Tag 3255 – Garten und Küche.

Whoopsiedaisies, so spät schon. Potzblitz.

Heute aber ungefähr alles gemacht, was anstand. Vor allem im Garten. Und dann in der Küche. Denn was man erntet, das muss man auch verarbeiten.

Der Strauch nach dem Ernten. Es sind definitiv noch genug Blüten für die Hummeln und Bienen da.

Schon länger keinen Schmetterling mehr gesehen. Tjaja, wir schaffen es noch, alles Getier auszurotten.

Aus den Holunderblüten mache ich Sirup.

Rhabarber muss man vor Sankthans ernten und das ist morgen. Nach 5 Jahren hat der Rhabarber endlich richtige Rhabarbergröße.

Aus dem Rhabarber wurde ein Kuchen. Einiges an Rhabarber ist auch noch an der Pflanze, vielleicht ernte ich den doch noch später und mache mit Erdbeeren Marmelade draus.

Herr Rabe hat auch geerntet. Die haben wir aber einfach gleich gegessen.

Ansonsten habe ich Unkraut in diversen Beeten gejätet und Himbeeren aus dem Hochbeet gerupft, wo sie nicht hingehören. Das ist aber alles sehr schön und freut mich sehr, dass alles so grün ist und wächst und gedeiht, größtenteils ohne dass man irgendwas machen muss. Halt ab und an mal Unkraut jäten, weil sonst irgendwann nur noch Disteln und Huflattich und Hahnenkraut (?) überall wachsen. Und Himbeeren, Oregano und Estragon, aber das ist ja unsere eigene Schuld.

Herr Rabe hat Lupinen und anderes Unkraut an der Straßenseite der Hecke gerodet. Mülltrennung bei Unkraut: die Lupinen dürfen nicht in den Gartenabfall, die sind eine invasive Art und auf einer schwarzen Liste. Also hat Herr Rabe die fein säuberlich in Säcke verpackt und wir müssen die in den Verbrennungsabfall bringen. Lupinen sind ja hübsch, aber echt eine Pest, die alles andere verdrängt. Auch wenn ich auf einen epic battle zwischen Himbeeren und Lupinen gespannt wäre, entfernen wir beides einfach rigoros. Himbeeren eben überall AUSSER in der einen Ecke vom einem Beet, wo sie sein dürfen, Lupinen tatsächlich überall. In den 80ern hatte wohl Statens vegvesen die brillante Idee, Autobahnhänge mit (importierten) Lupinen zu bepflanzen, gegen Bodenerosion, und seither haben die sich hier überall ausgebreitet, sind für heimische Insekten unnütz und für andere Pflanzen ein ziemlich mächtiger Konkurrent. Weg damit. Da kann man auch nichts essbares draus machen, also doppelt weg damit.

Tag 1200 – Selbermachen.

Wir werden eine Lampe bauen. Ich habe sehr klare Vorstellungen von einer schönen Lampe und die trifft grad nicht unbedingt die Mode (die, wie ich erschrocken feststellen musste, daraus besteht, nackte Glühbirnen in Käfigartige Gebilde zu stecken). Erschwerend kommt hinzu, dass wir zwar im Flur allein vier Lampen mit Schalter haben, im riesigen Wohnzimmer aber nur eine (wer denkt sich sowas aus, bitte? Hassen Architekten Menschen?). Dann habe ich noch so fancy-schmancy getönte Riesenglühbirnen ausgesucht, die dann nackt da rumbaumeln sollen, die sollen natürlich alle zusammengeschaltet sein und dann auch noch dimmbar. Yeah! Hab ich erwähnt, dass ich absolut gar keine Ahnung von Elektrik habe? Alles, was mit Strom zu tun hat, jagt mir einen Heidenrespekt ein, da lass ich die Finger bei wech, wie man im schönen Ostwestfalen sagt. Das muss also Herr Rabe machen und dank meiner außerordentlich guten Norwegischkenntnisse haben wir dann sogar alles zusammengesucht bekommen, was er braucht, um diese Lampe mit einem neuen Lichtschalter zu verbinden. Einem an der Wand! Ich bin begeistert, ich hab schon einen tollen Mann. Und weil ich ja eher so die Frau fürs Grobe bin, hab ich gestern einen halben Baum, den ich im Wald fand, nach Hause geschleppt, Sie dürfen also gespannt sein.

Dann habe ich ein Schnittmuster gefunden, das, wie ich glaube, wunderbar für meinen vor langer Zeit gekauften Merinostrickstoff passen würde. Ich war aber etwas angespannt, ob der Stoff reichen würde, denn in der Anleitung heißt es, man brauche 2,20 m bei 1,40 m Stoffbreite. Mein Stoff liegt nur 1,30 m breit und ist auch nur 1,60 m lang. Aber Versuch macht kluch, ne? Ich habe also gestern das Schnittmuster zusammengepuzzelt und direkt erstmal die Nahtzugabe auf die Hälfte der vorgesehenen 1,5 cm gekürzt. Dann ein wenig Tetris und tadaaaa:

Ja, der zweite Ärmel passt da oben auch noch hin.

Ach ja: der Loden. Es ist kompliziert, vielleicht muss ich einfach drei Mäntel nähen.

Das schneide ich jetzt noch zu und dann ist Bettzeit. Morgen dann Sägen und irgendwas mit Lüsterklemmen machen.