Tag 1121 – Trauriges Schneckenupdate.

Heute Abend habe ich mich endlich aufgerafft, die Schneckenerde zu tauschen. Wir haben nämlich wieder ausufernden Erdmückenbefall und das macht mich ja irre, diese Minifliegen ü-ber-all. Aber egal, jedenfalls hatte ich schon vorher so einen Verdacht, und der hat sich leider bestätigt: eine meiner Schnecken ist leider gestorben. Ich hatte das vermutet, weil sich alle anderen eingegraben hatten, vermutlich um in Trockenruhe zu gehen (das hat sich in mindestens 2 Fällen auch bestätigt), aber diese eine lag auf der Erde, mit der Öffnung nach unten, tagelang. Das Futter wurde nie angerührt. Heute hab ich also endlich mal nachgesehen und sie hat sich sehr weit ins Haus zurückgezogen, aber keinen Deckel gemacht (wie die 3 anderen), ein Stückchen Fuß guckte noch raus, aber auf vorsichtiges anpieksen tat sich absolut gar nichts, allerdings sah ich beim Anpieksen ein paar kleine Maden am Fuß. Yierks.

Für den Fall, dass ich mich vertue und die Schnecke doch noch lebt, habe ich das ganze so schonend wie möglich beendet und sie ins Gefrierfach gelegt. Und jetzt fühle ich mich furchtbar, weil ich das nicht früher bemerkt habe. Und was ich mit der Schnecke dann mache, weiß ich auch noch nicht. Das Haus würde ich gerne behalten, kann man die wohl einfach auskochen? Ist das sehr makaber? Eigentlich schon. Hmm.

Auch total blöd: beim Erde herausholen habe ich ein Gelege gefunden. Das hätte ich wohl besser vor ein paar Tagen schon finden sollen, aber ich gebe zu meiner Verteidigung an, dass die Schnecke, die das Gelege zu verantworten hat, sich obendrauf eingegraben hat und schlafende Schnecken soll man ja nicht stören, ne? Jedenfalls habe ich da vielleicht, ganz vielleicht, nicht nur Eier (allerdings zu 99%, ich würde sagen, gerade noch so Eier) eingefroren dieses Mal. Die, die sich im Haus der Mama-Schnecke versteckten, waren schon deutlich größer und da hab ich es ganz einfach nicht übers Herz gebracht. Wir haben nun also vier minus eine plus acht Schnecken*. Und ich fühle mich wegen des Rests wie der letzte Mensch. Da passt man einmal nicht auf.

RIP, große Schnecke. Und willkommen, Familienzuwachs. Ich passe ab jetzt besser auf, dass ihr euch nicht vermehrt, versprochen.

(Wirklich noch winzig, winzig klein. Beim ersten Bild täuscht die Perspektive, die sind ca. 3-5 mm groß. Und bei der Mama mache ich mir ein wenig Sorgen, weil die auch deutlich weiter im Haus ist, als die anderen beiden ruhenden. Allerdings machte die das schon die letzten zwei Winter so. Vielleicht hat sies lieber kuschelig.)

___

*Bevor Sie jetzt alle hier schreien: klar würd ich die auch weggeben (zumindest so 5-6), allerdings sollte es zum Verschicken auch nachts noch >10 Grad haben, das ist es hier jetzt nicht mehr. Und ein wenig warten müsste man auch noch, damit sie etwas größer werden. Aber vielleicht Anfang Oktober? Da sind wir möglicherweise alle, auf jeden Fall aber Herr Rabe für kurz eh in Deutschland.

9 Gedanken zu “Tag 1121 – Trauriges Schneckenupdate.

  1. Nadine schreibt:

    Hallo Frau Rabe,
    Das ist sehr schade mit Ihrer Schnecke. Wie alt werden solche Schnecken denn normalerweise? Ist Trockenruhe so eine Art Winterschlaf (ich habe von Schnecken ja so überhaupt keine Ahnung, wir haben „nur“ 2 Katzen)? Ach und wenn Herr Rabe die Schnecken mit nach Deutschland bringen soll, müssen sie vorher angemeldet werden mit allen Pipapo oder kommen sie in ein Marmeladenglas mit Erde und Futter und dann in die Handtasche?
    Ich hoffe dass waren Ihnen nicht zu viele Fragen, ich finde das nur sehr interessant.
    LG Nadine

    Gefällt 1 Person

    • Ja, manche Arten machen richtig lange Trockenruhen, monatelang. Diese hier eher nicht, nach 2,3 Wochen sind sie meist wieder unterwegs. In der Trockenruhe schützen sich die Schnecken vorm Austrocknen,

      Like

  2. Franziska schreibt:

    Liebe Frau Rabe,

    überlegen Sie mal, wieviel Streß Sie in letzter Zeit haben. Da gibt es Kollateralschaden. Sowa sist sehr, sehr schade und traurig, aber nicht zu ändern. Ihre Schnecke ist jetzt im extra für Schnecken reservierten Salatfeld unterwegs. Garantiert!
    Dem Gehäuse und der Größe nach, sind es Achatschnecken, oder?

    Als fast fertiger Biologe würde sich mir die Frage nach dem Auskochen nicht stellen. Die Frage ist sowieso, ob es mit dem Madenbefall nicht sogar vernünftig wäre. Oder versuchsweise mit einer Pinzette mit breiter Spitze und einem Spatel loslösen. Den Spatel dann als Hebel zwischen Schneckenhaus und totem Gewebe ansetzen, nach und nach das Fleisch ablösen und mit der Pinzette ziehen.

    Freitagabendgrüße!

    Franziska

    Gefällt 1 Person

      • Franziska schreibt:

        Frau Rabe hat sich hoffentlich nicht doof gefühlt bei meiner Erklärung des Auslösens aus dem Schneckenhaus. Wie ging es denn bisher weiter?
        Außer der Schlafenaktion, die ich vollkommen unterstütze!
        Sobald hier ein Zeitloch ist, schnappe ich mir ein Buch, lege die Füße über die Bettdeckenfalte und bin in 5 Minuten weg! Highlight! Es sei denn, eine meiner Etagenbewohnerinnen knallt mal wieder die Türen, dann ist es Essig damit. Lach. Die wissen aber, das ich dann total zerknittert und unalltagstauglich bin. 3-4 Stunden müssen es sein. Und deshalb decke ich Frau Rabe jetzt zu, Sprudel und Gemüsesaft neben das Bett, einen leichten Film dazu. Gute Nacht!

        Like

Ich freue mich über jeden Kommentar, außer er ist blöd, dann nicht. Außerdem ist jetzt wohl der richtige Zeitpunkt, um Ihnen mitzuteilen, dass WordPress bei jedem Kommentar eine mail an mich schickt, in der die Mailadresse, die Sie angegeben haben und auch ihre IP-Adresse stehen. Müssen Sie halt selbst wissen, ob Sie mir vertrauen, dass ich diese mails von meinen Devices alle sofort lösche, und ob Sie damit leben können, dass WordPress diese Daten auch speichert (damit Sie nämlich beim nächsten Mal hier einfacher kommentieren können).