Tag 3663 – Noch mal Markt und noch mal Strand.

Mittwochs ist hier, wie wir ja seit letzter Woche wissen, Markt. Und das ist voll. Bunt. Laut. Aber dieses Mal wussten wir das ja alles und wenn man darauf vorbereitet ist, ist das ja auch halb so schlimm alles. Bis auf eine Tasche für Michel und einen Jahresvorrat Nougat (hoppala) haben wir auch nichts gekauft.

Dafür haben wir hinterher ganz viel Zeug bestellt, Vorräte zum Mitnehmen nach Norwegen.

Am recht späten Nachmittag waren wir dann nochmal alle am Strand und die meisten auch im Wasser, weil es recht warm, Sonnenschein und wenig Wind war. Hach, das war schön. Hach, hach.

Abends gab es Zwiebelsuppe, also für die Erwachsenen. Die Kinder aßen Nudeln. Dafür pupsen die heute Nacht wahrscheinlich auch weniger.

Tag 3662 – Spaß zu zweit und zu dritt.

Herr Rabe und ich haben gestern im Maislabyrinth das extra harte Labyrinth angefangen, aber dann waren die Handyakkus leer und für dieses Labyrinth braucht man tatsächlich eine App. Außerdem waren wir nicht gut genug ausgerüstet mit Übersetzungstools. Die Labyrinthe da, inklusive aller Rätsel und Hinweise, sind nämlich ausschließlich auf Französisch. Heute sind wir aber mit geladenen Handys mit entsprechenden Apps drauf noch mal hin, weil das ja nicht geht, dass wir da so ein angefangenes Projekt haben. Wir hatten dann zu zweit viel Spaß und haben auch alle Rätsel bis auf eines selbständig gelöst. Bei dem einen hat uns Chat GPT geholfen. Ich habe zwar die Erklärung von Chat GPT zu diesem Rätsel nicht so ganz kapiert, aber die Lösung war richtig. Anyway. Wir kamen irgendwann heile wieder aus dem Labyrinth und hatten Spaß unterwegs. Unsere Lösung am Ende war auch richtig.

Konzentration!

Währenddessen war Frau Wunnibar mit den drei Mädels am Strand. Eigentlich wollten wir danach mit Michel nachkommen, aber da war es so windig geworden, dass die Mädels keinen Bock mehr hatten. Sie wollten lieber weiter im Wohnzimmer des Ferienhauses eine komplette Burganlage aus Stühlen und Bettdecken bauen. Aber Herr Rabe und ich wollten schon gerne noch an den Strand (pffft, Wind!) und auch Michel sanft zwingen. Also machten wir das, aber erst später, nämlich nach einem Einkauf und nachdem eine Quiche ihren Weg in den Ofen gefunden hatte. Sehr leckere Quiche übrigens, und ganz einfach: Zwiebel und Knoblauch kurz anbraten, 200 g gefrorenen Rahmspinat dazu, würzen. Quicheteig (hier aus dem Supermarkt, was für ein Luxus!) in die Form, Spinat drauf, eine Packung zerbröseltem Feta obendrauf verteilen. Drei Eier und 200 mL Sahne verquirlen, würzen und das wiederum oben drauf gießen. Bei 180-200 Grad, je nachdem ob man dem Rezept oder der Verpackung des Quicheteigs folgt, 40-45 Minuten backen, bis es lecker aussieht eben. Das ist sogar für mich Spinat in einer tolerierbaren Form. Die andere ist roher Blattspinat, aber bitte nicht zu viel, im Salat und so ein mal im Jahr esse ich Rahmspinat mit Kartoffeln und Spiegelei.

40-45 Minuten sind genug für ein Mal zum Strand gehen, dort frierend im Wind das Kind belabern, sich endlich auszuziehen, dann 20-30 Minuten herumzuplantschen (wegen Wellen und Sog wieder ohne richtiges Schwimmen, aber bei den Wellen brauchte man das auch nicht, man wurde trotzdem gut nass überall und bekam eine gratis Massage gleich dazu), dann das Kind, über dessen Spaßlevel ich strenge Auflage des Stillschweigens bekam, dazu belabern, aus dem Wasser auch wieder rauszukommen, dann grob abtrocknen und zurück gehen. Es war, wegen des Windes, im Wasser wärmer als draußen und es war, wegen der Wellen, ein Heidenspaß. Also für Herrn Rabe und mich, das Kind hatte möglicherweise Spaß, eventuell, ich darf da ja nichts zu sagen. Mega. Ich werde das Meer echt vermissen. Wir haben es schon sehr gut hier.

Der Wind sorgt für händefreies Abtrocknen und blogfreundliche Kinderfotos.

Ich glaube, es war ganz gut, dass wir Michel dazu gezwungen haben, aber dass es auch nur wir drei waren. Da muss er nicht cool sein.

Pippi war heute übrigens ganz allein ein Eis kaufen. Auf Französisch und dann, als die eingeübten Phrasen nicht mehr reichten, auf Englisch. Problemlos. Meine Güte, sind unsere Kinder schon groß.

Tag 2925 und 2926 – Dänemark Tag 10 und 11.

Gestern waren wir zwar etwas vernünftiger, aber nicht viel. Kurz nach Mitternacht waren wir Erwachsenen im Bett nach einer Runde (Achtung!) SkipBo. Wir mussten Bildungslücken auffüllen, ALLEIN DESHALB!

Gestern war ansonsten ein so lala-er Tag, jedenfalls für mich und sämtliche Kinder, denn Herr Igelbert und ich zwangen die Horde, mit uns an den Strand zu gehen. Klingt jetzt erstmal wie eine dieser „haha – gezwungen – zwinker“- Geschichten und das war ursprünglich auch unsere Intention. Leider war es aber dermaßen windig, dass es am Strand wirklich kaum aushaltbar war. Schon die Düne zu überqueren war gelinde gesagt schwierig, weil man wie aus einem Laubbläser mit tonnenweise Sand beschossen wurde. Wir waren echt nicht lange da, bevor wir aufgaben, und haben danach auch alle sehr gründlich geduscht, aber ich finde heute auch noch Sand in meinen Ohren und allen möglichen unaussprechbaren Körperstellen. Michel (dem es wieder besser geht, der aber noch ein bisschen hustet, wogegen Seelft ja bekanntlich helfen soll – SOFERN MAN DAMIT NICHT KILOWRISE SAND EINATMET) hatte halbwegs Spaß und sammelte einen Hut voller schwarzer Steine.

Heute war da schon viel besser, denn wir zwangen die Horde, zum Leuchtturm zu gehen. Der ist ein beliebter Ausflugsort in 20 Erwachsenenlaufminuten Entfernung und man kann auch ganz oben rauf, wenn die Oberschenkel mitmachen. Dieses Mal war es auch wirklich so, dass wir zwar 50% der Kinder sehr aktiv dort hin labern mussten, sie da aber dann kaum noch weg zu bekommen waren.

Blick gen Westen vom westlichsten Punkt Mainland-Dänemarks aus gesehen.

Auf dem Rückweg kamen wir an einem „Waffelhaus“ vorbei, von dem ich fälschlicherweise annahm, dass es da Waffeln (also diese 5-6-Herzchen-Gebäckdinger, die zwischen zwei heißen Eisen zubereitet werden) gäbe. Nein, Eiswaffeln waren gemeint. Hoppla. Wir aßen dann, weil bei allen der Magen in den Kniekehlen hing, total konsequent statt Waffeln Pommes, Burger und Hotdogs. War auch gut.

Auf dem Rückweg nahmen einige von uns die Strandroute (ich glaube, wir haben gestern einen Teil der Kinder mit Strand traumatisiert) und das war ganz wunderbar. Mit Herrn Rabe und Michel hingen wir versehentlich Frau Wunnibar und K2 ab, platschten barfuß in der Nachmittagssonne durch die ganz leichte und seichte Brandung, Michel warnte uns vor jeder einzelnen Miniqualle und rannte ansonsten immer mal wieder 50 Meter vor und wieder zurück und powerte sich aus und alle hatten es gut mit, im Gegensatz zu gestern, echt zahmem Wind. Hach! Meer at it’s best.

Nach einem späten Abendessen bekamen wir noch das Highlight des Tages – Show! Pippi tanzte, Wunnibars K1 spielte Geige, Pippi und K1 sangen (mit Unterstützung von Herrn Igelbert) und K2 machte einen improvisierten Ausdruckstanz. Das war so niedlich, alles daran, inklusive der gebastelten Eintrittskarten, Platzkarten, dem Schlange stehen und dem von K1 gewünschten leisen Applaus, dass es wirklich herzplatzmäßig war. Hachzi hachzi hachz! (Leider keine Fotos, da vor lauter Süßigkeit vergessen zu machen.)

Tag 232 – <3 Korfu Tag 2

Es. Ist. So. Schön. Hier.

Also erstmal: das Wetter. Es ist warm und sonnig. Hurra! Ich persönlich finde auch das Meer nicht kalt, die Griechen natürlich schon, aber naja, da sind wir halt anderes gewohnt. Man merkte es als wir heute am Strand waren: alle anderen waren da in Jacke und langen Hosen. Wir so: T-Shirt, kurze Hose, barfuß. Wheeeee! Im Wasser waren wir erstmal nur bis zu den Füßen, es war aber auch schon fünf Uhr.

Da sind wir auch schon beim zweiten Punkt gewesen: da ist richtiges Meer und ein richtiger Strand in 400 m Entfernung!!! Ich raste aus.

Es gibt einen Garten, der zu der Ferienwohnung gehört. In dem Garten wachsen Zitronen und Orangen. Reife Orangen hängen grad nicht am Baum, Zitronen aber schon. Und sie sind lecker und kaum sauer und ich will auch Zitronenbäume überall wachsen haben!

Die Kinder fühlen sich pudelwohl. Pippi will immerzu nach draußen, sobald die Tür auf ist, ist sie schon unterwegs. Leider sind hier Steintreppen und so gefährliche Dinge, deshalb müssen wir immer mindestens ein Auge auf sie haben. Michel ist im siebten Himmel, weil die ohnehin sehr Kinderfreundlichen Griechen ihm am laufenden Band Süßigkeiten zustecken. Hier ein Bonbon, da ein Keks… Außerdem gibt’s hier Tiere, dies bei uns nicht gibt. Wir haben schon ein paar Geckos gesehen und einen kleinen Tausendfüßler. Und tausend Ameisen, Fliegen, Bienen, Spinnen und zwei Wanzen. Und am Strand kann man buddeln.

Alles ist grün! Grüüühühüüüün! Frühling, blühende Blumen! Ich hätte fast vergessen, wie das aussieht.

Blümel flückchen! <3

Die Vermieter sind wirklich total nett. D. hat uns heute erstmal zum Einkaufen gefahren (die Tomaten! DIE TOMATEN!!! Und griechischer Joghurt, den ich sofort heiraten möchte!), hat uns dortselbst mit Rat und Tat zur Seite gestanden und dann noch in der Gegend rumkutschiert und uns Tavernen und Eisdielen und Strände empfohlen. Ok, die Tavernen am Strand machen erst in zwei bis vier Wochen auf, aber es gibt auch welche, die schon geöffnet sind. Die sind dann eben etwas landestypischer und nicht so auf Touristen ausgelegt. Und auch N. ist super nett, hat uns Extrapreise für ALLES gemacht und sagt dauernd „und wenn ihr noch was braucht, wir sind direkt da, kein Problem, meldet euch einfach, das geht ganz einfach, machen wir sofort…“.

Und ab morgen (oder so) ist dann auch der Pool sauber und benutzbar („Aber noch kalt, da geht ihr sicher nicht rein…“ wenn die wüssten!).

Was nicht so ganz so cool ist: man sieht, dass die griechische Wirtschaft echt runter ist. Straßen sind kaputt, in den Orten sind die Fassaden extrem dreckig und kaputt, super viel Leerstand. Alle Autos hier sind verbeult und rostig. Überall stehen Bauruinen. Angefangene Rohbauten, an denen nicht weitergearbeitet wird, weil entweder der Bauherr pleite gegangen ist oder es keine Baugenehmigung für den (vorsorglich schon mal angefangenen) Bau gibt. Und nachdem die gute alte Korruption ja international irgendwie in Verruf geraten ist, kann man auch keinen Baubehördler mehr schmieren. Tja, dann steht das Ding da und keiner macht dran weiter. Schade für die Landschaft.

So, jetzt ruft der Reiseführer, ich muss mir mal ein wenig basic Vokabular aneignen. Ist ja peinlich, wenn man nicht mal Danke auf Griechisch sagen kann. Wo die doch hier alle so nett sind!

Hachz.