Volle Tage, trotz (oder wegen) Feiertag. Aber es ist auch schon wieder echt spät. Mal sehen, wie weit ich komme, bevor mir die Augen zufallen.
Gestern hatten die Kinder den obligatorischen 1. Mai-Marsch mit dem Korps. Es war WARM. In erster Linie jedenfalls. Morgens habe ich noch in Windeseile Michels Hose unten ausgelassen und oben enger genäht und die ganze Sache dann gebügelt. Auf die letzte Minute fertig geworden. Jaja. Für den 17. Mai ist ähnliches Wetter angesagt, da müssen wir vorher den Kindern noch kurzärmelige Hemden kaufen. Die gehen sonst ein in den Uniformen.
Nachmittags waren Herr Rabe und ich 30 Minuten joggen und ich bin jetzt dabei (in dieser Zyklusphase) fitter als Herr Rabe. Hähä.
Heute war erst Arbeit, zwei dicke und doofe Brocken erledigt, drülf weitere nicht geschafft. Tjanun. Dann in Rekordzeit aus Homeofficeschlumpf ausgehfein für ne Drag-Show gemacht, in den Supermarkt gedüst, den Kindern Pizza besorgt, zum Bahnhof gedüst und in den Zug gesprungen. Im Zug schnell aufs Klo, dabei ein Loch in den halterlosen Strumpf (she‘s a showgirl!) gerissen. Nicht so schlimm, der rutschte eh. Herr Rabe bot an, Ersatz zu besorgen. Ich wollte eigentlich mich dann noch im Zug der kaputten und rutschenden Strümpfe entledigen, aber der Zug war so voll, dass ich nicht zum Klo durchkam. Macht nichts, dachte ich, geht schon. Ging nicht. Die rutschenden Strümpfe machten mich nach 10 Schritten wahnsinnig und waren auch das Gegenteil von elegant. Würdelos stolperte ich mit an den entblößten Knien hängenden Strümpfen in das abgeranzteste Einkaufszentrum Oslos (Gunerius, für die Ortskenntlichen) auf der Suche nach einer Toilette, aber da war keine. Was da war, war so eine Fotokabine. Da ging ich rein und zog, immer noch würdelos, die Strümpfe aus. Die wanderten auch direkt in den Müll. Und ich, mit nackten Beinen, Herrn Rabe treffen.
Die Drag Show war super, nur leider recht dünn besucht. Dies ist eine kleine Aufforderung, Kunst, die man mag, auch tatsächlich anzuschauen. Sowas stirbt sonst, weil es sich nicht rechnet. Wir haben sehr viel gelacht und uns insgesamt super amüsiert.
Was ich allerdings nicht noch mal mache: meinen, ich könnte auf meinen mörderisch hohen Absatzschuhen (she‘s a showgirl!) bis zum Bahnhof laufen. Ich hatte meine Turnschuhe im Rucksack, das war gar nicht nötig, auf dem Hinweg hatte ich die hochhackigen Schuhe auch nicht an. Aber auf dem Rückweg war ich dann zu stolz und meine Füße werden mir das sicher die nächsten Tage noch übel nehmen.
Das sind nämlich echt hohe Schuhe. Und steinhart sind sie auch. Aber hübsch.
