Tag 3148 – Die Einzige.

Tjaja bei der Arbeit scheinen sich nicht so ganz alle so reinzuhängen, wie ich, jedenfalls reiße ich mir den H… auf um ein Dokument zum signieren lassen zu verschicken, weil es ja soooooo eilt, und die, dies signieren müssen, lassen es einfach mal ne Weile liegen. In Zukunft reiße ich mir dann halt den H… nicht mehr so weit auf, ne?

Mein Impf-Arm juckt immer noch, aber das Ei wird langsam kleiner.

Gestern habe ich mir ein gebrauchtes Terrarium angeschaut. Das werde ich wohl kaufen und dann da eine Trennwand einbauen, damit zwei Baby-Pythons je ihre deutlich verkleinerte Seite bewohnen können, damit sie SOWOHL ein richtiges(TM) Terrarium ALS AUCH die Imitation eines verlassenen Nagerbaus/Termitenhügels haben. Und warm sollte das auch werden, da wohnte früher eine Bartagame drin. Einen Teil des Zubehörs brauchen wir deshalb eigentlich nicht so dringend, UV-Leuchte ist zum Beispiel eigentlich unnötig für nachtaktive Schlangen, aber schadet auch nicht, solange die Schlangen dem Licht aus dem Weg gehen können, weil eben keine große kahle Fläche im Terrarium ist. Man muss ja, habe ich gehört, auch nicht jedes Licht anmachen, bloß weil es vorhanden ist. Zum Schlafen legen die wohl, laut Züchter, eh einfach den Körper über die Augen, wenn es ihnen zu hell ist. Ein Temperaturgradient müsste mit etwas sparsamerem Einsatz von Heiztechnik auch in zwei halben Terrarien darzustellen sein. Kleine Schlangen brauchen ja auch noch keine enorm großen „Hot Spots“.

Immer wenn ich Bartagame schreibe oder höre, denke ich an meine Cousine (oder war’s mein Cousin?), die das vor vielen Jahren „Batergame“ schrieb, was mein Kopf damals wie heute wie „Bättergäim“ ausspricht. Das sind folgerichtig alles kleine Bättergäims, diese Mini-Dinos. In meinem Kopf jedenfalls.

Tag 3147 – Piep 2!

Hupsi, spät und müde.

Ich muss keine Klage schicken, ich habe heute nen neuen Termin geschickt bekommen und er ist zufällig an einem Tag, an dem ich tatsächlich sogar kann.

Bei der Arbeit habe ich allerdings eine Klage fertig gestellt. Also, eine gegen uns. Wir haben was beschlossen und die, die es betrifft, klagen gegen den Entschluss. Das ist das erste mal, dass mir (und meiner doppelt so lang dabei-en Kollegin auch) das passiert und ich hoffe, dass es so schnell nicht wieder passiert, weil: HALLELUJAH ist das ein Aufriss. Es ist nicht zu fassen. Wir haben Juristinnen im Werk Direktorat, die dabei eigentlich die Zügel in der Hand halten sollen, aber die kommen ja noch nicht mal mit unserem alten Sachbearbeitungssystem klar, wo die ganzen relevanten Dokumente über ca. 5 Akten (der Vorlauf zum Beschluss zieht sich seit 2019 schon) verstreut herumliegen. Man schickt denen ein Aktenzeichen und kriegt ne vorsichtige Anfrage zurück, ob man ihnen die Dokumente bitte direkt schicken könnte. Ist ja auch kein Wunder, die sind ja keine Sachbearbeiterinnen (so wie wir). Darüber hinaus ist der Kläger in seiner Argumentation sehr… chaotisch, kommt von Höcksken auf Stöcksken und so können wir das nicht der Klageinstanz übergeben. Wir haben also im Endeffekt zu zweit Dokumente zusammen gesammelt und zu dritt unsere Antwort auf die Argumente des Klägers formuliert und dann das Dokument x mal umstrukturiert bis sich ein einigermaßen verständliches Bild ergab. Jetzt hat es 14 Seiten, 22 Anlagen und kann morgen hoffentlich (elektronisch) unterschrieben und an die Klageinstanz geschickt werden. Ohne dass bei der Klageinstanz jemand denkt, „die DiMPsene“ (wie sie uns wohl heimlich nennen) saufen Lack. Und dann möchte ich bitte, dass erst mal ne Weile keiner gegen unsere Beschlüsse klagt.

Tag 3146 – Piep!

Es geht besser, aber bei der Arbeit sind viele doof. Chefin verkauft mich und Kollegen an den Rest des Teams als super Weiterbildungsmaßnahme, weil wir zu einem „ganz tollen“ Kurs dürfen und danach (scheinbar?) alle unsere Kolleg*innen weiterbilden sollen. Der Kurs ist im Mai, hat also noch gar nicht stattgefunden und bis auf Überschriften ist zum Inhalt noch nicht viel zu sagen. Ich fühle mich sehr unangenehm angepriesen und unter Druck gesetzt und mein Reflex ist eigentlich, zu sagen, wenn das der Preis ist, war das der letzte Kurs, zu dem ich fahre.

Außerdem heute: ein spontan abgesagter Termin, weil am 1.3. die Ärztin dort aufhört. Das fällt denen irgendwie dann heute ein, und sie schicken einfach eine SMS (natürlich eine nicht beantwortest), dass der Termin leider ausfällt. Ohne Ersatztermin. Am Telefon konnte mir auch kein Ersatztermin gegeben werden. Ich bin von dieser Unprofessionalität ehrlich gesagt ziemlich erschrocken, und arbeite im Kopf schon eine Klage aus. Oft bewirkt das immerhin, dass man nicht komplett ignoriert wird, wenn die Institution weiß, dass da jemand seine Rechte kennt und durchzusetzen weiß. Schade, dass es das oft leider auch braucht.

Ebenfalls außerdem: Ich habe Samstag die Tetanus-Impfung bekommen und hatte schon länger keine solche Impfreaktion mehr. Sie ist ausschließlich lokal, aber ich habe ein dickes, rotes Ei am Arm, das schmerzt und jetzt neu auch juckt. Besser als an Tetanus sterben, aber auch nicht nichts. Wie sonst bei Blutabnahmen ahnte ich das aber schon beim Pieksen. Wenn das schon weh tut und (das passiert bei Blutabnahmen ja nicht, dafür wechseln sie die Röhrchen und das kann auch sehr unangenehm sein, wenn sie die Kanüle dabei bewegen) das Einspritzen des Impfstoffs wie hulle brennt, wird’s übel. Spritzen rot, Blutabnahmen blau.

Sorry für bildhafte Beschreibungen von Nadeln. Ich hatte die letzten 10 Jahre so unsagbar viele Blutabnahmen, ich kann schon fast dabei hingucken.

Tag 3144 und 3145 – Zu früh gefreut.

Vielleicht ist es normaler hier, ja, aber es geht mir trotzdem nicht gut. Die drei Tage England, in der Intensität und mit den Menschen, mit denen das stattfand, waren viel zu viel für mich. Ich bin komplett im Eimer und habe 90% des Tages im Bett verbracht, wegen meiner Unzulänglichkeit in allen Aspekten* ständig in Tränen ausbrechend. Letzte Nacht habe ich beschissenst geschlafen und morgen werde ich ein müdes, verquollenes Wrack bei der Arbeit sein. Nach vier Tagen Urlaub, wegen vier Tagen Urlaub. Awesome. Ich hoffe, es wird wenigstens wertgeschätzt**, glaube aber nicht dran.

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*Ich bin nicht mal in der Lage, ein Terrarium, das eigentlich nur eine Plastikkiste*** ist, so aufzubauen, dass die Temperaturen darin stimmen.

**absichtlich offen gelassen was und von wem

***Das wurde uns so empfohlen. Das wird für diese Art, hier in Norwegen, für Jungtiere, so empfohlen. Bitte lieber ent-abonnieren als empören. Ich hab mir die volle Dröhnung Internet-Foren-Diskussion bereits gegeben, aber auch da ist irgendwie keiner, der mal mit ner Schlange gesprochen hat, und gefragt hat, ob jetzt eng oder nicht eng besser für sie ist. Ich weiß jetzt aber: gestresste Tiere fressen nicht, das ist ein echtes Problem, aber Schlaumeier im Internet kann trotzdem behaupten, wenn der Hunger erst groß genug ist (jede Woche ausgehungert oder wie???) DANN fressen auch schlimm schlimm misshandelte Schlangen. Außer in Terrarien. Da nicht. Das machen die nur in Kisten, das mit dem Fressen aus Hunger. Ich war nach Internet-Foren-Diskussion jedenfalls kurz davor alles abzublasen, weil ich mit sich widersprechenden Empfehlungen und Ratschlägen und Erwartungen überhaupt nicht umgehen kann. Das war schon bei Covid schlimm (ist es noch!) und das jetzt triggert das wieder. Ich weiß auch nicht, was ich da machen soll, außer allem aus dem Weg gehen – und das geht kaum, irgendwo muss ich ja Informationen her kriegen. Die Anleitung vom Thermostat zum Beispiel ist ein totaler Witz, damit kann man kaum was anfangen. Fell, weder dickes noch dünnes, hab ich jedenfalls keines. Und erst mal müssen wir eh das Temperaturproblem beheben. Auch wenn ich keine Tiere verdiene, laut Forum. Und da auch ich nicht mit Schlangen reden kann, kann ich’s halt auch nicht sicher wissen, vielleicht hat das Forum recht.

Tag 3143 – Normaler.

Wir sind wieder zu Hause. Auch die Rückreise war recht friedlich und entspannt. Nur bin ich sehr überreizt, von den letzten Tagen und auch von der Reise (Gatwick ist ein furchtbarer Flughafen für Menschen mit sensorischen Issues und keinen Löffeln mehr), mein Körper reagiert schon mit Ohrenklingeln und 50 Shades of Kopfschmerzen und ich gehe jetzt besser schlafen.

Gute Nachrichten:

  • Michel ist auch gleich viel ausgeglichener. Dessen Sozialverträglichkeit verhält sich umgekehrt proportional zur Anzahl Menschen, mit denen er gleichzeitig sozialisieren soll. Komisch, kenne ich gaaar nicht…
  • Alle unsere Heizungen (sofern eingestöpselt) sind jetzt echt fernsteuerbar, also auch von England aus. Dann kann man schon mal das Haus warm machen bevor man nach Hause kommt, Hurra!
  • Alles für die Schlangen ist da und morgen können wir basteln. Vielleicht, ganz vielleicht, schreibe ich dann einen Artikel für Dummies, wie so Terrarien-Thermostate und -Heizquellen funktionieren. Das steht nämlich irgendwie nirgends und deshalb war ich sehr gespannt, ob, und wie, das nun alles zusammenpassen würde. Es ist total simpel, wenn man die Teile erst mal in der Hand hat, aber es wär echt Mega, wenn man das vorher schon wüsste, dass das gehen wird und wie. Das könnten auch die Anbieter von Terrarien-Thermostaten voll gut als „Werbung“ benutzen, es wirkt nämlich jetzt ein bisschen so, als wollten sie nicht unbedingt was verkaufen.
  • Ich hab meine Geige wieder <3

Tag 3140 und 3141 (aber echt nur ganz kurz) – Krass!

Super kurzer Abriss der letzten zwei Tage: gestern sind wir alle nach Brighton gereist. Das klappt inzwischen mit den großen Kindern echt gut. Heute waren wir dann bei so richtig englischem Wetter (Wind und Regen aus allen Richtungen) in Brighton unterwegs. Man kann auch drei mal am Tag Haare föhnen. Die armen Haare, aber in meinem Fall sind die ja kurz und müssen eh dringend wieder noch kürzer. Abends waren wir dann bei der Antrittsvorlesung der Schwägerin, schlappe 5 Jahre, nachdem sie einen Lehrstuhl bekommen hat, fand die nämlich endlich mal statt. Mir war bisher nicht so ganz in allen Ausmaßen klar, wie krass meine Schwägerin in ihrem Feld ist, aber jetzt weiß ich es etwas besser und… hui. Nach der Vorlesung gab es noch eine Feier in einem indonesischen Restaurant (indonesisches Essen ist das beste Essen PUNKT ENDE DER DISKUSSION). Vier von vier Norwegen-Raben sind jetzt müde, und mindestens drei von vier Norwegen-Raben sind auch zu 1000% überreizt. Ich glaube die Vorlesung war ein Erfolg und die Feier auch, ich hoffe nur (für meine Schwägerin), dass andere etwas länger durchgehalten haben.

Tag 3139 – Aua.

Es sind ja Winterferien, deshalb ist diese Woche kein Ballett – eigentlich. Es gab eine Sonderstunde. Jetzt tut mir alles weh, was nicht vorher schon weh tat. Mein Knie habe ich nämlich heute Morgen so gegen den Türrahmen gezimmert, dass ich erwartet hatte, es sei grün und blau. Zu sehen ist aber nichts, ob das beruhigend ist, weiß ich noch nicht. Es tut immer noch dumpf weh, aber Ballett ging ja auch. Ich habe auch wieder Probleme mit der Schulter und dem rechten Daumen, aber mir noch mal anzuhören „da ist nichts“ ist mir im Moment noch zu doof.

Lustige Sache: beim Tanzen war heute eine, die mal meine Lehrerin war, in Trondheim beim Studi-Ballett. So ganz zu Anfang der Blog-Zeiten könnte ich mal darüber geschrieben haben. Eine sehr kleine Lateinamerikanerin. Erkannt hat sie mich glaube ich nicht, aber das ist auch gar nicht schlimm, finde ich, besser als awkward Konversation betreiben.

Tag 3138 – Huch!

So spät schon. Muss dringend schlafen. Kann aber vermelden: an Schlangenausrüstung ist bis auf Styropor für unten drunter alles bestellt. Styropor gibt’s im Baumarkt für sagenhafte 42 Kronen die Platte, das besorge ich morgen (oder Dienstag). Ich weiß seit heute, dass Styropor und Schaumstoff auch als Baumaterialien dienen, um Fundamente zu isolieren, ey und wir müssen mit an Milchpackungen festgemachten Deckeln leben damit ja kein Plastik in die Natur gerät. Also, ich verstehe es ja, also das mit den Deckeln, und eine Schildkröte im Meet wird wohl eher nicht versehentlich das Fundament eines Hauses fressen, aber diese Fundamentreste sind dann einfach auch noch sehr lange da, nachdem sich der Rest des Hauses in Wohlgefallen aufgelöst hat. Mir war das bisher wirklich nicht klar, ich wusste nur, dass Beton umwelttechnisch nicht so der Knüller ist. Nicht, dass unter einigen Häusern (keine Ahnung, wie verbreitet das tatsächlich ist) 30 cm Plastik eingegossen sind.

Tag 3137 – So süß!

Michel und ich haben heute einen Ausflug gemacht. Eine Stunde übers Land, durch eine glitzernde Landschaft. Gestern und in der Nacht auf heute hat es geregnet, dann wieder gefroren und alles war in einer dicken, komplett klaren Eiskruste eingeschlossen. Heute schien dann aber die Sonne und hier sah es wirklich aus, als würden überall Diamanten in den Bäumen hängen. Auf dem Rückweg war ganz anderes Wetter, nämlich dichter Bodennebel, etwa zwei Meter hoch in den Senken. Wir wohnen hier ja in einer Hügellandschaft und jedes Mal wenn man über eine Kuppe gefahren war, war es, als würde man in die Nebelsuppe eintauchen. Wir wohnen ja auch in einer Landschaft, wo durchaus mal ein Elch über die Straße spaziert, also kroch ich da, wo Nebelsuppe war, im Schneckentempo lang.

Zwischen Glitzerdiamanten und Gruselnebel schauten wir uns jede Menge Danger Noodles an. Große, kleine, ganz große, genervte, neugierige, ängstliche, gechillte. In allen möglichen Farben. Aber, total angenehm, in einem dunklen Raum, nur von Terrarien beleuchtet. Ok, es war auch sehr warm da. Und feucht. Eigentlich ein einziges großes Terrarium. Michel war erst schüchtern, dann aber irgendwann voll dabei. Ich tat derweil cool und nicht so, als würde ich am liebsten gleich alle mitnehmen. Aber ich habe alle meine Fragen stellen können (langweilige Fragen, wie „welchen Tierarzt hast du?“ und „was macht man im Urlaub?“) und gute Antworten bekommen. Hinterher habe ich dann geguckt, wo man Futter herbekommt und wieder cool getan, diesmal aber als würde ich total abgebrüht 10 tief gefrorene Rattenbabies á 30 g bestellen. Huffja, naja, Natur und so, ne?

Montag mache ich dann nen Termin, meine Tetanus-Impfung auffrischen lassen. Die letzte müsste ich vor ca. 11,5 Jahren bekommen haben, als der Kinderarzt uns mit Michel-Säugling zusammen die TDPP-Impfung verpasste, in erster Linie wegen Keuchhusten. Und FALLS einen eine nicht giftige Schlange beißt, wäre Tetanus eine mögliche (nicht wahrscheinliche) Folge. Also lieber auffrischen lassen.