Tag 1346 – Mal wacher.

Also vorgestern:

Wir hatten Besuch und zwar (fast) die Geburtstagstruppe von vorletzter Woche. Das war sehr sehr schön, wegen allem. Die Kinder rannten wie die Dilldöppken ums Haus und im Haus herum und dann kam ein Haufen Erde auf einem Laster und dann kletterten sie auch noch auf einem Erdhaufen herum.

Zwischendurch „blies“ ich Eier aus, weil wir die eigentlich noch bemalen wollten, aber dann kamen wir gar nicht dazu und das war auch ok. Aus den Eiinhalten machten wir einen Haufen Waffeln, beste Lösung denn ich finde hart gekochte, kalte Eier hochgradig widerlich. Schon der Geruch… bläh. Jedenfalls, letztes Jahr habe ich noch Strohhalme ins einzelne Loch gesteckt, dieses Jahr habe ich mir was neues einfallen lassen und jetzt muss mein Mund gar nicht mehr in die Nähe von rohen Eiern, das ist genial. Man braucht einen Pieker und ein Holzstäbchen und eine Silikonform für Hochdrück-Eis. Mit dem Pieker macht man oben und unten ein Loch und das untere muss man noch so groß prökeln (wie auch immer), dass das Stäbchen reinpasst. Damit macht man dann das Eigelb kaputt. Eisform oben auf das Ei setzen, ordentlich festdrücken, dann zudrücken und schwupps, kommt der Schlonz unten aus dem größeren Loch gelaufen.

Juhu!

Während ich das erfand, huben Herr Rabe und Freundin A. das Blumenbeet aus. Ich hatte ja extra noch Steine aufgesammelt, damit wir genug für die Beetumrandung haben, aber, äh, also Steine, irgendwer? Wir hätten so ein paar Eimer.

Nach dem Tag und dem Besuch waren die Kinder so platt dass Pippi auf dem Badezimmerteppich einschlief, während Herr Rabe duschte. Und ich war halt dann auch echt müde.

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Gestern:

Den ganzen Tag Erde geschippt und mit der Schubkarre zu den Beeten gefahren und da ausgeleert und von vorn. Den ganzen Tag? Nein, denn zwischendurch fragte die Nachbarin, ob ich ein Glas Rosé wollte. Ich wollte, das war nicht klug, mitten am Tag auf wenig Essen und in der Sonne Wein zu trinken, aber schön war’s. Und nach 10 weiteren Schubkarren voll Erde war der Wein auch wieder weggeschwitzt.

Die Kinder spielten den ganzen Tag mit den Nachbarskindern. Sie machten auch Scheiß, aber insgesamt war das alles – Gartenarbeit, Kinderblödsinn und Rosé – so nah an Bullerbü 2019 wie es nur geht.

Am Ende hatte ich ein richtiges Beet, mit Steinen drin damit ich trotzdem an alles rankomme. Hach!

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Heute:

Die Blümchen eingepflanzt und ein paar Küchenkräuter in das eine Rahmenbeet gesetzt. Mein Zitronenbasilikum hat tatsächlich in seinem Plastiktöpfchen den Winter überlebt und treibt wieder aus. Beim Rosmarin bin ich noch skeptisch, leider auch beim Lavendel. Dafür habe ich einen Lavendel im Garten gefunden und der treibt auch aus, den habe ich erst einmal beschnitten und nun darf er da gerne bleiben, am Platz der zukünftig neben dem Holunder sein wird. Der Rhabarber, den ich Mittwoch Abend noch eingebuddelt habe, steckt schon seine ersten Triebe aus der Erde. Meine Blümchen sahen im Beet alle noch etwas dünn aus, daher nutzte ich die Gelegenheit, dass das Saison-Pop-Up-Gartencenter am Kreisverkehr nun wieder auf hat und auch an allen Feiertagen (bis auf den 17. Mai) geöffnet ist und kaufte noch ein paar Stiefmütterchen und Steinbrech und Traubenhyazinthen.

Es folgt nun ein Hinweis: wenn es Sie in den Fingern juckt, Gartenratschläge zu erteilen: lassen Sie es bitte. Ich mache sicher Fehler. Ich möchte diese Fehler machen. Ich lese auch keine Bücher übers Gärtnern, ich belege keine Kurse, ich frage im Gartencenter nach, ob ich (z.B.) Holunder an die Stelle setzen kann, wo ich ihn hinhaben möchte oder ob es möglich ist, den auf maximal 2 Meter Höhe zu halten. Gegebenenfalls würde ich auch nachfragen, wenn irgendwas passiert, was ich mir nicht erklären kann. Aber wenn ich Tulpen neben Narzissen setze, dann möchte ich das selbst lernen, dass das nichts wird.

Jedenfalls hab ich heute alles rausgesetzt außer Eisenkraut, weil das ja nicht frosthart ist. Bis ich dann mal aufs Schild guckte:

Dann kommt das also morgen raus.

Bisher sehen jedenfalls sorgsam ausgewählte Ecken des Beetes so aus:

Bisher bin ich sehr zufrieden mit mir. Nun darf gern alles anfangen zu wuchern, der Stärkste gewinnt, hübsch blühen tun sie jedenfalls alle.

Sogar eine der Hängeampel-Mimöschen zeigt erste Blütenansätze:

Da hab ich schon wieder vergessen, was das ist. Offenbar blüht es lila.

Morgen fahren wir vielleicht den Holunder kaufen. Es bleibt spannend.

6 Gedanken zu “Tag 1346 – Mal wacher.

  1. Bobbie schreibt:

    Hallo Frau Rabe, bin schon leicht angesäuselt ( sorry). Ich hatte heut Abend ein Konzert und mir jetzt noch einen Wein gegönnt. Ich lese schon länger mit und freue mich immer wieder an Ihrer unverblümten Art. Da ich selbst dieser Tage Gartenarbeiten tätige wünsche ich Ihnen alles Gute für Ihren Garten und einen grünen Daumen. Herzliche Grüße Bobbie

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  2. Irene schreibt:

    Den Satz mit den Gartenratschlägen schreibe ich mir hinter die Ohren, ich glaube, ich war das bei einem früheren Blogbeitrag etwas übereifrig.
    Auf jeden Fall stimmen die bunten Farben so richtig frühlingsfroh :-)
    Und ich bin zutiefst beeindruckt von der Idee mit der Silikon-Eisform.
    Ich wünsche schöne, glückliche, sonnige, strahlende Ostertage!

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