Tag 3197 – Elterngespräch in neu und shiny.

Wir haben ja in jedem Halbjahr ein reguläres Elterngespräch pro Kind und bei einem unserer Kinder reicht da auch eines und da muss man auch nicht unbedingt zu zweit hin. Heute habe ich das übernommen, weil Herr Rabe total Bock auf das ständige Zugchaos hatte ein wichtiges Meeting bei der Arbeit hatte. Ich war also mit Pippi (das ist meistens mit dem Kind dabei) bei dem Elterngespräch und das war diesmal etwas anders, weil es keine Mitteilung mehr über den Lernstand des Kindes gibt. Gar keine. Das haben Sie richtig gelesen. Es gibt nicht nur keine Noten (die gibt es eh nicht), sondern auch keine fachliche Bewertung einer gewissen Erwartungserfüllung oder so. Die Kommune hat nämlich rausgefunden, dass das Recht einer fachlichen Einordnung nur das Kind betrifft, aber nicht die Eltern, und das setzen sie so um. Vorher bekamen wir immerhin so grobe „kann“ – „kann besser werden“ Einordnungen anhand der Lernziele. Jetzt soll es so sein, dass die Lehrperson mit jedem Kind ein Zielsetzungsgespräch führt und das Ergebnis davon wird dann den Eltern kommuniziert. Ich gehe davon aus, dass dann auch demnächst die zielabhängigen Boni an die Kinder ausgezahlt werden. Voll gut, dass die Kinder schon ganz früh an diese Art Gespräch herangeführt werden und das ist dann ein ganz anderer Anreiz, Leistung zu bringen, nämlich. Aber ich schweife ab.

Man merkt vielleicht, dass ich diesem ganzen Konzept eher skeptisch gegenüber stehe. Aber ich muss sagen, Pippis Lehrerin hat das ganz gut hinbekommen. Es ging im Wesentlichen drum, wo Pippi überall besser geworden ist (in allem), was Pippi interessiert und was sie und die Lehrerin besprochen haben, was sie machen kann, um ihren Interessen entsprechend einzelne Dinge zu vertiefen. Wir werden also jetzt englische Lesebücher mit nach Hause bekommen und mit Pippi das kleine Einmaleins üben, weil TOTAL ZUFÄLLIG Pippi an dem interessiert ist, was eh grad dran ist. Ein Schelm… whatever.

Pippi durfte dann auch noch die erste PowerPoint-Präsentation ihres Lebens halten, über was sie in der Schule mag (Matte und Essenspause), was sie in ihrer Freizeit macht („Robloks“ spielen), und was sie mal werden will (Tierpflegerin). Letzteres untermalt mit einem sehr sehr unscharfen Foto von Greg (liegt btw. immer noch in seiner Ecke und wartet auf Weihnachten oder so). Das war schon sehr niedlich, muss ich sagen, Pippis wilde Farb- und Schriftauswahl, mit Pippis typischen Rechtschreibfehlern und auch inhaltlich. Hachz.

Das ganze Gespräch war dann nach zwanzig von dreißig angesetzten Minuten auch beendet. Alles tutti, angesichts der Umstände mit dem Zielsetzungstralala statt Lernstandsrückmeldung.

Nächste Woche ist dann das Gespräch mit Michels Lehrerin, das wird vermutlich nicht ganz so smooth.

(Jetzt muss ich super schnell schlafen, morgen früh um sechs Uhr geht mein Zug zum Flughafen, ächz.)

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