Tag 3281-3283 – Freizeitstress.

Wir hatten drei wunderbare Tage und es war warm.

Freitag war es so warm, dass wir ins Freibad gegangen sind. So richtige Freibäder gibt es in Norwegen kaum, ich weiß nur von einem und da war ich noch nie, war bisher nicht so verlockend. Bielefeld allein hat, keine Ahnung, 8 Freibäder mindestens. Wir waren im zweit-nächstgelegenen, das ich – im Gegensatz zum nächstgelegenen – auch sehr mag, dem Freibad Gadderbaum. Pippi fand das von Anfang an super, Michel musste sich erst damit abfinden, dass wir nun mal da waren, und wurde dann aber auch eineinhalb Stunden nicht mehr gesehen, er flippte zwischen Rutsche, Spaßbecken und Sprungbecken hin und her. Es gab eine Runde Freibadpommes für alle, Pippi konnte ihre Meerjungfrauenflosse und ihren neuen Bikini ausführen und ich ersetzte das Fitnessprogramm durch 1 km Schwimmen. Das war herrlich.

Im Anschluss halfen Michel und Pippi tatkräftig dem Opa im Garten, ich war eine Runde in der Stadt, Dinge für Pippis Geburtstag besorgen.

Samstag wurde es noch wärmer, weshalb ich mein Sportprogramm auf morgens verlegte. Vor dem Frühstück. Ächz. Aber wir hatten auch geplant, zu meiner Freundin nach Hürth zu fahren und das sollte nicht so spät werden. Zwei Stunden im warmen Auto festkleben war dann auch gar nicht mal so schön, aber als wir dann da waren, war es super. Pippi freundete sich binnen Nanosekunden mit der älteren Tochter an und sie wurden unzertrennlich. Wir Erwachsenen konnten sehr entspannt herumschwitzen, während drei Mädchen im Garten mit Ghostbuster-Wasserpistolen herumsprangen und Michel irgendwo alleine, später mit uns Erwachsenen, ebenfalls herumschwitzte. Abends gingen wir Pizza essen, entgingen ganz knapp dem Gewitter, machten Sightseeing in Hürth (Die Monstertrasse(TM)) und hatten es allgemein sehr gut. Wieder bei den Freunden angekommen musste ich ganz spontan einen Nagelsalon eröffnen, weil die Mädels mitbekommen hatten, dass Michel die Fingernägel neu lackiert haben wollte und dann wollten die natürlich auch alle. Ich habe seit sehr langer Zeit nicht mehr so winzige Fußnägelchen lackiert, meine Kinder haben irgendwie riesige Füße und auch Hände. Pippi überragte auch die zwei Jahre ältere große Tochter ganz generell. Pippi ist echt sehr groß geworden. Gestern schliefen dann alle sehr spät, aber auch der Tag war rundum gut.

Und heute auch. Nach einem gemütlichen Frühstück und einer Dusche (nach gestern klebte irgendwie alles an allen) fuhren wir nach Bochum, um dort im Tierpark Familie Wunnibar zu treffen. Urlaub im Kurzdurchlauf, aber es war einfach ganz toll, die vier wenigstens für einen halben Tag zu sehen. Abends gingen wir dann noch zusammen zu einem türkischen Restaurant, wo es unglaublich gute Köfte gab. Nachdem wir mittags ja schon Pippi von der großen Tochter der Freundin aus Hürth losschweißen mussten, mussten wir das noch mal von Frau Wunnibars K1 wiederholen, aber ich glaube, Pippi hat jetzt erstmal wieder ein wenig Sozialkontakte getankt. Im Tierpark haben wir außerdem viele spannende Tiere gesehen, ich bin Fan von den Nachtaktiven-Gehegen, da konnte ich einen Igel sehen, Igel sind so niedlich. Hach. Ich finde wirklich schade, dass es dieses Jahr nicht mit einem gemeinsamen Urlaub geklappt hat.

Hach Hach Hach.

Jetzt sind wir wieder in der Ferienwohnung, es regnet (und kühlt ab, Hurra!), Herr Rabe hat Geburtstagsmuffins für Pippi gebacken und morgen ist dann Feierei angesagt.

Tag 3280 – Touristen.

Wir haben die Kinder heute auf die Burg geschleppt. Ich habe nicht umsonst in der Grundschule gelernt, wie diese ganzen Rondelle heißen und wie tief der Brunnen da ist! Meine Kinder müssen das auch alles weitergegeben bekommen.

Aber es war wirklich schön. Herrliches Wetter, Erinnerungen an diverse Hochzeiten (inklusive unserer) und dabei haben wir noch rausgefunden, dass nächstes (also nicht das jetzt direkt kommende) Wochenende Sparrenburgfest ist. Hach.

Wir sind sogar auf den Turm (Bergfried) hoch, das habe ich auch seit sicher 25 Jahren nicht mehr gemacht. Michel hat es sich nach der zweiten Treppe anders überlegt und ist wieder runter gegangen, ich fühlte das sehr, aber habe ja auch eine gewisse Verantwortung, ein gutes Vorbild zu sein. Also habe ich meine irrationalen Ängste vor der knarzenden Holztreppe runtergeschluckt und bin stur weiter nach oben gegangen. Ich kraxele schließlich beruflich in diversen Fabriken herum, auf Metallgittertreppen, da wird ja ein 800 Jahre alter Turm mich nicht klein kriegen.

Abends waren wir dann türkisch essen. Das gibt es in Norwegen nämlich nicht.

Tag 3271 – Ausflug in die Hauptstadt.

Heute haben die Kinder und ich einen Ausflug nach Oslo gemacht, noch mal das gute Wetter nutzen, bevor es morgen aus Eimern schütten soll. Ich möchte das nicht, ich möchte weiter 22 Grad und Sonnenschein, aber mich fragt ja keiner. Pippi war sogar im Oslofjord baden, nach viel Gebettel. Wenn es so doll regnet, soll man danach immer nicht im Oslofjord baden gehen, weil dann so viel Dreck aus der Stadt ins Wasser gespült wurde. Heute haben wir daher Eis gekauft und am Wasser gesessen.

Ansonsten habe ich für Pippi und mich sehr viel Geld im Ballettladen gelassen und am späten Nachmittag haben wir Herrn Rabe getroffen und waren dann noch Sushi essen. Michel wurde einfach mitgeschleift, damit der nicht nur zu Hause rumpupst, und eigentlich fand er das auch gut, aber Oslo ist ihm schon zu voll mit Menschen. „Eidsvoll ist gut“, sagt er, „da kann man überall hingehen und da sind keine Leute und kein Lärm.“

Wer hätte gedacht, dass sich unser Wohnort noch mal für ein sensorisch empfindliches Kind als Glückstreffer rausstellt? Wo wir doch nur hier gelandet sind, weil Oslo viel zu teuer ist, man von hier aber gut nach Oslo (und zu einer gewissen Chipsfabrik) pendeln kann. Und es hier nett ist, aber nett ist es ja anderswo auch.

Jetzt haben Michel und ich wieder ein paar Sommersprossen mehr. Für das Kackwetter morgen habe ich allerlei Putzmittel aufgestockt, da die Putzfirma sich einfach gar nicht mehr bei uns meldet. Sehr professionell, Applaus. Seufz.

Tag 3258 und 3259 – Endspurt!

Alles muss fertig werden, man (ich und mehrere meiner Kolleginnen und Kollegen) arbeitet sich also den Hintern ab. Auf uns alle warten absurd viele Wochen Ferien, weil die ganze „Flexizeit“ (die eigentlich Überstunden hätten sein sollen) ja irgendwo hin muss. Am 1.9. verfällt sie sonst. Angeblich ist das legal. Aber da habe ich mich sicher schon mal drüber aufgeregt.

An sich ist Arbeiten aber recht entspannt zu dieser Jahreszeit, man muss ja ständig Eis essen, und alle freuen sich auf frei haben.

Getier-Updates: Das Wespennest ist noch da. Greg hat sich erfolgreich und problemlos an einem Stück gehäutet. Eine Hummel (nehme ich an, denn die summen gerne um den Klee im Rasen herum) hat Pippi in den Fuß gestochen.

Ansonsten gibt es nicht so viel zu erzählen, Michel hängt viel zu Hause rum, schläft ewig und hat von ein paar Ausflügen in die Sonne ganz bezaubernde Sommersprossen bekommen. Pippi hängt hauptsächlich draußen rum (wenn sie nicht beim Dance Camp ist) und ist schon wieder ordentlich braun. Sie schläft auch wieder im Zelt, aber das mussten wir heute abbauen, da für die Nacht starker Regen angekündigt ist.

Vielleicht saufen die Wespen ja ab, ganz natürlich, ähäm.

Tag 3254 – Mojo Dojo Casa House.

Wochenende in der Sommerferien(vorbereitungs)version. Michel übernachtet bei seinem besten Freund, angeblich kommt er morgen zurück, wir werden sehen, ob das dann auch passiert. aber er hat ja Ferien und im Gegensatz zu Pippi nächste Woche auch nichts vor.

Pippi hat nächste Woche Dance Camp (ohne Übernachten) und brauchte dafür, und auch ganz generell, Schuhe. Sie wächst zur Zeit wie Unkraut, auch an den Füßen, und Schuhe aus dem letzten Jahr konnten wir eigentlich vergessen. Pippi hat eins der Paare trotzdem weiter angezogen, nur quasi als Schlappen, mit runter getretener Hacke. Gestern haben wir schon Sandalen und „Schuhe in denen man HipHop tanzen kann“ besorgt, heute dann noch günstige, leichte Sommerturnschuhe, die auch in die Waschmaschine können. Ich habe jetzt auch ein solches Paar in neu, optisch sind die kein Highlight (milde ausgedrückt), aber sie sind bequem, vorne breit genug, super elastisch, super leicht, super biegsam und können in die Waschmaschine, wenn ich mal wieder 20 km durch Seoul laufe oder so. Meine alten, mit denen ich durch Seoul, New York und Hyderabad gelaufen bin, geben langsam den Geist auf, in Form von von innen durchgeschubberter Ferse. Die waren auch schon wirklich oft in der Waschmaschine. Es sei ihnen verziehen, dass sie langsam hinüber sind.

Apropos Pippi wächst: im Auto klagte sie mir gestern ihr Leid, sie würde so schnell wachsen, sie sähe ja schon aus wie 10! Das sagte sie in einem Ton, der sich sehr danach anhörte, wie wenn ich sage, ich fühle mich wie 80. Jedenfalls geht all mein Mitleid an meine schrecklich alt aussehende Tochter. 10. Quasi steinalt.

Abends guckten wir dann zu dritt den Barbie-Film und amüsierten uns köstlich. Pippi über komplett andere Sachen als wir Erwachsenen, aber Spaß hatten wir alle. Der Film ist so ein großes Fest an bewusst schlecht über Gesellschaftskritik drapiertem, pinken Blödsinn. Tanzszenen! Gesang! Beach! Es ist alles dabei!

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Nach dem Film ging Pippi ins Bett und ich fütterte Monty. Greg liegt seit Tagen unter der Kokosnuss und was ich heute von Greg’s Körper sehen konnte, war sehr matt. Ich holte hen daraufhin kurz raus, konstatierte, dass die Augen auch komplett trüb sind und das arme Tier vermutlich gar nichts sieht, setzte hen zurück und fütterte nur Monty. Monty zog sich eine ziemlich große Ratte ohne großes Gewese und erstaunlich schnell rein und verzog sich dann wieder in die von hen bevorzugte Höhle. Schon beruhigend irgendwie, dass Monty jetzt so gut frisst.

Tag 2917 – Dänemark Tag 2.

Strandtag!

Es ist ganz herrlich, ich habe eigentlich keine großen Worte dafür. Wind, Wasser, Sandstrand, KEINE QUALLEN! und heute dazu sogar Sonne. Die Schultern senken sich spürbar um einige Meter.

Die Kinder haben auch Urlaub, die eigenen und die der Familie Wunnibar-Igelbert. Pippi und K1 sind direkt wieder zusammen gewachsen. Michel war heute eigentlich erst zu cool für alles, aber dann war es doch extrem verlockend, den Strand umzugraben und quiekend im Wasser herumzurennen. Zum Abendessen gab es Crêpes mit allem möglichen, für die Kinder also Nutella, Nutella, Nutella und Zimtzucker. Ich glaube, das passt schon so.

Das Wasser ist flach und recht warm (für uns Hilfsvikinger jedenfalls) und wir waren heute alle unterschiedlich weit im Meer, die Kinder allesamt komplett, Herr Rabe auch, ich bis zum Bauch. Es ist einfach alles ganz doll hachz grad.

Tag 2570 – Noch ein Mal Strand.

Bei bestem Wetter (nicht zu kalt, nicht zu warm, nicht zu windig, reichlich Sonne) sind wir heute noch mal alle an den Strand gegangen. Zusammen. Das war sehr schön.

Abends hatte uns (ebenfalls alle) Herr Rabes Familie zum Grillen eingeladen und das war auch sehr schön.

Ich werde ganz wehmütig, wenn ich daran denke, dass wir morgen packen und übermorgen fahren. Das ist alles falsch.

Meh.

Tag 2186 – Müdemüdemüde.

Wir sind wieder zu Hause, nachdem wir heute noch den „Kinderbauernhof“, der zu dem Freizeitpark gehört, besucht haben. Alle Beteiligten hatten eine gute Zeit (vielleicht mal abgesehen von den Streichelzootieren) und sind jetzt extrem bettschwer, beziehungsweise schlafen schon eine geraume Weile (die Kinder), in eigenen Betten, aus denen sie nicht herausfallen können. Ich muss auch sagen, so eine vernünftige Matratze hat schon was und genug Platz, um sich von einer Seite auf die andere rollen zu können, ohne wurschteln zu müssen, ebenfalls. Aber insgesamt waren es zwei wirklich schöne Tage.

Etwas, das nicht bis morgen warten kann: Bitte cremen Sie ihre Kinder mit Sonnenschutz ein oder, wenn Sie das nicht möchten oder das nicht geht, sorgen Sie dafür, dass sie ihre Haut mit Kleidung bedecken. Hautkrebs ist ein Ding, ein beschissenes (es ist im Normalfall nicht mit „halt größeres Muttermal wegschneiden“ getan und mit ein wenig Pech ist die Prognose auch nicht berauschend), und ich sehe zur Zeit sehr viele Kinder mit Sonnenbrand im richtigen Leben und auf Social Media und möchte weinen. Also bitte schützt euch und vor allem eure Kinder vor der Sonne.

Tag 2146 – Hach! (Pizza.)

Erstmal: Michel geht es gut, der konnte heute sowohl Trampolin springen als auch im Wald rumklettern.

Unsere Freunde oben auf dem Berg (formerly known as Nähmutter und Familie, aber das erscheint mir nicht mehr richtig) hatten uns heute spontan zu Pizza eingeladen. Die haben nämlich einen holzbefeuerten Pizzaofen aus Italien auf der Terrasse, und reichlich Teig aus Sauerteig im Keller. Außerdem ist es ja endlich warm genug, dass man sich dauerhaft draußen aufhalten kann (in unmittelbarer Nähe des Pizzaofens war es dann ein bisschen sehr warm). Die Kinder sind ebenfalls in den gleichen Kohorten und verstehen sich gut, und so kam es, dass wir die Kinder eigentlich kaum zu Gesicht bekamen, außer, als das Essen fertig war. Michel und A. nähten zusammen kleine Täschchen und schnitzten dann auf dem Baumhaus sitzend irgendwelche Dinge, Pippi und I. bauten einen Parcours aus Wäscheständern und statteten den mit allem möglichen aus, und fuhren sehr viel Spielzeugtraktor und Kettcar. Wir Erwachsenen unterhielten uns einfach. Das war sehr schön. Die Pizza war auch sehr lecker, und ich möchte jetzt einen Holzfeuer-Pizzaofen draußen. Alternativ müssen wir uns da öfter zu Pizza einladen.

Meine Freundin M. zeigte mir ein Buch über Sandalen machen, scheinbar macht das halbe DIY-Internet nun Sandalen selbst und wenn man das Buch so liest, kommt einer das auch verblüffend leicht vor. Ist es bestimmt nicht, aber das wird sich zeigen, ich bin erst mal fasziniert und wäre ja grundsätzlich immer für gute Sandalen (vor allem mit einem wirklich guten Fußbett für meine Spreizsenkknickfüße, die eigentlich gerne in allem orthopädische Einlagen hätten) zu haben. Ich lasse M. da mal ein bisschen experimentieren mit Kork und Leder und partizipiere dann von ihrem Können. Wer weiß, vielleicht zeige ich dann hier demnächst stolz meine selbstgemachtem Sandalen rum.