Tag 2598 – Vorfreude.

Morgen muss ich sehr sehr früh aufstehen, um um 07:35 ein Flugzeug zu nehmen, einfach so für Spaß. Die Flugscham und generell Kurzreisenscham ist definitiv stark, aber ich freue mich auch sehr, weil ich liebe Menschen treffen werde und was tolles mache, was, was man hier in Norwegen so ca. nie machen kann.

So, genug der Geheimniskrämerei, ich muss dringend schlafen. Es war eh schon ein langer und anstrengender Tag.

Tag 1556 – Ahhhhhhhhh!

Ich werd in nur einem Jahr, drei Wochen und vier Tagen auf ein Konzert gehen, von der besten Band der Welt! Ahhhhhhhhh! Und das alles nur dank Little B.! Ahhhhhhhhhh!

(Ansonsten heute so: dolles Gefühl von alle irre, quasi nichts geschafft wegen lauter Zeitfresseraufgaben und Physiotherapie mitten drin. Da aber sehr angenehm* massiert worden und danach wieder ein wenig in Wärmekissen eingepackt herumgelegen. Zurück zur Arbeit und da weiterhin alle irre.)

Ahhhhhhhhhh! Ich freu mich soooooo doll! Hach, hach!

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*Massage durch Physiotherapeut*Innen ist meist ja nicht sehr angenehm sondern eher so aua. Aber hinterher** ist es besser.

**bis morgen dann, wenn ich von der Massage sicher wieder Muskelkater habe.

Tag 1216 – Schnipsel.

Bis jetzt noch ein Schnittmuster zusammengeklebt und ausgeschnitten (habe jetzt viele, hahaha, Schnipsel). Ich hasse das. Aber abpausen und dann ausschneiden ist auch ätzend. Es ist wohl gehupft wie gehoppelt.

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Weihnachtsfeier der Grundschulklassen 1A und 1B. In der Turnhalle. Es war furchtbar. Gut, dass ich schon Triptane intus hatte, als ich ankam, denn da hätte ich sicher Migräne bekommen. Hatte ich aber schon mittags.

Aber (mit ihrer Erlaubnis!): das ist, weshalb ich Michels Klassenlehrerin so mag.

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Beobachte sehr gespannt meinen Körper. Es wäre jetzt langsam so die Zeit, wo ein neuer Zyklus anfangen müsste, ich hatte auch PMS (aber nicht so schlimm wie auch schon) und eben heute Migräne, manche Signale, die ich gewohnt bin, sind da wie immer, manche fehlen aber völlig. Es ist spannend.

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Heute eine lange Mail bekommen, von der neuen Arbeit. Ehrlich gesagt mache ich jede neue Mail von deren HR mit Herzklopfen und dem ganz kurzen Gedanken „jetzt bin ich aufgeflogen und sie wollen nun doch nicht mehr!“ auf. Impostor-Syndrom geh kacken, ey. Es war aber dann eine Willkommens-Mail, mit ganz viel Information, was zu der „Vorher“-Phase des dreiphasigen Einstiegsprogramms gehört. Ich weiß jetzt also, wann mein Gehalt gezahlt wird, wieviele Urlaubstage ich hab und welche Tage ganze und halbe Feiertage sind, was es so für Sport- und soziale Aktivitäten gibt, an denen ich teilnehmen kann und wo ich überall Rabatt bekomme, wenn ich meinen Ausweis, den ich dann auch bekommen werde, dort vorzeige. Dann wurde ich noch gebeten, allen möglichen Kram zu unterschreiben (unter anderem, dass ich keine Aktien bei Pharmaunternehmen habe) und mir ein Handy auszusuchen. Hammer. Laptop, Handy und Rabatt bei ner Reinigung. Wie so eine richtige Erwachsene! Ich freue mich immer noch so tierisch doll auf und über den Job! Hach.

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Morgen ist der Termin mit dem Insolvenzverwalter. Morgen _erst_ muss man sagen, denn am Freitag ist die Verhandlung, alle Ansprüche müssen bis dahin gestellt sein. Ich vermute ja, dass der Chipsmann schon ganz viel über mich und den Techniker erzählt hat, was wir für schlechte Menschen sind und dass der Insolvenzverwalter deshalb erst jetzt Zeit für uns hat. Ist mir egal, ich habe heute alle Unterlagen fertig gemacht, alles noch mal kopiert und dann noch so Sachen ausgedruckt, die den Chipsmann selbst mal von seinen unrühmlichen, unangenehmen und nicht unbedingt gesetzestreuen Seiten zeigen. Ich bin sehr froh, da nicht allein hin zu müssen, sondern dass der Techniker da sein wird. Wenn der Chipsmann da ist, kriegen die ne Szene, die sich gewaschen hat, egal ob er da ist oder nicht, hoffe ich, nicht in Tränen auszubrechen. Das ganze Thema macht mich nach wie vor sehr emotional und allein das Ausfüllen der Anträge und das Zusammensammeln der Krankschreibungen etc katapultiert mich in diesen ganzen Wahnsinn zurück, inklusive der Schlafstörungen und der permanenten Angst vor allem und jedem. Hoffentlich hört das bald auf.

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Babysitter-Suche gestaltet sich schwieriger als ich gehofft hatte. Das ist nicht schön und ich will das nicht!

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Jetzt aber ab ins Bett. Weil müdemüdemüde und morgen geht unser neues, smartes Licht nun wieder um sechs Uhr auf, das tut ein wenig weh.

Tag 1206 – Vorweihnachtsdings (mit Keksrezept im Sonderheft!).

Wir haben heute angefangen, ein wenig weihnachtlich zu dekorieren. Im Kühlschrank liegt ein Keksteig und für weitere Kekse und „braune Kuchen“ ist eingekauft, das machen wir morgen. Ich habe eben Mandeln gebrannt* und nun riecht hier alles nach Zimt und Karamell und ich freue mich so auf Weihnachten, wie schon lange nicht mehr. Gefühlt kompensiere ich, dass ich letztes Jahr von der Vorweihnachtszeit nichts hatte, das ging alles unter im Dissertations-Stress (es war echt die Hölle, ganz einfach. Nie wieder!), garniert mit der Rückkehr des Schilddrüsenscheißes, dem grauenvollen Vorstellungsgespräch in Deutschland und dem Tod meines Opis. Das einzig gute im letzten Dezember war der Besuch bei Frau Brüllen. Und dass am 22. um 16 Uhr die Diss abgegeben war. Dieses Jahr jedenfalls wird das alles ganz anders, und das ist doch wundervoll. Ich freue mich auch schon sehr auf meine neue Arbeit, das wird super. Ich hab sogar Lust, die Nachbarn auf richtigen Glühwein einzuladen, wir haben zwar nur eine Flasche komischen (as in: halbtrockenen) Rotwein, aber da ließe sich ja was besorgen.

Ich fühle mich einfach grad sehr zufrieden und auch sehr weit entfernt von kaputt. Das ist etwas befremdlich, dass mir das so auffällt. Andererseits: die letzten eineinhalb Jahre waren einfach anstrengend. Gut, dass das sprichwörtliche Zahnfleisch nachwachsen kann.

Aber das Keksrezept. Ich bin ganz sicher, dass ich das schon mal aufgeschrieben habe, aber ich habe es nicht gefunden**, also habe ich es vielleicht nicht anständig getaggt und das ist ja Mist, ich will das finden können, wenn ich danach suche. Falls das nun also für Sie redundant ist, entschuldige ich mich schon mal.

Hier mein Lieblings-Keks-Rezept: Grümmel-Nuss-Kekse. Meine Oma (väterlicherseits) machte die immer, ich fand als Kind die Herstellung denkbar langweilig, aß das Resultat aber trotzdem sehr gerne. Bei meinen Großeltern war ja mein Opa für die meisten Kuchen und alle Brote (und Rosinenbrot) zuständig, Kekse backte aber meine Oma. Das war jedes Jahr ein ganz schönes Wochenende. Freitags Teige machen, Samstags backen, Sonntags anmalen. Ich liebte alles davon. Die Grümmel-Nuss-Kekse mag ich bis heute am liebsten und sie erinnern mich auch immer an Oma, genauso wie Linseneintopf und anderes „Mittach“. So, und bevor ich jetzt rührselig rumheule, endlich das Rezept.

Man braucht

  • 100 g braunen Zucker
  • 200 g Butter
  • 1 EL Wasser/Kirschwasser/Rum…
  • 200 g Mehl
  • 200 g gemahlene Haselnüsse
  • 100 g Grümmelkandis
  • 1 Ei
  • Etwas Zimt und
  • Etwas Muskatnuss
  • 1 Prise Salz
  • Dunkle Blockschokolade zum Dekorieren

Butter und braunen Zucker schaumig rühren. Dann Ei, Flüssigkeit und die Gewürze unterrühren. Mehl, gemahlene Nüsse und Kandiszucker unterkneten. Gut vermengen und dann den Teig halbieren, jede Hälfte zu einer Rolle formen und in Alu- oder Klarsichtfolie gewickelt über Nacht in den Kühlschrank legen.

Am nächsten Tag den Backofen auf 180 Grad vorheizen, die Rollen aus dem Schrank holen und ca. 0,7 cm dicke Scheiben abschneiden. Diese 10-15 Minuten lang backen, sie sollten dann etwas gebräunt sein. Auf einem Rost auskühlen lassen, die Schokolade schmelzen und jeweils eine Hälfte des Kekses damit einstreichen. Schokolade fest werden lassen – fertig.

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*und jetzt Brandblasen am Daumen und Zeigefinger, weil meine Hand bei einer aus der Pfanne gehopsten Mandel schneller war als mein Hirn

**ja, ich Google meine eigenen Rezepte, das ist sehr praktisch.

Tag 1200 – Selbermachen.

Wir werden eine Lampe bauen. Ich habe sehr klare Vorstellungen von einer schönen Lampe und die trifft grad nicht unbedingt die Mode (die, wie ich erschrocken feststellen musste, daraus besteht, nackte Glühbirnen in Käfigartige Gebilde zu stecken). Erschwerend kommt hinzu, dass wir zwar im Flur allein vier Lampen mit Schalter haben, im riesigen Wohnzimmer aber nur eine (wer denkt sich sowas aus, bitte? Hassen Architekten Menschen?). Dann habe ich noch so fancy-schmancy getönte Riesenglühbirnen ausgesucht, die dann nackt da rumbaumeln sollen, die sollen natürlich alle zusammengeschaltet sein und dann auch noch dimmbar. Yeah! Hab ich erwähnt, dass ich absolut gar keine Ahnung von Elektrik habe? Alles, was mit Strom zu tun hat, jagt mir einen Heidenrespekt ein, da lass ich die Finger bei wech, wie man im schönen Ostwestfalen sagt. Das muss also Herr Rabe machen und dank meiner außerordentlich guten Norwegischkenntnisse haben wir dann sogar alles zusammengesucht bekommen, was er braucht, um diese Lampe mit einem neuen Lichtschalter zu verbinden. Einem an der Wand! Ich bin begeistert, ich hab schon einen tollen Mann. Und weil ich ja eher so die Frau fürs Grobe bin, hab ich gestern einen halben Baum, den ich im Wald fand, nach Hause geschleppt, Sie dürfen also gespannt sein.

Dann habe ich ein Schnittmuster gefunden, das, wie ich glaube, wunderbar für meinen vor langer Zeit gekauften Merinostrickstoff passen würde. Ich war aber etwas angespannt, ob der Stoff reichen würde, denn in der Anleitung heißt es, man brauche 2,20 m bei 1,40 m Stoffbreite. Mein Stoff liegt nur 1,30 m breit und ist auch nur 1,60 m lang. Aber Versuch macht kluch, ne? Ich habe also gestern das Schnittmuster zusammengepuzzelt und direkt erstmal die Nahtzugabe auf die Hälfte der vorgesehenen 1,5 cm gekürzt. Dann ein wenig Tetris und tadaaaa:

Ja, der zweite Ärmel passt da oben auch noch hin.

Ach ja: der Loden. Es ist kompliziert, vielleicht muss ich einfach drei Mäntel nähen.

Das schneide ich jetzt noch zu und dann ist Bettzeit. Morgen dann Sägen und irgendwas mit Lüsterklemmen machen.

Tag 793 – Mehr Schnipsel.

Heute früh mit Pippi beim Arzt gewesen, ein Follow-Up-Termin der „alle drei Wochen Fieber“-Geschichte. Folgendes geschah:

  • Geschrei schon beim Aufkleben des Pipibeutels, diese Dinger müssen echt unangenehm sein. Aber in einen Becher pullern hatte halt leider auch nicht geklappt.
  • Michel wollte unbedingt mit, einerseits sicher aus Neugierde, andererseits wollte er seine Schwester begleiten.
  • Vor der Arztpraxis: Pippi ruft begeistert „Trinken!“. Leute, vergesst Kinderspielzeug im Wartezimmer, stellt einen Wasserspender auf. Kinder happy.
  • In der Arztpraxis Urinbeutel weiterhin leer, Pippi weiterhin wegen des Beutels sauer.
  • Probennahme für CRP: Pippi ist echt das geduldigste Kind der Welt. Kein Mucks. Nur „Plaster?“ Und Michel gab ihr einen fetten Kuss und pustete den gepiekten Finger und ich war ganz gerührt.
  • Nach der Probennahme (mit Pflaster). Die Arzthelferin will uns rausscheuchen. Pippi marschiert schnurstracks zur Prämien-Schublade und sagt „Denne Ball.“. Ich war schon peinlich berührt (gierige Kinder…) aber Pippi ist so niedlich, die durfte dann sogar einen Flummi für die Arztpraxisflummisammlung UND ein Mammut („Elefant!“) haben. Und Michel einen Tiger. Seufz.
  • Die Ärztin bekam daraufhin von Pippi „En Elefant kom marsjeeeerende“ vorgesungen, Michel erzählte derweil, dass er morgen Geburtstag hat und dass er aber keinen Besuch bekommt und dass dafür an einem anderen Tag ein richtiges Fest ist und überhaupt sind die Kinder manchmal zum Fressen niedlich. Groß untersucht wurde nix, CRP unauffällig, Hämoglobin ein bisschen gestiegen seit dem letzten Termin (mein Plan, süß schmeckende Eisen-Kautabletten zu kaufen, damit Pippi die auch nimmt, ist voll aufgegangen) und eigentlich alles tutti. Pipiprobe: naja, nicht schlimm, sie ist ja grad eh gesund.

Dann in den Kindergarten gefahren. Michel direkt draußen abgeliefert, aber Pippi hatte 1. noch den Pipibeutel dran und 2. keinen Draußenanzug an. Also mit Pippi hoch gelaufen, wo noch alle (!) Babys waren. SIEBEN Einjährige. Plus Pippi und ihre Freundin, die schon zweieinhalb ist. Das Urinbeutelentfernen traf auf ungefähr so viel Gegenliebe wie das Kleben, aber wie ich das so abzog von der ja doch empfindlich dünnen Haut… Au. Ja. Arme Maus. Übrigens weiterhin leer. Ich glaube, die hat das echt hochgezogen, weil ihr der Beutel so unangenehm war. Wie dem auch sei, mit Pippi zu den Babys zurückgekehrt und Pippi angezogen, die zwei Betreuer*Innen die da waren waren ein bisschen überfordert. Und KEIN WUNDER. Was für ein wuseliger Haufen so Minis sind. Ich hatte ja nur Pippi, die ja auch schon viel selbst kann, aber in einer Tour zogen sich Zwerge an mir hoch, plumpsten wieder um, sabberten mich an, krabbelten und tapsten herum, stießen zusammen, wankten auf das seit einer Nanosekunde offene Treppengitter zu… ich würde, ganz ehrlich, irre werden, müsste ich das täglich mehrere Stunden am Kopf haben. Ich kam mir vor wie in einem dieser Filmchen, wo ein Tierpfleger versucht, einen Pandakäfig auszumisten, während zwei bis vier Pandas herumwuseln und Quatsch machen. Der eine Betreuer meinte auch nur, während er lauter Schuhe in Größen 19-22 an zappelige Füßchen zog, dass es schon ganz gut sei, dass er nur selten für die Kleinsten zuständig sei. Pippi nahm das Gewusel übrigens recht gelassen hin, bis eins der Babys ihre Wasserflasche mopste und direkt anfing, am (geschlossenen) Deckel zu nuckeln. Da schimpfte sie und rupfte dem Baby die Wasserflasche unter „Nei! Min!“-Gekreische aus den Händen. Und ich war froh, als ich endlich zur Arbeit fahren konnte.

Ex-Chef* angerufen. Wir waren dafür ja verabredet. Deshalb war ich auch ein bisschen irritiert, als er nicht dranging. Wiederholt. Aber tjanun, ich schrieb ihm also eine Nachricht, dass niemand ranginge und setzte mich an die Cleanbench. Eine halbe Stunde später rief er zurück. Er geht nicht an ausländische Nummern (jaja, weiß ich sogar, war schon immer so, bzw. manchmal ging er ran und sagte dann so Sachen wie „No, sorry, we are not interesting in sis conference.“, aber Herrgott, Norwegen ist ja nicht Indien…) An der rauschenden Cleanbench telefoniert es sich aber auch nur schlecht, also machte ich meinen Kram erst fertig und rief ihn dann auf dem Weg zum Kaffee holen zurück. Es folgte ein sehr nettes Gespräch, wirklich wie früher und ach, ach, ach, wieso bin ich da weg gegangen? Ich brachte mein Anliegen vor („Ich hab mich auf was beworben, wo ich viel Validieren und Qualifizieren müsste und jetzt, wonach das Vorstellungsgespräch bald hab, ist mir leider aufgefallen, dass ich das alles total vergessen hab!“) und er sagte die richtigen Worte („Richtigkeit, Robustheit, LoD, LoQ…“) um meine verschollenen Erinnerungen zu reaktivieren und nannte noch die EMA-Richtlinie dazu, genau, dachte ich, die war das. Lang ist’s her. Dann noch ein bisschen Klatsch und Tratsch und allgemeines Palaver über welche Projekte grade so laufen (zum Teil die Selben wie vor 4 Jahren, ich könnte vermutlich morgen wieder… aber lassen wir das) und „Wieso sitzt du denn noch an der Cleanbench, ich dachte du schreibst zusammen?“ und dann musste ich ihn auch mal wieder arbeiten lassen. Hachseufz. Das hatte schon Gründe, weshalb ich damals, als ich mich da verabschiedet habe, Rotz und Wasser geheult habe. Vor allen. Und es war mir auch nur ein ganz klein bisschen peinlich und im Nachhinein gar nicht mehr.

Ziemlich genau jetzt vor fünf Jahren ging ich ins Bett. Und in ca. 30 Minuten vor fünf Jahren platzte dort auch die Fruchtblase und das war nicht nur viel wegen hohem Stand, sondern auch noch dunkelgrün wegen Mekonium und keine Unterlage der Welt (auf denen ich ja schon seit Wochen schlief) hätte das aufsaugen können. Weshalb Herr Rabe auch schon am 1. Tag einen Abstecher nach Hause machte, um Laken, Matratzenschoner und meinen Thron aus Handtüchern, auf dem ich die Ankunft der Sanitäter erwartete, zu waschen. Dafür bin ich Herrn Rabe immernoch sehr dankbar.

Tag 653 – Schubidudei. 

Heute frei, morgen frei, Samstag ein bisschen arbeiten (aber, hey, vermutlich alleine, also woohoo!), Sonntag frei. Heute viele Menschen gelesen, die sich auf uns freuen und mich auch ganz doll gefreut. Mit einer Freundin telefoniert. Mitgefiebert, ob wir es gemeinsam schaffen, einer Freundin aus einer schwierigen Situation zu helfen (Ja! Jaaaaaa!). Pippi über eine Stunde lang ins Bett gebracht, ohne auszurasten. Michel die Fingernägel lackiert, weil er auf einen Geburtstag eingeladen war und schick sein wollte. Pancakes gefrühstückt. Ein bisschen genäht, und auch da trotz Widrigkeiten* tiefenentspannt geblieben. 

Doch, ist schon ok alles grad. 

*dieser Stoff ist verflucht oder so: fürs eine Kleid reichte er gar nicht, fürs andere dachte ich, müsste er reichen, aber dann fehlten eigentlich ca. 2 cm in der Breite unten am Saum. War mir dann egal, dann ist das Kleid eben 2 cm schmaler, aber auch so blieb wieder fast nix vom Stoff übrig. Und kriegte gerade noch so kurze Ärmel raus. Dann stellte ich fest, dass der eine Ärmel Mini-Löcher hat, weil das ein Reststück war und die da immer das Preisschild drantackern. Also hab ich da ganz dünne Stretch-Vlieseline drubtergebügelt, damit das nicht weiter aufgeht. Und dann hab ich den Ärmel falschrum (also links auf rechts) an das Klein genäht und musste alles wieder auftrennen. Wahrscheinlich wird das fertige Kleid am Ende einfach in Flammen aufgehen oder in der Waschmaschine gefressen oder so. 

Tag 256 – Es geht dem Ende zu. Korfu Tag 26

Am Dienstag fahren wir nach Hause. Das bedarf einiger Vorbereitung. Vor allem mentaler. Seit heute sagen wir, also Herr Rabe und ich, deshalb Sachen auf, auf die wir uns zu Hause freuen. Zum Beispiel haben wir da

  • Die Espressomaschine
  • Die Spülmaschine
  • Ähhh
  • Hups, wars das schon?
  • Nee, ähh, Sparschäler
  • Die Knoblauchpresse
  • Wäsche nach Farben getrennt waschen
  • Waschlappen zur Babyreinigung nach dem Essen
  • Vernünftige Kindersitze im Auto
  • Ja, das wars dann aber auch
  • Ach nee, das wichtigste: VERLÄSSLICH FUNKTIONIERENDES INTERNET

Weiterhin planen wir Dinge, damit wir nicht in ein schwarzes Loch des Nichtstuns fallen. Nämlich: eine Wartepflanze für Michel einpflanzen (Danke, Sendung mit der Maus!), zum Arzt gehen (ich), Schneckenplanung (ich), Oslo-Kurztrip-Planung (Herr Rabe). Und dann muss ich ja auch schon arbeiten. Das bedarf auch einiger Vorbereitung. Vor allem auf Pippis Seite. Da steht zum Beispiel „Sieben Stunden ohne Brust auskommen“ und „Bei Papa einschlafen“ auf der ToDo-Liste. Muhahaha. 

(Ein bisschen gehört auch zum Frisör gehen zu meiner Arbeitsvorbereitung. Das mache ich Montag. Weil ich nämlich nicht zu dem Frisör mit den Wachtürmen wollte, war ich heute im hippen Männer-Friseursalon und habe gefragt, ob sie mir was empfehlen können. Und bekam einen Termin für Montag im Partnersalon, der auch Frauen frisiert. Es wird mit Farbe (ja!) 37€ kosten, also nicht mal die Hälfte von dem was ich in Norwegen nur für den Schnitt ausgeben würde. Jiiiiehaaaaa.)

Tag 195 – Vorfreude 2.0

Mein Tag war irgendwas zwischen ereignislos und von Rotznasen und Husten geprägt, nichts jedenfalls, was Sie interessieren würde. Sport und Ballett war auch, aber auch unspannend. Also wozu der Titel?

Jaaaaa, am Donnerstag startet die Ökohippierabenmutter ihr Bloggerinnenprojekt #OffTopic und ich bin auch mit dabei! Außer mir und ihr sind da noch 7 weitere tolle Frauen (Ich werd das jetzt hier nicht alles nochmal aufschreiben, klicken Sie einfach da oben und lesen Sie!), das Ganze wird ein virtueller Kaffeeklatsch einmal im Monat und wir werden über alles reden, außer Kinder. Hurra! Das wird super! 

Und ich bin auch gar nicht *hust* eingeschüchtert *hust, hust* von den anderen Damen da, bzw. der Größe von deren Blogs. Neineinein. (450.000 Zugriffe im Monat. Das ist… verrückt. Und berechtigt. Und verrückt.)