Tag 2889 – Alle wieder beisammen.

Die Kinder hatten eine gute Zeit. Heute kamen sie um acht Uhr abends mit dem Bus wieder an der Schule an. Es war aufregend und gut und sie waren sehr aufgekratzt und schliefen dann wie die Steine ein. Mit dreckigen Füßen, eigentlich müssen sie morgen früh beide erst mal duschen. Aber irgendwie muss das ja auch alles so, wenn man das erste mal mit einer Gruppe und ohne die Eltern wegfährt.

Herr Rabe und ich traten heute morgen den Heimweg an. Herr Rabe ging noch morgens eine Runde schwimmen, ich war zu faul. Ausgiebiges Frühstück und dann los. Eigentlich ein Wunder, dass wir schon wieder essen konnten, gestern haben wir nämlich ein dekadentes 7-Gänge-Menü gehabt, mit persönlichem Kellner, der einen Namen hatte und allem TamTam. Ich war so tiefenentspannt, ich habe sogar Alkohol getrunken und genossen und mir ging es heute deshalb auch nicht schlecht. Hurra! Wir fragten unseren Kellner nach einer Weinempfehlung, die zu allen 7 Gängen halbwegs geht und bekamen einen Riesling, der, laut Kellner und unseren Geschmacksknospen, an sich kein Feuerwerk war, aber ausgesprochen gut zu den meisten Gängen passte.

Essensmäßig müssen wir mit unserem Portemonnaie ein bisschen aufpassen, dass wir jetzt nicht zu Foodies werden. Meine Güte, war das gut. Von den 7 Gängen waren 5 einfach unglaublich gut, 1 (das Dessert) war abgefahren aber auf eine sehr leckere Art, und nur die klare Tomatensuppe enttäuschte etwas – aber echt auch nur im Verhältnis zu den anderen Gängen. Ich kann gar nicht sagen, was mein Lieblingsgang war, da konkurrieren das Heilbutt-Cevice, Wagyu-Miniburger (Zitat: „Wie, das ist kein Hack??? Stimmt! Krass.“), Risotto und Mini-Tenderloin-Steak sehr hart miteinander. Es war einfach alles in allem super gut.

Auch ansonsten war unser Erwachsenenwochenende einfach spitze. Es wäre echt super, wenn man sich das öfter mal gönnen könnte, sowohl finanziell als auch von der Kinderbetreuung her. So haben wir jetzt alles ein bisschen extra genossen. Und vielleicht gönne ich mir tatsächlich ab und an mal eine professionelle (Wellness-)Massage. Mir tun zwar heute ein paar meiner Muskeln überraschend doll weh, aber der Effekt der Massage auf meinen müden Körper war größer als ein ganzes Semester Yoga. Ich hatte am Ende das Gefühl, als sei ich komplett in die Liege eingearbeitet worden, und als wöge das Laken, das mich bedeckte, 30 kg. Beides sind Empfindungen, die ich sehr angenehm und entspannend finde. Eigentlich wollte ich keinen meiner Muskeln je wieder bewegen, um dieses Gefühl völliger (muskulärer) Entspannung nicht kaputt zu machen. Da ich ja nun nicht mehr da liege, habe ich das offenbar nicht durchgezogen, aber schön wär‘s gewesen.

Anyway, ich glaube, von diesem Wochenende werde ich noch länger zu zehren versuchen. (Erfahrungsgemäß klappt das nur so mittel, aber der Versuch allein ist es wert.)

Tag 1235 – Blink, Blink.

Die eine der drei Küchenlampen ist irgendwie nicht ganz so smart drauf heute und macht, was sie will. Wir sind aber so tiefenentspannt, dass wir das eher lustig finden als u s drüber zu ärgern.

Pippi ist dreieinhalb. Heute hätten wir sie gerne ein paar mal irgendwo „vergessen“. Ihr Geduldsfaden ist einfach mega kurz und sie kennt nur die Modi „nörgeln“ und „kreischen“. Ganz toll. Wären wir nicht so tiefenentspannt, würde das grad wohl sehr an unseren Nerven sägen.

Ich habe mit dem Mantel angefangen*. Gestern Abend habe ich zugeschnitten, heute geheftet um die Passform beurteilen zu können und, naja, die Passform ist so lala, da kann ich aber sicher noch was rausholen. Was blöder ist, ist dass ich nicht mehr nachgeguckt hatte, ob ich passendes Garn habe und weil die Nähte außen liegen geht halt „passt einigermaßen“ eher nicht. Und natürlich habe ich kein passendes Garn. Wäre ich nicht tiefenentspannt, wäre ich ziemlich sauer auf mich wegen dieser Doofheit. So habe ich der Nähmutter geschrieben, ob sie mir Garn leihen** kann und fahre nun morgen Vormittag dort hin und schaue ob sie passendes hat. Dann kann ich auch diverse andere Fragen stellen, zum Beispiel nach Taschen***, Futter und ob sie Tipps hat, von einem meiner absoluten Lieblingskleider, in das die Waschmaschine (?****) leider nach Heiligabend viele ganz kleine Löcher gefressen hat, den Schnitt abzunehmen. Das Kleid war sehr teuer, passt mir wie angegossen und ist nicht von der Stange, also mal eben nachkaufen ist auch nicht. Da war ich mal kurz nicht so ganz tiefenentspannt und hab ob der Löchlein recht doll geflucht und ein Tränchen verdrückt. Weil Lieblingsstück.

Nicht nur ein Tränchen verdrückt habe ich heute bei der absolut letzten Folge Tatortreiniger. Ich fand die Serie von Anfang an super und das Ende ist lustig, wunderschön und tieftraurig und passt wunderbar zu Schotty. Schnief.

___

*Jaja, Sie wollen Fotos von den anderen Projekten. Beim Kleid für Die Beste muss ich Sie enttäuschen, das andere kann ich ja morgen zur Feier des Tages anziehen und Ihnen dann zeigen?

**Man „leiht“ hier auch Dinge, die sich dadurch verbrauchen. Genau genommen schenkt sie mir dann Garn, und ich kaufe ihr eine neue Rolle und gebe es ihr zurück. Leihen halt. Man leiht hier auch einen Keks, von dem man mal abbeißen will.

***Ich hab da schon eine Idee, aber egal wie brauche ich erst Futterstoff.

****Erst hab ich panisch den ganzen Schrank und jede einzelne Wollklamotte nach Mottenlöchern abgesucht, aber es ist nur dieses eine Kleid und ich glaube mir wär an Heiligabend auch aufgefallen, dass es Löcher hat, wenn es die denn gehabt hätte.