Tag 3456 – Eltern gehen aus.

Lustige Zahl heute.

Herr Rabe schleppte neulich via den Schlagzeuger seiner Band eine norwegische Punkrockband an, die ein richtig fettes Brett Musik macht und dazu… hauptsächlich Quatschtexte, zum Beispiel wie sie ewig lang Bolognesesauce (oder so?) kochen und sich dabei so richtig geil und fein vorkommen, wenn das da ewig rumköchelt und sie immer mal ein Stückchen Butter reintun. Herr Rabe wollte mit besagtem Schlagzeuger heute auf ein Konzert gehen, jaja, sagte ich damals, also letztes Jahr noch, das ist ja ewig her. Ich frotzelte noch, dass ich ja mitkommen könnte.

Heute entschied ich mich recht spontan dazu, tatsächlich mitzukommen. Ich mag solche Musik wirklich gerne, und wen juckt’s, wenn ich keinen einzigen Text kenne, das ist ja kein Karaokewettbewerb. Pippi übernachtete bei einer Freundin, Michel ist gerne mal einen Abend alleine zu Hause.

Der Schlagzeuger plus ein Haufen Kumpels wollte gerne auf der Galerie sitzen, also saßen wir da erst mal.

Auf alles vorbereitet, deshalb auch Kontaktlinsen statt Brille.

Naja also da so sitzen, das ist ganz nett, aber nicht so ganz die hundertprozentige Konzertexperience für mich. Die Ränge dort füllten sich zwar noch mit Gästelistenbesuchenden (die alle aussahen, als wären sie die Familien den Bandmitglieder, also so Mutter, Vater, Tante, Onkel, Cousine Tina und ihr Typ), die ein bisschen fehl am Platz wirkten und auch der Rest der Galerie füllte sich komplett. Aber unten war alles voll. Irgendwie leicht verlockend, um ehrlich zu sein.

Die Voracts fingen recht pünktlich um 8 an, und waren… was soll man sagen… irgendwie Troll-mäßig ausgewählt? Denn es war erst ein HipHop-DJ, der amerikanischen HipHop auflegte, und dann ein Comedian, der mit wem aus dem Publikum ein Bier exte. Sehr seltsame Geschichte. Aber um etwa neun Uhr ging es endlich los mit: Aktiv Dödshjelp. Übersetzt: Aktive Sterbehilfe. Da hatten wir auch echt lange genug auf dem Hintern gesessen.

Wie man sieht, eine 4-Bassisten-Band*.

Und es war super. Es war laut (ein Hoch auf die Ohropax-Musik-Ohrstöpsel), es war schnell, es war Quatsch und Gegröle und die Licht-Show war auch echt super. Es gab sogar Pyrotechnik und alles! Wir reden hier von einer Band, die grade mal ein (1) Album draußen hat. Der Saal war voll, die Laune gut und es stimmte alles. Nach vier oder fünf Liedern gingen Herr Rabe und ich runter und kämpften uns ein Stück nach vorne.

Da wurde getanzt, weiter vorne auch gepogt, und die ganze Stimmung war super. Sogar die paar rotzevollen Typen, die es einfach immer gibt, waren friedlich und niedlich.

Die Band spielte eineinhalb Stunden etwa, was beim durchschnittlichen Energielevel der Songs wirklich beachtlich lange ist. Es gab auch kaum Labermoderationspausen, wie bei den Ärzten. Lieder wurden kaum angesagt. Einfach Zack, nächstes, weiter geht’s.

Es war rundum richtig gut. Nur hinterher 45 Minuten an der Garderobe anstehen, das war nicht so cool.

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*natürlich nicht 4 Bassisten. Das ist ein Insider.

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