Tag 777 – Schnaps! (Wär echt ne Idee…)

Ich will da eigentlich nicht drüber schreiben. Aber! 13 % für Rechte. Gewählt vermutlich wegen irgendwas aus dem magischen Dreieck „Wird man ja wohl noch sagen dürfen“, „Merkel muss weg“ und „DIE [Geflüchteten, Moslems, Juden, Genderforscher*Innen, …] nehmen uns ALLES [Geld, Jobs, Frauen, rostig-verstaubte Weltbilder] erhalten“ demokratisch gewählt. Ich würde ja sagen, dass das ein Grund mehr ist, erstmal nicht nach Deutschland zurückzukommen, aber wir hier in Norwegen haben ja auch 15 % für die Fremskrittspartiet. Vermutlich hat man in so nem Land halt ~15% Nazis. Und in einer Demokratie muss man sich auch mit unliebsamem herumschlagen. Ist jetzt halt die Frage, was man draus macht. Hat man wirklich nichts aus der deutschen Geschichte gelernt, kann man (so als große Partei jetzt…) die Nazis einfach ölen lassen und Wunden lecken und sich einen fetten Rechtsruck geben, um dann in vier Jahren festzustellen, dass die Leute dann doch lieber das Original und nicht die Fälschung wählen. Oder aber man zeigt deutlich, dass Rechts sein zwar legitim ist, aber halt scheiße. Dass man nicht mitspielen darf, wenn man so drauf ist. Auch wenn ein laut pöbelnder Haufen hinter einem steht, der Haufen sind trotz allem nur 13%, der 87%-Haufen ist noch viel größer. Und vielleicht ist es auch an der Zeit, nochmal drauf hinzuweisen, dass das 3. Reich letzten Endes für fast alle nur Abstufungen vom Grausamkeit bereithielt. Vielleicht, ganz vielleicht, sehen die 13% Dinge ja anders, wenn ihre jugendlichen Söhne quasi von der Schulbank weg eingezogen werden. Wenn der nette Zahnarzt von nebenan plötzlich weg ist, weil er Mohamed heißt. Wenn die Tochter geächtet, gefoltert und schließlich interniert wird, weil sie ihre Liebe zu einer anderen Frau nicht gut genug verbarg. Wenn aus „Arbeit für alle (Deutschen)“ plötzlich „Arbeit für alle, Kriegsgerät will gebaut werden!“ wird. Ich glaube es aber nicht. Ich glaube nicht, dass diese Leute irgendwas lernen würden, bevor es sehr viel zu spät ist.

Hoffen wir mal, dass niemand sie mitspielen lässt.