Tag 3125 – Woozaaa.

Ich habe heute im Homeoffice eine Reihe Meetings nur dadurch überlebt, dass ich nebenher Wäsche zusammengelegt und verräumt, den Fernseher geputzt (da hatte jemand mit dem Finger fettige Herzchen und Smileys draufgemalt, jetzt in der immer noch tief stehenden aber immerhin ins Wohnzimmer scheinenden Wintersonne sieht man das sehr gut) und meine Schminkpinsel gewaschen habe. Die im Direktorat saufen alle Lack und versuchen auch noch, den allen anderen als Champagner zu verkaufen.

Ansonsten viel Kinder rum fahren und Alltag organisieren. Morgen noch mehr davon, aber übermorgen hat wenigstens niemand „Draußentag“ oder Sport oder „Ernährung und Gesundheit“ oder sonst irgendwas, das besonderer Maßnahmen bedarf.

Den Rabenmutter des Jahres-Award habe ich jedenfalls schon alleine dadurch verdient, dass ich vergessen hatte, die Schulgeräte der Kinder aufzuladen. Das fiel mir um 07:45 ein. Beide Kinder hatten dann leere Geräte und Ladegeräte dabei. Nächste Woche steht dann wieder auf dem Erinnerungszettel, dass diese Dinger geladen in die Schule gebracht werden sollen (mindestens 80%!) weil man in der Schule leider, leider gar nicht laden kann. (Ich verstehe schon, dass nicht 20 Kinder dort zeitgleich laden können. Aber warum gibt man jedem Kind ein Gerät, wenn die Infrastruktur in der Schule das eigentlich gar nicht hergibt und man darauf angewiesen ist, dass Kinder und Eltern auch daran noch denken? Wenn’s nach mir ginge müssten die Geräte auch in der Schule bleiben können, wenn sie nicht zwingend für Hausaufgaben benötigt werden, was pro Kind so ca. 1 mal im Monat der Fall ist. Aber nein. Wir kriegen ein Dings mit nach Hause, auf dem keinerlei parental control eingerichtet ist und sollen das dann ausgleichen, indem wir dem Kind *Medienkompetenz* vermitteln. Und warum? Weil die Schule keine ausreichende physische Sicherheit hat, um solche Werte da rumliegen zu haben. Kein Scheiß.)