Niemand fuhr hier heute mit einem Bollerwagen rum. Schon allein weil hier Vatertag wann anders ist, ich glaube im Herbst? Muttertag auch, der ist im Februar. Familie Rabe feiert keins von beidem, weil wir schlechte Eltern sind halt. Aus vielen Gründen. Und warum man sich mit nem Bollerwagen besaufen wollen sollte, erschließt sich mir gar nicht, hat es auch nie. Das gehört in die Kategorie „andere machen das, die gehen auch unironisch aufs Schützenfest und sind generell von einem anderen Planeten“.
Anyway, ich habe die Himmelfahrt des Erlösers den freien Tag dazu genutzt, etwas Schlaf nachzuholen, dann über zwei Stunden lang die erste Schicht Fliesenkleber im Terrarium aufgetragen (das dauert echt erstaunlich lange mit den ganzen Ecken und Löchern und Gedön), zwei Stunden Geige gespielt bis die Finger weh taten und auch muskulär nicht mehr wollten (Doppelgriffe sind der Tod, irgendwann krampft es nur noch, nichts ist flexibel, alles blockiert sich gegenseitig, argh!) und eine halbe Stunde Spaziergang gemacht. Zwischendurch noch lecker gekocht, gegessen, die Kinder ins Bett gebracht und Michel versucht zu zeigen, wie er Greg festhalten muss, damit Greg nicht ständig versucht, hektisch abzuhauen. Es gibt da Tricks, man muss halt ein bisschen versuchen, möglichst unaufgeregt und bestimmt, recht fest (natürlich nicht quetschen) mit beiden Händen zuzupacken, gerne so, dass die Schlange relativ kompakt zusammengefaltet ist und dann – nichts machen. Einfach sitzen und Schlangi rumschnuppern lassen. Michel muss noch ein bisschen am Punkt „unaufgeregt“ arbeiten.