Tag 3766 – Schubidu.

Hab zwei Bier getrunken, es ist ja immerhin Samstag und morgen dann doch auch mal frei. Der Lieblingskollege und ich haben dann noch sehr lange Kluster Duo gespielt, wobei wir uns langsam ein Publikum erarbeiten. Die Leute fragen sich halt schon, was wir da eigentlich machen. Aber jetzt bin ich ein bisschen beduselt.

Ich freue mich unbändig auf fast acht Stunden Schlaf. Der Lieblingskollege hatte heute Nacht schon über sieben, der hat nämlich, ganz ähnlich wie ich letztes Jahr, heute verpennt.

Es ist erstaunlich okay und wenig schlimm, dass ich dieses Mal hier das Sagen hab, also lead inspector bin. Läuft ganz ok soweit. Ich mag die Bestimmerinnenrolle durchaus auch.

Tag 3703 – Mrhmpf.

Ich mag nicht, dass morgen schon wieder Montag ist. Was soll denn das. Das macht so keinen Spaß.

Heute haben wir im Wesentlichen drei Dinge getan: das Aquarium umgezogen, weil es jetzt doch wieder leckte, Kuchen gegessen um Michels Geburtstag mit der Schwägerin vorzufeiern und einige Pflanzen umgetopft. Ich habe in der ehemaligen Fundgrube bei Ikea einen Haufen Selbstbewässerungspötte für die Hälfte erstanden und heute dann eine Umtopfungsrunde damit gemacht. Einige Pflanzen hatten das eh nötig. Jetzt bin ich mal gespannt, ob das stressfreier wird, als alle Pflanzen jede Woche zu tauchen – in Aquarienwasser übrigens, das ist ein sehr guter Dünger. Voller Nitrat, diversen Salzen und organischen Verbindungen (aka Fischkacke). Obendrein hat es ca. 28 Grad, da freuen sich die Fikusse, die wollen ja auf keinen Fall „kalte Füße“ haben. Aber das Aquarienwasser kann man ja auch in die Selbstbewässerungspötte tun.

Wieder festgestellt, dass sich „Deko“ bei mir im Wesentlichen aus Pflanzen und Büchern zusammensetzt, mit dem ein oder anderen Legoset dazwischen. Aber zu den Pflanzen und Büchern kann ich Geschichten erzählen. Und Pflanzen kann ich einfach nicht wegtun, solange sie noch leben. Es wird alles gehegt und gepflegt, die an den Blattenden braune Grünlilie genauso wie die krummen und schiefen Kakteen und die „Herzblatt“-Sukkulente, die inzwischen 5 oder 6 mehr oder weniger herzförmige Blätter hat. Nur eine große Wasserkastanie habe ich leider versehentlich umgebracht. Die gehörte Herrn Rabe und ich habe ihm auch schon Ersatz besorgt: eine ganz kleine Wasserkastanie. Vielleicht haben wir damit ja mehr Glück.

Tag 3632 – Wieder normal.

Es gibt nur wenig zu erzählen. Und das ist auch mal schön. Wir waren heute mit Michel und der Schwägerin beim Bygdetunet, ein bisschen herumlaufen und Rømmegrøt essen (das ist sehr lecker, aber nervig zu machen, weshalb wir das seltenst selbst tun). Dann fuhr die Schwägerin zum Flughafen, mit Herrn Rabe. Michel machte Gartenarbeit, Pippi half mir ein bisschen beim Aquarium sauber machen. Wir haben wieder Babyfische, weshalb das Aquarium sauber machen einfacher ist als sonst, man kann halt den Boden grad nicht absaugen. Allen Fischen, großen und kleinen, scheint es gut zu gehen. Ein Männchen belästigt ausdauernd ein Weibchen, das ist hoffentlich normal, ich habe mit dem Männchen auch schon geschimpft, aber es hört nicht auf. Tjanun, ne, irgendwo müssen die Babyfische ja her kommen.

Ich habe außerdem ein neues Sportprogramm gestartet, um wieder in eine Regelmäßigkeit rein zu kommen. Das ist alles so ausgewaschen worden, Geige auch, keine Routine, das macht mich unglücklich. Damit (dem Lotterleben!) ist jetzt wieder Schluss.

Abends haben Herr Rabe und ich The Residence endlich fertig geschaut. Das ist eine ganz tolle Miniserie auf Netflix, die kann ich nur empfehlen. Man lernt auch einiges über abseitige Spezialinteressen Vögel. Vögel, Murder Mystery und das ganze in sehr lustig. Also ja, ne Leiche gibts auch, aber Krimi kann man das kaum nennen.

Tag 3562 – Tanzshow und Rest vom Wochenende.

Heute hatte Pippi ihre Tanzaufführung und meine Güte, ist die groß geworden. Ich habe leider davon kein vernünftiges Foto machen können, weil die Zappelmaus ständig herumhampelt, aber mit so einem strengen Ballett-Dutt und einem Trägertopp mit Strickjäckchen drüber sieht sie einfach aus, wie ein richtiges Ballettmädchen. Da ich ihr außerdem meinen langen Hals vererbt habe und sie alterstypisch eigentlich nur aus Armen und Beinen besteht, nochmal extra doll. Natürlich hat sie auch am allerbesten von allen getanzt, da bin ich selbstverständlich ganz neutral und objektiv.

Was sie tatsächlich ist, ist die größte in ihrer Gruppe. Aber es steht ja auch an, dass sie die Gruppe wechselt, weil sie nach dem Sommer ja schon in die 5. Klasse geht. Meine Güte, wo ist die Zeit geblieben, die war doch neulich noch so (hier Andeutung von irgendwas in Oberschenkelhöhe vorstellen).

Ich sehe schon kommen, dass wir zum nächsten Semester schon wieder neue Ballettsachen kaufen müssen, weil sie da einfach rauswächst.

Auch der Rest der Show war sehr gut. Die haben da schon wirklich gute Tänzerinnen in der Ballettschule. Und eine nicht mal volle Hand Jungs, alle im HipHop und alle noch unter 12. Eine Schande.

Danach machten wir, also Herr Rabe und ich, Wochenenddinge, wie Sport, Bandprobe und Wechseln des Aquarienwassers. Wie immer halt.

Eine weitere wirklich gute Nachricht: der Frühling ist da. Besorgniserregend früh und viel zu trocken, Klimakrise sei dank, aber dass man ohne Winterjacke raus kann und alles wieder grün wird und die Vögel singen kann mich ja trotzdem freuen. Die dicken Hummeln sind auch wieder unterwegs (und sterben unter Linden, das macht mich traurig, warum sind Hummeln so dumm?). Ehrlich gesagt freue ich mich zu dieser Zeit über jedes Zeichen von Leben, selbst über die dicken Spinnen, die sich jetzt wieder auf den Terrassenplanken sonnen. (Solange die draußen bleiben, können die auch unter der Terrasse wohnen, da bin ich ja großzügig. Ich hätte nur gerne so nen Spinnen-Bannkreis etwa auf der Schwelle der Terrassentür.) Gartentechnisch bin ich gespannt, ob ich dieses Jahr die Weide zu starb beschnitten habe, auch wenn Herr Rabe sagt, das sei quasi nicht möglich.

Tag 3534 und 3535 – Zurück im Werk.

Da sind immer noch alle irre. Wer hätte es gedacht. Ich mag hin und her nicht und da ist grad so viel hin und her, ich möchte schreien.

Vielleicht bin ich auch einfach schon wieder Urlaubsreif. Gut, dass bald Ostern ist.

Gestern war hier nicht so viel los. Da Michel Samstag die zweite Dosis der HPV-Impfung bekommen hatte, hing der ein bisschen durch und beschwerte sich zwischendurch immer mal wieder ausdauernd über seinen schrecklich schmerzenden Arm. Wir Erwachsenen machten so sexy Sachen wie Herr Rabes Steuererklärung. Pippi und ihre Freundin wanderten im Regen einmal zur Tankstelle und mit Eis wieder zurück.

Über Regen bin ich ganz froh, denn erstens ist Regen kein Schnee und zweitens ist es hier zur Zeit so furchtbar staubig, dass es eine Wohltat ist, das mal der ganze Staub gebunden wird, wenigstens für kurz.

Tag 3504 und 3505 – „Allein“.

Herr Rabe ist mit seiner Arbeit eine sehr norwegische Aktivität ausüben, nämlich auf einer Hütte sein. Morgen kommt er zurück, wir klatschen kurz ab und dann fahre ich auf eine Inspektion. Zwar in Norwegen, aber ich bin trotzdem die ganze Woche weg.

Weil Herr Rabe nicht da ist, bin ich hier alleine zuständig und weil ich in der Situation wirklich Angst hatte, von der für heute geplanten zweiten Gürtelroseimpfung wieder so ausgeknockt zu werden, wie nach der ersten Dosis, habe ich den Termin um zwei Wochen verschoben. Vorher habe ich den Beipackzettel und die Produktinformation durchgelesen, ob das auch wirklich kein Problem ist und nein, ist es wirklich gar nicht.

Pippi übernachtet heute bei einer Freundin, ich bin also mit Michel alleine. Michel sieht man am Wochenende eher selten, der spielt die meiste Zeit Minecraft, Roblox oder Fortnite. Zum Essen kommt er mal raus, oder um zum dritten mal zu fragen, wann Herr Rabe wieder kommt oder bei welcher Freundin denn Pippi genau schläft. Oder was „wir“ morgen machen, das ist seine Lieblingsfrage. Ich verstehe das Bedürfnis dahinter, nämlich möglichst genau Bescheid zu wissen, was passieren wird, sehr gut, aber manchmal amüsiert es mich doch, denn Michel ist am Wochenende wirklich nur mit Gewalt zu was anderem als Computer spielen zu bewegen. Was wir anderen machen, könnte ihm ja so gesehen ziemlich egal sein. Aber nein, er muss das alles ganz dringend wissen.

Was ich morgen mache: Aufstehen, Frühstück, Sport, Packen, Geige, Baden, Aufräumen (vielleicht nicht in dieser Reihenfolge), eventuell die üblichen Wochenenddinge wie Wasser am Aquarium tauschen und Blumen gießen, Essen machen, Essen und dann die Kollegin am Flughafen einsammeln und zum Ort fahren, wo wir dann eine Woche lang sind. Da ist auch ungefähr nichts außer dem Hersteller.

Jetzt mache ich mal das Licht aus, damit das morgen nicht doch noch in Stress ausartet.

Tag 3478 – Weiter nichts zu erzählen.

Hier passiert, was immer am Wochenende passiert. Blumen gießen, Aquarienwasser tauschen, Stundenpläne ausdrucken, die Woche durchsprechen. Wäsche waschen, aufräumen. Sport, Geige. Pippi hatte etwas Besuch von einer Klassenkameradin. Michel hat hauptsächlich gedaddelt und war zwischendurch mal baden, unter anderem, um diese Lockenpracht zu pflegen:

Ich habe meine Haare nachgefärbt und jetzt sind sie wieder leuchtend Flamingo Pink und nicht mehr total ausgewaschen hellrosa-pfirsich.

Außerdem haben wir das Wochenende genutzt, um den Sofabezug zu waschen. Da haben wir ja vor ein paar Jahren in einen neuen Bezug investiert, statt in ein neues Sofa und sind immer noch sehr zufrieden mit dieser Lösung.

Routine-Wochenenden ohne Aufregung sind eigentlich wirklich sehr schön.

Jetzt muss ich versuchen, die Augen versuchen. Es ist jetzt nicht mehr der Jet Lag. Jetzt ist es nur noch das normale Dasein als Eule.

Tag 3407 und 3408 – Wochenende.

Gestern der Schrecklichkeit von Einkaufszentren ins Gesicht geblickt. Aber was soll man auch machen, wenn das, was man bestellt, dann eben doch nicht passt oder gefällt oder oder oder. Und wir alle brauchen Dinge. Unterwäsche, festliche Anzüge, Hosen. Alle wachsen, manche in die Höhe, andere nicht so sehr in die Höhe. Am Ende des Tages hatte einer von uns Unterwäsche und alle hatten schlechte Laune, wegen Einkaufszentrum und wegen Dinge nicht bekommen.

Heute war zumindest bei mir nicht viel Aktivität. Ich habe endlich die Sommerklamotten weg- und die Winterklamotten in den Schrank geräumt. Seufzend. Aber heute wurde es auch den ganzen Tag nicht richtig hell. Dazu Schneeregen, damit man auch bloß nicht weiter raus als bis zur Mülltonne geht. Ich hasse November.

Bastelkram bestellt fürs Hobby, Videos angeguckt (auch fürs Hobby), Blogsrtikel gelesen (Hobby…). Mich beschleicht der Verdacht, dass ich da ein neues Spezialinteresse entwickele, hoppala.

Abends noch ein bisschen Bewegung im Wohnzimmer, dann in der Badewanne ein Lied sehr genau studiert. Wer‘s errät, hat’s erraten.

Ist doch total klar.

Tag 3380 – Sonntag.

Es ist nicht so wirklich viel passiert hier. Ich habe tatsächlich ausgeschlafen und am Ende des Ausschlafens war es 09:41. Das war sehr schön. Ein Hoch auf die Normalzeit. Dann geruhsames Frühstück, Haushalt, Blumen gießen, etc., Herr Rabe kam zurück, Geige, Essen, Sport (mörderisch), Badewanne, Bett. Einiges hab ich nicht geschafft, aber morgen ist ja auch noch ein Tag. Ist auch egal mal, man, selbst ich, kann auch mal nicht alles 100% perfekt machen, wenn der Körper und der Geist beide sagen: guck doch heute lieber einfach nur Blödsinn auf YouTube.

Tag 3379 – Tröt Ultras und Käse.

Die Kinder waren ja heute auf Korpsseminar und hatten es da super gut. Michel fand zwar die Uhrzeit unmenschlich früh für Wochenende, und hat sich abends drei mal erkundigt, ob wir morgen auch wirklich, WIRKLICH „nichts machen“, aber er hatte da sehr viel Spaß, bei dem Seminar. Ich bin echt begeistert, was die da an einem einzigen Tag auf die Beine gestellt haben, Wahnsinn. Ich kann’s echt immer wieder nur empfehlen, Musik ist so super, die Gemeinschaft ist toll, die Kinder haben Erfolgserlebnisse und weder Kinder noch Eltern müssen im Nieselregen auf oder an Fußballplätzen stehen. Ein mal im Jahr läuft man gegebenenfalls im schlechten Wetter rum, aber wenigstens nicht jedes Wochenende. Am Anfang sind sie süß und wenn sie nicht mehr ganz so süß sind, werden sie immer besser.

Ich nutzte eine der Touren* zum Einkaufen. Jetzt ist der Kühlschrank wieder voll und niemand muss an Nutellamangel sterben.

Abends war Pippi auf ihrer Halloweenparty. Das Bild kann ich zeigen:

Das ist „Osten den ostete skurken“

Übersetzt „Käse der käsige Schurke“. Das Schurkentum ist auf Diebstahl ausgelegt. Der Bär hilft dabei.

Alle** anderen Kinder waren Wednesday, Pippi war hingegen als Käse sehr glücklich.

Jetzt liegt der kleine Käse hier neben mir im Bett und schnarcht. Ich freue mich auf eine längere Nacht, mit Schlafbrille und Ohrenstöpseln. Wer mich weckt, sollte dafür sehr gute Gründe haben, eigentlich zählt alles unter starker Blutung, offenen Brüchen und Haus brennt nicht.

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*Insgesamt für das ganze Gedön heute 150 km, dabei habe ich die Ortsgrenzen nicht verlassen

**nur leicht übertrieben