Michel hat heute mit Herrn Rabe etwas Fußball geguckt. Ich sach mal so: ich würde ihn jetzt nicht morgen im Fußballverein anmelden. Michel jubelte nämlich jedes Mal „Tooooor!“, wenn das Tor nur irgendwie im Bild zu sehen war.
Nach dem Essen spielte er aber trotzdem alleine Fußball und das ging so:
- Fußballtasche packen: Becher (zum Trinken), Fußballhandschuhe (zwei Waschlappen), Ball (eigentlich ein kleiner, weicher Handball, mit dem er auch drinnen spielen darf), Brot, alles in einen alten, viereckigen Waschmitteleimer gestopft.
- Losgehen: „Tschüss Mama, Papa, ich jetzt Fußball schon mal vor gehe, ihr gleich kommen und mich angucken, Pippi* auch! Tschühüüüss!“. Dabei kräftig winken.
- Im Wohnzimmer: Ball auspacken, Waschlappen an die Hände ziehen.
- Ball losschießen, Richtung egal.
- Auf den Boden schmeißen und wild herumwälzen.
- „Tooooor!!!“ brüllen.
So geht das wenn man alleine ist. Wenn dann das Publikum angereist ist und Papa spontan als Gegenspieler verpflichtet wird, geht es etwas abgewandelt weiter:
- Mama eine Flagge organisieren (eine norwegische, andere haben wir nicht).
- Die ratlose Mama anleiten, das Startsignal zu geben.
- Auf „Achtung, fertig, los!“ und das Hochnehmen der Flagge den Ball irgendwo hinschießen oder werfen.
- Enthusiastisch „Toooooor!!!“ brüllen.
- Mama die Flagge aus der Hand reißen, Papa „Jetzt du so schießen!“ zurufen.
- Den von Papa gekickten Ball mit der Flagge über den Boden schieben, schlagen oder dribbeln.
- „Yeeessss!!!“ brüllen und Papa die Handschuhe übergeben.
So ist Fußball viel einfacher und lustiger, als es mir bisher vorkam.
*Pippi ist natürlich Michels größter Fan. Vor Freude quietschend und Duplo-Klötze aneinanderhauend stand sie am Hocker und kriegte sich gar nicht mehr ein.