Tag 1219 – Ärmel vs. Rabe.

Ich habe ja, vielleicht habe ich es schon mal erwähnt, ein paar Probleme damit, Anweisungen nicht zu befolgen. Deshalb sitze ich nun hier, werde bis zu 8 Monate auf das Geld von der Chipsfabrik warten, weil ich den Antrag mit all seinen Unklarheiten gestellt habe, statt einfach zu sagen, ach, komm, ich war eben nie mit Pippi nach der OP zu Hause, nie passiert, Fall klar. Ich schaue auch nicht The Handmaids Tale über einen VPN-Client, weil das wäre ja illegal und hat nicht grad erst die EU gesagt, dass dieser Geoblocking-Blödsinn aufhören soll, aber das ist dann vermutlich die kack Ausnahme, ich kann also zwar bei Amazon Prime mit meiner deutschen Kreditkarte eine amerikanische Serie kaufen, aber dann kann ich sie hier nicht legal anschauen. What the fuck, mal echt.

Außerdem habe ich hier ein fertig genähtes Oberteil und zwei fertig genähte Ärmel, die jetzt irgendwie zusammen passen sollen, aber der Ärmel hat etwa 5 cm mehr Umfang als das Armloch. Im ersten Anlauf dachte ich, ach, das geht, ich mach den Ärmel enger. Naja. Es ging, aber dann ging mein Arm nicht mehr rein. Also aufgetrennt. Ärmel höher ging nicht, da wär ich irgendwo am Ellenbogen angekommen. Ich fragte bei Twitter. Da waren die Vorschläge: einraffen oder Ärmel enger. Letzteres hatte ich ja schon probiert, ersteres würde wohl zu massiven Puffärmelchen führen, das finde ich schrecklich, ich bin ja keine Prinzessin und das steht mir auch nicht, das macht mich sehr breit. Der letzte Tipp war: mit ganz vielen Nadeln so abstecken, dass ich den Ärmel quasi über die ganze Strecke aber dafür minimal einraffe. Und das ging tatsächlich! Am Ende hatte ich den ganzen Stoff untergebracht! Tadaa! Also nähte ich drauf los, total froh und stolz auf mich, es geschafft zu haben. Weil ich ja dazulerne, nähte ich erstmal mit einem recht langen Stich.

Und als ich fertig war, merkte ich, dass ich den Ärmel auf links eingesetzt hatte.

Ich geh dann mal lieber schlafen. Mir scheint, ich bin müder als ich wahrhaben möchte.

5 Gedanken zu “Tag 1219 – Ärmel vs. Rabe.

  1. Frau Schmidt schreibt:

    Bitte nähen Sie am Ärmel mit grobem Stich einmal da entlang, wo Sie später die tatsächliche Naht setzen werden. Nicht über die ganze Armkugel, sondern
    ca 2/3 davon, da sollten Markierungen am Schnitt sein, kurz vor der Achsel, die zeigen den Bereich an. Und dann kommt die hohe Kunst des Ärmelkugelformens. Sie müssen die grobe Naht reihen, ohne Falten zu erzeugen. Das funktioniert, denn das Gewebe kann man ganz vorsichtig zusammenschieben. Wenn Sie dann den Ärmel einsetzen (ganz knapp neben der Reihnaht nähen) entsteht die Armkugel, und wenn Sie da, wo Bewegung möglich sein muss gut gereiht haben, wird die auch möglich sein. Anderenfalls haben sie Bausch an Stellen wo er nicht hingehört. Alles nur Geometrie, das kriegen Sie locker hin. Am Ende schön Bügeln, damit alles sitzt. Und wenn von der Reih-Naht am Ende irgendwas rausguckt: Einfach wegtrennen. Viel Erfolg!

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    • Frau Schmidt schreibt:

      Nachtrag: Die Nahtzugabe darf durch das Reihen gerüscht werden. Wenn Sie ganz zum Schluß die Armkugel bügeln (ein Ärmelbügelbrett oder ein zusammengerolltes Handtuch hilft) machen Sie die Fältchen der Nahtzugabe platt.
      Ich oute mich hier als Ärmelbügelbrettbesitzerin.
      Bitte verzeihen Sie die Komma- und Orthographie-Schwäche meines ersten Kommentars. Ich kann das auch nicht erklären.

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  2. Kathrin von Maltzahn schreibt:

    Das kommt mir sooo bekannt vor😆 ist einer der Gründe warum ich nur noch Kissenhüllen und so was nähe. Viel Erfolg bei der Fertigstellung, is ja vielleicht eh gerade nicht die Jahreszeit für Kleider!

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  3. Manja schreibt:

    Der Ärmel muss größer als das Armloch sein, damit der Arm im Ärmel nachher bewegt werden kann. Ohne diese Mehrweite des Ärmels wäre keine Bewegung möglich. Die Mehrweite bringt man durch sog. „Einhalten“ im Armloch unter. Der Ärmel sollte an der Armkugel (das runde oben an der Schulter) mindestens 2 Markierungen haben. Eine oben in der Mitte, diese muss auf die Schulternaht treffen. Dann noch mindestens eine weitere an der Seite der Armkugel, welche anzeigt, welche Seite der Armkugel vorne und hinten ist. Manchmal gibt es auf jeder Seite eine Markierung, eine zeigt vorne und die andere hinten. Falls es keine Markierungen gibt, kann man die Seiten der Armkugel vergleichen. Die „größere“ bzw. rundere ist hinten, weil dort mehr Platz im Ärmel bei der Bewegung benötigt wird. Ab dieser Markierung an der Seite wird die Mehrweite eingehalten. Die Mehrweite muss dann somit oberhalb dieser seitlichen Markierungen in die Armkugel verteilt werden. Man kann das tun, indem man wie oben beschrieben mit Heftstich entlangnäht und diesen dann leicht „rafft“. Es geht aber auch ohne Heftstich, dazu gibt es tolle Youtube-Anleitungen. Es ist wichtig, die Mehrweite an die richtigen Stellen zu verteilen, sonst fällt der Ärmel nachher nicht richtig oder es gibt Falten oder man kann den Arm nicht richtig bewegen. Ich finde, Ärmel einsetzen geht leichter, wenn die Seitennaht noch nicht geschlossen ist, d. h. Schulternaht nähen, dann Ärmel einsetzen, dann in einem Rutsch Ärmelnaht und Seitennaht schließen.

    Ich hoffe, das war jetzt nicht zu konfus. Viel Glück und Spaß beim Nähen

    Manja

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Ich freue mich über jeden Kommentar, außer er ist blöd, dann nicht. Außerdem ist jetzt wohl der richtige Zeitpunkt, um Ihnen mitzuteilen, dass WordPress bei jedem Kommentar eine mail an mich schickt, in der die Mailadresse, die Sie angegeben haben und auch ihre IP-Adresse stehen. Müssen Sie halt selbst wissen, ob Sie mir vertrauen, dass ich diese mails von meinen Devices alle sofort lösche, und ob Sie damit leben können, dass WordPress diese Daten auch speichert (damit Sie nämlich beim nächsten Mal hier einfacher kommentieren können).