Pippi hat seit bestimmt 10 Wochen (oder mehr?) was am Zahn. Wir vermuten, es hat sich ein Stück Blaubeerschale unters Zahnfleisch geschoben.

Das Bild musste ich machen, als sie schlief, sie lässt sich nämlich absolut ungern in den Mund gucken.
Anfangs waren wir nach einer kurzen Phase des Wunderns, ob es nicht auch ein blauer Fleck sein könnte, tiefenentspannt. Was von alleine da hin gekommen ist, kommt auch wieder raus. Oder so dachten wir. Es passierte aber nichts. Das Ding bewegte sich kein bisschen, es entzündete sich aber auch nicht, und so war ich weiterhin etwas argwöhnisch, aber entspannt. Der Körper wirds schon richten. Dachte ich. Ich fragte auch mal bei Twitter, und da beruhigten mich die meisten (inklusive eines Zahnarztes): is wahrscheinlich gar nicht schlimm, aber lieber mal nen Zahnarzt draufgucken lassen. Da war es inzwischen Juli, das Ding da schon seit vier Wochen und die Zahnärztin natürlich im Urlaub.
Dann kam meine Schwägerin zu Besuch, ihres Zeichens Neonatologin mit Proffessur und so. Und die war gleich total aus dem Häuschen, redete von Zahnverlust und Platzhalterfunktion und googelte schon nach Kieferchirurgie in Trondheim. Die Zahnärztin war weiterhin im Urlaub und ich versuchte krampfhaft, entspannt zu bleiben. Das Ding störte Pippi nicht, es entzündete sich nicht, es war da schon ewig, auf zwei Wochen kommts da auch nicht mehr an. Das war mein Mantra. Jedenfalls war ich nicht beunruhigt genug, um die Kieferchirurgen Zahnärzte Trondheims durchzutelefonieren, statt darauf zu warten, dass die kommunale Zahnärztin, für die Kinder nicht dazuzahlen müssen, aus dem Urlaub kommt.
Anfang August probierte ich mal wieder telefonisch mein Glück und bekam einen Termin für den 31. Tja, nicht optimal, andererseits (ich wiederhole mich): Auf vier Wochen kommts da auch nicht mehr an, nach sechs Wochen mit dem Ding…
Der Termin wurde schlussendlich von der Praxis nochmal vorverlegt und so waren Pippi (komplett verrotzt und mit Fieber, aber was willste machen) und ich heute bei der Zahnärztin. Die war die netteste Person ever, hatte total viel Verständnis für unser „lieber mal gucken lassen“ und Pippis „hä? Ich zeig der doch nicht mein Ding, die kann mich mal!“ und war total tiefenentspannt*. Solange es nicht entzündet sei, sei das erstmal gar nicht schlimm. Wenn es sich bewegen lässt, eh nicht, dann komme es früher oder später von selbst raus. Klar könnte man da jetzt ins Zahnfleisch ein Loch reinpieksen und es rausholen, aber das wäre ja Quälerei für das Kind. Erstmal sollen wir es selber probieren, wenn sie schläft oder entspannt zu Hause ist, nach oder vor dem Zähneputzen, ganz egal, einfach vorsichtig versuchen, das Ding nach oben zu schieben oder mit Zahnzeide so weit unter das Zahnfleisch zu kommen, dass wir es bewegen und vielleicht rausholen können. Jedenfalls bekam ich noch Prökelwerkzeuge und Zahnseide mit Halter mit, Pippi bekam einen Flummi geschenkt und das wars schon. Insgesamt ein sehr erfreulicher Zahnarzttermin! Pffft, Kieferchirurg.
Demnächst auf diesem Kanal: wie Pippi und die Finger abbiss.
* btw auch die einzige Person, die ich kenne, die Handschuhe in verschiedenen Größen trägt (rechts rosa, links weiß) weil die eine Hand größer als die andere ist. Und ich kenne echt viele berufliche Handschuh-Träger.