Heute morgen war ich endlich mal wieder zur Blutprobe. Mein Stoffwechsel (also die Thyroxindosis) soll ja eigentlich alle 6 Monate kontrolliert werden. Das letzte Mal war im Februar, hrmhrm. Ehrlich gesagt würde ich gerne Geld dafür bezahlen, wenn das so liefe wie bei meinem Zahnarzt: der schickt mir einfach jedes Jahr nen Termin. Wenn mir der nicht passt, muss ich ihn verschieben. Wenn ich kann, tauche ich einfach zu diesem Termin auf und halte optimaler Weise danach für ca. 11 Monate nichts mehr, bis ich die nächste SMS mit einem Termin bekomme. Aber so ist es nicht, und ich kann da auch nicht einfach auflaufen und sagen „Bitte einmal Blut abnehmen“, sondern ich muss da innerhalb der Telefonzeiten anrufen und dafür einen Termin machen und das fällt mir schwer. Und dann „vergesse“ ich das. Also ich mache es einfach nicht, ich weiß sehr wohl, dass ich das machen müsste. Aber die Telefonzeiten sind auch doof und immer so viel zu tun und [tausend weitere Ausreden denken]. Es spielt auch rein, dass die Kontrolle an sich doof ist. Nicht wegen der Blutabnahme, die geht klar (zweimal im Jahr ist ja nichts gegen die Anfänge des Morbus Basedow, da war Kontrolle alle zwei Wochen. Da habe ich perfektioniert, beim Stechen schon Voraussagen zu können, wie schlimm der Erguss wird. Da habe ich auch angefangen, denen bewusst oft den linken Arm hinzuhalten, obwohl die Blutabnahme rechts einfacher ist, aber rechts fing es schon an, ziemlich vernarbt zu werden). Aber weil ich vor der Blutabnahme kein Thyroxin nehmen kann (verfälscht die Resultate, hab ich auch schon mal versehentlich verifiziert, dass es tatsächlich so ist). Auch das ist nicht schlimm, einen Tag auslassen merkt man nicht, wenn man sonst sehr konsequent mit der Einnahme ist, schon mal gar nicht an dem Tag selbst. Das Problem ist, dass ich laut Packungsbeilage 30 Minuten, laut Patient*innenorganisationen eine Stunde, nach der Einnahme auch keinen Kaffee trinken soll. Ich warte eine Stunde. Am wichtigsten ist, dass man es immer gleich macht und nicht mal so und mal so, das gibt dann schwankende Kurven, das will man nicht. Anyway, mein Morgen sah also statt wie üblich
- Tablette im Halbschlaf nehmen, sobald der erste Wecker klingelt
- Dösen bis zum zweiten Wecker
- Langsam aufstehen, Zähne putzen, fertig machen, entweder selbst Kaffee machen oder von Herr Rabe einen gemacht bekommen und Punkt 1 Stunde nach der Tablette Kaffee trinken
folgendermaßen aus:
- Schlecht schlafen, weil morgens ja was anders sein würde, an das ich mich UNBEDINGT erinnern muss
- Beim Wecker (Einzahl) auf dem Nachttisch rumwühlen und dann mich erinnern, dass ich ja die Tablette nicht nehmen darf
- Im Bett rumschlunzen, während Herr Rabe sich Kaffee macht
- Traurig Wasser trinken beim fertig machen
- Um 9 der Arzttermin. Um 09:15 Blutabnahme, um 09:16 die Tablette intus
- Alles und alle hassen bis 10:16
- Herr Rabe anfauchen, weil er mich um 10 anspricht
- Um 10:16 den von Herrn Rabe zur Beschwichtigung gemachten Kaffee in einem Zug halb leer trinken
- Ab 10:30 signifikant bessere Laune.
Ich fürchte, ich bin recht abhängig von dieser Morgentasse Kaffe. Immerhin trinke ich nur noch 2 Tassen Gläser an normalen Tagen. Aber dieser eine am Morgen, um in die Gänge zu kommen, der ist wirklich essentiell.
Aber immerhin hab ich jetzt 11 6 Monate Ruhe.