Die Kinder hatten eine gute Zeit. Heute kamen sie um acht Uhr abends mit dem Bus wieder an der Schule an. Es war aufregend und gut und sie waren sehr aufgekratzt und schliefen dann wie die Steine ein. Mit dreckigen Füßen, eigentlich müssen sie morgen früh beide erst mal duschen. Aber irgendwie muss das ja auch alles so, wenn man das erste mal mit einer Gruppe und ohne die Eltern wegfährt.
Herr Rabe und ich traten heute morgen den Heimweg an. Herr Rabe ging noch morgens eine Runde schwimmen, ich war zu faul. Ausgiebiges Frühstück und dann los. Eigentlich ein Wunder, dass wir schon wieder essen konnten, gestern haben wir nämlich ein dekadentes 7-Gänge-Menü gehabt, mit persönlichem Kellner, der einen Namen hatte und allem TamTam. Ich war so tiefenentspannt, ich habe sogar Alkohol getrunken und genossen und mir ging es heute deshalb auch nicht schlecht. Hurra! Wir fragten unseren Kellner nach einer Weinempfehlung, die zu allen 7 Gängen halbwegs geht und bekamen einen Riesling, der, laut Kellner und unseren Geschmacksknospen, an sich kein Feuerwerk war, aber ausgesprochen gut zu den meisten Gängen passte.
Essensmäßig müssen wir mit unserem Portemonnaie ein bisschen aufpassen, dass wir jetzt nicht zu Foodies werden. Meine Güte, war das gut. Von den 7 Gängen waren 5 einfach unglaublich gut, 1 (das Dessert) war abgefahren aber auf eine sehr leckere Art, und nur die klare Tomatensuppe enttäuschte etwas – aber echt auch nur im Verhältnis zu den anderen Gängen. Ich kann gar nicht sagen, was mein Lieblingsgang war, da konkurrieren das Heilbutt-Cevice, Wagyu-Miniburger (Zitat: „Wie, das ist kein Hack??? Stimmt! Krass.“), Risotto und Mini-Tenderloin-Steak sehr hart miteinander. Es war einfach alles in allem super gut.
Auch ansonsten war unser Erwachsenenwochenende einfach spitze. Es wäre echt super, wenn man sich das öfter mal gönnen könnte, sowohl finanziell als auch von der Kinderbetreuung her. So haben wir jetzt alles ein bisschen extra genossen. Und vielleicht gönne ich mir tatsächlich ab und an mal eine professionelle (Wellness-)Massage. Mir tun zwar heute ein paar meiner Muskeln überraschend doll weh, aber der Effekt der Massage auf meinen müden Körper war größer als ein ganzes Semester Yoga. Ich hatte am Ende das Gefühl, als sei ich komplett in die Liege eingearbeitet worden, und als wöge das Laken, das mich bedeckte, 30 kg. Beides sind Empfindungen, die ich sehr angenehm und entspannend finde. Eigentlich wollte ich keinen meiner Muskeln je wieder bewegen, um dieses Gefühl völliger (muskulärer) Entspannung nicht kaputt zu machen. Da ich ja nun nicht mehr da liege, habe ich das offenbar nicht durchgezogen, aber schön wär‘s gewesen.
Anyway, ich glaube, von diesem Wochenende werde ich noch länger zu zehren versuchen. (Erfahrungsgemäß klappt das nur so mittel, aber der Versuch allein ist es wert.)