Tag 3776 und 3777 – 17171 Worte.

Heute Inspektionsreport verschickt, für die Inspektion, von der wir Donnerstag zurück gekommen sind. Das soll uns mal einer nachmachen, ich bin wirklich stolz auf uns. Ein kleiner Pups-Report war das auch nicht, sondern 42 Seiten.

Ansonsten… heute Zahnarzt (unspektakulär, ich hab nicht mal nennenswert Zahnstein) und danach habe ich einen kleinen Ausflug unternommen. Es ging um die Anschaffung eines gebrauchten Dingses, das habe ich jetzt, und ich werde sicher davon berichten, aber Sie können ja erst mal raten, was es ist. (Das ist die Ausrede für: ich bin viel zu müde zum Schreiben.)

Tag 3773 und 3774 – Piep, piep, piiieeep.

Hier ist zu viel los und ich bin zu müde für alles und zu overpeopled. Heute haben wir einen Ausflug nach Oslo gemacht, waren auf einem Weihnachtsmarkt mit Hipstergemachten Handarbeitsdingen und dann noch im Nerdladen (verkaufsoffener Sonntag). Der Weihnachtsmarkt war sehr nett, aber zum Teil auch echt sehr teuer. Was ich sehr gut fand: es gab drei Sorten Würstchen vom Grill und die veganen waren am billigsten. Gut, waren immer noch 69 Kronen…

Gestern waren zwei Vorstellungen von Pippi, erst mit ihrer Band, dann von ihrer Ballettgruppe. Beides hat sie super gemacht und wir sind sehr stolze Eltern. So groß ist die schon! Wahnsinn, wirklich.

Naja. Ist schon berechtigt, Sonntags abends einfach ins Bett zu plumpsen.

Tag 3766 – Schubidu.

Hab zwei Bier getrunken, es ist ja immerhin Samstag und morgen dann doch auch mal frei. Der Lieblingskollege und ich haben dann noch sehr lange Kluster Duo gespielt, wobei wir uns langsam ein Publikum erarbeiten. Die Leute fragen sich halt schon, was wir da eigentlich machen. Aber jetzt bin ich ein bisschen beduselt.

Ich freue mich unbändig auf fast acht Stunden Schlaf. Der Lieblingskollege hatte heute Nacht schon über sieben, der hat nämlich, ganz ähnlich wie ich letztes Jahr, heute verpennt.

Es ist erstaunlich okay und wenig schlimm, dass ich dieses Mal hier das Sagen hab, also lead inspector bin. Läuft ganz ok soweit. Ich mag die Bestimmerinnenrolle durchaus auch.

Tag 3759 und 3760 – Die erste Regel.

Erst mal: super produktives Wochenende, eigentlich brauche ich jetzt Wochenende, um mich davon zu erholen. Gestern war ich mit Pippi beim Wertstoffhof, dann Handtücher aussuchen, dann einkaufen, zwischendurch einen Adventskranz fertigstellen, Eier holen, Kartoffeln holen, Zeug für die anstehende Reise ausdrucken, mein Passwort am Computer wechseln, den Ratten-Liefer-Mann treffen (wie immer an der Raststätte, wie immer werden da zu dunkler Stunde gefrorene Kleinnager am Kofferraum überreicht, das ist immer noch absurd) und spontan Schlangen füttern, weil ich versehentlich 20 90 g-Ratten bestellt hatte, statt 10. Jetzt müssen die Schlangen halt öfter kleinere Ratten fressen, weil der Gefrierschrank voll ist. Sie haben sich allerdings auch nicht beschwert. Greg ja eh nie, der frisst auch, wie ich jetzt weiß, recht kurz vor der Häutung noch, aber auch Montys Ratte war heute Morgen dann weg.

Heute dann Haushalt, Wasserwechsel am Aquarium, Blumen gießen, Kinderchaos, Noten suchen, und dann los zum Baum anzünden. Jetzt ist es nur so, dass die erste Regel der Elstadlia lautet: fahr nicht, wenn Schnee in der Spur ist. Die Spur: da wo die Wärmekabel sind. Da war aber Schnee, nasser Schnee, aber ich hatte ja auch nicht so richtig ne Wahl, ich war ja schon halb unten, als ich sah, dass da Schnee war also machte ich irgendwie Augen zu (sprichwörtlich. Meine Augen waren SEHR WEIT AUF) und durch. Naja, das lief so:

Unten angekommen, musste ich erst mal anhalten und atmen, während Pippi mich sehr besorgt fragte, ob alles gut sei. Ja, aber echt grad so. Das war nicht lustig und ich möchte das auf keinen Fall wiederholen.

Naja dann war Tuten und Trommeln und mir wurde eine Fackel in die Hand gedrückt, irgendwie war auch Fackelzug, ich habe ein echt großes Problem mit Fackelzügen generell, und außerdem Angst vor Feuer und Funken und speziell vor Feuer in der Hand von polyesterbekleideten Kindern, die unkoordiniert damit rumwedeln. Wer denkt sich sowas denn aus? Aber die Kinder haben das super gemacht, trotz Scheiß Wetter (es Schnee-nieselte die ganze Zeit). Danach wollten wir aber alle drei einfach nur super schnell nach Hause und weil Pippi heulte weil ihr kalt war und es von unten so aussah, als wären die Wärmekabel angesprungen, unternahm ich den idiotischen Versuch, den Berg raufzufahren. Haha. Ich kam, mit Hängen und Würgen, halb hoch. Durchdrehende Reifen und spritzender Schneematsch und Adrenalin auf Anschlag. Nach dem dritten missglückten Anlauf, den Rest des Berges hochzufahren, gab ich auf. Ich schaffte es irgendwie tatsächlich, vor der Garage der Nachbarn zu parken, aber so, dass man sowohl deren Garage noch benutzen, und, wenn man lebensmüde ist oder Spikereifen hat, den Berg hoch- und runterzufahren. Ich war da eigentlich ganz zufrieden mit mir, aber Pippi heulte jetzt noch mehr, weil sie meinte, dass das alles ihre Schuld sei. Ich habe sie dann beruhigt, wir haben den Nachbarn Bescheid gesagt, dass unser Auto da steht, und dann haben wir diverse Instrumente den Berg hoch getragen. Das sind nur so 100 Meter, also kein Drama, aber zu steil für unser armes Auto.

Oben angekommen bekam Pippi den Auftrag, staubzusaugen und Michel und ich gingen Schnee schippen. Die komplette Straße runter. Das Auto ließ ich trotzdem stehen. Die Aktion dauerte 1,5 Stunden und ich beneidete Pippi hart um das Staubsaugen, um es mal so auszudrücken. Es war nicht viel Schnee, vielleicht 5-7 cm, aber nass und schwer und matschig und dabei nieselte es die ganze Zeit weiter. Und der Berg ist steil und da schippen macht auch echt gar keinen Spaß. Aber wäre schon schön, wenn sich niemand an den Blumentöpfen der Nachbarn an der Ecke (das sind so riesige Schalen aus Beton, wie sie auch gerne in Fußgängerzonen stehen) das Auto verbeulen oder am Feld im Graben landen müsste.

Und danach hatte sich ja gar nicht magisch das Haus selbst gereinigt (also über Pippis Staubsaugen hinaus) oder Essen gekocht. Also haben wir das auch noch alles gemacht. Es wurde alles furchtbar spät, aber es ist jetzt auch alles wirklich sauber. Die Kinder wurden dieses Mal zum Tauschen verdonnert, also Pippi putzte mit mir die Küche und Michel mit mir das Kinderbad, und es wurde nur wenig gemurrt. Michel entdeckte beim Wischen des Badezimmers, dass Wischen gar nicht so schlimm ist und wischte dann noch freiwillig die Küche und das Wohnzimmer, was wirklich super und auch wirklich nötig war. Pippi half beim Dampfnudeln machen mit und bekam die komplette Hefeteig-Einweisung inklusive Teig schleifen, aber dafür haben auch beide Kinder sehr gerne das Essen gegessen. Ich habe dafür die neue Edelstahlpfanne ausprobiert und erstaunlicherweise ging das sehr gut und nichts ist angebrannt. Es hat sich noch nicht mal festgesetzt. Ich werde eventuell noch Edelstahlpfannenfan, wer hätte das gedacht?

Jetzt werde ich mal ein bisschen schlafen. Gepackt ist noch nichts. Aber ich will und werde mich nicht dafür runter machen, was alles nicht getan wurde.

Morgen wird auch der Elektriker angerufen, denn die Wärmekabel müssen dringend wieder einsatzbereit gemacht werden. Nicht am Sonntag mit drülftausend Geld Wochenendzuschlag, aber halt schon, bevorzugt sehr bald. Es springt wohl immer wieder die Sicherung raus. Drücken Sie uns die Daumen, dass es erstens weiter reget und Plusgrade bleibt, und zweitens die Kabel bald wieder funktionieren.

Tag 3758 – Endlich vollbracht.

Ich habe soeben einige Weißwaren bestellt. Wir können dann jetzt unsere Küche technisch bedeutend upgraden. Das war teuer, aber eine Ausgabe, die wir eingeplant haben und tatsächlich haben wir durch das Warten auf Black Friday immerhin etwas gespart. Ich habe auch gestern schon einen Quooker im Black Friday-Angebot bestellt, weil der Installateur eh nicht zu Potte kommt.

Uffz. Das war überraschend nervtötend. Jetzt lieber schnell schlafen, morgen muss ich bügeln, Sonntag haben die Kinder „Baum anzünden“* mit dem Korps.

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*nicht tatsächlich einen Baum anzünden, das heißt nur so hier, wenn man „die Licher am Weihnachtsbaum anzündet“.

Tag 3755 und 3756 – November.

Es ist einfach der schlimmste Monat. Es ist kalt, aber noch nicht richtig kalt. Es ist dunkel, richtig dunkel. Es ist Eis auf der Straße. Es ist auch manchmal Schneematsch auf der Straße. Es ist noch nicht Weihnachten. Alles ist tot. Alle arbeiten rund um die Uhr, was soll man auch sonst machen. Alle haben schlechte Laune, aus allen den oben genannten Gründen.

So viel Vitamin D kann man echt gar nicht nehmen, damit das erträglich wird. Wenn ich Winterschlaf halten könnte, wäre ich sofort dabei. Im Herbst eine Speckschicht anfuttern und dann bis Mitte April in irgendeiner Höhle schlafen. Ich finde, das könnte man mal entwickeln.

Aber stattdessen schlafe ich, wenn’s hoch kommt, sechs Stunden und recherchiere spät abends noch Backöfen im Black Friday Angebot. Unser Backofen ist zwar so ganz ok, aber da er ein Kombigerät mit einer wirklich grottigen Induktionsplatte oben drauf ist, muss er trotzdem gehen. Und dann ist halt die Frage, ob man viel oder richtig viel Geld ausgeben will. Da kann eine schon mal nachts drüber nachdenken, ob es wirklich eine Dampf- und eine Airfryer- und eine Pyrolysefunktion und drölfundsechzig Programme für alles und Tralala sein muss. Andererseits kauft man vielleicht alle 20 Jahre mal nen Backofen.

Nen Backofen, der nen Essensplan macht, mit ausgewogenen Mahlzeiten, die nicht zu viel bearbeitetes Zeug beinhalten, die sich in maximal 30 Minuten zubereiten lassen, und die beide Kinder essen, den würde ich nehmen. Die Zutaten entsprechend direkt nach Hause ordern auch bitte. Und von Ende Oktober bis Mitte April bitte auch selbsttätig zubereiten, da kann ich ja nicht, da halte ich Winterschlaf.

Tag 3754 – Godt jobba!

Bin heute ganz beflügelt aus meiner Geigenstunde rausgegangen, weil ich mit etwas über einer Woche Üben aus „Wahhhh, Hilfe!“ ein okayes Stück hinbekommen habe, mit sauberen Oktaven, sauberen Akkorden, und einer wesentlich entspannteren linken Hand. Sogar Lob vom Lehrer habe ich bekommen! Hurra! Vielleicht bin ich doch kein hoffnungsloser Fall. Wenn ich jetzt noch eine kleine Nachmusik in einem spielerischen, leichten, schnellen Tempo hinbekomme, bin ich zufrieden.

Danach war noch Ballett und da habe ich auch gekämpft (wie immer) aber auch das ging heute einigermaßen, sogar Balancieren. Wenn ich einigermaßen sage, meine ich: so dass ich zufrieden mit mir bin. Das ist alles jetzt nicht unbedingt auf Opernhaus-Niveau (weder Geige noch Ballett) aber ich merke selbst, wo ich besser werde. Und darauf kommt es an. Nur bin ich ja Westfälin, da ist „joa“ Lob genug.

Jetzt schnell Bubu machen. Morgen ist schon wieder ein (langer Arbeits-)Tag.

Tag 3753 – Nur Alltag.

Furchtbar langweilig tatsächlich. Aber auch sehr gut. Lauter Routinen. Arbeit/Arbeit/Schule/Schule. Danach fahren wir in einem überfüllten Zug nach Hause, Einkaufen, Essen machen, einer fährt mit Michel zum Trompetenunterricht (er ist seit einem halben Jahr doch umgestiegen, er wollte ja ursprünglich für immer beim Kornett bleiben). Ich habe Streichorchester, von dem ich hier noch nie was erzählt habe, glaube ich. Quasi ein Geheimnis. Es ist auch nix dolles, aber macht Spaß. Und ich lerne was. Danach mache ich noch Sport, Herr Rabe bringt Pippi ins Bett, Michel geht selbständig ins Bett, ich dusche und dödele dann noch ein bisschen rum und jetzt ist Schlafenszeit. Morgen Büro und dann Geigenstunde – Schauen, was ich in einer Woche mit der Rode Etüde habe ausrichten können. Und einen Blick auf Eine kleine Nachtmusik 4. Satz werfen, die ganzen Verzierungen bringen mich sehr stark ins Schwitzen.

Tag 3751 und 3752 – Endlich wieder drin.

Vor drei Wochen fiel mir mein Telefon im Bad auf die Fliesen. Es machte ein ungutes Geräusch und tatsächlich war die komplette Rückseite gesplittert. Trotz Bumper und allem. Fortan hielt der Bumper die Glasstückchen an Ort und Stelle und ich meldete am Montag darauf bei IT, dass mein Telefon hinüber sei und ich ein neues bräuchte. Es war auch schon drei Jahre alt und wir können eigentlich nach zwei Jahren schon ein neues bekommen (aber wozu, wenn’s doch funktioniert?), insofern war das wirklich gar kein Problem. Es wurde auch am selben Tag bestellt, aber irgendwie zog sich die Lieferung bis letzten Freitag. Aber da, endlich, konnte ich mein altes Handy pensionieren. Dachte ich.

Shiny neues Telefon.

Tjanun. Die Übertragung im Büro lief nicht wie geplant und gestern startete ich die Installation dann doch noch mal from Scratch neu, weil irgendwas sich echt festgefahren hatte. Aber das funktionierte im zweiten Anlauf dann auch und es mussten „nur noch“ drülfzig Autentisierungsapps und ähnlicher Spaß umgezogen werden. Und dann war ich vor dem selben Problem wie in den USA: ich weiß ja mein Blog-Passwort nicht, alle Passwortmanager wissen mein Blog-Passwort ganz offenbar ebenfalls nicht und da ich, seit Herr Rabes Mailhost umgezogen ist, auch nicht mehr in meine Mails kam, half auch Passwort zurücksetzen nicht. Aber heute hat mir Herr Rabe dann erst mal den Zugang zu den Mails wiederhergestellt (falls Sie mir in den letzten ca. 6 Monaten „richtige“ e-Mails geschickt haben, sind die nicht angekommen und bis auf den letzten Monat ist auch nichts im Nachhinein aufgetaucht… vermutlich werden die recht fix wieder vom Mailserver gelöscht, was im Sinne des Datenschutzes ja gut ist. Aber es tut mir wirklich leid, falls mir da was durchgegangen ist). Dann konnte ich (im dritten Anlauf oder so, meine Güte, kann Technik nicht einfach funktionieren?) auch das Blogpasswort zurücksetzen und jetzt bin ich also wieder da! Das Passwort ist jetzt auch im Passwort Manager. Was für ein Aufriss.

(Ansonsten waren wir gestern „nur kurz“ bei Ikea und dann noch für Michel Winterschuhe und eine Skihose, und für beide Kinder Wollsocken und lange Unterwäsche kaufen, was nach dem Freitag für mich ziemlich unklug war. Aber irgendwie haben wir das auch überlebt und ich hab nur ein Mal fast geheult, worauf mich Herr Rabe gerettet hat. Bester Mann. Ich sollte wirklich mal langsam lernen, Rücksicht auf mich zu nehmen.)

Tag 3748 und 3749 – Nix passiert.

Hier geht das Leben denkbar langweilig seinem Gang. Es gibt wirklich kaum was zu berichten. Ich übe fleißig, unseren beheizten Berg rauf und runter zu fahren, das geht so ganz ok. Es liegt aber ja auch nur ein Zentimeter Schnee bisher. Diverse Handwerker melden sich nicht und ich ärgere mich darüber. In meiner Freizeit recherchiere ich Bratpfannen, weil unsere Alltagspfanne schon wieder hinüber ist. Keine gute Qualität (obwohl teuer). Aber nachdem ich die NDR-Podcastreihe über PFAS gehört habe, kommt mir eh kein Teflon mehr ins Haus*.

Ein bisschen Laune habe ich auch, das wird mit Sport und Geige und größtmöglicher Ordnund und Struktur erstickt.

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*Wo es sich vermeiden lässt, wie z.B. bei Bratpfannen. Mir ist durchaus klar, dass sich an einigen Stellen Teflon nicht oder nur extrem schwer ersetzen lässt.