Tag 636 – Bekymringswoche Tag 1

Erinnerungen Sie sich noch an das Gespräch mit Cecilie? Da hatte ich ja festgelegt, dass ich mir in KW 19 ordentlich Sorgen um meine berufliche Zukunft machen würde und vorher aber nicht (mehr). Das mit dem ‚vorher nicht mehr‘ hat tatsächlich relativ gut geklappt, wobei sich mehr und mehr ein grober Plan herauskristallisiert hat, der im Wesentlichen aus einer örtlichen Wunschliste bestand, nämlich (in der Reihenfolge)

  1. Norwegen, speziell Oslo
  2. Schweden (Göteborg, Stockholm, Malmö)
  3. Dänemark (Kopenhagen)
  4. Schweiz (Basel)

Das schöne an dem Plan war, dass er sich grob genug anfühlte um nicht zu viel Druck auszuüben, aber auch konkret genug war um meine innere Unruhe im Zaum zu halten.

Und dann wurde mir letzte Woche irgendwann – während ich so mit ca. 20 Zellkulturflaschen jonglierte – klar, dass KW 19 ja am 8. Mai anfängt. Wie soll ich sagen, der Rest der Woche war dann relativ vollgepfropft, um diese Woche halbwegs frei zu haben, aber es hat funktioniert. 

Und seit heute früh mache ich mir eben aktiv und bewusst Sorgen. Mein bisheriger größter Meilenstein ist das hier*:


Joa. Ich werde mich noch eingehender mit dem Thema „Wissenschaftliches Schreiben als Broterwerb, eventuell sogar in einem Unternehmen angestellt“ beschäftigen, weil ich viel zu wenig darüber weiß, um es als Vergiss-den-Quatsch abzutun. 

An der Stelle hätte ich vermutlich abbrechen und nach Hause gehen und Kleider nähen sollen, stattdessen machte ich den Fehler und googelte Unternehmen, die Menschen wie mich möglicherweise anstellen wollen könnten. In Norwegen. Das Ergebnis war mehr als ernüchternd: es gibt hier (also, in Oslo) kaum entsprechende Unternehmen. Wirklich nur ganz ganz wenige und die sind zum allergrößten Teil sehr kleine Buden. Und als ich meine Suche ausdehnte, kam einiges weniges in Schweden dazu, etwas mehr in Dänemark und sehr, sehr viel in der Schweiz und in Deutschland. An der Stelle machte ich das einzig Sinnvolle und ging mit meiner Kollegin draußen in der „Sonne“ (lies: Nieselregen) einen Kaffee trinken. Danach war ich wenigstens wieder so gut drauf um die Google-Ergebnisse Google-Ergebnisse sein zu lassen und statt mich zu grämen, weil wir eventuell in ein so grauenvolles Land wie Dänemark oder gar die Schweiz zu ziehen, Gespräche mit Menschen anzuleiern, die eben da wohnen. Und obendrein noch eins zum Thema Schreiben. Alleine komme ich da auf keinen grünen Zweig und „Wie ist das Leben in der Schweiz“ zu Googlen macht vermutlich in etwa so viel Sinn, wie eine Suchmaschine nach „was ist das für ein komischer Knubbel an meinem Finger“ zu befragen.

Außerdem ist das DIE Gelegenheit, mal mit Leuten in echt zu reden. 

Wird schon. Morgen gehts weiter.

*Ach, schade, ich dachte, ich hätte den ganzen Zettel fotografiert. Naja, dann zeige ich Ihnen den morgen.