Ein Workout brauchte ich heute nicht. Ich war bei Ikea. Das eskalierte mit Ansage. Erst ging alles erstaunlich entspannt los, ich fuhr hier etwas später als geplant los, nach Hamar und mir fiel gerade noch ein, dass ich ja eben doch in die Möbelausstellung muss, weil wir im Büro noch was zum drauf sitzen brauchen. Aber das ging auch noch super gut, nach kurzer Rücksprache mit Herrn Rabe haben wir nun so einen „aktives Sitzen“-Hocker, das stelle ich mir fürs Nähen und gelegentliches Homeoffice, bei dem noch von Bett über Sofa bis Küchentisch diverseste Ausweichmöglichkeiten bestehen, ganz nett vor.
Dann ging ich nach „unten“.
Auch da ging zunächst noch alles. Zwei Pfannen (bei unserer einen löst sich schon wieder die Beschichtung, die ist maximal drei Jahre alt und es sind 10 Jahre Garantie drauf. Sie war nie in der Spülmaschine und wir benutzen nur Plastik, Holz und Silikon da drin. Vielleicht reklamiere ich die tatsächlich.) und ein Schneidebrettchen mussten „außer der Reihe“ mit, außerdem könnte es sein, dass wir schon vor März ein drittes Set Gästebettzeug brauchen.
Was dann eben eskalierte, war das Smart Home-Equipment. Mit Herrn Rabe als Souffleur kaufte ich LED-Panels (die waren geplant!), Glühbirnen, mehr Glühbirnen, Fernsteuerungen, noch mehr Glühbirnen und Steckdosenadapter. Dazu ein Gateway und nun kann man in Wohnzimmer und Küche das meiste Licht und (ab morgen ca, wenn wir es in Betrieb nehmen) auch die Heizkörper, nämlich über die Steckdosen, per App dimmen und steuern und voreingestellte oder selbst definierte Beleuchtungsstimmungen schwuppdiwupp aufrufen und dann ist ZACK Gemütlichkeitslicht oder ZACK In-Die-Fresse-Helligkeitslicht von allen Lichtquellen. Ich liebe solchen Kram (ja, ich weiß, dass mein Hirn mir das weismacht, damit ich nicht weine, weil das alles so teuer ist).
Leider kam ich so aus der Kleinkram-Abteilung schon mit einem übervollen Einkaufswagen heraus. Und ich wollte doch noch Möbel kaufen.
Am Ende, als ich alle Möbel (bis auf 1 dunkelblaues, tiefes Eket-Würfelchen, davon hätte ich zwei gebraucht und dann war da nur noch eins und das hat mich überraschender Weise gar nicht mal so wütend gemacht sondern eher „war ja klar“ mit den Augen rollen lassen) hatte, hatte ich einen Möbelpaketewagen, der so schwer war, dass er sich kaum noch bewegen, geschweige denn lenken ließ, und den übervollen Einkaufswagen. In Etappen (also Paketewagen von Regal 1 zu Regal 9, dann Einkaufswagen von Regal 1 zu Regal 12, dann wieder Paketwagen von Regal 9 zu Regal 15 usw.) bugsierte ich die Wagen zur Kasse, inzwischen nicht mehr so ganz fresh riechend, weil wie schwer sind denn bitte Billy-Regale? An der Kasse war zwar nicht viel los, dafür waren halt auch nur zwei Kassen besetzt. Die an der ich anstand mit einer offensichtlich nicht so schlauen Person, denn während ich noch hinten den Kleinscheiß möglichst Platzsparend in blaue Tüten stapelte, scannte die Person vorne schon mal weiter meinen Paketewagen und dann, weil sie so im Flow war, schätze ich, auch gleich noch den Paketewagen des Mannes hinter mir, der am Handy daddelte und das gar nicht merkte. Erst als ich meinte „soll ich nicht vielleicht erst mal bezahlen?“ raffte die Kassenkraft, dass wir gar kein Pärchen sind, sondern die einsame Frau tatsächlich zwei riesige Wagen Zeug allein kauft. Und nur ein 32-er-Pack Teelichter (geplant). Jedenfalls weiß ich jetzt, dass jeder Ikea-Kassenmitabeitende nur eine bestimmte Anzahl Artikel stornieren kann, bis das System nörgelt. Meiner übereifrigen Kassenkraft mussten dann noch zwei weitere zur Hilfe kommen, um all die Artikel zu stornieren. Die restliche Summe war allerdings immer noch… puh! Haus-Budget ist nun erschöpft. Es lebe die Ikea-Kreditkarte.
Irgendwie schaffte ich es dann, die beiden Wagen in einem Rutsch vor die Tür zu bekommen, wo ich sie kurz parkte und das Auto an die Lastenzone fuhr. Es war nicht so schlimmes Tetris nötig, wie ich befürchtet hatte, aber einfach war es jetzt auch nicht gerade, das alles ins Auto zu bekommen. Und wie schwer sind bitte Billy-Regale? Ein Eket fiel mir dann auch noch runter und ich dachte schon, ich müsste noch mal rein und ein neues kaufen, aber es war genau auf die Ecke gefallen, wo das Kartönchen mit den Schrauben und so ist, puh. Irgendwo beim Einladen habe ich auch einen Fingernagel gelassen, aber ein wenig Schwund ist halt immer. Am Ende war das Auto schon sehr voll, aber alles noch sicher und stabil und das Auto hat die Heimfahrt auch gut überstanden. Ich holte mir aber erst noch eine Veggie-Pølse, die hatte zwar mit Würstchen halt so viel gemein, wie ein Bratling mit Frikadellen, war aber trotzdem lecker. Dann fuhr ich wieder nach Hause, mit leicht tiefer gelegtem Auto.
Zu Hause musste ich das dann natürlich auch wieder aus dem Auto wuppen, ich musste ja die Kinder abholen und dafür mussten Kindersitze im Auto sein und das mit den Kindersitzen geht viel besser, wenn nicht vier Billy-Regale (immer noch sehr schwer) auf der umgeklappten Rückbank liegen. Hat aber auch noch alles geklappt und den Ofenkäse und auch das Glas Wein heute Abend habe ich mir mehr als verdient, finde ich.
Jetzt nur noch fünfmal mit den Lichteinstellungen an unserer neuen Küchenlampe spielen (goodbye, hässliches Teller-Deckenleuchten-Dings!) und dann ist Bettzeit. Morgen hab ich sicher Muskelkater.
(Die Lampe überm Esstisch ist übrigens in Arbeit! Aber ohne smart, leider.)