Tag 819 – #WmDedgT im vorletzten Monat 2017.

Hui, wo ist denn das Jahr nur hin?

Egal. Heute ist der 5. und das heißt, dass wir alle aufschreiben, was wir den ganzen Tag so machen und dann verlinken wir das bei Frau Brüllen, die sammelt sowas. Heute viele Sonntage.

Der Tag fing mit „Nane! Nane holn, Baba?“ und Kopfschmerzen an. Ich holte eine Banane und Pippi aß und ich hatte Kopfschmerzen und Pippi aß und sang und dann drehte sie sich um und ich dachte, sie schläft wieder ein, da wurstelte sich Michel am Fußende* aus der Decke und fragte irgendwas und dann war Pippi richtig wach. „Autehn, Mama? Autehn! Autehn!“ Ich motzte irgendwas und holte mir zwei Ibuprofen**, dann holte ich die auch motzenden Kinder und setzte uns drei aufs Sofa. Hier darf ja an jedem Wochenendtag einer ausschlafen, heute war Herr Rabe dran. Weil ich aber VERDAMMTNOCHMAL HÖLLISCHE KOPFSCHMERZEN HATTE, machte ich den Kindern Puffin Rock an und döste noch ein bisschen. Als ich wieder wach wurde, wirkten die Tabletten und ich sah mich in der Lage, Frühstück zu machen.

Wir frühstückten gemütlich und waren bis zum Mittag ordentlich faul, mit Sendung mit der Maus, Dinospielen, Angelspielen und „Michel spannt Pippi in ein Geschirr ein und Pippi rennt dann laut quietschend durch die Gegend“-spielen, Blogs lesen, twittern, versuchen, bei Frau Brüllen zu kommentieren und scheitern, dann bei Twitter kommentieren, hier Kommentare beantworten, sowas eben. Irgendwann machte Herr Rabe Pippi zwei kleine Zöpfchen und das ist so unglaublich niedlich, man könnte sie direkt fressen.

Dann war es Zeit zum Anziehen, denn Herr Rabe wollte mit den Kindern zu einem Kinder-Kultur-fest und ich musste zur Arbeit. Herr Rabe duschte und ich sortierte meine gestern gewaschenen Schminkpinsel in ihre Etuis*** und putzte den Kindern die Zähne und zog Pippi an. Michel kämmte sich mit viel Wasser den Pony akkurat an die Stirn und sah damit wirklich total *hust* dämlich *hust* aus. Glücklicherweise hat er ja Naturwellen und die Haare bleiben nicht so, wenn sie trocknen.

Als alle angezogen waren, wog ich noch schnell den Brief ans NAV, wegen der Erweiterung der Krankheitstage. 26,8 g, weil aus der einen Seite dank neuem Formular plus Deckblatt für die Scanzentrale vier geworden waren. Augenrollen.

Wir nahmen alle den Bus und die Kinder stiegen mit Herrn Rabe in der Stadt aus, während ich noch ein Stückchen weiter fuhr und am Krankenhaus ausstieg. Trist, so ein Krankenhaus am Sonntag. Ich holte mir einen großen Kaffee und kaufte eine weitere Briefmarke für den NAV-Brief, den ich dann direkt draußen einwarf. Hurra, ist das endlich weg. Ich ging ins Labor, stellte den Kaffee im Büro meiner Kollegen**** ab und schaltete das Mikroskop an. Den Kaffee trank ich dann während der ersten zwei Z-Scans, das dauert nämlich gut und gerne so 15 Minuten, da kann man also gut quer durchs ganze Labor zum Kaffee wandern. Und alte Proben wegwerfen. Und sich drüber freuen, dass ich andere alte Proben nicht weggeworfen hab.

Ich scannte mich erst durch die Multicolor-Proben. Jedes Mal: Objektiv runterdrehen, Öl drauf, Probe drauf, Zellen suchen*****, schöne****** Zellen suchen, Bild machen (1 Minute), Zoomen, Bild machen (1 Minute), Z-Scan******* machen (~15 Minuten). Bei 9 Proben dauert das etwas. Und danach hatte ich noch 4 Proben, von denen ich jeweils ca. 30 transfektierte******** Zellen brauchte. Uffz. Um sieben war ich endlich fertig. Fertig. FERTIG! FERTIG MIT ALLEM, WAS ICH FÜR DAS MANUSKRIPT BRAUCHE! Yeah.

Mit Herrn Rabe hatte ich zwischenzeitlich abgesprochen, dass ich Pizza mitbringen würde. Ich rief also das Lieblingsrestaurant an und bestellte drei Pizzen, holte mir auf dem Weg zum Bus noch einen kleinen Kaffee (sonst würde ich jetzt vermutlich schon komatös schlafen) und nahm den Bus nach Hause. Holte die Pizza ab und klingelte an der Haustür, weil ich so beladen war. Hörte schon Pippi durch die Gegensprechanlage „Hallooo?“ und dann im Flur „Hallo, Mama! Hallooo-ooohhh!“ die ist so niedlich, ey.

Zu Hause erwartete mich eine überdrehte, weil müde und hungrige Kindermeute. Herr Rabe berichtete beim Essen über das Kinderfest, sie sind irgendwie natur-Dings-gesegnet worden und haben Buttons gemacht und ein Mann hat Didgeridoo gespielt und und und und. Ich glaube, sie hatten einen guten Tag.

Nach dem Essen war es sowas von dringend Schlafenszeit für die Kinder. Wir machten die übliche Klo-Schlafanzug-Zähneputzen-Kablette*********-Runde, dann las ich Michel ein Kapitel aus „Charlie und die Schokoladenfabrik“ (auf Norwegisch) vor, Herr Rabe brachte Pippi ins Bett und die Kinder schliefen auch recht schnell ein.

Leider war da noch nicht Feierabend für uns. Ich machte die Wohnung für die Putzfrau fertig, Herr Rabe machte Linsenlasagne für morgen (und die nächsten drei Wochen, der Menge nach zu urteilen). Ich packte noch Michels Schwimmsachen ********** und machte Brotdosen für beide Kinder fertig, legte uns dreien mindestens Unterwäsche raus und ging duschen. Machte das Peeling fast leer (neues, mit A statt B, ist unterwegs), schnitt Fußnägel, piekte mich mit der Spitze der Nagelschere ein bisschen, fing wie verrückt an zu bluten und stellte daran fest, dass der Zyklus bald zu Ende sein muss. Ein Blick in die App verriet: so ist es. Bald also wieder PMS, aber dann auch wieder hormonelle Verhütung, um dieses PMS in der Intensität endlich abzustellen.

Nach der Dusche wohlriechend ins Bett und den Tag abtippen.

Morgen um spätestens neun bei der Arbeit sein: Michel muss wegen des Schwimmens eh vor neun da sein und wir haben um neun jetzt wieder Meeting. So schön.

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* Unser Familienbett-Kompromiss. Jeder schläft in seinem Bett ein und Michel schläft, wenn er nachts zu uns kommt, am Fußende.

** Wenn der Schmerz kurz vor Migräne ist, lieber gleich zwei.

*** das klingt fancier, als es ist. Ich habe ein Täschchen, da werfe ich alles rein und eine Rolle, da kommen die Pinsel wieder rein, die damit geliefert wurden.

**** die haben ihr Büro im Labor, aber es zählt als Büro, deshalb darf man da Kaffee trinken.

***** also Kreuz und quer auf dem Objektträger rumfahren, die Zellen sind nicht immer dicht genug, damit man überall was sieht.

****** in einer einzelnen Schicht gewachsen, intensiv genug gefärbt, möglichst noch mit den Compartments, die ich sehen will.

******* in verschiedenen Ebenen, von oben nach unten durch die Zelle gescannt. Das Ergebnis sind quasi Scheiben, die man zu einem 3D-Bild zusammensetzen kann.

******** mit einem Genstück aus Bakterien gebe ich den Zellen den Bauplan für ein Protein, das sie eh machen, mit einem Protein „drangeklebt“, das ich mit einem Laser zum Leuchten anregen kann. Das „geben“ nennt man Transfektion. Ich brauchte also ca. Dreißig blau leuchtende Zellen:

Wie man sieht leuchten nicht alle, weil eben nicht alle (genügend) fremde DNA aufgenommen haben.

********* Michel macht mit dem Kindergarten die ganze nächste Woche Schwimmkurs. 45 Minuten pro Tag. Genau das gleiche Lernziel, wie in dem teuer bezahlten und irgendwie doofen Kurs. Tjanun.

********** Morgens niedrig dosierte Eisentablette, abends Vitamin D, für alle, die wollen. Die Kinder wollen zumindest Vitamin D eigentlich immer, die sind aber auch echt lecker.

3 Gedanken zu “Tag 819 – #WmDedgT im vorletzten Monat 2017.

  1. Bettina Simon schreibt:

    Linsenlasagne….klingt gut! Da gibt es doch bestimmt ein Rezept, oder?
    Ist es vegan? Das Töchterchen probiert grad vegane Ernährung aus. Bis auf Käse – der darf sein. Aber natürlich in Bio. Versteht sich.

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