Herr Rabe ist mit seiner Arbeit eine sehr norwegische Aktivität ausüben, nämlich auf einer Hütte sein. Morgen kommt er zurück, wir klatschen kurz ab und dann fahre ich auf eine Inspektion. Zwar in Norwegen, aber ich bin trotzdem die ganze Woche weg.
Weil Herr Rabe nicht da ist, bin ich hier alleine zuständig und weil ich in der Situation wirklich Angst hatte, von der für heute geplanten zweiten Gürtelroseimpfung wieder so ausgeknockt zu werden, wie nach der ersten Dosis, habe ich den Termin um zwei Wochen verschoben. Vorher habe ich den Beipackzettel und die Produktinformation durchgelesen, ob das auch wirklich kein Problem ist und nein, ist es wirklich gar nicht.
Pippi übernachtet heute bei einer Freundin, ich bin also mit Michel alleine. Michel sieht man am Wochenende eher selten, der spielt die meiste Zeit Minecraft, Roblox oder Fortnite. Zum Essen kommt er mal raus, oder um zum dritten mal zu fragen, wann Herr Rabe wieder kommt oder bei welcher Freundin denn Pippi genau schläft. Oder was „wir“ morgen machen, das ist seine Lieblingsfrage. Ich verstehe das Bedürfnis dahinter, nämlich möglichst genau Bescheid zu wissen, was passieren wird, sehr gut, aber manchmal amüsiert es mich doch, denn Michel ist am Wochenende wirklich nur mit Gewalt zu was anderem als Computer spielen zu bewegen. Was wir anderen machen, könnte ihm ja so gesehen ziemlich egal sein. Aber nein, er muss das alles ganz dringend wissen.
Was ich morgen mache: Aufstehen, Frühstück, Sport, Packen, Geige, Baden, Aufräumen (vielleicht nicht in dieser Reihenfolge), eventuell die üblichen Wochenenddinge wie Wasser am Aquarium tauschen und Blumen gießen, Essen machen, Essen und dann die Kollegin am Flughafen einsammeln und zum Ort fahren, wo wir dann eine Woche lang sind. Da ist auch ungefähr nichts außer dem Hersteller.
Jetzt mache ich mal das Licht aus, damit das morgen nicht doch noch in Stress ausartet.