Heute war ich auf einer Disputation. Eine meiner zwei Freundinnen hier in Oslo hat heute erfolgreich ihren PhD verteidigt und zur Verteidigung selbst habe ich es zwar nicht geschafft, aber immerhin zur Feier. Die wieder ganz anders war als alle, auf denen ich bisher war. Aber das ist Nebensache, ich habe nämlich was an mir beobachtet. Ich habe das Bedürfnis, meine berufliche Situation* gegenüber Fremden zu beschönigen. Erzähle, wie cool das Projekt ist**, aber nicht, wie absurd sich da alles entwickelt und dass ich wechselnd das Gefühl habe ich wäre in der Hölle oder bei Verstehen Sie Spaß. Und einerseits geht das ja auch keinen was an, andererseits kann es mir ja wirklich völlig wurscht sein, was irgendwelche Masterstudenten, die ich das erste und vermutlich auch letzte mal sehe, von mir halten. Aber zugeben, dass ich eine wirklich richtig schlechte berufliche Wahl getroffen habe, das… geht nur gegenüber wirklichen Freunden. Und selbst dann nur in lustig. Dabei ist es das wirklich leider nicht. Klassenclownsyndrom halt, schätze ich jedenfalls. Hmm. Ich muss darüber nachdenken, ob ich das gut oder schlecht finde.
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Auto-Lobhudelei: weiter durch Absurdistan navigiert.
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*die heute eine neue, ungeahnte Absurditätsstufe erreicht hat
**ist es ja auch, wird nur so nicht passieren