen der zwei Staubsauger suchte, weil ich eigentlich echt keine Zeit für kaputte Teller hatte. Aber darüber reden wir jetzt nicht.)
Morgen feiert er mit seinen beiden besten Freunden (beide mindestens genauso nerdig wie Michel) im Indoor-Trampolinpark. Das hat er sich so gewünscht, also soll es so sein. Ich backe morgen früh noch glutenfreie Brownies*, damit der eine Freund auch Kuchen essen kann, Chips und Cola sind auch besorgt, das werden wir schon schaukeln. Sie sind ja keine Kleinkinder mehr, sondern, schockierend, Teenager.
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*mit einer Backmischung, die ich aber schon mal gemacht habe und die Brownies sind echt lecker, die stehen denen mit Weizenmehl wirklich in nichts nach.
Die Kinder haben Ferien. Das heißt, es ist auch kein Korps, kein Musikunterricht, kein Ballett. Das entzerrt hier zu Hause so einiges. Das ist schön.
Pippi hatte sich gestern gewünscht, mit zu meiner Arbeit kommen zu können. In den Sommerferien war sie ja mal bei Herr Rabes Arbeit, gestern also bei mir. Ich hatte sie gewarnt, dass das furchtbar langweilig sein würde, aber sie fand es ganz gut. Ein bisschen Langeweile ist ja auch mal ganz gesund. Und ich hab jetzt einen viel schöneren Büroplatz.
Unsere Kantine konnte mal so gar nicht punkten (das ist wirklich nicht überraschend), aber unsere Kaffeemaschine, in der man Kakao holen kann, dafür umso mehr.
Nach der Arbeit machte ich Pippi noch glücklicher, indem wir Schuhe kaufen gingen. Ihre herbsttauglichen Schuhe befanden sich in einem unverantwortbaren Zustand der Auflösung. Es sind günstige Wanderschuhe aus der Damenabteilung geworden und Pippi ist überaus zufrieden. So Kindersachen sind nicht mehr ganz so populär. Hach ja.
Michel fuhr heute nicht mit mir zur Arbeit, sondern nachmittags ganz allein nach Oslo. Dort traf ich ihn am Bahnhof. Es hat wirklich gut geklappt, wir haben zwischendurch ein paar mal telefoniert, weil er aufgeregt war, aber er war rechtzeitig (zwanzig Minuten zu früh) am Bahnhof, hat sein Fahrrad ordentlich angeschlossen, saß im richtigen Zug und ist an der richtigen Haltestelle ausgestiegen. Meine Kinder sind jetzt beide so groß, dass man die alleine (mit Hilfestellung per Telefonsupport) auf den ÖPNV loslassen kann! Pippi ist jetzt nämlich auch schon ein paar mal alleine zum Tanzen gefahren – mit dem ÖPNV dauert das, weil wir in einem Kaff wohnen, eine Stunde. Sie hat das super gemacht und ist sicher einen Meter dabei gewachsen. Und heute eben Michel, der ganz allein mit dem großen Zug fährt. Meine Babies…
In Oslo trafen wir uns, weil Michel zum Friseur gehen wollte, die Frisur nachschneiden. Jetzt sieht er wieder sehr fresh aus. Und weil auch dieses Kind Bedarf an Kleidung hatte, waren wir ebenfalls in dem selben Laden wie gestern und kauften eine Jacke für den Herbst und je nachdem wie der so wird vielleicht noch einen guten Teil Winter. Ich möchte es nicht Übergangsjacke nennen, das klingt so nach rausgeschmissenem Geld. Ich suchte Michel zwei wasserfeste, gefütterte, schwarze Jacken raus, er suchte eine aus. Ich fragte, ob er zufrieden sei, oder ob er lieber was anderes hätte, nicht schwarz zum Beispiel, er sagte, „Ja, orange!“, dann lachten wir beide und bezahlten die schwarze Jacke. Michel hat den Tag auch sehr gut gemeistert. Aber es ist schon auch interessant, an welchen Punkten meine Kinder Hilfe brauchen und wo nicht, und wie unterschiedlich das zwischen den beiden ist.
Insgesamt zwei schöne Tage mit den beiden wertvollsten Schätzen.
Morgen klingelt der Wecker wieder sehr früh, ich muss also sehr schnell tippen.
Freitag war Nix. Nicht mal ne Dunstabzugshaube habe ich gekauft. Unsere Dunstabzugshaube macht nämlich nur Lärm, aber saugen tut sie nichts. Das ist jetzt irgendwie ungünstig, vor allem weil wir eine alte Ikea-Küche haben, mit einer Ikea-Dunstabzugshaube drin, die komplett andere Maße hat, als die Geräte, die laut Stiftung Warentest gut sind. Und weil die Küche alt ist (also noch Faktum und nicht Metod) kann man da auch nicht mal eben nen anderen Schrank reinsetzen. Am Freitag habe ich ziemlich viele Testberichte gelesen. Für einen Monat habe ich jetzt eine Flatrate. Die Spülmaschine muss nämlich auch eventuell neu und der Herd und dann auch der Backofen und dies und das und jenes. Also all diese Geräte tun es noch (im Gegensatz zur Dunstabzugshaube), aber speziell bei der Spülmaschine ist ein bisschen die Frage, wie lange noch.
Freitag Abend habe ich Kisten ausgepackt und einen halben Raum „fertig“ (mit großen Anführungszeichen) gemacht. Man kann da jetzt Boden sehen!
Samstag haben wir Pippis Geburtstag mit ihren Klassenkameradinnen nachgefeiert. Dazu hatten wir die Ballettschule gemietet, und das heißt, die machen alles, wir müssen nur Kuchen und Limo und so mitbringen. Das war recht entspannt für uns so. Die Mädels hatten super Spaß mit dem großen Airtrack und Stoptanzen und Stille Post. Langsam sind sie auch so groß, dass es nicht aus reiner Überforderung irgendwann Tränen gibt. Alles sehr schön. Wir haben sogar eine Freundin von Pippi mitsamt Papa danach noch auf einen Tee zu uns eingeladen, und das obwohl hier doch das Chaos immer noch herrscht. Aber die Freundin wohnt drei Orte weiter (das ist keine Klassenkameradin, sondern ein Mädchen, das Pippi mal im Schwimmbad aufgegabelt hat) und sie sehen sich nicht so oft. Der Papa ist auch sehr nett, und wirkt nicht judgy, was Chaos angeht. Und bevor der erst noch ne halbe Stunde nach Hause gurkt, und dann wieder zu uns und zurück, haben wir ihn halt mit eingeladen. Und es war auch sehr nett. Gerne wieder. (Was ist los mit mir???)
Ok, abends bin ich dann einfach wehrlos eingepennt. Wir hatten Sushi gegessen und danach war ich satt und weil ich fror, war ich auch dick eingepackt und, tja.
Heute haben die Kinder mit dem Korps auf einer Konfirmation gespielt, das hat Tradition, dass der Korps bei den Konfirmationen der Mitglieder spielt. Michel hat auch noch mal einige Fragen zur möglichen Konfirmation (christlich vs. humanistisch vs. irgendwas selbst geklöppeltes) gestellt. So langsam reift es in ihm, dass die Wahl auf ihn zukommt, ob er nun will oder nicht. Die Kinder haben schön gespielt. Memo an mich: Pippis Uniforms-Handschuhe sind zu klein und vor allem kaputt, die müssen ausgetauscht werden.
Danach haben wir hier herum gerödelt. Ich habe das Kaminzimmer (wie das klingt!) von einigen Kisten befreit und weitere drei Kisten ausgepackt. Das klingt wenig, aber ich habe auch viele, viele Bücherkisten zur Hälfte ausgepackt, nämlich die Bücher, die oben ins Wohnzimmer dürfen. Die stehen jetzt im Regal. Da stehen jetzt auch Blumen. Und Deko. Und Bilder. So langsam wird es persönlich und heimelig. Außerdem habe ich viele Kisten da hin geräumt, wo ihr Inhalt am Ende mal sein soll. Jetzt stehen nur noch ganz wenige Kisten einfach wahllos im Kaminzimmer rum. Aber das sind Kisten mit Inhalten, die wir entweder noch nicht auspacken können, weil uns Möbel fehlen, um es rein zu räumen (Bücher zum Beispiel) oder für die ich mich wirklich so gar nicht zuständig fühle. Ich wohne hier ja nicht alleine.
Abends haben wir eine Dunstabzugshaube bestellt. Wegen Lieferzeit habe ich jetzt knapp zwei Wochen, um wen aufzutreiben, der uns ein neues 150 mm-Loch in die Küchenwand macht, weil, wie gesagt, die Maße von allen Geräten, die nicht Ikea sind, anders sind, als die von Ikea. Und die existierende Lösung sieht bereits so aus, als sei da was passend gemacht worden, was vorher nicht so richtig gepasst hat. Das wird also potentiell noch ein bisschen spaßig alles.
Wir hatten heute Morgen das erste Gespräch mich Michels neuem Klassenlehrer, an der neuen Schule. Wir, also Herr Rabe und ich, sind jetzt übrigens auch in dem Alter, wo einige der Lehrpersonen unserer Kinder jünger sind als wir, und das ist sehr seltsam für mich. Der neue Klassenlehrer ist schätzungsweise so Anfang 30, trägt Caps (falschrum) und Hoodie, ist tätowiert und sieht aus, als würde er viel Kraftsport betreiben. Er ist auch sehr nett. Was aber viel wichtiger ist: Michel blüht wieder so richtig auf. Selbst Mathe ist nicht mehr so schlimm, eigentlich ist alles an der neuen Schule gut, und absolut alles ist viel besser als es an der Barneskole war. Der Lehrer sagt, Michel sei sehr smart und weiß viel und kann das auch sehr gut wiedergeben und vermitteln. Das ist ja nichts Neues für uns, aber die letzten zwei Jahre kam das ja in der Schule nicht so gut an, und es ist total schön zu hören, dass er jetzt wieder Fakten rausballert. Da kann er er selbst sein und dann fällt ihm auch alles andere viel leichter. Wir haben auch zu Hause ein ganz anderes Kind. Also ja, all das ist quasi aus dem Neurodiversitäts-Lehrbuch, aber da hat die Barneskole ja komplett auf Durchzug gestellt und dann hat Michel eben mit Gewalt und mit mäßigem Erfolg das Rausblubbern von Wissen und Richtigstellungen und allgemeiner Klugscheißerei unterdrückt und war dementsprechend dann spätestens nach dem halben Schultag auch durch. Jetzt kann er das wieder machen, wird dafür wertgeschätzt und siehe da – alles läuft viel geschmeidiger und er hat auch kein Problem mehr damit, eine Schulstunde lang auf seinem Po sitzen zu bleiben. Wir müssen sogar kaum noch über Hausaufgaben streiten. Ich hab wirklich das Gefühl, dass wir unser Kind zurück haben.
Man soll ja nicht nachtragend sein. Es ist ja im Nachhinein eh auch nichts dran zu ändern. War doof, ist aber ein abgeschlossenes Kapitel. Jetzt kommt ein neues. Das macht mich froh.
Aber ich kann nicht unterdrücken, ein bisschen innerlich zu feiern, dass die Ungdomsskole so entspannt ist und bisher alles „total chill“. Das Argument für Erziehungsmethoden aus den 60ern war in der 6. und 7. Klasse ja immer, dass das die Kinder auf die Ungdomsskole vorbereiten sollte, wo angeblich gaaaaaanz andere Saiten aufgezogen werden sollten und wo alles viel strenger ist. Vielleicht gilt das ja an Elite-Internaten, aber in Pissel-Eidsvoll…? Wohl eher nicht.
Zu allererst: Es sieht so aus, dass wir eine Rot-grüne Regierung bekommen. Das wird dann wohl ein Zusammenschluss aus vielen rötlichen und grünlichen Parteien, aber immerhin NICHT blau-braun. Yeah. Die Grünen sind dieses Mal auch recht safe über der Sperrgrenze (hier 4%). Das ist auch gut.
Ich habe heute zwei mal eine halbe Stunde Geige geübt und das war schön. Außerdem habe ich eine halbe Stunde Michel beim Trompete üben beaufsichtigt und ihm Melodien vorgesungen, und er hat sich am Ende bedankt. Er kann das auch alles, er muss nur üben. Er hört manchmal nicht so gut, ob er die richtigen Töne spielt (oder er ignoriert, wenn es die falschen Töne sind) und braucht deshalb jemanden, der daneben sitzt und ab und zu Fis! sagt. Das war, im Großen und Ganzen, auch schön.
Die Dachdecker haben angefangen, unser undichtes Garagendach neu zu decken. Dabei haben sie entdeckt, dass ein Teil des Balkongeländers morsch ist, nämlich genau an der Garagendach-Ecke. Das ist ziemlich mistig. Ursache ist wohl, dass die Vor-Vorbesitzer des Hauses am (vermutlich schon länger undichten) Garagendach rumgeflickschustert haben, und dann ist wo Wasser hingelaufen, wo es nicht weg konnte. Und jetzt müssen wir auch noch nen Zimmermann organisieren, der das da repariert, und eventuell muss ich dann wohl doch jetzt schon ja zum Glas-Geländer sagen. Wenn das Geländer eh ab muss… hmm. (Teuer.)
Das PMDS ist diesen Monat wirklich sehr schlimm. Gestern habe ich es ganz drei Stunden im Büro ausgehalten, dann bin ich wieder nach Hause. Das hing auch damit zusammen, dass mir jemand meinen Stuhl geklaut hatte, und nicht mal nen anderen an meinen Arbeitsplatz gestellt hat. Das hat mich sehr aus der Bahn geworfen.
Abends war ich bei einem vorläufig geheimen Projekt. Geheim, weil ich das erst noch ein bisschen probieren will, und gucken, ob ich dabei bleibe. Nett war es jedenfalls.
Danach kam ich nach Hause zu einer total verzweifelten Pippi, die Rotz und Wasser heulte, wegen Hausaufgaben. Verständlich, es war auch schon spät und wenn man total aufgelöst ist, machen sich Hausaufgaben auch nicht gut. Aber sie wollte unbedingt alle Hausaufgaben gestern Abend machen, obwohl sie bis Donnerstag Abend dafür Zeit hat. Es ist manchmal nicht leicht für sie. Am Ende schlief sie ohne Zähneputzen halb auf mir liegend ein.
Heute Morgen ging das mit den Hausaufgaben aber leider weiter und am Ende musste sie mit dem Fahrrad zur Schule fahren, weil sie den Bus nicht mehr bekommen hätte. Eigentlich finde ich Fahrrad fahren grad nicht so super, weil ihr Helm nicht mehr gut passt und sie auch kein Schloss hat, weil sie es verschlürt hat (und nicht Bescheid gesagt). Unter Androhung, dass, wenn das Fahrrad geklaut wird, sie ein neues vom Sparkonto kaufen muss, fuhr sie dann. Das Fahrrad wurde nicht geklaut und sie war auch noch pünktlich. Aber meine Güte, warum habe ich zwei so sture Kinder bekommen? Niemand hier ist doch stur! (Scherz. Wir Eltern sind beide sehr Meinungsstark.)
Homeoffice heute ging viel besser als Office-office gestern. Vielleicht sollte ich einfach auch auf Laune mehr Rücksicht nehmen.
Insgesamt, ebenfalls aufgrund von Hormonen, müde und antriebslos. Nicht mal Ballett heute hat das großartig geändert. Ich war damit letzte Woche beim Hausarzt und er überweist mich an eine Gynäkologin, also es wird immerhin irgendwas getan. Außerdem hat er allerlei Blutuntersuchungen angeordnet, bei denen aber nur rauskam, dass ich diverse Hormone in diversen Mengen an diesem Tag zu dieser Zeit im Blut hatte. Daraus lässt sich erst mal exakt gar nichts ableiten.
Uffz ich bin so müde. Zwei Tage hintereinander um sechs Uhr aufgestanden, Zack, todmüde. Ok, weil ich halt nicht um zehn schlafe.
Ich hatte ja gestern und heute noch frei, ich arbeite erst morgen wieder. Aber die Kinder hatten so aufregende Tage und Herr Rabe arbeitet wieder, sodass ich mit aufgestanden bin und gestern die Kinder auch zu ihren respektiven neuen Schulen begleitet habe. Mit dem Bus, damit die Kinder auch wissen, wie das geht. Pippi wollte dabei am liebsten, dass ich nicht gehe, Michel wollte gerne, dass ich nicht mitkomme. Dafür ist er abends extra anhänglich. Ist auch ok. Ich bin jetzt die peinliche Mutti eines coolen Teenagers.
Michels erster Tag an der Ungdomskole war „gut“. Er hat seine Zweitwahl bei der Fremdsprache bekommen, nämlich Französisch (nicht Spanisch) und ich spannte schon mal alles an, um auf alle etwaigen Reaktionen vorbereitet zu sein, aber er ist da total entspannt mit. Vielleicht ist das Gehirn über die Ferien auch ein bisschen gewachsen. Michels Klassenlehrer ist, laut Michels Aussage, „cool und ziemlich chill“. Es sind erst zwei Tage, aber ich senke da vorläufig erst mal die Schultern.
Pippis neue Schule ist ja die alte im neuen Gewand, und das Gewand ist schon wirklich sehr schön.
Ich habe gestern weiter Pax gebaut. Heute auch ein bisschen, aber nicht ganz so viel, ich musste auch noch andere Sachen mal priorisieren, zum Beispiel einen Arbeitsplatz, und einen Schminktisch (sehr wichtig!). Aber ich habe jetzt ALLE Klamotten ausgepackt und sie liegen und hängen jetzt auch ALLE im Schrank. Und es ist noch Luft. Es ist wundervoll. Kein Wechsel von Sommer- auf Winterklamotten und wieder zurück mehr, den ich im ersten Fall übereifrig mache und im zweiten Fall ewig frierend vor mir her schiebe. Es passen ALLE Klamotten gleichzeitig in den Schrank! Ebenfalls gestern habe ich im Keller Sachen eingeräumt, die im Flur im Weg standen. Das dauerte eine Weile, aber der Flur ist jetzt leer. Wenn ich richtig mitgezählt habe, habe ich 12 weitere Kartons komplett oder teilweise ausgepackt. Hi
Hurra!
Gestern und heute habe ich auch endlich mal wieder Geige geübt, weil ich heute mit einer Kollegin zum gemeinsamen Spielen eingeladen war. Das hat mich sehr nervös gemacht. Aber es war wirklich schön und hoffentlich nicht das letzte Mal.
Morgen geht es wieder ins Büro. Nach sechs Wochen. Ich habe überhaupt keine Lust.
Das alte Haus ist übergeben. Halleluja. Es gab keinen Stress wegen irgendwas, alles supi, 5 Sterne, gerne wieder. Oder so. Wir konnten uns auch fast gut vom alten Haus trennen.
Danach habe ich ein über Finn gefundenes, entzückendes kleines Schminktischchen abgeholt und dann haben wir den Rest des Nachmittages Pax aufgebaut. Das ging zwar überraschend gut und fix (bis auf die Schubladen auf die Schieben zu setzen, das war ein Akt, bis wir raushatten, wie das geht), aber dauert halt dann doch ne Weile.
Zum Abendessen gab es für jeden von uns Erwachsenen ein halbes Pikolöchen mit Prosecco, curtesy of ColorLine, zur Feier des Tages. Dann hatten wir einigermaßen Spaß damit, die Kinder mal zu halbwegs normalen Zeiten ins Bett zu kriegen. Beide sind außerdem total aufgeregt, weil morgen erster Schultag an einer neuen Schule ist, Pippi im mistneuen Neubau der Barneskole, Michel in der Ungdomsskole. Dementsprechend war das doch ein längerer Prozess und morgen früh wird wahrscheinlich für uns alle hart.