Tag 307 – Urlaub mit zwei kleinen Kindern auf Korfu. Eine Lobhudelei. 

Jetzt ist es ja schon eine Weile her, dass wir im Urlaub waren, aber ein Fazit habe ich versprochen und werde ich auch liefern. Besser spät als nie, gell?

Aus dem sensationell schlechten Sommer letztes Jahr entstand bei uns der Wunsch, in diesem (Früh-)Jahr einige Wochen ins Warme zu fahren. Anfangs schweiften unsere Gedanken dabei gerne auch mal bis in die Karibik, das schlugen wir uns dann aber doch recht schnell wegen teuer und Jetlag wieder aus dem Kopf. Also blieb Südeuropa oder Balkan und nach einigem Hin und Her fiel die Wahl auf Korfu. Da ist es zwar im April noch nicht richtig richtig warm, aber mein Ding sind Temperaturen über 25 Grad eh nicht. Dafür erhofften wir uns viel Natur und Grün und Frühling, denn der April ist hier in Trondheim noch hässlich grau und winterlich. (Der Frühling kommt hier erst im Mai, dann aber oft mit Gewalt.)

Auf einem online-Portal für Ferienwohnungen fanden wir recht schnell das unheimlich sympathische Haus Nora. Die Vermieter Detlef und Nora wohnen im kleinen Dörfchen Agios Spiridon nahe Acharavi an der Nordküste Korfus. Zwei Ferienwohnungen für jeweils vier Personen befinden sich in einem eigenen Gebäude auf dem Privatgrundstück, dazu gehört auch noch ein Pool und ein wunderschöner, von Nora liebevoll gepflegter Garten.


Der erste Kontakt per Mail mit Detlef war schon sehr herzlich und nach einem kurz darauf folgenden Telefonat wusste ich: da will ich Urlaub machen. Bei diesen netten, offenen, hilfsbereiten Menschen. Also buchten wir Flüge, zurrten die Ferienhausbuchung fest, und schalteten in den Vorfreudemodus.

Natürlich ist so eine Reise über 12 Stunden, mit mehrmaligem Umsteigen und zwei wirklich kleinen Kindern stressig. Das will ich nicht verschweigen. Es ist sogar sehr stressig und anstrengend und nervenzehrend. Entsprechend müde und allgemein fertig kamen wir Ende März auf Korfu an. Wie gut, dass Detlef schon auf uns wartete! Er holte uns vom Flughafen ab und hatte sich extra Kindersitze von der Autovermietung geliehen. Und wie wunderbar, sich darauf freuen zu können, in ein warmes, gemachtes Bett zu steigen. Die Autofahrt vom Flughafen nach Agios Spiridon dauert etwa eine Stunde und wir sahen direkt: das erhoffte Grün. Der Frühling war schon in vollem Gange.

Die nächsten Tage verbrachten wir geruhsam mit Ausflügen zum Strand, zum Einkaufen, in Restaurants und Eisdielen, alles in fußläufiger Entfernung vom Ferienhaus. Zu den größeren Supermärkten in Acharavi nahm uns Detlef mit dem Auto mit. Nach ein paar Tagen fühlten wir uns aber bereit für größere Touren und mieteten uns ein Auto. Von da an ging es auch mal in andere Orte, allerdings hatten wir ja alle Zeit der Welt und ließen uns dementsprechend nicht mit dem Abklappern der Sehenswürdigkeiten stressen.

Meine Highlights auf Korfu

Hier jetzt meine absoluten Highlights, in der Reihenfolge, wie wir sie besucht haben.

Paleo Perithia. Ein altes Dorf am Pantokrator, das jetzt nach und nach wieder restauriert und belebt wird. Gerade im Frühling komplett überwuchert von wilden Blumen, sind die alten Ruinen einfach traumhaft schön.

Das Kap Drastis, im Nordwesten der Insel. Wegen dieses Ausblicks:

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Corfu Donkey Rescue. Ganz grob in der Nähe von Paleo Kastritsa, ziemlich versteckt. Vor allem für Kinder toll, manche der Esel lassen sich streicheln und die allermeisten der gefühlt hundert Katzen und Hunde auch. Wenn wir nochmal hinfahren, möchte ich auch zur Imkerei Hamburg da in der Nähe, die hatte nur leider noch zu.

Paleo Kastritsa und das Kloster. Paleo Kastritsa ist als Ort nicht so wirklich interessant. Was da toll ist: Der Ausblick vom Kloster über die Buchten, die türkis zu allen Seiten von den Bergen umgeben schimmern und zum Baden und Tauchen und Schnorcheln und Bootfahren einladen. Und die Buchten selber, zum eben Baden und Tauchen und Schnorcheln und Bootfahren. Sehr schön ist auch Angelokastro bzw. die Klosterruine da und wenn man von da Richtung Paleokstritsa fährt, kann man in Lakones auch ruhig mal aussteigen und die Aussicht genießen.


Korfu Stadt (Kerkyra) und die Mäuseinsel. Kleine Bootstour auf eine winzige Insel mit einem noch winzigeren Kloster drauf. Nach einem Städtetrip die perfekte Abwechslung. (Überhaupt empfiehlt es sich, für Korfu Stadt zwei Tage einzuplanen. Denn auch der Britische Friedhof und einfach die wunderschöne Altstadt lohnen einen längeren Besuch. Auch das Achilion kann man von Korfu Stadt aus gut erreichen.)

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Pelekas und die Strände dort. Wir waren nur am etwas versteckten Mirtiotissa Beach, aber der war einfach HACHZ! In der Pension Tellis und Brigitte übernachtet es sich gut, günstig und vor allem überaus bunt und herzlich.

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Das beste Essen gab es im Lemon Garden in Acharavi und in der sehr viel traditionelleren Taverne Elisabeth in Doukades. Überhaupt könnte ich hier auch einen eigenen Beitrag nur über das Korfiotische Essen schreiben, aber das wäre vielleicht doch etwas drüber. Aber wenn sie mal da sind: essen Sie Pastitsada! 

Fazit

Natürlich ist es Luxus, vier Wochen Urlaub zu machen, das ist mir auch klar. Aber wenn man schon mal die Möglichkeit hat, kann ich es nur empfehlen. Die Nebensaison im Frühjahr war auf Korfu einfach wunderschön grün und blühend, man traf kaum andere Touristen, alles war entspannt. Wir waren entspannt. Überhaupt hatte ich so einen entspannten Urlaub nicht mehr seit Michels Geburt. Und selbst der stressanfällige Michel möchte seitdem nur noch Urlaub machen. Es war ganz einfach wunderbar.

 

Tag 69 – Hello, IT?

Ich habe grade gar keine Lust zu bloggen, aber ich hab Herr Rabe versprochen, dass ich ihm ein bisschen öffentlich huldige und versprochen ist ja versprochen.

Man mag es schon vermutet haben: Herr Rabe ist der Lieblingstechniker. Ich meine, der hat das ja im Grunde auch studiert, also Informatik und schnubbeldibupp aber ganz sicher gab es im Studium keine Veranstaltung namens „Angewandte Aura-Reparatur“. Und das ist, was Herr Rabe besonders gut kann: einfach weil er da ist, erledigen sich viele Computerprobleme wie von selbst. Ich nehme an, die Probleme haben Angst vor ihm, denn wenn mal eine Macke seiner bloßen Anwesenheit trotzt, wird sie gründlichst ausgemerzt und zwar minimalinvasiv. Bevor ich Herrn Rabe kannte, dachte ich (Exfreund-bedingt) es gäbe bei ersthaften Computerproblemen nur zwei Lösungswege: a) Problem ignorieren und b) Festplatte formatieren. Das ist dann eher so die Schrotschuss-Methode. Inzwischen weiß ich aber, dass es durchaus möglich ist, ein Problem an der Wurzel zu entfernen ohne dabei mit der Datenaxt eine riesige Schneise zu ziehen. Man muss nur wissen wie, und ich hab da zwei linke Hände mit jeweils fünf Daumen dran. Herr Rabe hat mich immerhin soweit erzogen, dass ich einen wartungsarmen Computer besitze, alle verfügbaren Updates zeitnah mache und regelmäßig *hust* ein Backup erstelle. Falls ich doch mal ein Problem bekomme, so wie jetzt halt, muss er mir trotzdem helfen, weil wir verheiratet sind hilft er mir natürlich gerne. Das Problem mit der FileVault-Verschlüsselung war wohl ein ziemlich komplexes, was einer ausgefuchsten Lösungsstrategie bedurfte, aber wieder einmal hat Herr Rabe es tadellos hinbekommen: Er hat alle Daten erhalten können, selbst die kaputten, und die hat er sogar heile gemacht. Alles ist jetzt verschlüsselt. Nebenbei hat er meine Festplatte von Müllquatsch befreit und die Reste eines eigentlich schon lange deinstallierten Programms entfernt, sodass da jetzt nicht mehr dauernd Fehlermeldungen auflaufen. Dann habe ich (das hab ich dann wieder alleine hinbekommen) El Capitan installiert und im Zuge dessen ging irgendwas mit meinem Email-account kaputt, und auch das hat er wieder hingebogen. Insgesamt hab ich also jetzt das fresheste Betriebssystem, mehr Platz auf meiner Festplatte als vorher, habe weiterhin Zugriff auf meine mails und musste dafür nur diesen Text schreiben und Nudelauflauf machen.

Murch :* *

*Das müssen Sie nicht verstehen.

Tag 39 – „5 minutes of fame“ oder „You’re big on twitter“

Heute war eigentlich ein ganz normaler Tag, aber dann passierte was verrücktes. Ich bekam eine email.

Familienbetrieb Betriebsfamilie gefällt einer Deiner Tweets

Dazu muss man wissen, Familienbetrieb, das ist einer von den ganz Großen. Quasi ein Superstar der Familienblogs.
Anders kann es nicht sein, denn sonst hätte er ja keine Fans und ich, ja, ich bin ein Familienbetrieb-Fan.
Christian schreibt satirische Episoden aus dem Familienalltag, manchmal sogar als Mehrteiler. So darf man der Betriebsfamilie beispielsweise in den alljährlichen Bretagne-Urlaub folgen und ich muss sagen, das ist fast so gut wie selber in den Urlaub fahren. Nur lustiger. Über die Familienfeier hab ich mich schlappgelacht und ich weiß jetzt auch wieso ich nienieniemals Saftfasten werde.

Wenn also dem Familienbetrieb einer meiner Tweets gefällt, werde ich ein bisschen rot. Das muss so ähnlich sein, wenn man Musiker ist und dann gefällt deinem musikalischen Idol ein Song oder ein Album von dir. Ich habe einen sehr witzigen Menschen zum Schmunzeln gebracht! Hihi *verschämt wegguck*.

Soweit so gut, aber dann plingelte mein Handy plötzlich in einer Tour und hörte gar nicht mehr auf. Weil mit einem Mal lauter Leute diesen Tweet favten und retweeteten und mir folgten. Ich verstand gar nicht so recht was los war, bis ich auf die Idee kam, mir die Familientweets der Woche anzusehen. Hähä. Da war ja ich! Kann man nachträglich Lampenfieber bekommen? Es fühlte sich so an.

Ist das lächerlich, dass ich mich wie Bolle über ein paar likes und retweets und eine Handvoll neuer follower freue? Ja! Aber egal, ich freu mich so :D

Danke, Christian!

UPDATE: Uiuiui, jetzt werd ich doch direkt wieder rot, weil der liebe Herr Paul seine Leute hier herschickt. Was ein Tag. Vielleicht sollte ich mich zur Ruhe setzen, besser wird’s nicht. (Herr Paul les ich auch gerne! Kann ich auch nur empfehlen, ist was ganz anderes, auch mehr so ein Tagebuchblogger als ein Artikelblogger. Und er macht Essenspläne! Essensplangeschwister im Geiste…)

Note to self: Ich muss ganz dringend ein blogroll machen.