Ziemlich genau 10 Jahre mache ich das nun schon hier. Also semi-tägliches Bloggen. Tagebuchbloggen, um genau zu sein, sonst denken Leute hinterher, ich würde hier Content createn, wie man das heute so schön nennt. Created wird hier gar nichts, die Realität ist aufregend genug, finde ich. Das würde ja sonst auch in Arbeit ausarten. Wer will denn sowas schon.
Ich meine, dass ich mich am 2. August 2015 überall angemeldet habe, hier und auf Twitter, und dann am 3. das erste mal was geschrieben habe. Dann habe ich mich irgendwo mal um insgesamt eine gute Handvoll Tage vertan mit dem Zählen, auf 10 Jahre gerechnet finde ich das verschmerzbar.
Insgesamt hat mir das Bloggen nur Gutes getan. Ich habe eine Routine, die mir hilft, den Tag zu verdauen und die Augen zuzukriegen. Über die letzten paar Jahre habe ich ein entspannteres Verhältnis auch zu dieser Routine bekommen, und wenn ich mal (oder öfter) zu müde bin oder mir nicht danach ist, dann wird auch mal nur jeden 2. oder 3. Tag gebloggt. Aber auch „hier passiert grad nicht viel, nur Alltag, langweilig“ ist ja etwas, das halt zum Leben dazu gehört. Wer weiß, vielleicht lesen das hier ja auch Leute auch gerade deshalb? Drama hat man ja allerorten genug, wer fürs Drama hier herkommt, muss sich verlaufen haben. Seit der Chipsfabrik ist ja nichts wirklich aufregendes mehr passiert. Alle Jubeljahre kaufen wir halt mal aus einer Laune heraus ein Haus, das ist so das Level an Spannung, das sich hier etabliert hat.
Ohne das Bloggen wären wir jedenfalls sicher nicht hier, in diesem Ferienhaus in Nordfrankreich, mit Freunden aus eben diesem Internet. Allein dafür, und generell für all die Internetfreundschaften, hat sich das doch alles mehr als gelohnt.
Doch doch, ich mache das auf jeden Fall noch eine Weile weiter. Ich mag Sie (auch unbekannterweise) ja auch alle, auf eine sehr interessante, parasoziale Art, die jemand mit dem richtigen Studienschwerpunkt in Psychologie oder Soziologie sicher erklären könnte. Das ist wahrlich nicht meine Kernkompetenz, deshalb muss der Fakt, dass es so ist, reichen.
Also, auf die nächsten 10 Jahre, ich proste Ihnen mit einem Glas Mineralwasser zu!